Dienstag, 10. Mai 2016

Supergirl in anthroposophisch


 Supergirl wurde gesichtet! In Eimsbüttel! Direkt vor meiner Wohnung. Wohow! Ich bin ja nur ein bisschen Fanin. 


 Als ehemalige Waldorfschülerin sind mir diese Wollmärchenfiguren gut bekannt. Irgendwie fand ich sie auch immer faszinierend und ich wollte so gerne mal wissen, wie man sie macht (Nein, das lernt man nicht in der Waldorfschule). Tierwolle kam mir hierfür nicht ins Haus. Ich habe zu Bambusfasern gegriffen. Außerdem wollte ich keine Märchenfigur machen. Rapunzel, Dornröschen, Aschenputtel und Co. finde ich nämlich ziemliche sexistische Kackscheiße. Schwaches Weibchen, starker Prinz. Buh! Das finde ich als Konstruktion von Rolle sowohl für Männlein, als auch für Weiblein ziemlich daneben.


 Warum also nicht eine waschechte Superheldin filzen? Na gut, waschen sollte man dieses Exemplar nicht unbedingt, aber ich denke, es ist klar was ich meine. Die Bambusfasern ließen sich unter Antjes fachkundiger Hilfestellung und Ausleihe von Trockenfilzwerkzeugen und mit der Anleitung von Fräulein Otten sehr gut filzen. 


 Für ein Erstlingswerk finde ich meine Supergirl gar nicht mal so übel. Sie sieht lediglich ein wenig zerfleddert aus. Aber wer weiß schon, gegen welche dunklen Mächte sie gerade kämpfen musste. Auf eine klassische Feenform habe ich auch verzichtet. Sie hat Beine aus Pfeifenputzern bekommen. Der Saum von Minirock und Umhang gestaltete sich ein wenig schwierig. Ich hatte wirklich Probleme die Fasern auf eine Länge zu bringen, ohne sie abzuschneiden. Sie sind ziemlich fein und recht langfaserig und lassen sich so nicht gut auseinanderreißen.


 Mein erstes Supergirl fliegt jetzt jedenfalls durch Eimsbüttel und bekämpft das Böse. Rudolf Steiner darf sich gerne im Grabe umdrehen. In die Nerd´n´Geek Love Sammlung und in die traditionelle Dienstagssammlung.

8 Kommentare:

  1. Sehr geil :)

    LG von einer Waldorfmama
    Katrin

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  2. Die Figur finde ich an sich ganz nett gelungen, aber lernt man tatsächlich in der Waldorfschule Fäkalsprache? Ich finde übrigens die übernatürlich starke Frau Supergirlrolle genauso daneben, wie die kluge Königstochter sehr wohl ihre Geschicke selbst in die Hand nahm. Alles relativ verehrte Frau Jule ;-)

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    1. ach fäkalsprache. ich glaube das ist eine reaktion auf diese ganze extrem wolleweiche, wischtechnikpastellfarbige anthroposophische pseudowohlfühatmosphäre, mit welchem ich mich jahrelang rumschlagen musste. wie ich bereits erwähnte, habe ich die ersten berichte über die supergirlfernsehserie auf einem femisistischen blog gelesen. seitdem kann ich dieses erie nur aus diesem blickwinkel anschauen und finde sie immer großartiger.
      nichts für ungut,
      jule*

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    2. Hallo Petra!
      Weißt Du eigentlich, was ein Blog ist? Frei übersetzt bedeutet es "Tagebuch im Internet". Mit welchem Recht kommst Du denn jetzt daher und kritisierst, wie sich Jule in ihrem Tagebuch ausdrückt???
      Netter wäre es gewesen, einfach woanders mitzulesen, wenn es dir hier nicht gefällt.
      Antje

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    3. so kann man das natürlich auch sehen. danke antje.
      liebst,
      jule*

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  3. Haha! Die beste Waldorf-Puppe, die ich je gesehen habe. Und ich hatte bisher nicht mal eine Ahnung von Bambus-Fasern... LG mila

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    1. supersache, diese bambusfasern. viel weicher als schafswolle. du solltest erstmal die rosenfasern befühlen, die ich im gleichen kammzug mitbestellte ;)
      liebe grüße,
      jule*

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