Mittwoch, 31. Mai 2017

Mailiteratur 2017


 Vergangenen Monat habe ich Bücher gefressen. Irgendwie gibt es so Phasen, da schlürfe ich ein Buch nach dem anderen weg. Ganz im Gegensatz zum mauen März und April. Es fühlt sich an, als hätten andere irgendwie die besseren Worte für Dinge, für denen mir selbst die Sprache fehlt. Nach meiner Aufräumaktion hatte ich knapp vier Meter Bücher aussortiert, dafür aber immerhin noch knapp zwei Meter ungelesene Buchware im Regal. Zeit, das mal wegzulesen. Und es waren gute Bücher!


 Okay, das Buch fiel mir beim Aufräumen in die Hände. Ich hatte es schonmal gelesen, aber es musste nochmal sein. Eine der besten Geschichten aus dem zweiten Weltkrieg, die ich in meinem Leben gelesen habe. Das letzte Mal vor 17 Jahren, wie eine alte Kinokarte zwischen den Buchseiten mir sagte. Eines der Bücher, welches ich wohl so schnell nicht aussortieren werde, weil es einfach zu gut ist. Ich bin mir immer noch nicht sicher, in welcher Stadt diese Geschichte spielt. Mit Sicherheit aber irgendwo zwischen Ruhr und Wupper. Eine Gruppe sozialisitischer Menschen der Arbeiterklasse kämpft neben dem alltäglichen Überlebenskampf im Untergrund gegen die Herrschaft der Nazis. Die Rote Fahne wird getarnt, heimlich abgeschossene Briten und verfolgte jüdische Menschen versteckt. Versorgungszüge an die Front werden geplündert. Man wartet auf den EInmarsch der roten Armee. Dazwischen ein Haufen Teenager, die noch nicht alt genug für den Flakdienst sind, deren Schulen aber längst nicht mehr existieren. Es hat ein bisschen was von roter Zora. "Aber sie, die wenigen, die sich jetzt wehrten, würden dann gezeigt haben, dass Widerstand richtig und möglich war und von welchem Standpunkt aus er geleistet werden mußte, und damit hätten sie auch gezeigt, daß nur sie ein neues Deutschland aufbauen könnten." (S.75) Wenn man doch behaupten könnte, man sei auch so mutig.... Danach hatte ich ein paar Tage einen Ohrwurm von "Vorstadt Feierabend". Denn: Lodenröcke, dieses mal da lauern wir! Zudem hat der Herr noch andere Bücher geschrieben. Eines befasst sich mit Behinderung im dritten Reich. Ist vergriffen aber ich werde es schon organisiert bekommen.


 Schon das erste Buch von Suschna habe ich verschlungen. Einige Redewendungen hier kannte ich nicht, andere hätte ich sicherlich in einen anderen Zusammenhang gestellt. Sehr spannend und lehrreich das Ganze. Honoriert werden muss auch immer wieder ihre Rechercheleistung. Beim Vorstellen des Buches fällt mir hier nur auf, dass der Name der Autorin gar nicht auf dem Einband abgedruckt ist.... Warum auch immer. Ihr Blog ist auch unbedingt schwerstens zu empfehlen!



 Frau Bogdan macht also Sachen. Sachen, die sie noch nie gemacht hat und einfach mal ausprobieren möchte. Von Punkertischtennisstammtisch bis zum Bootsführerschein. Witzig an dem Buch fand ich vor allem die Tatsache, dass sie die meisten dieser Sachen in Hamburg gemacht hat. Hinter einiges davon konnte ich ebenfalls ein Häkchen setzen. Sie geht an all diese Dinge mit absoluter Offenheit und einer gehörigen Portion Humor heran und oftmals mit jeder Menge Muskelkater wieder heraus. Wie das nunmal so ist, wenn man was Neues ausprobiert. Ich hatte mir ein bisschen Inspiration erhofft, da ich ja auch gerne mal neue Dinge ausprobiere. Da ich aber doch einiges davon selbst schon gemacht habe und anderes für mich einfach nicht ausprobierenswert erscheint, war die Ausbeute eher spärlich.  Vielleicht auch ein gutes Zeichen für ausreichend Neugier in meinem Leben. Allerdings gibt es Dinge, die ich gerne nochmal machen würde. Toben für Große auf einem großen Hamburger Indoorspielplatz habe ich tatsächlich das letzte Mal vor einigen Jahren gemacht. Das sollte ich dringend mal wieder tun.


