Dienstag, 26. Februar 2019

In meiner Blase


 In meiner Blase da ist es schön und muggelig und friedlich. In meiner Blase sind bestimmte Umgangsformen und Begrifflichkeiten Standart. In meiner Blase weiß mensch, dass es Vulva und nicht Vagina heißt. In meiner Blase ist klar, dass "behindert", "schwul" und "Spast" keine adäquaten Schimpfwörter sind. In meiner Blase ist klar, dass alle Menschen alles mitmachen dürfen und sollen, egal welche Hautfarbe, Behinderung, Geschlecht, sexuelle Orientierung, kulturelle oder soziale Herkunft. In meiner Blase spielen diese Kategorien nicht mal eine Rolle.


 In meiner Blase erinnert man sich freundlich an Dinge, die einem manchmal entfallen und die man bei Planungen nicht bedacht hat. Es werden keine Stricke gedreht. In meiner Blase ist bei solchen Dingen Geduld angesagt. In meiner Blase wird versucht, so divers wie möglich zu sprechen, zu handeln und zu organisieren.


  In meiner Blase weiß mensch, dass auf Menstruationsprodukte 19% Luxusmehrwertsteuer gezahlt werden muss. Es ist klar, was eine Menstruationstasse ist und dass die Paragrafen 218 und 219a abgeschafft gehören. In meiner Blase ist klar, dass eine Frau nicht zwangsläufig eine Gebäraufgabe hat, an die man sie in regelmäßigen Abständen erinnern oder zu der man sie überreden muss. In meiner Blase wird sich informiert. In meiner Blase ist man neugierig. Gegen und für Dinge wird in meiner Blase auf die Straße gegangenen. Da ist klar, dass "Alerta! Alerta! Antifascista!" kein Aufruf zu (links-)radikalen Gewalttaten ist. 


 In meiner Blase ist klar, dass Demokratie ein hohes, schützens- und verteidigungswertes Gut ist, es aber noch bessere Möglichkeiten geben kann. In meiner Blase, da ist es schön. Aber es hilft ja nichts. Da draußen ist eine Welt voller Menschen. Da muss jemand wie ich so oft geduldig sein. Da wird jemand wie ich so oft missverstanden, da werden mir die Worte so oft im Munde rumgedreht, da fallen Ver- und Beurteilungen hart wie Faustschläge. Und das auch in Kreisen, die sich was auf ihre akademische Bildung einbilden. Kackademiker. Einbildung. Die Weißheit mit Löffeln gefressen. Unumstößliches Wissen. Manifestierte Meinungen und Überzeugungen. Ich werfe niemandem seinen Tellerrand vor, über den einige nicht schauen möchten. Aber ich werde mich immer wehren, wenn versucht wird, mir in die Suppe zu spucken. 


 In meiner Blase aber, da fühle ich mich wohl und hin und wieder ist es hilfreich, sie mal zu verlassen, damit die Dinge nicht zu Selbstverständlich werden. Und wenn es dann wieder so eine harte Woche war, dann suche ich mir eben die Orte, wo ich mal kurz meine Wut rausschreien kann. Wo eine harte Woche zwischen Konfetti und Antifa Hooligans rausgegröhlt werden kann. 


 Ich werde meine Arschbacken zusammenklemmen und versuchen niemals müde zu werden, Menschen zu erinnern, dass sich ein Blick über den Tellerrand und eine gesunde Neugier immer lohnen. Und natürlich muss ich das auch selber leben. Im Zweifel mit neuen Buttons am Revers und heute in der Dienstagssammlung.

Dienstag, 19. Februar 2019

Die wärmende Wanda


 Es gibt da so Wesen, die sind sehr Tageslichtscheu. Sie zeigen sich selten außerhalb ihrer natürlichen Umgebung. Es gibt so Viecher, die leben gerne unter Decken, im Dunkeln und Weichen, mensch bekommt sie selten zu Gesicht.


 Wenn die Spezies der Bäuchlinge oder auch Wärmflaschfressenden aber mal das Tageslicht erblickt, kann man sie bei der Nahrungsaufnahme beobachten. Das passiert bestenfalls selten oder aus dem Grund der besseren Rumgammelei.


 Hat solch ein wärmflaschenfressendes Wesen seine Beute einmal verschlungen, dann gilt es schnellstmöglich wieder im dunklen, weichen Versteckt zu verschwinden und mit der Verdauung Erwärmung zu beginnen. 


 Beim heutigen Exemplar handelt es sich um Wanda. Die wärmende Wanda. Wenn Wanda den Bauch voll hat, dann gluckst sie gerne leise und zufrieden vor sich hin. Wenn man dann genau hinhört, kann man da Geschichten hören, die sie einem leise zugluckst und die einen in sanfte und heilende Träume wiegen können. Man muss dann sehr leise sein, denn sonst versteht man sie nicht. Vor allem ermahnt sie einen zur Selbstfürsorge. Bett- oder Sofaruhe, die sich die meisten Menschen doch zu selten gönnen...


