Dienstag, 30. Oktober 2018

Glitzer und Fight-Life-Balance


Needle the system, needle the cistem, needle einfach alles! Frau Jule hat ne neue Fahne. Das ist das Endergebnis des unfertigen Feminismus von Frühjahr. Eigentlich sollte diese schicke Fahne mit mir am Weltfrauen*tag auf die Straße gegangenen sein, doch sie wurde nicht fertig. Nun steht sie seit einigen Wochen schon bei mir rum und wehte immer noch nicht im Hamburger Wind. Ich bin mir auch nicht sicher, wann sie es tun wird. Im Moment sind andere Dinge durch die Gegend zu tragen.


 Was auf den Bildern leider nicht so gut zu erkennen ist, ist die Tatsache, dass der komplette Stick mit Glitzergarn gestickt wurde. Auf der Maschine. Und dann stand sie so da rum und die Themen dazu rotierten in meinem Kopf. Am Ende blieb der Satz: "Mir ist in den letzten Wochen beim politischen Engagement irgendwie der Glitzer verloren gegangen." Es ist keine Leichtigkeit mehr da. Politik ist nicht leicht, doch an den Rändern war da immer noch sowas zu finden. Menschen, mit denen man mehr als das Engagement, die Feindbilder und Inhalte teilte. Menschen mit denen man nach der Demo noch loszog, alberte, trank, tanzte, Konzerte besuchte. Das ist wichtig. Wer gemeinsam kämpft, soll auch gemeinsam feiern können. Mensch könnte das flapsig "Fight-Life-Balance" nennen.


 Doch irgendwann stellt man dann fest, dass die Solidarität und Konsens, die im politischen Kontext so sehr hoch gehalten wird, im Alltag verpufft, nicht mehr zu gelten scheint. Da werden Dinge getan und gesagt, die man in der politischen Aktion niemals tolerieren würde, weil man hat ja jetzt Spaßzeit. Da wird den Mitkämpfenden in den Rücken gesprungen, sie werden alleine gelassen, wenn Hilfe benötigt würde. Da geht die Leichtigkeit verloren, weil man sich nicht mehr auf andere verlassen oder ihnen vertrauen kann. Stehe ich alleine da, wenn ich da sage: "Das finde ich seltsam."? So oft erlebt. Gerade jetzt, wo die Menschen mit auf die Straße kommen, die vorher mit politischem Engagement wenig an der Mütze hatten. Es ist gut, dass ihr jetzt mitkommt, aber Politik ist mehr als demonstrieren. Was veranlasst Menschen, auf der Straße "Hoch, die internationale Solidarität!" zu gröhlen, es dann aber im privaten Kreis zu vergessen? Wo liegt der Unterschied zwischen Sexismus und (Alltags-)Rassismus im öffentlichen Raum und im privaten Kreis? Den einen verurteilen, den anderen reproduzieren? Was ist da los?


 Ich ver- oder beurteile niemanden, der das aus Unwissenheit nicht hinbekommt. Mir ist durchaus klar, dass z.B. in meinem Leben eine Menge Themen eine Rolle spielen, mit denen die meisten Menschen nicht mal ansatzweise in Berührung kommen. Sei es unschuldig oder aus Desinteresse. Aber Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Offenheit, Solidarität, Wertschätzung, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und Vertrauen sind doch einfach mal total banale Dinge. Sowohl im Hinblick auf politisches Engagement als auch im Privaten. Es macht mich unendlich traurig, dass das da vorbei sein soll, wo wir nach der Demo oder der Aktion die Fahnen und Banner wieder einrollen. Zudem sind sie unabdingbar, wenn es um die Aufrechterhaltung von Motivation für eben dieses Engagement geht. Wenn wir uns im Privaten anlügen und in den Rücken fallen, uns nicht auf einander verlassen können, raubt uns das doch allen Energien, die wir (gerade in diesen Zeiten) für andere Dinge brauchen, als alleine zur Aufrechterhaltung unserer psychischen Funktionsfähigkeit. Gegenseitige Unterstützung ist etwas verdammt Feines und Energiespendendes, was dringend notwendig ist.