 Möchte man Hamburg kennenlernen, sollte man diese feinen Beobachtungen von Siegfried Lenz dringend lesen. Wie er da so im Straßencafé sitzt und die Leute analysiert. Wunderbar! Ebenso die Schilderungen seiner Straße in Othmarschen. Ich kenne dieses Viertel und konnte so herrlich im Geiste mit ihm gemeinsam da herumspazieren. "[...], das Hamburgische, das sei die Kunst, die Welt am Lieferanteneingang zu empfangen und ihr das Gefühl zu geben, dies sei die größte Auszeichnung, die man hier zu vergeben hat." (S. 51) Richtig!



 Ich mag Kurzgeschichten, Erzählungen, Essays. Diese hier hätten auch von Bukowsky oder T.C. Boyle stammen können. Doch sie sind von einer Frau, die Geschichten aus Neuengland erzählt. Von wirren und knorrigen Männern, Ehrverletzungen, Geflügeljagd, verfallenen Häusern und Allkohol. Mit überraschenden Enden. Mal so für Zwischendurch.



 Ja, schon wieder so ein Buch. Eine Frau verknüpft Forderungen nach einem lauteren, energischeren Feminismus mit ihrer eigenen Geschichte. Dabei ist mir keines der bisher gelesenen Bücher so nahe gegangen, wie das von Margarete Stokowski. Ihre Kolumnen verschlinge ich auch regelmäßig. Das hat vermutlich vor allem den Grund, dass sie einfach noch krasser an das Thema herangeht als Rönnike, Kobrik, Penny oder sonstige Damen, die ich bisher aus dem Bereich gelesen habe. Margarete geht dahin wo es echt weh tut. Dabei legt sie ihre (un)liebreizende Wortwahl mit vollem Gewicht auf den Tisch. Mit eben dieser Wortwahl, die einige als dreckig, fäkallastig oder sonstwie beschreiben würde, rennt sie bei mir aber offene Türen ein. Wozu schöne Worte für etwas finden, das nicht schön ist? Nennen wir den Dreckscheiß doch beim Namen. Zudem finden sich einige Erweiterungen in ihrem Buch, die ich bei anderen Autorinnen vermisst habe. LGBT* und Behinderung, als intersektionelle Diskriminierungspunkte, kommen jedenfalls öfter zum Vorschein und müssen das auch ganz dringend grunsätzlich immer tun. Ein Punkt hat mich weiter zum Nachdenken angeregt, den ich bei den anderen Autorinnen* bisher vermisst habe: "Wir sind zwar  mit Bildern hübscher Frauen in der Werbung und in den Medien gelinde gesagt ganz gut versorgt, aber nicht mit ihren Meinungen, ihrem Wissen und ihren Geschichten: Wer angeschaut wird, darf nicht automatisch sprechen." (S. 105) Mich hat das Ganze an diese Bilderreichen aber meinungslosen Dinge rund um die Handarbeitsblogs erinnert. In diesem Sinne: Schmeißt ein bisschen Hirn hinter die Bilder. Gerne auch davor.


