Dienstag, 30. Juni 2015

Mehr Grün im Nudelsieb


 Eigentlich ein totales Pipifaxprojekt und ich habe es auch schon öfter auf anderen Seiten gesehen. Aber auch ich wollte mein ausgedientes Nudelsieb nicht einfach wegwerfen. Es war angeschlagen und angerostet. So tat es noch lange seinen Dienst, doch schön war es nicht mehr. Ich besorgte ein neues und gab dem alten eine neue Aufgabe.


 Die Griffe habe ich abgeschraubt, um die rostigen Ränder habe ich Isoliertklebeband überklebt. Durch die alten Griffschraubenlöcher habe ich Draht für die Aufhängung gebogen und damit die Erde nicht direkt durch die Löcher krümelt, habe ich ein Stück alten Stoff in das Sieb gelegt.


 Erde und Samen rein, ein bisschen Wasser dazu, auf dem Balkon aufgehängt und fertig ist ein neues Schmuckstück für die Balkonlaube. Wie man sieht, hat sich das Isolierklebeband ein wenig abgelöst. Ich hatte es ein bisschen zu sehr auf Spannung um das Sieb gezogen. Mittlerweile ist das aber wieder behoben.


 Und da lag dieser Beitrag so lange auf Halde, dass es im Sieb schon ordentlich gesprossen ist. Darum gibt es noch das obige Foto. Nicht, dass mir hier noch vorgeworfen wird, ich würde nicht aktuell bloggen.
 Obwohl die Idee nicht neu ist, wandert dieses Sieb heute zum Upcycling- und zum Creadienstag. Immer grün bleiben.

Montag, 29. Juni 2015

Juniliteratur


  Die Bahn ist morgens mein Lesesessel. So lese ich mich auf den Weg zur Arbeit und auch zurück. Darum am Ende des Monats (wenn ich es schaffe) eine kurze bibliothekarische Rückschau auf die Bücher in meinen Händen, vor meiner Nase, durch meine Augen, in meinen Kopf.
 Okay, mein Standarttext stimmt für diesen Monat nicht so ganz, denn wahrhaftig habe ich im vergangenen Monat kein einziges Buch gelesen. Uff! Aber die Nächte waren zu kurz, ließen meine Konzentrationsspanne ebenso einschrumpfen. Es gab zu viel zu feiern, zu schreiben, zu weben, zu nähen, zu arbeiten eben auch. Darum habe ich mir in diesem Monat einfach vorlesen lassen. Hörbücher gehen auch ganz gut in der S-Bahn.


 Zu Beginn gab es diese bittersüße Familiengeschichte. Liebe, Verwandtschaft, Zeiten, Träume. Nachkriegsgeschehnisse, 50´er, 60´er, 70´er. All das verpackt in eine Geschichte. Eine etwas langwierig geschilderte. Dummerweise habe ich vor dem Kauf nicht gesehen, dass es nur eine gekürzte Lesung ist. So richtig in Schwung kam sie auch nicht. Ebenfalls fehlten mir feine Wortspielereien. Schade....


 Dafür hat er den vollen Ausgleich geschaffen. Rafik Schami. Ich liebe ihn. Schon vor sehr langer Zeit hat er sich mit seinen märchenhaften Geschichten in mein Herz geschlichen. Schade, dass er hier nur die Einleitung liest. Seine Stimme und der arabische Akzent sind so wundervoll. Aber wundervoll ist auch diese Geschichte von einem Zirkus, seinem Direktor, Reisen, der Liebe, Freundschaft, Kindheit und dem Erwachsen werden, dem Tod und fein hineingewobenen vielen kleinen Märchen und Geschichten. Eine Geschichte zwischen Deutschland und Arabien. Rafik Schami zaubert mit seinen Worten so feine Bilder in den Kopf, dass man direkt dabei ist. Fein, ohne sich zu sehr in Details zu verlieren, passend eben. Man kann den süßen Tee und die Pistazien schmecken, das Rosenwasser riechen, die Kinder in den Gassen spielen hören, morgens in der S- Bahn durch die fiktive Stadt Ulania spazieren. Diese Geschichte ist schon etwas älter und steht auch schon länger in Buchform in meinem Regal. Gelesen habe ich die Geschichte das letzte mal zu Schulzeiten. Und doch besitzt sie erschreckende Realität. Das arabische Land, welches der Zirkus bereist ist ein fiktives und doch könnte es Rafik Schamis Heimat Syrien sein. In der Jetztzeit, mit all den aktuellen Geschehnissen... Ich muss das Buch unbedingt nochmal lesen. Nächsten Monat dann.
 Und was gab es bei euch so? Irgendwelche Empfehlungen? Bald sind Sommerferien und da muss ich nicht in der Bahn lesen, sondern darf auch mal beim Rumliegen schmökern.