 Natürlich sind vor allem vertschätzende Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit manchmal verdammt anstrengende Dinge. Für alle Seiten, auch oder gerade wenn es um unschöne Dinge geht. Aber Lügen und in den Rücken fallen, sabbotiert alle Beteiligten. Und dann geht auch die Leichtigkeit in der "Fight-Life-Balance" flöten. Das kann niemand gebrauchen, niemals. Es sorgt dafür, dass wir uns trennen, voneinander entfernen uns nicht nur privat misstrauen. Streut Glitzer ins Leben von euch und anderen. Seid ehrlich, hilfsbereit, wertschätzend, zuverlässig und freundlich. Manchmal muss man die Arschbacken dafür zusammenkneifen, manchmal erscheint das auf den ersten Blick anstrengender, als den Arsch für eine Demo im nass-kalten Herbstwind hochzubekommen. Aber das ist allemal besser, als dass wir uns selbst spalten und nicht mehr gemeinsam kämpfen können. Passt auf euch und aufeinander auf. Denn das ist die Basis von Solidarität. Beim Kampf um Feminismus und Antifaschismus und weiß der Geier was noch alles sind gute zwischenmenschliche Beziehungen wichtig. Und diese Kämpfe werden wir vermutlich leider noch sehr lange führen müssen und dafür braucht es einen gemeinsamen langen Atem.


Sonntag, 28. Oktober 2018

7 Sachen # 28. 18

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Gebastelt: Einen neuen Schnitt für ein Longsleeve für mich. Nach dem Nähfrust mit Hilfe von einem Kaufschnitt, einem passenden Kauflongsleeve und ein bisschen Hirn.


2. Geschnitten: Direkt ein Probestück zu.


3. Gefrühstückt: Backed Beans ohne Würstchen. Halbes englisches Frühstück?


4. Geschlappt: In der anderen Hose nach und zu St. Pauli.


5. Gezeigt: Ticket und Aufwertung vor. Danach "Balkon" und Cola und auf die Jungs warten. Ich war mal wieder schneller.


6. Getaut: Auf. Mit einer der Besten und Torte und Kaffee nach dem Spiel im voll vollen Lieblingscafé.


7. Geknipst: Wenn St. Pauli schnon kein Tor knipst, knipse ich halt die Lampen an. So oder so. Hilft auch nicht gegen die aktuellen Wahlergebnisse aus dem Bundesland, in dem ich auch mal "gelebt" habe....

 Zerhackte Woche mit viel zu tun in Aussicht. Und ich kann mich nur wiederholen: Helft einander, seid dankbar, passt auf euch auf, seid freundlich und ehrlich und zuverlässig. Machts euch einfach schön.

Samstag, 27. Oktober 2018

Samstagskaffee und Netzfunde # 27. 18


 Woche? Vorbei. Diesen Beitrag schustere ich gerade wirklich während meiner zwei Samstagskaffees zusammen. Ruhige Phasen gab es eher nicht. Meine Wohnung habe ich nur zum Essen und Schlafen genutzt. Ich glaube ich hätte gerne so ne Fitnesstrackeruhr, damit ich mal sehen kann, wieviele Kilometer ich so am Tag abreiße, bzw. was mein Puls in solchen Zeiten so macht. Nach wissenschaftlichen Kriterien wäre die vergangene Woche zum Glück eher so Eustress gewesen. Das ist guter Stress. Viele Glücksmomente, viel Erfolg, viel Solidarität, viel Spaß und gutes Zusammenspiel mit anderen Menschen. Viel geiler Scheiß eben. Als ich das wort "Eustress" während des Studiums das erste Mal hörte, musste ich sofort an Oi-Punk denken. (Bitte nicht mit dieser Rechtsrockkacke verwechseln) Punkrock macht mich ja auch eher glücklich. In diesem Sinne werde ich heute nicht viele Worte verlieren. Oi!