 Eine spannende Erzählung, die mit einem Selbstmord beginnt und die Geschichte in ungeahnte Gegenden treibt. Ein bisschen wie eine Simpsonsfolge, bei der man irgendwann überlegt, wie sie eigentlich angefangen hat und wie die Geschichte bis hierher kommen konnte. Dabei wirkt das ganze keineswegs abstrus, der Handlungsstrang ist durchaus logisch und nachvollziehbar, wenn auch unerwartet. Am Ende schließt sich der Kreis. "Es war eine Lüge zu behaupten, dass man die Selbstmörder nicht verstand, im Gegenteil. Jeder verstand sie nur zu gut." (Zitat ebd.) Womit ich hoffe nicht zu viel vorweg genommen zu haben. Doch sollte das nicht die Frage sein, die man sich viel öfter stellen sollte. Natürlich um danach das zu suchen, weshalbt sich die Mühsal lohnt. Es muss ja nicht gleich Selbstmord sein.  


 Roadstorys mag ich auch sehr gerne. In diese wird man geradezu hineingeschubst. Gemeinsam unterwegs mit dem Protagonisten, der Faller in seinem noblen Jaguar auf eine spannende Reise durch Westdeutschland fährt. Dabei unterhalten sie sich über Literatur, Kunst und Kultur im Allgemeinen. Meine Leseliste ist danach etwas angeschwollen. Es gibt einige Überraschungen, wunderbare Gedankengänge und irgendwie auch eine Menge Wiedererkennungsmomente. Das Ende sehr rührend.


 Das hatte ich mir ja vorgenommen, mal ein paar Bücher rund um Inklusion zu lesen, die nicht von Frauen* geschrieben wurden. Hiermit getan. Es brauchte allerdings zwei Anläufe. Nicht wegen Raúl, sonder wegen Roger Willemsen, dessen Geschreibsel ich wahrhaftig nicht ertragen kann. Sprachliche Diskriminierung und so. Das hier ist auf jeden Fall die Geschichte von Raúl Krauthausen. Dass er ein sehr umtriebiger Mensch ist, wusste ich schon, aber was alles dahinter steht, erfährt man eben doch erst zwischen den Seiten. Extrem spannender Typ. Ich musste einige Male schlucken, aber auch oft schmunzeln. Z.B. hier: "Mich für Menschen mit Behinderung und ihre Belange zu engagieren stand für mich außer Diskussion, denn ich wollte nicht die Alice Schwarzer der Behinderten sein." (S. 202). Und doch wurde er so etwas wie die Gallionsfigur der Bewegung. Solange er das mit Steuerhinterziehung, Entwicklungsverweigerung und alleinigem Monopol auf Äußerungen zum Thema Inklusion sein lässt, hat er ganz gute Chancen nicht wie Alice Schwarzer zu werden. Zudem hat er einfach zu viel Humor für das alles. Dieses Buch gibt es übrigens auch ganz vorbildlich in einfacher Sprache. Das werde ich mir demnächst dann auch nochmal zulegen. Meine Lernenden sollten sowas lesen. Finde ich.


 Ach, wie ich dieses Buch verschlungen habe. Ich musste zwischenzeitlich an die Geschichten von Siegfried Lenz denken, die gerade kurz vorher gelesen hatte. Durch Bonn konnte ich mit Matthias Brandt auch spazieren. Kenne ich ja auch. Dazu die kleinen und großen Geschichten des Alltags eines Bundeskanzlersohnes. Einige Male musste ich auch schallend laut lachen. Das Leben eines Kindes in den Worten eines Erwachsenen. Die Worte, die Sätze, die Geschichten. Fabelhaft!



 Beim Ausmisten gefunden. Mal reingeblättert. Irgendwie ist das so nen 70´er Jahre-Alternativpädagogikcomicquatsch. Ich habe es tatsächlich nicht verstanden. Kein Handlungsstrang, keine versteckten kindgerechten tieferen Inhalte. Wahlweise bin ich zu erwachsen oder zu blöd. Doch die Illustrationen kamen mir bekannt vor. Wilhelm Schlote sollte man kennen, aber das hier ist irgendwie Quatsch.



