Donnerstag, 29. August 2019

Literatur # 3. 19


 Literatur der letzten Monate. Here we go:


 Musste ich doch mal ran, an diese Geschichten. Aus purer Neugierde, was meine lesefaulen Kids so lesen und mir als Buchvorstellungen um die Ohren hauen. Ab Klasse 6 habe ich das unterbunden, weil ich nicht fünf Buchvorstellungen zum selben Buch hören wollte. Zu recht. Ist sicherlich super für wahrhaftig lesetiefbegabte Kids und der Trend jagd sie dann doch zwischen die Seiten, aber da kenne ich noch viel bessere. Ein paar Lacher gab es allerdings. Aber die reißen das auch nicht mehr raus. Wie gut, dass ich hierfür nur ein paar Märker in eine Spendendose zum guten Zweck geworfen habe...


 Lesekreisbuch. Eine Geschichte, mit gewissen Parallelen zu "Der Stich ins Wespennest". Eine Autorin schreibt über ihren Freundesmenschenkreis und gerät damit in echte Beziehungsschwierigkeiten. Im weiteren Sinne geht es um Sozialstudien. Um intellektuelle, akademisch sozialisierte Menschen vs. Menschen aus dem Milieu der Arbeitenden. Es war spannend, da in meinem Lesekreis drüber zu diskutieren, kommen wir doch auch aus so unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen. In mir schürte es einmal mehr die Abneigung gegen die Selbstverständlichkeit von (k)akademisch sozialisierten Menschen, die sich ihrer Privilegien nicht bewusst sind, obwohl oder gerade weil ich ebenfalls aus ähnlichen Kreisen stamme... Soviel zum Thema persönlicher Bezug. Spannend zu lesen für alle, die mal erleben wollen, was inkorporiertes kulturelles Kapital mit Menschen macht, die dieses nicht besitzen.... (Jaja, Bourdieu lässt grüßen, ich Kakademikerin)


 Direkt hinterher dieses hier von der selben Autorin. Gleiches Thema, aber eben für junge Menschen. Erna aus dem Wohnprojekt, die oben genanntes aus anderer Perspektive erleben muss. Zur Erweiterung des Blickwinkels auf die Kinder eben auch spannend. Das reiche ich auch gleich an meine Lernenden weiter.


 Wahnsinnige Roadstory. Ebenfalls ein Lesekreisbuch. Es geht um Eltern, Tod, die Liebe und eine spannende Reise. Um Lügen in der Familie und die Wahrheiten, die so lange unter den Teppich gekehrt wurden. Um Italien und Griechenland. Alles dabei. Kurzweilig aber unterhaltsam.
 "Im Notfall", sagte Kurt, "brauchst du keine Freunde. Im Notfall brauchst du einen guten Arzt oder einen Anwalt. Freunde brauchst du für die guten Zeiten, die schlechten schaffst du auch allein. Für das Glück brauchst du Freunde. Wer kann denn alleine feiern? Das Glück kannst du teilen, aber nicht das Leid. Das Leid wird immer nur verdoppelt." (ebd. S. 34)


 Wie umgehen mit Idioten, bzw. wie sich dem Rechtsruck entgegenstellen? Ja, für so Menschen die sich dazu noch keine Gedanken gemacht haben, sicherlich ein feines Einstiegswerk. Lies sich gut und zügig lesen. Aber wirklich neue Erkenntnisse lieferte es zumindest mir nicht. Hauptsächliche Quintessenz: In gute Bildung investieren. Ähm... JA!!!! Ich gab dem Autor definitv in allen Punkten recht. Jetzt müsste sich nur noch was ändern...
 "Es gibt keine Zukunft, von der man sagen könnte, dass es sie einfach gibt. Es gibt nur eine Zukunft, die sich jeden Augenblick formt - je nachdem, welchen Weg eine Gesellschaft wählt, welche Entscheidungen die Menschen treffen, welche Richtung die Gesellschaft einschlägt. Zukunft gibt es nicht festgefügt, sie entsteht in jedem Moment der Gegenwart, die ist darum in jedem Moment veränderbar. Die Zukunft ist nicht geformt, sie wird geformt." (ebd. S. 78)


