Samstag, 29. Juni 2019

Samstagskaffee und Netzfunde # 15. 19


 Sommer, Sonne, Antifa! Yes! Ferien! Wie geil! Die einzigen Ferien im ganzen Jahr, die auch für Lehrende als solche durchgehen. Keine Korrekturen, keine Zeugnisse schreiben oder sonstiger Orgascheiß. Einfach nur fünf Wochen chillen. Bestes! Meine Erkältung hat sich noch nicht so ganz gelegt, aber ich hoffe das Beste. Ich mache mich jetzt jedenfalls locker. Schweden, Festival und Dänemark stehen auf dem Plan. Vielleicht noch irgendwas anderes spontanes, aber primär will ich mich einfach mal wieder treiben lassen und nicht wie eine Bekloppte rudern müssen. Am letzten Schultag kletterte ich noch in so nem Kirschbaum rum und holte leckereste Kirschen aus den Zweigen. In Anbetracht der Kirschpreise auf dem Markt ein großes Glück, wenn mensch weiß, wo solche Bäume zu finden sind. Ein bisschen muss ich noch an meinen Marmeladekochskills üben. Nachdem ich jahrelang gar keine kochen musste, habe ich jetzt ein Gelierproblem. Jaja, genug Gelierzucker genommen habe ich, auch die Gelierprobe war eigentlich immer in Ordnung, nur die Endprodukte laufen eher vom Brötchen runter, was extrem nervig ist.... Was für Luxusprobleme... Tipps nehme ich dennoch gerne entgegen.


 Netzfunde habe ich wegen der Zeit nun auch mal wieder:

 Kurze Meinungsbildung zum Thema "Rechte Gewalt"? Bitte hier entlang. Erschreckend, wie sehr dieses Problem von Politikmenschen und Medien immer noch verharmlost wird und stattdessen die Linken als die maßgeblich gewalttätigen genannt werden. 

 Mit rechtsgesinnten Menschen reden oder sie gar tolerieren. Immer wieder eine gern geführte Debatte. Das kotzende Einhorn hat dazu ein schönes Statement verfasst

 Alltäglicher Rassismus in Sprache und warum wir uns verdammt nochmal echt Mühe geben sollten, diese zu beseitigen. Und komm mir jetzt keiner mit "Haben wir doch immer so gesagt!". Wir leben auch nicht mehr in Höhlen, da darf sich die Sprache auch mal weiterentwickeln.

 Weiter im Themenkomplex geht es mit einem Beitrag, wie man Debatten gekonnt nach rechts verschiebt von Sascha Lobo. Ich weiß gar nicht, welche der Passagen ich am liebsten zitieren möchte, ob ich lachen oder weinen möchte. Gut. So gut!

 Aber wo kommen nur all die Nazis her? Vielleicht hilft dieses Gedicht dabei weiter.


 Die Kogge in Hamburg hat dicht gemacht. Wurde verdrängt. Sie war auch eine meiner beliebten Anlaufstellen rund um St. Pauli, den Hafen. Vor allem auch so eine Art Schutzraum vor den ganzen Menschen, die meinten, der Kiez wäre ein regelfreier Raum. Vergangenen Samstag habe auch ihr ihr noch einmal "Tschüss" gewunken Es war zauberschön mit dir, liebe Kogge! Die finstere Krake von Gentrifidingsbums lässt mich wahrhaftig schaudern. Wie lange wird das hier noch meine Herzstadt bleiben? 

 Vielleicht mindestens so lange der FC St. Pauli so geilen Scheiß macht: Das Torwarttrikot der kommenden Saison ist knallepink! (Werbung, weil ich außer dem Fanshop keinen geeigneten Link fand) Ich freue mich jetzt schon diebisch auf die Diskussionen darum, ob das jetzt noch männlich ist, ob der(!!!) Torwart damit noch gefährlich im Tor aussieht, dem Gegner Angst macht, uswusf. Muharrrr!!!! Regenbogenfarben haben die ja eh schon auf allen Trikots drauf und beim FC St. Pauli geht es ja zum Glück auch nicht nur um Fußball. Und das ist auch gut so.




 In diesem Sinne wird in den kommenden Wochen mit mir sehr gut Kirschen essen sein. Ich freue mich drauf! Noch bei Andrea vorbei und dann weitertreiben. Habt es fein!