 Kein Quatsch hingegen diese beiden hier. Organisiert habe ich diese Bücher nach einer Empfehlung von Sabrina, die dazu auch mal was geschrieben hat. Und weil sie das viel besser gemacht hat, schaut doch mal hier und hier rein. Ein Buch ist meines Wissens nach vergriffen, aber modernes Antiquariat ist eine feine Sache. Halbautomatische Stricknadeln habe ich mittlerweile auch. Dazu mehr zu gegebener Zeit.



 Graphic Novelzeit! Die erste war in diesem Monat Anyas Geist. Sehr klare Zeichnungen über ein Mädchen mit russischen Wurzeln, die in einen alten Brunnen (oder so) fällt und dort einem Geist begegnet. Erst ist die Geistin ganz cool, aber irgendwann manipuliert sie Anya mehr und mehr. Eine Geschichte zwischen High School, Erwachsen werden, erster Liebe und ein bisschen Grusel. Wie Anya die Geistin los wird, welche alten Geschichten zum Vorschein kommen und was unterwegs passiert, ist ziemlich spannend.



 Leihgabe von Frau Postriot. Erik Kriek zeichnet die Geschichten alter Songs über Morde und erzählt deren ausführliche Geschichte. Einige Klassiker sind dabei. Wunderbar in diesem Falle auch die beigelegte CD mit den dazugehörigen Songs. Beispielsweise "Were The Wild Roses Grow" ein absoluter Klassiker von NICK CAVE. Die Bilder sind im rauem dreifarbigen (Linol-)Druckstil gehalten. Passt bestens zum teilweise gruseligen Inhalt.

 
 Sicherlich einer der besten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Darum muss er hier unbedingt Erwähnung finden. Eine wahre Geschichte. 1984 beschließen ein paar Menschen der schwul-lesbischen Szene in London sich mit den streikenden Minenarbeitern in Wales zu solidarisieren. Sie beginnen Spenden zu sammeln. Diese Spenden an die Bedürftigen zu bringen, gestaltet sich aufgrund schwerer Vorurteilslage aber ziemlich schwierig. Niemand will was mit den "Schwuchteln" zu tun haben. Schließlich finden sie aber doch eine Gemeinde, die die Spenden annehmen möchte und eine unfassbar großartige, wenn auch nicht ganz einfache Freundschaft entspinnt sich daraus. Es geht um Vorurteile, Freundschaft, Solidarität, Zerrissenheit der schwul-lesbischen Bewegung in den 80´er Jahren, Aids, Sex undundund. Ich habe so viele Tränen während des Films vergossen. Gerührte Tränen, Freudentränen, traurige Tränen. Aber es gab auch immer wieder ein fettes Grinsen und den ein oder anderen glucksenden Lacher dazu. Ich bin mir nicht sicher, wann mich ein Film oder eine Geschichte das letzte Mal so gerührt hat. Und es ist eine wahre Geschichte, deren Protagonisten noch leben und sie erzählen können. Eine dicke, fette Empfehlung! Ganz großartig!

Dienstag, 30. Mai 2017

Gegen Kabelsalat


 Bevor ich euch mit Bildern und Berichten vom IMMERGUT FESTIVAL zuschmeiße, gibt es heute noch eine kleine Anleitung gegen Kabelsalat. Salat in der Küche mag ich ja am Liebsten in Blatt- und weniger in Kabelform. In meiner Kaffeeecke gab es so ein ganz mieses Exemplar. Espressomaschine, Kaffeemühle und eine Lampe warfen da ihre Schwänze aus. Aber das muss ja nicht so bleiben. Ich habe da jetzt so eine Kabelaufbewahrung gebaut. Nicht das erste Mal. Das erste Expemplar habe ich vor Jahren mal für den Fussel gebastelt. Und das ging so:


 Eine stabile Schere, ein abwischbarer Marker (in einem Lehrendenhaushalt gibts sowas) und eine leere, gespülte Weichspülerflasche (oder was auch immer sich sonst so an Plastikgefäß finden lässt..