 Oh, was für eine wunderbare Biografie zu Frida Kahlo. Zauberhafte Illustrationen, großartiges Layout. Schön anzuschauen. Alles aus der Ich- Perspektive geschrieben, teilweise mit Auszügen aus ihren Tagebüchern. Wundervoll. Sicherlich auch für jüngere Menschen geeignet. Schwer zu empfehlen.
 "Ich trank, um meinen Kummer zu ersäufen, aber der Mistkerl hat schwimmen gelernt." (Zitat Frida Kahlo, S. 9 ebd.)


 Okay, ich hatte mir ein wenig mehr erhofft. Die Illustrationen sind sicherlich fabelhaft, aber für eine vielfältige Nachbarschaft fehlen hier doch einige Seiten der Gesellschaft. Auf jeweils einer Doppelseite wird ein Mensch dargestellt, der vermeintlich einzigartig ist. Oftmals zu kurz, zu flach. Schade. Viel verschenkt. Da wäre sicherlich mehr dring gewesen.


 Ich möchte bitte den Titel reklamieren. "Gebrauchsanweisung FÜR die Traurigkeit" wäre evtl. passender gewesen. Ansonsten ist das mal wieder ein ganz großartiges, kurzweiliges, Mut machendes Buch zum Thema Traurigkeit. Auch schon für die Kleinsten. So schön bebildert. Die Traurigkeit als Wesen dargestellt, das man Willkommen heißen soll, darf. Mit der man es sich fein machen kann. Sicherlich nicht geeignet bei ernsthaften Depressionen, aber für die andere Traurigkeit ganz hervorragend tröstlich. 
 "Versuche, keine Angst vor der Traurigkeit zu haben. Gib ihr einen Namen. Hör ihr zu. Frag sie woher sie kommt und was ihr fehlt." ( Zitat ebd.)


 Empfehlung einer meiner Instadingsfollowerinnen. Fabelhaft. Wunderbar! Großartig. So Denkanstöße. Nicht alle Gold, aber viele wahrhaftig perspektivdrehend. Einiges ist zu logisch, gerät aber eben doch häufig in Vergessenheit. Findet jetzt schon in meiner Arbeit Verwendung. Man muss den jungen Menschen mal was zum Philosophieren geben. Danke dafür!
 "Belastende Dinge sind von der Seele zu reden, sonst bleiben sie da liegen." (Zitat ebd.)

Mittwoch, 28. August 2019

Furchtbare Angst


 Frau Jule macht auch dieses trendige "Handlettering". Eigentlich schreibe ich nur. Ich bin mit meiner Handschrift zufrieden, aber irgendwie hatte ich Lust, mich mit diesem Ding hier etwas intensiver auseinanderzusetzen: Angst.


 Alle haben Angst. Jedes Lebewesen hat irgendetwas was Angst macht. Lebewesen, die Angst haben, reagieren vermeintlich blödsinnig. Das ist egal, ob das die Bäume sind, die Konkurrenz mit peitschenden Zweigen kaputthauen, Tiere in Massentierhaltung, die sich gegenseitig totbeißen, Menschen, die dumme Aktionen treiben. Das alles, weil zu oft keine logische Lösung vorliegt, mit der der Angst entgegengetreten werden könnte. Angst macht Stress, Stress macht krank. Nicht nur Menschen. Angst kann tödlich sein. Manchmal ist Angst hilfreich, lebensrettend. Aber zu oft ist Angst erstmal irrational. Handeln wird zu unbedachtem Instinkthandeln.