Netzfunde:

"Die Verlautbarungen der A*f*D zeigen, dass es ihr mit diesem Portal weniger um Bildungspolitik geht, sondern darum, andere, auf ihrer Agenda stehende Themen und Ansichten zu vermitteln. Es geht ihr nicht um politische Neutralität im Unterricht, nicht um die Didaktik der Vermittlung auch komplexer politischer Sachverhalte und noch weniger um eine Stärkung der politischen Bildung, wie sie ja vorgibt. Stattdessen vermischt sie ihr eigentliches Anliegen, die Neutralität an Schulen zu schützen, mit anderen Themen, wie z.B. der Flüchtlings- und Migrationspolitik. Somit dient das Portal als Mittel zum Zweck der Vermittlung A*f*D-genehmer Positionen zu Lasten von z.B.  Kindern mit Migrationshintergrund. Hierfür instrumentalisiert werden nicht nur die Schülerinnen und Schüler sondern auch das Gebot zur politischen Neutralität." (Zitat ebd.) Macht uns doch alle immer noch malade, klaut uns Zeit und Energie. Sorgt auf der anderen Seite aber auch dafür, dass es in immer mehr Kreisen der Gesellschaft und in Gremien die Forderung an sich selbst gibt: "Wir müssen (wieder) radikaler werden." So gruselig diese ganze Scheiße auch ist, ich mag die positiven Auswirkungen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Ich mag, dass wieder mehr Menschen über die Notwendigkeit von politischem Engagement und Solidarität sprechen. Ich mag, dass wieder mehr Menschen ihren Arsch für die wichtigen und richtigen Dinge hochbekommen. Auch wenn es eigentlich zu lange gedauert hat...(Wahlweise bewege ich mich derzeit mal wieder zu viel in der richtigen Blase...) 

 Wer gerne noch gegen Petze stimmen und die Kultusministerkonferenz zum Handeln auffordern möchte, darf gerne bekunden, dass #MeinLehrerfetzt.

 Ein paar Aufrufe zur direkten Aktion gibt es für Hamburg hier ebenfalls: 



 "Die Wut der weißen Männer, die beim Fall Kavanaugh wieder einmal deutlich wird und spätestens seit dem Beginn von #metoo vor einem Jahr eine Konstante im Diskurs über gesellschaftliche Entwicklung ist, wird oft mit der Angst erklärt, die Menschen spüren, wenn sie Privilegien verlieren könnten oder zunächst einmal vor Augen gehalten bekommen, dass sie bestimmte Privilegien besitzen, die ihnen das Leben leichter machen als anderen. Dass die Dinge, die sie bislang als persönliche Verdienste und ihre Leistung betrachtet haben, oftmals eben nicht nur Ergebnis ihres persönlichen Könnens und ihrer Arbeit sind, sondern ihre Privilegien maßgeblich dazu beigetragen haben, was sie im Leben erreicht haben." (Zitat ebd.) (Leider ist dem Artikel keine Triggerwarnung vorrangesetzt. Ich tue das hiermit: Gewalt, sexualisierte Gewalt, Missbrauch.) Diese Macker eben. Sehr schön auch der Seitenvermerk darüber, wie Gewalterfahrungen sich unterschiedlich auswirken und Gerichtsverfahren schwierig gestalten. Dass es eben einen Unterschied zwischen "Survivor" und "Opfer" gibt.

 Ich wusste jetzt nicht so recht, wie ich den Artikel einer Pausenfüllerin zwischen zwei Beziehungen einordnen soll. Doch für mich passt er auch so gut in das Bild des weißen Mannes. Es geht eben doch immer und überall nur um Ego und Macht. Missbräuchliches Verhalten hat so viele Gesichter.

 Manchmal werde ich aufgrund meiner Tattoos oder Pläne dafür ja auch gefragt, wie ich denn damit im Alter aussehen möchte. Doofe Frage! Wie ne Alte tätowierte halt. TattooAge heißt das Fotoprojekt von Ingrid Meijering und Marion Duimel auf dem mensch sehen kann, was da mal so bei rumkommt. Sehr schön anzusehen, wie ich finde.


  Noch bei Andrea vorbei und dann mal ein bisschen Reproarbeit leisten. Habt es fein!  