Sonntag, 28. Juni 2015

7 Sachen # 26. 15

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.


1. Gerührt: Kuchen an. Fehlte nur noch die "Milch" und es ward Zitronenkuchen. Nomm.


2. Geschoben: Kerzenhalter in den Ofen und die Resthitze vom Kuchenbacken genutzt, um alles zu entwachsen.


3. Geschmiert: Öl auf Marmeladengläser. Liebe Leserinnen: Herzlichen Dank für diesen Tipp! Die Etikettenreste lassen sich so ganz vortrefflich ablösen. Ganz ohne Chemiekeule. Super!


4. Getragen: Trödelfunde nach Hause. Dort war ich mit Frau S. und ihrem Mann. Den großen Trödelerfolg hatte ich ja gestern schon.


5. Gestellt: Stühle auf den Balkon und Frau S. und ihrem Mann dort noch ein paar Snacks kredenzt.


6. Geschnitten: Ein paar Dinge zu. Hauptsächlich Experimente bzw. Probestücke. Ich mag das Zuschneiden am Wochenende. Nähen geht ja meist recht schnell und darum auch mal während eines kleinen alltäglichen Zeitfensters.


7. Gelöffelt: Erdbeeren mit Vanilleyofu.

 Noch 2,5 Wochen, dann sind Ferien und nächste Woche wird das Wetter schon supersommerlich und es sind Zeugniskonferenzen- juchu!!! ....
 Diese Sieben schicke ich nun hinüber und mache es mir für den Rest des Tages auf dem Sofa gemütlich. Habt es fein!

Samstag, 27. Juni 2015

Frottierter Samstagskaffee


 Heute ein mal wieder sehr entspannter Samstag. Nach dem ersten Kaffee folgte der Trödelbummel mit anschließendem Spaziergang durch die Schanze.


 Auf dem Trödel war ich heute sehr erfolgreich. Ich bin schon ewig nicht mehr auf dem Schanzentrödel gewesen. Es ist erstaunlich, aber ich war wirklich schon wochenlang nicht mehr in der Ecke. Heute gab es jedenfalls zwei kleine Hand- bzw. Geschirrtücher und ein ordentlich großes Stück Frotteerohware. Welch Freude. Weniger Freude machte der Spaziergang durchs Viertel danach. Dass das nicht mehr so ganz meine Welt ist, habe ich schon länger gespürt, dieses Gefühl bekam heute Bestärkung... So ist das mit dem Wandel.


 So sei es. Der Stapel wandert gleich erstmal in die Waschmaschine. Der Zweitkaffee ist schon weggeschlürft und es gibt noch einiges zu tun an diesem Wochenende. Nur schöne Dinge natürlich. Hach! Die vergangene Woche war übrigens unfassbar unaufgeregt. Darf ja auch mal sein und könnte gerne weiter so gehen. Habt es fein!

Donnerstag, 25. Juni 2015

Musikdonnerstag mit JOCO und FRISKA VILJOR


Mein kleines Wochenendplaisier ist ja immer die neuesten Promotionpakete zu sichten. In letzter Zeit liegen die leider immer seltener im Briefkasten. Das läuft mittlerweile meistens digital. Aber hier in Hamburg ist eine nette Promotionagentur, die einem auch öfter mal was fürs Angeber-CD-Regal schickt. Vinyl und ich, Kriegsfuß und so, immer noch. Vor ein paar Wochen waren kurz hintereinander JOCO und FRISKA VILJOR im Birefkasten. Das Reviewschreiben hat sich aus Gründen etwas verzögert, aber gestern sind sie endlich bei allschools.de online gegangen.