Donnerstag, 27. Juni 2019

Sommersalat # 1


 So, es ist heiß. Das schlägt mir nicht auf den Appetit. Eigentlich finde ich das ziemlich gut. Ich koche nicht gerne und die Zeit ist reif, für viel reifes Obst und Gemüse. Nur waschen, schnipseln und essen. Kann ich. Ich ernähre mich in den nächsten Wochen nur von buntem Wasser. Schwör! Darum heute ein erstes Salatrezept. Voll einfach, voll schnell, voll lecker. Da brauche ich auch nichts dazu. Was will mensch mehr? Los geht´s:


Sommersalat # 1
 (ausreichend für zwei fette Portionen)

Eine Salatgurke
Eine Paprika (Farbe nach Geschmack)
Eine gute Hand voll Tomaten (nach Geschmack groß oder klein)
Eine mittegroße rote Zwiebel
Oliven (ebenfalls nach Geschmack pur, eingelegt, gefüllt, mit oder ohne Stein)
Tofu (nach Geschmack mit Oliven, Tomaten oder Basilikum)
Salz
Pfeffer
Olivenöl

Gemüse waschen und kleinschneiden, Zwiebeln in Halb- oder Viertelringe schneiden, Tofu würfeln. Alles mit den Oliven zusammnrühren. Ordentlich salzen und pfeffern. Einen Schluck Olivenöl darüber. Fertig! 


 So wandelbar und vielfältig, wenn es nicht an einem Abend alle wird, kann man diesen Salat auch gerne noch eine Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen und er schmeckt am nächsten Abend noch besser. Vegan ist er auch noch. Potzblitz! Lasst es euch schmecken und genießt den Sommer!


Weitere Lieblingssalate:

Dienstag, 25. Juni 2019

Für die Pieschwäsche


 Ich finde es ja immer cool, wenn Menschen meine kreativen Fähigkeiten entdecken und dann mit Problemlöseaufträgen angekommen: "Ey Jule, gibt es nicht irgendeine Möglichkeit, wie wir unsere Pieschwäsche nicht mehr in so Einwegplastikbeuteln den Eltern mitgeben müssen? Gibt es irgendwas wasserfestes, was man waschen kann?" Yeah! Pippikackagespräche gehen am besten mit Menschen aus dem Erziehendenbuiss. In diesem Fall: Krippe. Pieschwäsche: Eingepinkelte Klamotten (oder schlimmer).


 Aber klaro gibt es da eine Möglichkeit. Beim Plastikmüllabbau bin ich gerne behilflich. Über den Unsinn von Einwegplastikbeuteln muss ich hier nicht wirklich noch ein Wort schreiben, oder? Ich habe jedenfalls solch einen ähnlichen Beutel für meine Schwimmsachen. Trocken bin ich schon lange. Bis ich wieder einen Beutel für meine Pieschwäsche brauche, dürfen gerne noch ein paar Jahre ins Land gehen. Es ist ratsam für solche Beutel zu etwas hochpreisigerem Wachstuch zu greifen, da die günstigeren nicht so fantastisch waschmaschinenfest sind. Bei dem Muster, das ich hier gefunden habe, habe ich gerne zugegriffen. Nicht nur wegen der Qualität.


 Klett und Schrägband aus dem Fundus, Rollbeutel gezaubert und in die Testphase geschickt. Sollte eigentlich funktionieren. Pieschwäsche rein, zurollen, Eltern bei der Abholung mitgeben, waschen lassen, mit frischer Wechselwäsche wieder mitbringen. Plastik gespart, was für die Zukunft der Lütten auf diesem Planeten  getan. Voll politisch, voll korrekt. Passt. Soviele Sachen auf einmal. Boom!


 Und bei dem Muster muss ich jetzt nicht nochmal drüber nachdenken, ob ich nicht vielleicht ganz dringend einen zweiten Beutel für meine Schwimmsachen brauche... Heute dürfen die Pieschwäschebeutel jedenfalls in die Dienstagssammlung.

Sonntag, 23. Juni 2019

7 Sachen # 17. 19

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe
 
 
1. Gezogen: Himmelblaue Assistenznägel aus einem WerkBastelprojekt.


2. Gepinselt: An eben jenem Projekt weiter. Gummiband als Abstreifer um die Lackdose ist sowas von Trick 17.


3. Gehobelt: Vorbereitungsweise eine Gurke fürs Abendessen.


4. Geschnitten: Verblühtes aus den Blumekästen ab.


5. Gesteckt: Die Haare hoch. Ab 25°C aufwärts ist mir immer eher nach Hosteckfrisur.


6. Gesägt: Mit schwerem Gerät. Weil das so wie schneiden ist, durfte die Schneidematte da liegen bleiben.


7. Gestickt: Sehr couragiert.
 
 Die wichtigen Worte zum Sonntag: Bleibt auf jeden Fall gesund! Helft einander, seid dankbar, arbeitet an eurer Selbstfürsorge, passt auf euch und andere auf, seid freundlich, wertschätzend, ehrlich und zuverlässig. Bleibt antifaschistisch! Habt eine gute Woche!