 Dabei wäre es im Hinblick auf den Menschen doch von Zeit zu Zeit einmal hilfreich, sich in Ruhe hinzusetzen, der Angst "Guten Tag, was willst du?" zu sagen. Der Angst ins Gesicht schauen, sie betrachten kann anstrengend sein. Der Angst Raum zu geben und ihr zuzuhören kann aber auch hilfreich sein. Denn meistens ist die Angst nur ein Schrei nach Beruhigung eines Bedürfnisses. Im Zweifel schreit da eben der Wunsch nach Sicherheit und Ruhe. Nach Zuwendung, Fürsorge und Liebe. Nach Vertrauen und Beständigkeit. Manchmal wünschte ich, wir hätten alle mehr Zeit dafür. In der Schule muss das Lernen dann mal eben unterbrochen werden. Und leider fehlt uns da auch zu oft die Zeit und Ruhe, um den Gründen der Angst nachzuspüren. Was sehr schade ist. Und so ist das im Leben eben auch... Wer Angst hat, baut Mauern und macht Blödsinn. Aber nur wer Angst hat, kann auch mutig sein. Wir müssten alle mehr mutig sein. "Einfach" mal ausprobieren, der Angst den Mittelfinger zeigen und etwas Überlegtes tun. Und wenn wir dann auf die Schnauze fallen, dann ist das eben so. Rein rechnerisch stehen die Chancen je ein Drittel für aufschlagen, ein Drittel für nichts passiert, ein Drittel dafür, dass etwas besser wird. Oder? Höhere Erfolgschancen als beim Lotto... Face your Angst! Und wenn dann der Aufprall doch kommt, eben ein bisschen "handlettern", bevor man totalen Blödsinn macht.Achso, natürlich kann man auch feige sein und vor den angsterzeugenden Dingen einfach weglaufen oder sie meiden. Aber ist das wirklich eine gute Option? Angst ist schnell und kommt immer hinterher.

Dienstag, 27. August 2019

Mal irgendwas heile machen


 Wenn das Leben mal wieder auseinanderzufliegen droht, ist es sehr hilfreich etwas handfestes zum Flicken zu haben, bei dem Erfolgschancen bestehen. Gut, dass in sich in meinem Schrank immer etwas zu flicken findet.


 In diesem Fall ein sehr alter aber geliebter Jeansrock. Sicherlich schon mehr als zehn Jahre auf dem Buckel. Oft getragen, trotzdem noch weitestgehend in Ordnung. Lediglich die Taschenbeutel haben irgendwann bereits vor Monaten den Geist aufgegeben. Sehr löchrig das Ganze. Zum Hände reinstecken hat es noch gereicht, alles andere rauschte einfach durch, so wie einem die Dinge im Leben manchmal entgleiten.


 Oftmals reicht es im Leben leider nicht, ein bisschen pinkes Nähgarn und das Stopffüßchen rauszuholen. Das ist oft sehr traurig, lähmend. Ohnmacht ist ein Scheißgefühl. Ohne Macht, die Dinge zu halten, zu ändern, beeinflussen zu können. Ohne Macht heißt ja auch, dass jemand anderes die Macht hat. Macht geht immer mit Verantwortung und Fürsorgepflicht einher und das bekommen so viele Mächtige nicht hin. Man erkennt das Politische zu oft im Privaten. Da wird dann auch gerne von oben nach unten weitergetreten und keiner bekommt es gestoppt. Das gilt auch für Emotionen. Zu oft habe ich das schon abbekommen. Und irgendwie hoffe ich inständig, dass ich es hinbekomme, da einen Stopper zu setzen. Dass ich meine Ohnmacht nicht an den nächsten Menschen weitergeben muss. Selbstermächtigung findet dann hoffentlich weitestgehend an der Nähmaschine statt. Die Macht über mich, mein Leben, meine Gefühle und die Umstände mit denen ich mich abfinden muss, wieder in den Griff bekommen. Wieder nach meinen Bedürfnissen spielen zu lassen, ohne anderen zu schaden. Dafür ist pinkes Nähgarn dann gut. Und wie gut, wenn man das Flickenwerk dann sieht. Wenn man sieht, dass aus etwas Kaputtem etwas Gutes geworden ist. Ein Kleidungsstück funktioniert noch ein bisschen länger. Immerhin. Wie man selbst. Man darf die Narben, Schwächen, das Scheitern, das Kaputte noch sehen. Das gehört dazu. Soviel Inhalt für so viele kleine Löcher in den Jeansrocktaschen. Und für sowas ist Pink doch bitte mal wahrhaftig eine sehr starke Farbe.