 JOCO erreichten mich, als ich ein bisschen angematscht war und passten da ganz wunderbar. Sicherlich ist das auch eine ganz feine Band für so nebenbei. Nicht besonders aufdringlich, erfordern nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Kann man hören, haben aber in diesem Falle harte Konkurenz. Sie durften aber ausführlicher besprochen werden. Das gesamte Review findet ihr hier. Ich jedenfalls hatte total Lust, am kommenden Wochenende abends auf noch sonnenwarmen Steinen an der Elbe zu sitzen und Bier zu trinken. Haha! Da muss ich wohl noch ein bisschen warten. Bis dahin kann ich mir dieses Gefühl ja von JOCO in den Kopf spielen lassen.


 Man, man, man. FRISKA VILJOR. Ich liebe sie ja heiß und innig seit vielen vielen Jahren. Interviewt habe ich sie schon, auf diversen Festivals besungen und beklatscht, sie fotografiert und das Konzert des Jahres haben sie mir dieses Jahr auch schon gegeben. Und dann kommt genau morgen eben diese wunderbare Platte raus. Ganz im Ernst: Jegliche Anstrengung bei dieser Band objektiv zu bleiben, fällt mir sehr schwer. Ich habe es trotzdem hier versucht. Hat auch nur ein paar Wochen gedauert. Ich kann nur sagen: Kauft diese Platte. Die beiden Herren haben zusammen fünf Kinder satt zu kriegen und bekommen es trotzdem noch hin so wunderbare, lebensrettende und -erheiternde Musik zu machen. Davor ziehe ich meinen Hut und schwinge gerne immer und immer wieder meine Hüften dazu.
 Übrigens beide Platten sehr poppig und mit Sicherheit massentauglich.

Mittwoch, 24. Juni 2015

Spielplatz der Fotografie


 In Hamburg findet in dieser Woche die Triennale der Photographie statt. Natürlich gibt es in der ganzen Stadt Ausstellungen in großen Hallen und kleinen Galerien, doch mich hat es wohin verschlagen, wo man selber mitmachen durfte: Zum Olympus Photography Playground, der in einer alten Güterlagerumschlaghalle untergebracht war.


  Der Eintritt war frei und man konnte sich am Eingang direkt eine Kamera ausleihen. Natürlich eine aus der Serie des Sponsors. Ich hatte meine eigene auch mitgebracht und wollte gerne einen Direktvergleich erleben. Nicht, weil ich gerne eine neue Kamera kaufen möchte, sondern um mal zu sehen was andere so können. Und ganz so dumm, war das nicht.


 Dieses Bild hier habe ich zum Beispiel mit meiner Leihkamera geschossen. Grundsätzlich war mir die Leihkamera ein wenig zu empfindlich für meine Grobmotorikerhände, es war auch keine Spiegelreflexkamera. Auf dem "Playground" gab es zwei Installationen, die viel mit Licht und Sound spielten. Auf diesem Haus im geschlossenen Raum gab es verschiedene Licht- und Geräuscheffekte, die immer wechselten. Hier bemerkte ich den Unterschied zu meiner Kamera, bzw. zu meinem Allroundobjektiv recht schnell. Die Leihkamera war um einiges lichtempfindlicher.


  Meine Kamera wollte bei den sich bewegenden Lichtern nicht mehr so ganz mit. Auf diesem Bild sieht man es nicht, aber die Lichtspielereien sind hier schon recht verflossen, da sie sich ständig bewegten. Das kannte ich ja schon von derg Konzertfotorafie. Nichts Neues also. Mich hat an dieser Stelle aber auch der Industriecharme um die eigentlich Installation ein wenig gereizt.