Samstag, 22. Juni 2019

Samstagskaffee # 14. 19


 Meinen Kaffee gibt es heute neben Blümchen. Geschenkten Blümchen. Es war eine intensive Woche. Meine Arbeit nahm mich so ungefähr gänzlich gefangen. Aber diese intensive Woche war eben auch so intensiv, weil mir an sehr vielen Stellen deutlich gemacht wurde, dass die Arbeit, die ich tue, genau das Richtige ist. Das Richtige für die jungen Menschen für und mit denen ich arbeite, für ihre Eltern, für mich. Den Strauß bekam ich von Eltern meiner aktuellen Klasse während unseres kleinen Jahresabschlussfestes. Wertschätzung für etwas, für das ich bezahlt werde. Das macht es vielleicht umso wertvoller.

 
 Er erinnert mich sehr an den Gewürzblumenabschiedsstrauß, den ich vor drei Jahren von meiner ersten Klasse zum Abschied bekam. Eben diese Klasse hat gestern ihren Abiball gefeiert und es war eine großartige Feierei. Es war toll all die jungen Menschen zu sehen, wie sie geworden sind. Als eine Lehrerin, die sie zwischen Klasse fünf und zehn begleitet, habe ich sie den größten Teil ihrer Schulzeit begleitet. Gestern waren auch viele Ehemalige da, die zwar kein Abi gemacht, dafür aber einen guten Weg gefunden und dann mitgefeiert haben.


 Vielleicht war es der Alkohol, der da gestern Abend aus einigen von ihnen sprach, aber ich habe so viele irre wertschätzende Worte von diesen jungen Menschen zu meiner Art und Weise, meiner Arbeit mit ihnen abbekommen, dass mir zwischenzeitlich die Tränen in die Augen stiegen. Vor Rührung. Es war der erste Jahrgang, der in Hamburg inklusiv beschult wurde. Ich war damals die erste Sonderpädagogin überhaupt an ihrer Schule. Und auch da durfte ich feststellen, dass diese Inklusion so verdammt geile Auswirkungen auf alle Beteiligte hat. Menschen, die sonst kaum eine Chance haben, aus ihren soziokulturellen Zusammenhängen auszubrechen, tun es. Menschen, die nicht ausbrechen müssen, werden tolerante, wertschätzende Menschen, die verstehen, dass Vielfalt Reichtum ist. Als ich mich für diesen Beruf entschied, habe ich niemals erwartet, dass ich mal Lernende haben werde, die Abitur machen.... Wie ich sie da so tanzen, trinken und feiern sah, dachte ich, dass unsere Zukunft mit ihnen eine gute werden kann.


 Ich fühle mich immer noch ganz umgerührt. Wunderbar! Wie gut es tut, zu merken, dass man so einiges richtig gemacht hat, richtig macht, auch wenn man zwischenzeitlich zweifelt, verzweifelt, total überarbeitet und angestrengt ist. Diese intensive Woche kam genau zur richtigen Zeit. So kann ich die letzten drei Tage noch überstehen und dann ganz gepflegt und verdient meine Beine sechs Wochen lang hochlegen.


 Netzfunde fallen heute dementsprechend aus. Zu Andrea geht es trotzdem und dann arbeite ich den Rest für dieses Schuljahr weg. Habt ein charmantes Wochenende!

Donnerstag, 20. Juni 2019

Perspektive und Kunst





 Perspektiven oder Kunst. Ist doch egal. Hauptsache der Caspar David Friedrich hängt noch dort, wo er hingehört. Was auch immer mich an diesem Bild immer so gefangen nimmt.... Lass mal wandern gehen.


 Hamburger Kunsthalle halt. Soviel Reizüberflutung für immer noch zuviel Geld. Kultur sollte für alle da sein.

Dienstag, 18. Juni 2019

Die Strickliesel von St. Pauli


 Hab gestrickt. Im Winter. Einen Schal in braun-weiß-rot. Ja, was tut mensch nicht alles. So Schals vom Lieblingsverein kann mensch natürlich kaufen, aber wahre Liebe greift dann halt mal selber ins Garn und nach den Nadeln. Zumal ich hier ein ganz fantastisches veganes Garn gefunden habe. SEHR hoher Baumwollanteil, minimale Kunstfaserspuren musste ich leider doch tolerieren, aber von der Griffigkeit und dem Wärmevermögen sind diese knapp vier Meter (!!!) St. Paulischal durch nichts zu Kaufendes zu überbieten.