 
 Die Taschenbeutel hätte ich auch sauber raustrennen und neue reinnähen können. Aber nicht noch mehr Kniffeligkeiten und Gefahren zu scheitern oder für Ohnmachtsgefühle. Auf meiner Selbstbestärkungsliste am Kühlschrank steht als ein Mittel gegen Fiesigkeiten des Lebens: "Etwas einfaches nähen". Hiermit getan. Etwas heile gemacht. Bei sowas geht das. Da kann ich das. Gut zu wissen und sich immer bestätigen zu lassen.


 Die Hände können immer noch rein, jetzt aber auch so alles andere. Haarspangen, Feuerzeuge, Klimpergeld. Fabelhaft! Dienstagssammlung.

Montag, 26. August 2019

So macht man das hier


 Ich habe ja schon die wildesten Sachen mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert. Dagegen waren die paar Umzugskartons neulich in der U-Bahn ja wirklich ein Klacks. Ein Mensch in der Stadt brauchte welche. Ich hatte noch welche mit miesen Anhaftungen auf dem Dachboden stehen. Die Chance also genutzt und weg damit.


 Die Kartons gingen an die Marambolage. Eine von mir sehr geschätzte Künstlerin, die mir mit ihren Kunstwerken schon seit jeher die Spaziergänge durch die Stadt verschönert. Auch hier auf dem Blog tauchte sie schon öfter auf. Bei der Millerntorgallery 2017 und das Blumenmeer hier. Als Tauschobjekt gegen die Kartons diente dann dieses Kunstobjekt, in das ich mich bei ihrem letzten offenen Ateliertag in den Maiferien schockverliebt hatte. Die gute Marambolage war da sehr freigiebig. Ein guter Schnack, ein fabelhafter Tausch. Große Kisten gegen kleine Kunst mit großer Wirkung getauscht. So macht man das hier. DANKE!!!!

Sonntag, 25. August 2019

7 Sachen # 24. 19

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Geschlachtet: Und ausgenommen. Eine Grapefruit. Diese brutalen vegan Lebenden....


2. Gepinselt: Auch über die Ränder.


3. Gerupft: Ein Schätzchen auseinander.


4. Geschüttet: Vanillesoße nebst ersten Zwetschenkuchen. Omas altes Kuchenrezept veganisiert. Zum ersten Mal gebacken. Ein wenig verbesserungswürdig, aber auf dem richtigen Weg.


5. Gedreht: Den neuen Küchenwecker. Ich bin sowas von oberdeep in love. Von Antje geschenkt bekommen! Ha! DANKE!!!!


6. Gebeugt: Mich eben mit Antje über Südnorwegen. Pläne schmieden.


7 Gefertigt: Ein perfekt unperfektes Nähwerkstück.


 Die wichtigen Worte zum Sonntag: Bleibt auf jeden Fall gesund! Helft einander, nehmt Hilfe an, wenn ihr sie braucht, seid dankbar, arbeitet an eurer Selbstfürsorge, nehmt euch Zeit, passt auf euch und andere auf, seid freundlich, wertschätzend, ehrlich, geduldig und zuverlässig. Bleibt antifaschistisch! Habt eine gute Woche! 