 Um einiges schöner, weil nicht so reizüberflutet, fand ich dieses Installation mit den bunten Bändern zwischen den Baumstämmen. Dieses Bild hier ist mit meiner Kamera und ohne Nachbearbeitung entstanden. Auch bei dieser Installation spielte Licht eine wichtige Rolle, denn die Intensität der Ausleuchtung war einem stetigen Wandel unterworfen.


 So schön bunt. Am liebsten hätte ich die anderen Besucher zwischenzeitlich rausgeworfen, weil die einem ständig ins Bild liefen. Aber man kann sich ja arrangieren. Die meisten haben übrigens sowohl hier, als auch im Lichthaus Portraits und Selfies geschossen...


 Ich habe mich lieber auf die Kunst und diese unfassbaren Farben konzentriert und versucht keine anderen Knippsenden zu erwischen. Das hier ist wieder ein Bild mit der Leihkamera. Ich kann da kaum einen Unterschied zum vorangegangenen Bild mit meiner Kamera feststellen. Aber was weiß ich schon.


 Mit den Schatten konnte man dort auch ein wenig spielen. Hier gibt es sogar ein doppeltes Selbstportrait. Soviel zum Thema Selfies- haha!


 Habe ich hoffentlich getan. Angefasst habe ich jedenfalls nichts. Wie sich das eben gehört in einer Ausstellung. Fotografieren war ja ausdrücklich erlaubt.


 Ein wenig unkreativ war ich allerdings in der Wahl der Perspektiven. Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich zum Ort des Geschehens durch den strömenden Regen musste und meine Hose trotz Regenmantel etwas nass und ich somit nicht besonders bewegungsfreudig war. Dazu kam ein eingeklemmter Nerv, der mich ein wenig behinderte (Dem ging es nach der abendlichen Badewanne aber schnell wieder besser). Das war schade, aber ich mag die Bilder auch aus dieser Standperspektive.


 Die Speicherkarte aus der Leihkamera bekam man übrigens im Anschluss direkt aus der Kamera gepuhlt und ausgehändigt. Das fand ich eine sehr schöne Sache. Mein Fall war die Leihkamera nicht. Lag komisch in der Hand, mit Ausnahme der Lichtempfindlichkeit hatte sie meiner gegenüber auch keine weiteren Vorteile (und da müsste ich "einfach nur" mal in ein neues Objektiv investieren). Allerdings mochte ich die Installationen und die Möglichkeit völlig frank und frei zu fotografieren großartig. Solche Kunst mag ich. Zum Mitmachen, zum Weiterdenken, zum Erleben. Der Spaß ist noch bis Sonntag offen. Empfohlen wird ein Besuch unter der Woche, da es sonst wohl recht voll ist. Ich fand die kurze Flucht vor dem Regen jedenfalls ganz wundervoll. Und wer sonst nur eine Handykamera zur Hand hat, der kann hier sicherlich was erleben.

Dienstag, 23. Juni 2015

Von Schiffen und alter Bettwäsche


Ich fürchte, ich habe ein neues Hobby: Weben. Bereits vor ein paar Wochen hatte ich mir in er Schule einen großen Webrahmen ausgeliehen. Vorletzte Woche habe ich es dann endlich geschafft, eine alte Lernendenarbeit vom Rahmen runterzupuhlen, die Kette neu zu spannen und loszulegen.


 Ich habe einfach die Kette verwendet, die noch auf dem Rahmen war. Ich wollte das ja erstmal einfach nur ausprobieren. Wie lang das Endergebnis dann werden würde, war somit eine Überraschung.


 Zum Weben habe ich alte Bettbezüge verwendet, deren Farben und Muster ich zum Vernähen nicht so spannend fand. Ich habe sie einfach in breite Streifen geschnitten. Das habe ich bereits vor ein paar Jahren (!!!) gemacht. Einen Teppich wollte ich auf jeden Fall machen. Erst habe ich gehäkelt, dann geflochten, aber irgendwie war das alles nicht so ganz mein Stil. Die Arbeiten habe ich immer wieder aufegefuddelt. Darum war ich froh, als ich die großen Webrahmen in der Schule entdeckte und mir einen ausleihen durfte.