 Dabei habe ich noch einem Stricknewbie das Stricken beigebracht. Diesen Schal sollte es eigentlich zwei Mal geben. Leider hat der Newbie wohl zu oft neidisch auf mein Strickwerk geluschert und dann frustriert das Strickzeug in den Beutel und den Beutel in den Schrank geworfen. Mal sehen, ob ich da noch was machen kann oder ob ich voll Lehrendenmäßig dafür sorge, dass die Frustration überwunden und der Schal dann vielleicht erst zur Mitte der nächsten Saison, aber dann immerhin fertig wird.


 Vier Meter Schal also. Und beim Lokalderby gegen den HSV war das mitnichten eine Vermummung. Auch linksversifften Zecken ist mal kalt. Da musste ich mich einfach nur warm anziehen.


 So kalt war es dieses Jahr mal und wird es wieder werden. Mit ordentlich Konfetti kann da aber auch über ein mäßiges Fußballspiel hinweggetröstet werden. Im Stadion war dieser Schal jedenfalls schon. Natürlich! Ehrensache! Bei manch einem lahmen Kick dachte ich aber auch, dass ich mein Strickzeug hin und wieder auch mal mit ins Stadion nehmen könnte.... Dann wäre ich die Strickliesel von St. Pauli. Vermutlich auch nicht die einzige.


 In den nächsten Monaten mag ich allerdings nichts von dicken Schals wissen. Der darf hier höchstens zu Dekozwecken an der Garderobe hängen. Dienstagssammlung.

Sonntag, 16. Juni 2019

7 Sachen # 16. 19

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Geworfen: Feiereiwäsche in die Maschine. Das war letzte Nacht eine fabelhafte Hochzeitsfeier, der ich beiwohnen durfte.


2. Gegossen: Auch dieses wuchernde Pflänzchen.


3. Gelegen: Und Schlaf nachgeholt.


4. Geräuchert: Ich liebe diesen Duft.


5. Getippt: So dies und das.


6. Geschmiert: Schnittchen. Nicht dass ich von der Feierei von gestenr noch für die nächsten drei Wochen satt sein sollte...


7. Gelackiert: Was man eben so an den Füßen braucht für die kommenden Sandalentage.


 Die wichtigen Worte zum Sonntag: Bleibt auf jeden Fall gesund! Helft einander, seid dankbar, arbeitet an eurer Selbstfürsorge, passt auf euch und andere auf, seid freundlich, wertschätzend, ehrlich und zuverlässig. Bleibt antifaschistisch! Habt eine gute Woche.

Mittwoch, 12. Juni 2019

12 von 12 im Juni 2019

 
 Heute ist der 12te also gibt es heute wieder 12 von 12. Worum es dabei geht, könnt ihr bei Caro von Draußen nur Kännchen! nachlesen und zwar genau hier


1. Arbeitsweg. Vorbei an Leben und Tod.


2. Aber auch vorbei am neuesten "linksextremistischem" Aufkleber, den ich seit ein paar Wochen sehr abfeiere.


3. Und ein fabelhaftes, treffendes Werk von Rumo. Tatsächlich fiel das erst heute in meinen Blick. Ganz großartig!


4. Auf der Arbeit habe ich mich heute mit den alten Tanten gebeult.


5. Mehr als einmal...


6. Heimweg. Hatte heute so ne ganz wilde Mustermixattacke.


7. Hallo Backsteinliebe.


8. Schwimmen heute woanders. Nach 45 Minuten im ungeheizten Freibad war ich einigermaßen durch. Durchgefroren. Und ich musste feststellen, dass 50m Bahnen meinen Tracker komplett aus dem Takt bringt.
 
 
9. Symbolbild. Baustellenlabyrithe können wir in Hamburg wirklich ganz famos!


10. Meine erste Klasse, in der ich Klassenlehrerin war, macht dieses Jahr Abi. Weil andere Schule, bekam ich Einladung und Eintrittskarte für den Abiball per Post geschickt. Ich bin super gespannt. 
 
 
11. Nochmal kurz ein paar Erledigungen gemacht. In den Regen gekommen. Natürlich. Aber diese Farbkombi wollte ich immer schonmal fotografieren. Was ein Glück für das Bild, dass die Rolltreppe heute mal kaputt war. Weniger Verwacklung.
 
 
12. Ich habe dieses Jahr schon zwei Ladungen Erdbeer-Rhabarber-Marmelade nicht gut gekocht. So flüssig, dass sie lediglich für in Joghurt oder so taugt. Ein paar Kleckse kamen heute über meinen Nachtischjoghurt. 

 Der ganze Kram geht jetzt zu Caro. Dann noch eine Runde an die Nähmaschine, das ausbügeln, was wir mit den alten Tanten in der Schule nicht geschafft haben und dann Feierabend. Habt es fein!