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Die Sehnsucht


[...]
Der Hafen, die Lichter, die Sehnsucht begleiten
Das Schiff in die Ferne hinaus
Das Herz von St. Pauli, das ruft dich zurück
Denn dort an der Elbe, da wartet dein Glück
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat
In Hamburg, da bin ich zuhaus
[...]




 Geliebten Soundtrack bitte hier abspielen. Die Sehnsucht säuft hier allerdings gerade im Kattegatt ab. Der Interpretationsspielplatz ist eröffnet.

Sonntag, 21. Oktober 2018

7 Sachen # 27. 18

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Geschnitten: Gestern gebackenen Kuchen in handliche Stücke und verpackt.


2. Gekloppt: Einen Nagel in die Wand und mein neues Kunstwerk an der Küchenwand aufgehängt.


3. Geschnabuliert: Das erste Stück Kuchen, das leider nicht in die Transportbox passte direkt zum Frühstück. Erwachsein hat ja manchmal auch Vorteile.


4. Geschlappt: Durch die Stadt mit Ziel. Vorbei an diesem fabelhaften Monster der Marambolage. Hach! Ich mag sie so gerne.


5. Gefeiert: Irgendwie das Motto des Tages oder auch meiner letzten Wochen. So! Es tat gut, da heute mal ein paar handfeste Probleme zu lösen.


6. Gepackt: Kisten. Nicht meine. Ich kann das ja eigentlich nicht unterstützen, dass diese wunderbaren Menschen die Stadt verlassen, aber wat mutt, datt mutt wohl... Schnüff.


7. Gestopft: Zeug in meine Tasche. Ausgemistetes von anderen kann ich ja immer gut gebrauchen.

 Das ware ein schöner, guter Sonntag. Viel Freundschaft, gute Gespräche, viel Kuchen, gutem Kaffee und gelösten Problemen. So kann das bitte öfter sein. Danke dafür! Helft einander, seid dankbar, passt auf euch auf, seid freundlich und ehrlich und zuverlässig. Das fühlt sich irre gut an. Habt eine gute Woche.

Samstag, 20. Oktober 2018

Samstagskaffee und Netzfunde # 26. 18

 
 Wow! Was für eine Woche. Erste Arbeitswoche nach den Ferien und es (punk)rockte so richtig. Es war so jeden Tag: Hier bin ich richtig, hier fühle ich mich wohl, darin bin ich super und ich will nie wieder was anderes machen. Bestes Ding: Nachmittagsunterricht. Ich meine Nachmittagsunterricht. Dieser Unterricht von 14:30- 16h. Normalerweise ein Höllenritt, weil sowohl Lernende als auch Lehrende da schon komplett am Leistungslimit sind. Doch nicht diese Woche. Diese Woche so: Klasse arbeitet spitzenmäßig leise und konzentriert. Ich sitze da und langweile mich, weil ich wahrhaftig nichts zu tun, als zu beaufsichtigen hatte. In meiner Schultasche das Unterdog Fanzine. Ich beginne zu lesen. Die beigelegte CD liegt auf dem Pult. Ein Kind kommt mit einer kleinen Frage zu mir, sieht die CD da liegen und fragt, ob wir da mal reinhören könnten. In ruhigen Arbeitsphasen hören wir gerne nebenbei ein bisschen Musik. Ich so: "Klar! Aber gebt bescheid, wenn euch die Ohren bluten." Ich hatte die CD selbst noch nicht gehört, aber eine leise Ahnung davon, wie das klingen könnte. Aber ich bin ja experimentierfreudig. CD rein, die Kids hören mal kurz auf, arbeiten dann aber brav weiter. Niemand muckt auf, niemand rebbeliert gegen diese ruppige Musik, vereinzelt sehe ich Füße und Köpfe beim Arbeiten im Takt wippen. Zu bestem Riot Grrrl Punkrock! Baff! Dass sie STATION 17 oder KOLLEKTIV BARNER 16 gut fanden, konnte ich ja verstehen, weil poppig. Aber Punkrock? Am Ende der Stunde kommen einige Lernenden zu mir: "Können sie mal FEINE SAHNE FISCHFILET mitbringen? Können wir die mal hören?" Sechste Klasse und so. Im Geiste durchbrach meine Kinnlade den Fußboden. So kam es, dass diese Woche in meiner Klasse sehr viel Punkrock in "stillen" Arbeitsphasen gehört wurde. Von FEINE SAHNE FISCHFILET zu ZSK zu den RIOT GRRRL SESSIONS. Ich nenne das mal antifaschistische, musikalische Früherziehung. Und mir ist es total egal, ob sie diese Mucke gut finden, weil sie sie gut finden oder weil sie mir gefallen wollen. Beides ist der Hammer! Man muss die Kids ja da abholen, wo sie stehen. Ich hätte da noch mehr im Schrank stehen.