 Auch Wanda ist sehr lichtscheu und verbringt ihre Zeit am liebsten unter Decken auf dem Sofa oder im Bett. Darum wollen wir sie für heute auch nicht weiter stören und lieber ihrem sanften Gluckern lauschen. Wer weiß, was sie heute zu erzählen hat. Auch in der Dienstagssammlung.

Sonntag, 17. Februar 2019

7 Sachen # 5. 19

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Gesaugt: Nicht. Das Glitzerkonfetti vom gestrigen Stadionbesuch darf noch ein bisschen auf dem Schlafzimmerteppich rumliegen. Sieht ja auch recht hübsch aus.


2. Geschlagen: Im Zug noch schnell ein neues Projekt an. Verschobenes Nadelkränzchen heute bei Antje. Mal was neues lernen. Zweifarbig stricken.


3. Gepackt: Aus. Beste, sapschigste Brownies. Vegan und glutenfrei aus der thematisch passenden Dose.


4. Gefikat: Nach bester schwedischer Tradition mit Kaffee und Kanelminibulle. Beim Stricken.


5. Gespaziert: Durch den Wald im Sonnenschein. Das geht bei uns auch mal ne Runde flotter zur Sache. Man kann ja nicht den gesamten Nachmittag mit den Nadeln auf dem Sofa verbringen.


6. Gezogen: Die Mütze nicht an. Auch nicht auf dem Heimweg auf dem Bahnsteig. Neinneinnein.


7. Geblättert: Um auf dem Heimweg und dieses famose Buch noch schnell fertig gelesen. Ein guter Tag. So!

  Ich wünsche mir die kommende Woche bitte katastrophenfreier, mit weniger Beulen und etwas weniger Arbeit. Diese 60- Stunden- Wochen gehen mir an die Substanz. Könnte funktionieren.
 Die wichtigen Worte zum Sonntag: Bleibt auf jeden Fall gesund! Helft einander, seid dankbar, passt auf euch, arbeitet an eurer Selbstfürsorge und andere auf, seid freundlich, wertschätzend, ehrlich und zuverlässig. Habt eine gute Woche.

Samstag, 16. Februar 2019

Samstagskaffee und Netzfunde # 4.19


 Ein Hauch von Frühling liegt in Hamburg in der Luft. Die Leute sitzen schon vor den Cafés, Restaurants und Kneipen, in der Winterjacke ist Hochsommer. Die ersten Frühblüher stecken ihre grünen Finger aus der Erde. Fabelhaft! Nach Wochen ohne Licht, seit Donnerstag die komplette Sonnenladung. DIe Kids in der Schule wurden dann auch erstmal rausgejagt. "Tut was für euer Vitamin D!". Es war ein bisschen viel Arbeit, aber okay. Viel geschafft, die Woche geht durchaus zufriedenstellend zu Ende.


 So viele Netzfunde habe ich darum auch nicht.

 Immerhin bemerken jetzt auch Menschen, dass sich politischer Aktionismus evtl. mal anbieten könnte. Der §13 holt sie aus ihren Buden vor den Kameras weg, auf die Straße. Ich bin massivst gespannt, wie sich das sonst noch so entwickelt. Vor allem im Hinblick auf den Einfluss, den diese Videounterhaltungsmenschen auf den offenen Kanälen auf eine neue Generation haben, bin ich höchstgespannt. Im näheren Umfeld ist zunehmende Politisierung zu bemerken. Natürlich finde ich das super! Mal sehen was passiert, nachdem uns die neue DGSVO schon alle wuschig gemacht hat...

 Okay, liebe Nazis. Wer verschreibt euch also in Zukunft eure lebensnotwendigen Medikamente, zieht die Schrauben an euren Rollatoren fest, verkauft euch die Haftcreme fürs Gebiss und wischt euch den Hintern ab? Vermutlich niemand. Die neue Bertelsmann Studie kommt also zu dem Schluss, dass bis 2060 jährlich 260.000 (!!!) Menschen nach Deutschland einwandern müssen, damit der demografische Wandel ausgeglichen werden kann. Und ihr Faschos meint, die nehmen euch die Arbeitsplätze weg? Volliditioten. Einmal mehr.

 Der Ohrwurm des Tages: MUFF POTTER- Schwester im Rock. Vielleicht denke ich schon zu sehr an den Weltfrauenkampftag und was ich da wohl tun werde.... 


 Noch rüber zu Andrea und dann ab in die Sonne. Evtl. sollte man sich schon ein bisschen Sonnencreme ins Gesicht schmieren.... Habt ein charmantes Wochenende! 

 

Donnerstag, 14. Februar 2019

Steinekunst für alle # 3


 Ich bin Materialsammlerin. Vermutlich mehr als ich Selbermacherin bin, scheint es mir manchmal. Diese Emailleschüssel mit Steinen stand jetzt einige Zeit auf meinem Küchentisch herum. Immer wieder schob ich sie hin und her, nahm sie runter, wenn ich die Tischdecke wechselte, beachtete sie aber nicht weiter. Irgendwann hatte sie sich mal dahin verirrt und stand da halt so rum. Vor ein paar Wochen im Putzwahn fiel mir dann erschreckenderweise auf, wie lange sie da schon stand. Die Steine hatte ich auf meinem Lapplandtrip am Torneträsk gesammelt. Weit gereist. Über ein Jahr schubste ich also eine Schüssel mit Steinen durch die Gegend, die eigentlich für etwas anderes gedacht waren. Geht das nur mir so?