Samstag, 24. August 2019

Samstagskaffee und Netzfunde # 19. 19

 
 Mal wieder Samstagskaffee. Der Trend geht gerade wieder eher zum Eis- statt zum Heißkaffee. Später wird es vermutlich noch einen mit Vanilleeis drin geben. Durch die Schultage dieser Woche rauschte ich gerade so durch, im GEWerkschaftshaus kann ich mir demnächst ein Feldbett buchen. Der ganz normale Wahnsinn eben. Für die #unteilbar-Demo blieben da keine Ressourcen. Dafür werden wieder wilde antifaschistische Dinge organisiert. So wenig Arschloch wie möglich zu sein, läuft gerade ganz gut.
 


 Diese Woche auch wieder mit wilden Netzfunden, die sich in den letzten Wochen so zusammengesammelt haben. 
   Ein feines Plädoyer für mehr kreativen Wildwuchs von unten an Schulen. Zusammenarbeit mit den Eltern halte ich zwar nach wie vor sehr wichtig, aber sie darf eben nicht auf der Leistungsebene vollzogen werden. Wir arbeiten da alle FÜR die Kinder. Alle! Das gilt für so einige Lebensbereiche, wo erwachsene Menschen mit Kindern zusammenarbeiten und -leben. Niemals sollte es anders sein.

 Apropos Wildwuchs: Bin ja jetzt auch unter die Gärtnersmenschen gegangen. Werde dafür sogar bezahlt. Habe ein Schrebergartenangebot ausgeschlagen und dafür beim Schulgarten zugeschlagen. Dazu bekomme ich sogar fleißige Gartenzwerge, irgendwie. Was für ein Luxus. Lehrkraft muss mensch sein. Und ich habe da ganz wilde Pläne. Yeah!

 Ein feiner "Erfahrungsbericht" zum Thema leichte Depression und den Umgang mit Antidepressiva. Vielleicht am Rande auch spannend, dass dieser Bericht von einem Vater geschrieben ist. Immer wieder faszinierend, wie Menschen auf den Trichter kommen, ihr Leben zu überdenken, wenn sie Eltern werden.... 

 Persönlich betrifft mich das Thema Scheidung ungefähr so sehr, wie Kinder kriegen. Aber der Titel eines dänischen Wissenschaftstextes dazu ist doch einfach mal zu großartig: „Ich habe Star Wars nie gesehen – und andere Gründe für Scheidungen in Dänemark“

 Ein paar politische Veranstaltungshinweise für Menschen in und um Hamburg: 

 Kommen sie zu dieser Veranstaltung. Sie wird sehr gut. (Das werde ich hier jeden Samstagkaffee posten, bis es so weit ist)

 Oder auch hierhin. 

 Wahlweise auch zum globalen Klimastreiktag am 20.09. Ich werde meine klasse Klasse wieder einpacken und dahinschleifen. Praxisorientierte politische Bildung. Funktioniert vermutlich auch in anderen Städten.

 Gerüchteweise haben die Faschos am 29.9. in Hamburg am Rödingsmarkt mal wieder zu so ner Quatschdemo aufgerufen. Da muss dann auch wieder was gegen getan werden. Das ist ein Sonntag, dementsprechend gibt es keine Ausreden. Weiteres folgt.
 Musiktipps dürfen da heute auch gerne mal ein bisschen ruhiger ausfallen:

 Neuer Song vom fabelhaften THEES UHLMANN "Fünf Jahre nicht gesungen". Ach.... 

 Und noch vielmehr besser ist natürlich der neue Song von MODDI "New Dawn". Ich schmelze dahin! 



 Keine Verlinkung zu irgendwas um die verheerenden Brände am Amazonas? Nein. Als alte Veganierin klappte bei mir da nur der Kopf auf den Tisch. "Oh, mein Fleisch-/Milchkonsum lässt Regenwald sterben...." Alles was mir dazu zu sagen bleibt ist: Lebe vegan!!! Nee, vegetarisch ist nicht viel besser. So. Und komm mir jetzt niemand mit "Deine Tofuwurst wird auch auf Regenwaldfläche angebaut". Sei einfach so wenig Arschloch wie möglich. Das Ganze noch bei Andrea vorbei. Vielleicht gibt es dieses Wochenende noch ein bisschen Sonne. Das wäre fabelhaft. Ein bisschen Zeit auf dem Balkon mit den Füßen oben. Habt es fein!