 Netzfunde passend dazu:


 Die A*f*D in Hamburg hat in Hamburg mit ihrem Petzportal dann auch in Ecken der Gesellschaft Fuß gefasst, wo es einige Naziparteien vor ihnen nicht geschafft haben. Dieses Meldeportal, auf dem Lehrende in Hamburg gemeldet werden können, die sich angeblich nicht an das Neutralitätsgebot halten, hat diese Woche neben dem Unterricht alle aufgewühlt. Diese "Partei" geht auch die GEW mittlerweile hart an. Ich musste die gesamte Darstellung der Vorfälle aus Gründen diese Woche lesen. In meinem Kopf schallert er seit dem nur noch "A*f*D, du Opfer!". In Hamburg laufen derzeit schon zwei Disziplinarverfahren gegen Lehrende, die angeblich gegen die politische Neutralität verstoßen haben. Ebenso gab es in der Hamburgischen Bürgerschaft eine kleine Anfrage, ob sich Menschen mit Verbeamtung im Bündnis Aufstehen gegen Rassismus engagieren würden. Dieses Bündnis wird in BaWü und Schleswig- Holstein vom Verfaschungsschutz beobachtet. Es kommt das Gefühl in mir auf, dass verbeamtete Menschen, dann auch in ihrer Freizeit schön die Finger von vemeintlich staatsfeindlichen Dingen lassen sollen, sollte diese braune Scheiße weiter hochkommen. Mir schoss die Frage durch den Kopf, ob es dann demnächst auch eine kleine Anfrage gibt, ob verbeamtete Menschen auch auf Konzerten von FEINE SAHNE FISCHFILET rumgehüpft sind (oder diese gar in der Schule mit ihren Lernenden hören-wah!). Immerhin tauchten die ja auch öfter mal im Verfaschungsschutzbericht auf.... Es ist und bleibt gruselig. Halloween braucht es wahrhaftig nicht mehr. Und ich weigere mich auch dagegen, meine Klappe zu halten, um dieser Partei keinen Raum in unseren Diskussionen zu geben. Wer schweigt stimmt zu. Und ja, ich habe Angst, aber das ist auch der Grund, weshalb ich mutig sein kann und es bin. Denn ich werde mich von sowas nicht einschüchtern lassen.

 Beim Trailer zum neuen kinofilm #FemalePleasure lief es mir eiskalt den Rücken runter. Eine Doku über fünf Frauen und ihren Kampf um Gleichberechtigung. Mal sehen, ob ich mir das im Kino geben kann...

 Aber für was Schönes bin ich trotzdem noch zu haben: Da kann man sich doch mal was weiter über alternative Beziehungsmodelle erzählen lassen. Schöne Berichte von Menschen, die das leben. Danke innenAnsicht! Da geht es um Liebe. Davon braucht es wieder mehr und davon ist irgendwie, irgendwo ja doch genug für alle da. Außer für Nazis natürlich.

 Und wo ich heute schon einen Kinofilm angeteasert habe: Astrid werde ich mir ja wohl mal sowas von im Kino anschauen. so wie der Trailer aussieht, mit einer Familienpackung Taschentücher. Da freue ich mich drauf. 