 Mit dem Marker die ungefähre Ausschnittkontur auf die Flasche zeichnen. Da meine Kabelhalterung von diesem Doppelstecker gehalten werden sollte, habe ich den als Maß genommen.


 Die Flasche auf- und zurechtschneiden. Meine Finger sahen danach aus wie nach einer guten Unterrichtsstunde mit Overheadprojektoreinsatz. Alles halb so wild. Die Aufhängelasche bekam das passende Loch für den Stecker. Für evtl. Handyladestecker kann man das Loch an eben jene anpassen. Anschließend den Kabelsammler nochmal spülen, damit die Markerreste sowohl vom Plastik als auch von den Fingern abgehen.


 Kabelsammler mit dem Stecker an der Steckdose aufhängen, Kabel reinstopfen, fertig. Man kann die Kabel natürlich auch schöner reinstopfen, als ich das hier getan habe. Wahlweise könnte man das ja auch mit dem Handyladestecker festmachen und das Handy direkt da rein legen.


 Sicherlich hätte man das Ganze auch noch mit wer weiß was verzieren können, aber so unauffällig fand ich es irgendwie am Besten. Das darf heute noch in die Dienstagssammlung. Jetzt gibt es in meiner Küche nur noch Blattsalat. Yeah!

Sonntag, 28. Mai 2017

7 Sachen # 20. 17

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Gepackt: Die Nacht war kurz und ich stehe früh auf. Wenn man aber auch um 5h, nach drei Stunden "Schlaf" wieder aufwacht und die Musik läuft noch... tja, tanzen Baby! Es war IMMERGUT FESTIVAL! Und nicht nur der DJ konnte sich heute morgen kaum losreißen.


2. Gestiegen: In den Hafenexpress zum Neustrelitzer Hauptbahnhof.


3. Gefrühstückt: Was man in Rostock während der Umsteigezeit halt so ergattern kann.


4. Genadelt: Eher so verzweifelt "In einer halben Stunde sind wir in Hamburg, jetzt nur nicht wieder einschlafen!".


5. Gepackt: Aus. Das obligatorische Mitbringselfoto. Es gab viele Handtücher. Aber dank Frank Spilker von den STERNEN wurden wir ja daran erinnert, dass am Donnerstag Towelday war.


6. Gesäubert: Mich. Und nach dem Duschen blieb sogar noch Sonnenbräune übrig. Es ist nicht alles Dreck gewesen.


7. Geschoben: Fotos von der Speicherkarte auf die Festplatte. So um die 2000 Stück. Dazu fiel mit nur !!! ein. Die durften dann auch den Soundtrack dazu liefern. Bearbeitet und geschrieben wird im Laufe der Woche. Allschools geht wie immer vor, aber für den Blog wird auch was abfallen. Ach, war das schön! Und jetzt gehe ich noch ein Eis essen. Winterspeck wird im Sommer gemacht. Habts fein!

Mittwoch, 24. Mai 2017

Nachmittagssonne auf dem Balkon


 Mein kleiner Balkon, nachmittags in der Sonne. Da ist es schön. Fast ganz im Grünen, ich kann mich nicht beklagen. Die Vögel singen, man hört die Stadt, manchmal weht der Wind die Geräusche aus einem der beiden Fußballstadien herüber, hin und wieder auch ein Schiffetuten.


 Die Kapuzinerkresse gedeit in diesem Jahr unerwartet und erschreckend gut.


 In einem Blumenkasten habe ich etwas neues gesät. Erfahrungsgemäß popeln die Vögel das gerne wieder raus, bevor es groß ist. Erfahrungsgemäß halten diese kleinen Wimpelketten sie aber davon ab. Ich habe gelernt.


 In den letzten Jahren haben sich in den anderen Blumenkästen Bartnelken, Margeriten und anderes breit gemacht. Die Bartnelken brauchen noch ein bisschen.