Donnerstag, 22. August 2019

Birke, Socken, Bilder


 Kombiniere: Birkenaquarell und schwarze Tofusocken. Hm.... was ist da nur los schon wieder, bei der Frau Jule? Komplett bekloppt mal wieder alles.


 Ich löse auf: Birkenaquarell wird Tattoo. Ist doch ganz logisch. Die Geschichte ist so schön: Ich wollte mir so sehr gerne eine Birke aufs Bein tattowieren lassen. Eine geeigenete Vorlage fand ich aber nicht, bzw. war mit sämtlichen meiner Entwürfe vollkommen unzufrieden. Aber es gibt ja die Blogosphäre und da gibt es die großartige Farbenformerin Angela. Die kann malen, dass sich hier vor Neid die Pinsel biegen. 


 Bei Angela entdeckte ich jedenfalls dieses Bild und war schockverliebt. Sie war so großartig und hat es mir geschenkt. Dass daraus DAS Tattoo werden würde, war nicht sofort klar, aber im November letzten Jahres kam es dann doch unter meine Haut. Jetzt im Sommer kann ich es voll Freude überall mit rumtragen.


 Meine Birkenliebe ist kein Geheimnis. Meine Lieblingsbäume. Ausgefallene Rindenfarbe, im Frühling so wunderbar grün, flexibel. Der Fakt, dass sie sogenannte Herzwurzler sind, trieb mir fast die Tränen in die Augen. Sie sind meistens die ersten Bäume, die sich auf öden Flächen, zwischen Schutt und Geröll, wieder ansiedeln. Dazu der Umstand, dass sie mit ihren peitschenden Zweigen potentielle Baumnachbarinos weg- und kaputtpeitschen, wenn die ihnen Angst um Licht, Wasser und Nährstoffe machen, finde ich beeindruckend. Hart im Nehmen und doch so biegsam ohne abzuknicken. Birken haben mehr mit Menschen zu tun, als man so glaubt. Irgendwie wohl auch mit mir.... Bei Astrid kann man über die Weißbirke auch einen sehr schönen Beitrag finden.


 Achso, die Socken. Jaja. Die Tattowiererin, die mir die Birke unter die Haut gejagt hat, wurde natürlich mit Geld bezahlt. Aber die gute Angela sollte natürlich auch etwas bekommen, zum Dankeschön. Ich fragte sie, was ich ihr denn Gutes tun könne, ob sie einen Wunsch hätte. Sie wünschte sich selbstgestrickte Socken. Farblich unaufgeregt. Dem bin ich sehr gerne nachgekommen, auch wenn das nicht im Ansatz meine Dankbarkeit für diese Schönheit auf Papier und meinem Bein zum Ausdruck bringt. Darum auch nochmals hier: Angela, dein Bild macht mich jeden Tag mindestens für den Augenblick wahrhaftig froh! Danke dafür!


  So läuft das eben in der Blgosphäre und das ist doch wahrhaftig und ganz wunderbar. Da kann mensch das Internetz ja doch mal wieder ganz geil finden. Ich fürchte allerdings bei der Birke wird es nicht bleiben, das Bild auf dem Bein ist ja durchaus noch weiterführbar. Mit dem Tattoowieren ist es nämlich wie mit allem (!!!) anderen Nadelkram. Hängste einmal an der Nadel, kommst du nicht mehr so leicht davon weg....
 [Edit: In Astrids Baumlinksammlung darf das noch]

Dienstag, 20. August 2019

Portemonnaie, Portemonnaie, Portemonnaie


 Portemonnaie, Portemonnaie, Portmonnaie. Doofes Wort. Aber wir sind ja hier nicht beim Buchstabierwettbewerb. Meines jedenfalls kaputt. Also noch funktionsfähig, aber angeschmaddert und fadenscheinig. 
 