 Und ich werde weiter Punkrock unterrichten. Ich bekomme das bekanntermaßen auch hin, ohne Namen von Parteien zu gebrauchen. Ich vermittele eh lieber Werte statt Hetzbotschaften. Das ist demokratische Erziehung und Bildung. So! Bei Andrea vorbei und dann genieße ich diesen freien Herbsttag. Habt ein charmantes Wochenende!

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Urlaub auf der Schäre # 1


Ein bisschen Augenurlaub gefällig? Ich hätte da ein paar Bilder meines ersten Urlaubs dieses Jahr in den Herbstferien. Ich war auf den Schären im Kattegat. Welche genau, ist vermutlich egal. Einfach nur alleine sein. Das war der Plan. Ging erschreckend gut auf. Heute einfach mal nur Bilder. So für den Endspurt der Woche.








 

Dienstag, 16. Oktober 2018

Taschen zum Kämpfen


 Neben Röcken nähe ich ja auch sehr gerne Taschen. Ein paar neue taten mal wieder Not. So sind vor kurzem diese beiden Schätzchen nach meinem liebsten selbstgebauten Schnitt entstanden. Stöffchen aus dem Fundus, Patches mussten mit drauf.


 Beide haben innen eine Reizverschlusstasche, damit der Geldbeutel und anderer Kram vor ungewollten Zugriffen geschützt ist. Ich mag ja solche kleine Nähprojekte. Meistens entstehen solche Taschen spontan, weil ich vermeintlich keine passende Tasche zu meinem Outfit habe. First World Problems....


 Groß genug, damit alles wichtige für unterwegs reinpasst. Bücher, Kamera, Schreibzeug, Trinken, zusätzliche Klamotten, der Einkauf oder wenigstens der Beutel dafür undundund. Was mensch halt so für den Alltagskampf braucht.


 Verschlossen werden sie mit Schleifen über einer breiten Lasche. Doch heute wollte ich eigentlich noch etwas zu diesem meinem derzeitigem Lieblingspatch erzählen. Den habe ich nicht selbst gemacht, sondern tatsächlich von einem mir sehr lieb gewonnenen Kollektiv gekauft. "Dort kämpfen wo das Leben ist". Das ist so wichtig und wird trotzdem so oft vergessen. Zwar bewege ich mich oft in subkulturellen Kreisen, aber so richtig fest gehöre ich eigentlich nirgendwo dazu. Ich bin Lehrperson, verkehre auch privat in unterschiedlichsten soziokulturellen Kreisen. Natürlich ist es total toll, wenn man sich immer nur da bewegt, wo ein Grundkonsens über bestimmte Dinge besteht, aber so bringt man die Revolution ja auch nicht vorwärts. Zudem verliert man so viel zu schnell den Bezug zu den Dingen, die Wirklichkeit sind. Ich kenne so Menschen, die es sich in ihren Blasen gemütlich gemacht haben. Egal in welchen. Akademikerkreise, Zeckenkreise, Handwerkendenkreise, Scheibchenvillen, Einfamilienhäuser, Sozialwohnungen, Familien oder auch die, die vermeintlich sozial abgehängt sind. Aufgrund privater und beruflicher Zusammenhänge, wandele ich immer zwischen ihnen und ich kann allen diesen Bereichen der Gesellschaft etwas abgewinnen. Ich kann von allen lernen, ich kann in allen aktiv und hilfreich sein, ich kann in allen "performen", ohne dass es aufgesetzt wirkt oder anstrengend für mich wird. Naja fast. Anstrengend finde ich immer Akademikerkreise, in denen Bildung als das höchste Gut dargestellt wird und alle, die nicht darüber verfügen, das Mitsprache- und Handlungsrecht abgesprochen wird. Spannenderweise habe ich diese Form des Klassismus andersrum eher selten erlebt, bzw. auf einer anderen Ebene, der ich einfacher entgegen treten kann.