 Erschreckend schnell war ich am Ende der Kette angelangt, konnte das Werk am unteren Ende zwar ein paar mal aufrollen, aber irgendwann war dann Ende Gelände. Also habe ich das gute Stück vom Rahmen genommen und die Kettfäden einfach frei Schnauze, aber immerhin mit Weberknoten verschlossen.


 Komplett aufgerollt am unteren Ende und sehr gespannt vor dem ersten Abrollen. Was für ein schönes, gespanntes Gefühl.


 Nun ist das gute Stück fertig und verfügt immerhin über das stolze Maß 2 mal 0,5 Meter. Das Muster habe ich bewusst unregelmäßig gehalten. Gleichmäßig kann ja jedeR.


 Die kleinen Knubbel ergaben sich durch die Nähte in der Bettwäsche und das aneinanderknoten der einzelnen Streifen. Ich finde das ganz schön.


 Die restliche Kette habe ich am Ende geflochten. Das fand ich am Schönsten. Vielleicht hätte es auch eine andere Möglichkeit gegeben, doch für dieses Mal fand ich das ganz passend.


 Jetzt muss ich nur von irgendwoher neue Teppichkette bekommen und ich webe den nächsten. Eigentlich möchte ich auch gerne einen breiteren Rahmen haben. Ich bin jedenfalls auf der Suche nach einem gebrauchten, breiteren. Spaß hat es alle Mal gemacht und es ging wirklich schneller als ich gedacht hatte. Ein paar Knäule Bettwäschegarn sind auch noch da. Da ich beim Weben ständig einen Ohrwurm der Vertonung von Heines "Die Weber" hatte, konnte ich mir beim Schiffchen schieben auch mal wieder ein bisschen Gedanken zum Thema "Notwendigkeit oder Freizeitvergnügen Handarbeit" machen. Ist ja auch mal ein bisschen heilsam.
 Dieses Werk darf nun rüber zum Upcycling- und zum Creadienstag.

Montag, 22. Juni 2015

Der inklusive Montag: Inklusion im Schulbuch


 Der inklusive Montag findet hier alle zwei Wochen statt. Alle zwei Wochen gebe ich hier einen kleinen Einblick in die vielseitigen Chancen und Möglichkeiten, die die Inklusion mit sich bringt. Wer nochmal nachlesen möchte, was Inklusion überhaupt bedeutet, kann das hier nochmal tun. Grundsätzlich soll es um die guten Seiten gehen, um das was schon funktioniert und um das wo sich noch etwas ändern muss. Hier soll nicht gemeckert, sondern angepackt und sich gefreut werden. Anzumerken ist zum Schluss, dass ich "nur" eine Seite der Inklusion beleuchten kann, da ich "nur" Sonderpädagogin bin. Aber vielleicht finden sich ein paar Menschen, die gastbloggen möchten. In diesem Falle bitte gerne bei mir melden.
Thema heute: Inklusion im Schulbuch- oder eben nicht


 Kennt sicherlich jeder. Eine handelsübliche Seite aus einem Mathebuch, wie es z. B. an Hamburger Stadtteilschulen im Matheunterricht verwendet wird. Diese Seite mit Bildern von "weißen" Fußgängermenschen soll hier mal exemplarisch dafür stehen, was man in aktuellen Schulbüchern so findet. Auch in Zeiten und an Schulen in denen durchaus inklusiv unterrichtet wird. Traurig. Sehr traurig. 


 Dagegen schlägt man dann mal eine Seite in einem Mathebuch für die Förderschule Lernen auf. Hoppla. Da geht es aber ziemlich interkulturell zu und ein Mensch im Rollstuhl darf hier auch am Unterricht teilnehmen. Warum? Was für ein Bild vermittelt einem dieser Vergleich? Genau: An "höheren" Schulen werden nur "weiße" Menschen ohne Behinderung beschult. Auf einer Förderschule eben alle anderen. Da kommt es mir hoch. Wäh! Rollstuhlfahrer und Menschen mit vermutetem (wer weiß in der wievielten Generation) Migrationshintergrund findet man nur an der Förderschule. Und dieses Bild wird dann auch gerne der Generation vermittelt, die sich in einer inklusiven Kultur besser zurechtfinden soll, als die vorrangegangenen Generationen.