 Alle paar Jahre muss mal ein neues her. Das Nähen immer einigermaßen fummelig, den alten Schnitt nicht mehr gefunden, der neue gebaute unerwartet klein ausgefallen. Passt aber gerade so noch.


  Sterntaler musste es aber dennoch wieder sein. Wegen der Sterne, der Goldstücke und des Dramas.


  Viele Karten muss meines nicht beherrbergen, darum reicht mir auch diese kleine, minimalistische Ausgabe. Große Geldbörsen finde ich doof. Die wichtigen Karten aber immer dabei. Organspendeausweis, DKMS-Registrierung und Gewerkschaftsausweis. Letzterer fällt etwas aus dem Rahmen, aber mensch weiß nie, wann das mal nötig ist. Sollte alles in keinem Portemonnaie(!!!) fehlen. Um das "Warum" muss ich hier wohl kein großes Gewese machen. Propaganda- und Agitationsaufkleber trage ich mittlerweile in größeren Mengen immer direkt in Jacken-, Hosen- oder Rocktaschen mit mir herum. Nicht mehr wie früher in der Geldbörse. Da mag ich nicht mehr lange kramen müssen, sondern lieber schnell zuschlagenkleben können.


 Im Innenfutter kommen dieses Mal Herzchen zum Einsatz, die sich aber sehr fotoscheu gezeigt haben. Seis drum. An diversen Kassen bin ich schon auf dieses gute Stück angesprochen worden und nun gibt es eben ein strahlend Neues. Soviel zu den Schönheiten des Alltäglichen. Dienstagssammlung.

Sonntag, 18. August 2019

7 Sachen # 23. 19

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe
 
 
1. Geschoben: Den Tellerstapel auf dem Kreativtisch zur Seite und da mal aufgeräumt. Ich glaube ich illustriere meine politsch-privaten Ansichten demnächst nur noch über bemalte Teller. Davon gibt es hier gerade defintiv zu viele im Materiallager. The Verschenkehaus is my friend.
 
 
2. Geweint: Über das Wetter. Kopfweh. Nachbarschaftsfest von gestern abend auch im Regen aufgeräumt. Wir hatten ja auch im Regen gefeiert. So what.
 
 
3. Gezogen: Den Teppich nach dem Saugen wieder gerade. Soll ja niemand zu Fall kommen hier.
 
 
4. Gesucht: Nach einem Karton. In knapp zwei Wochen wird der Süßminister eingeschult. Bis dahin müssen Schulranzen und -tüte da sein. Ich werde dem Spektakel leider nicht beiwohnen können... 
 
 
5. Geschrieben: Etiketten für die Marmelade, die dann doch eher acht statt sieben Tage im Weg rumstand. Mache ich mittlerweile immer auf Tape. Erspart einem das nervige Klebeetiketten abpopeln.
 
 
6. Gewischt: Und für Durchblick gesorgt. Ich kann auch problemlos eine Woche mit ner total verschmadderten Brille rumlaufen. Heute wollte ich dann doch mal wieder was unvernebelt sehen.
 
 
7. Gekocht: Tee. Ja und heiß getrunken. Ist ja eher herbstlich hier. Ein bisschen mehr inner glow könnte da sicherlich helfen. Wenn der Tee nur halten würde, was er verspricht...
 

 Die wichtigen Worte zum Sonntag: Bleibt auf jeden Fall gesund! Helft einander, nehmt Hilfe an, wenn ihr sie braucht, seid dankbar, arbeitet an eurer Selbstfürsorge, nehmt euch Zeit, passt auf euch und andere auf, seid freundlich, wertschätzend, ehrlich, geduldig und zuverlässig. Bleibt antifaschistisch! Habt eine gute Woche!