 Die Margeriten haben schon vorsichtig losgelegt.


 Hinauf zur Sonne.


 Die Akelei kämpft derzeit leider mit den Blattläusen.


 An der Dachrinne baumelt die Tasse, die mal eine Meisenglocke war. 


 Wenn die Sonne Abends dann weg ist, bleibt sie noch in Form von Solarbeleuchtung. Mehr Bilder kann ich von meinem Balkon nicht machen, ohne die Privatsphäre meiner Nachbarsmenschen zu verletzen. Darum bleibt es dabei. Vielleicht wurde aber deutlich, warum ich da so gerne mit den Büchern rumlümmele. Ich melde mich von dort wieder, wenn die Bartnelken, die Kapuzinerkresse und der Goldfelberich blühen. 

Dienstag, 23. Mai 2017

Messer auf der Blumenwiese


 Wie war das? Es sind die kleinen Dinge im Leben? In diesem Sinne heute ein kleines Ding, das vor Kurzem in meine Küche eingezogen sind: Diese supersimple Messermagnetleistenverschönerung.


 Eigentlich ist das so eine schäbbige, billige vom Möbelschweden. Man kann die obere Leiste ganz einfach abnehmen. Für alles Weitere benötigt man ein Stück Stoff und etwas Klebeband.


 Stoff um die Leiste spannen, mit Klebeband etwas diletantisch fixieren. Es reicht eine Fixierung an den kürzeren Enden.


 Der Rest des Stoffes spannt sich, wenn man die obere wieder auf die untere Magnetleiste pappt.


 Die Messer halten trotz des Stoffes immer noch. Meine Leiste hängt wirklich senkrecht und selbst das hält. Die Idee ist nicht ganz von mir. Der Holzwurm hat seine Messerleiste mit Furnier beklebt. Das funktioniert auch. Allerdings muss man da auf die Holzwahl achten, da einige Hölzer mit Metal reagieren und Messer evtl. angreifen. Mit hübschem Papier oder Klebefolie geht das sicherlich auch. Aber ich habe ja einen Stoffhaushalt. Das darf heute noch in die Dienstagssammlung. Nächsten Dienstag gibt es noch was Praktisches für die Küche oder andere Räume.

Montag, 22. Mai 2017

Hamburger Untergrund


  Ich habe eine schlimme Schwäche für Hamburger Untergrundbahnstationen. Egal ob U- oder S- Bahn: Ich liebe diese Fliesen! Leider haben so ein paar Menschen gedacht, dass diese Fliesen total schlimm seien und dass sie verschwinden sollen. Es ist ja nun nicht so, dass alle Bahnstationen in Hamburg barrierefrei seien, der Umbau nur sehr schleppend läuft und ständig irgendein Aufzug kaputt ist. Aber diese Fliesen! Die Fliesen müssen weg! Welch ein Jammer.... Ich habe jedenfalls meine Kamera und mein Monatsticket geschnappt und bin mal quer durch die Stadt gedüst. Ich habe nicht an allen Bahnstationen fotografiert, aber ein paar Perlen habe ich wohl.


 Viele Menschen amüsieren sich immer über die Bahnstation "Schlump". Der Begriff kommt vom niederdeutschen Schlamm und lässt vermutlich auf das ursprünglich sumpfige Gebiet in dieser Gegend schließen. Heute ist davon der Name geblieben und es hat nichts mit den kleinen blauen Wesen zu tun.


 Da ist es ganz besonders fein, wenn man aus der Bahnstation kommt.







 Am Berliner Tor haben sie schon viele Fliesen abgekloppt.




 Diese Fliesen in Altona existieren tatsächlich schon nicht mehr. Da ist die Wand jetzt schwarz. Was für ein Jammer... Und nächstes Mal muss ich das Stativ mitnehmen und an der Belichtung arbeiten. Es gibt ja noch ein paar mehr feine Dinge im Hamburger Untergrund zu finden.