 Eine Ausnahme gibt es allerdings. Es gibt einen Schulbuchverlag, dessen Englischbücher bereits seit Jahren sehr interkulturell angelegt sind. Übrigens auch einer der ersten Schulbuchverlage, die eine differenzierende Arbeitsheftausgabe zum bisherigen regulären Schulbuch herausgebracht hat. Leider findet man nur in der diffenzierten Ausgabe diese Rollstuhfahrerin, im allgemeinen Englischbuch taucht dieser Charakter nicht auf. Als ob Rollstuhlfahrende Menschen nicht in der Lage wären einen höheren Schulabschluss zu machen... Von daher ist auch hier nicht alles Gold was glänzt.


 Wie bringe ich meinen Lernenden also bei, dass z.B. im Rollstuhl sitzen normal sein kann und das "behindert" kein Schimpfwort ist? Vergangene Woche bekam ich da ganz prominente Hilfe. Ein bekannter Youtuber verwendete das Wort "behindert" in einem Twitterbeitrag als Schimpfwort. Mit Recht erntete er dafür einen fetten Shitstorm. Mit meinen Lernenden hatte ich das Thema vorher schon ein paar Mal besprochen, so dass Schimpfworte dieser Gattung (zumindest in meiner Gegenwart) geächtet sind. Den Fehltritt des bei meinen Lernenden beliebten Youtubers verwendete ich im Unterricht, um bei meinen Lernenden die Gedanken mal wieder ein bisschen zu füttern und anzuschubsen. Schade, dass ich das immer so machen muss und Menschen mit Spezialisierung nicht grundsätzlich öfter mal im Unterricht nebenbei einfach so in einem Schulbuch auftauchen. Es könnte dem Normalisierungsprozess, der so dringend für gelingende Inklusion notwendig ist, einen ordentlichen Anschub verleihen. Also bitte, liebe Buchverlage, es gibt viel zu verbessern für euch!

Sonntag, 21. Juni 2015

7 Sachen # 25. 15

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.


1. Gerollt: Die Yogamatte nach getaner Runde wieder auf. Gerüchteweise ist heute internationaler Tag des Yoga. Für meine Yogastunde am Dienstag hatte ich meine alte Lieblingsreihe wieder ausgegraben. Ziemlich anspruchsvoll. Heute habe ich sie in Ruhe selbst mal wieder durchexerziert. Ich will gar nicht wissen, wie es meinen Lernenden nach der Stunde am Dienstag ging. Nachdem ich heute mit dieser Reihe durch war, hatte ich jedenfalls ordentlich Gummi in den Beinen. Aber sie war sooooo gut.


2. Geknipst: Die Blütenpracht auf meinem Couchtisch. Wundervolle Pfingstrosen.


3. Getrennt: Den Lavendeldruck von einem meiner Lieblingsshirts. Für häufige Wäschen taugt dieser leider Lavendeldruck nicht so recht.


4. Gereinigt: Die alte Kaffeemühle. Einmal auseinandergeschraubt, spülbare Teile gespült und wieder zusammengesetzt. Sieht fast wie neu aus.


5. Gebastelt: An einem Schnitt.


6. Geschnitten: Den neuen Schnitt gleich aus wundervollem Stoff aus. Hach!


7. Geschnabuliert: Heute gebackenen Kuchen mit Kaffee aus der frisch gereinigten Kaffeemühle. Schmeckte fast noch einen Zacken besser.

 Und jetzt bastel ich noch ein bisschen weiter an ein paar Blogeinträgen und vielleicht auch noch ein bisschen an der Nadel. Habt eine gute Woche!
 Diese Sieben gehen wie jeden Sonntag hier hinüber.