 Und diese Form von feindlich gesinntem Gegenübertreten finde ich immer so schade. Wir können so viel voneinander lernen, wenn wir dem anderen Menschen offen und neugierig gegenüber treten. Sie nicht aufgrund von Bildungsabschlüssen oder Hirninhalten vorverurteilen. Wir können klären, aufklären, uns gegenseitig vorranbringen, ohne dem anderen etwas überstülpen zu wollen. Es hilft z.B. nicht, in versifften autonomen Zentren das Partriarchat zu verteufeln, diesen Schutzraum aber nicht zu verlassen und diese Ideen nicht in die Welt hinauszutragen. In der eigenen Suppe rühren, bringt nichts vorran. Man muss rausgehen, mit anderen reden, auch wenn es manchmal schwierig und schmerzhaft ist. Man muss dazu nicht einmal offen in Konflikt gehen und eben kämpfen. Man kann die Werte, die einem wichtig sind, leben. Antifaschismus, Feminismus, Antikapitalismus, Veganismus, alternative Beziehungsmodelle, offene Kommunikation, Interesse an den Problemen und Inhalten der anderen. Man kann sie selbstbewusst kommunizieren, ohne das Bestehende zu verurteilen. Man kann zum kritischen Denken anregen und muss nicht sagen "Meine Weißheit ist mehr wert als deine". Man kann sie miteinander besprechen, verändern und leben, die guten Dinge, die leichten Dinge, die wichtigen Dinge. Das funktioniert aber nicht in der eigenen Blase. Leider vergessen das viele zu schnell. Das alles kann auch anstrengend sein. Da kann man sich auch auf die Fresse packen und nicht wissen, wie es weitergehen soll. Doch es kann auch spannend werden. Aufklären auf Augenhöhe, sich gemeinsam weiter entwickeln. Gemeinsame Wege finden. 


 Und mit einem Augenzwinkern mag ich hinzufügen, dass ich meine selbstgemachten Dinge mit den entsprechenden Inhalten immer mit einem verschmitzten Grinsen in der Dienstagssammlung verlinke. Es ist meine kleine Infiltrierung der DIY- Wohlfühl- Nahszene, wo es dann um Stoffe, Schnitte und Techniken geht, werfe ich Inhalte um mich. Ich liebe das. Dort kämpfen, wo das Leben ist eben.

Sonntag, 14. Oktober 2018

7 Sachen # 26. 18

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Gelegt: Musik auf. Ich wachte mit diesem Ohrwurm auf. Wie aus dem Nichts. "All those memories I used to burn." und so.


2. Geleert: Tasche von Gestern. Was war das für ein Hammerkonzert? Bitte? Vier Bands, die mich innerhalb von drei Stunden musikalisch etwa 12/13 Jahre zurückkatapultiert haben. Mega! Genau das, was ich brauchte. Arsch auf Eimer. ESCAPADO waren der Special Guest. "Deine Stimme zerschneidet das letzte Vertrauen, deine Hand wird zur Faust!". CAPTAIN PLANET "Es ist der Glaube an die Füße, die dich tragen. Und der Glaube an ein Herz, das auf dich einschlägt, dass du auch morgen wieder aufstehst, ohne dich zu fragen, ob die Welt sich noch dreht da draußen." MATULA waren auch ganz nice und DEUTSCHE LAICHEN fand ich auch großartig. Meine Liebeserklärung von vor über vier Jahren ist immer noch sowas von richtig. Für meine Verhältnisse ist alles in und an mir eskaliert. Gegrinst, gegröhlt, Hände in die Luft, Tränchen vergossen. Und wie froh ich war, dass ich mir das für mich gönnen durfte und keine Kamera oder einen Stift im Anschlag haben musste. Hach!


3. Geschnipselt: Für die Ruhe und gegen die Dehydrierung. Ingwer. Ökopunk.


4. Getopft: Die Ableger der Monstera ein.


5. Geschlüpft: In ein Shirt, das ich heute brauche. Der Abend gestern verlief allerdings "unfallfrei". Keine blöden Sprüche. Das war ja auch mal wieder ganz schön.


6. Geplättet: Eine Tischdecke. Weil und so.


7. Gebunden: Also das kommt gleich. Kuchendate mit einer der Besten und die Sonne genießen. Yeah!
Habt einen guten Start in die Woche.