 Ein bisschen Zeit und Lackstift und der ganze Spaß wurde dann endlich zu dem für das er eigentlich gedacht war.


 Ey, lass ma Mandala malen. Zwischendurch musste ich bei dem Gekritzel etwas schmunzeln. Über Ausmalbücher für Erwachsene mache ich mich gerne mal ein bisschen lustig und nun saß ich da und zog selber so mehr oder weniger symetrische Linien. 

 Aber eigentlich sind diese Mandalaausmalbücher für Erwachsene doch nur ein Sympton, oder? Es geht natürlich im meditative Zustände, um ein bisschen Ruhe, Stille, Zeit um Kraft, Mut und Zuversicht zu finden. Braucht es aber dafür wirklich diese Kaufbücher? Findet mensch nicht genau das meistens in den Dingen, die viel näher liegen? In der Bahn mal aus dem Fenster oder in ein Buch blicken, statt aufs Taschengehirn. Eine Bahnstation früher aussteigen, ein Stück gehen, frische Luft atmen. Etwas Sinnstiftendes tun, das Spaß macht. Zu oft vergisst mensch das ja.


  Vielleicht lasse ich diese Steine darum so gerne in U- und S- Bahnen liegen. Da sitzen die Menschen eh nur rum. Manchmal frag ich mich, ob jemand diese kleinen Erinnerungssteine wohl erblickt, sich was denkt oder sogar den ein oder anderen einsteckt. Wenn ich sie an öffentlichen, nicht fahrenden Orten liegen lasse, sind sie meist schon weg, bis ich das nächste Mal vorbeikomme. Mauervorsprünge, Grenzmauern, sowas. Wohin sie wohl gehen? Ich weiß es nicht, aber vielleicht hilft es ja. Meistens lege ich sie im Vorbeigehen ab. Aber es geht auch anders.


 Kürzlich wollte ich mal flott einen neuen Kleber ausprobieren, mit dem ich auch meine Tellerkunst mal an die Wand kleben kann. Geht auch mit den Steinen. Die müssen ja nicht zwangsläufig im Weg rumliegen.


 Bei den Recherchen im eigenen Blog durfte ich feststellen, dass es eine gewisse Weiterentwicklung der Steinekunst gab. Angefangen hat das so. Beim zweiten Eintrag sah es schon so aus. Ich habe immer mal wieder für Nachschub gesorgt, aber nicht jedes mal darüber gebloggt. Zwischenzeitlich ist diese Aktion auch eingeschlafen, aber nie gänzlich in Vergessenheit geraten. Nun eben noch filigraner. Irgendwo hatte ich mal eine Liste mit Dingen, die sich gut zum drauf Schreiben eignen. Aber die war aber nicht mehr auffindbar... Ich habe ja Hirn und Herz und da kamen dieses Mal eben diese Dinge heraus.


 Öfter mal anderen Steine in den Weg legen. Die müssen ja nicht unbedingt immer nur doof sein. Ich mache das jetzt mal wieder eine Runde. Und die nächste Schüssel mit Steinen wird hier dann nicht mehr so lange rumstehen. Hoffentlich.

Dienstag, 12. Februar 2019

12 von 12 im Januar 2019

 
 Heute ist der 12te also gibt es heute wieder 12 von 12. Worum es dabei geht, könnt ihr bei Caro von Draußen nur Kännchen! nachlesen und zwar genau hier


1. Blaue Phase. Weg zur Arbeit. Heute mit der Bahn.


2. Der Award für die verschmaddertste, klemmenste Tastatur wurde hiermit verliehen. Pfuä! Nicht meine. Aber soviel zum Thema "Digitalisierung in Schule".


3. Vor Unterrichtsbeginn, den Rotstift schwingen.


4. Im Igelbecher heute coffee to run. Von gehen konnte da wirklich keine Rede mehr sein.


5. Draußen lachte heute nicht nur die Sonne.


6. Nicht fotogen, aber für mehr Mittagessen bleibt derzeit selten Zeit.


7. "Faule Lehrkräfte!", könnte man sagen, aber 30 Minuten Beine hoch, mussten heute sein.


8. Suchbild: Krokanten.


9. Getrifidingsbums überall. Aber die Stadt vergisst, Schulen zu bauen.


10. Darum ist meine, die beste Schule. Da fischt man hin und wieder mal sowas aus seinem Fach.


11. Ein bisschen mit Ölkreiden geschmiert.


12. Abendveranstaltung fertig. Ich auch. Feierabend. Uff! Noch bei Caro vorbei und dann falle ich um. Gute Nacht.

Sonntag, 10. Februar 2019

7 Sachen # 4. 19

 Immer wieder Meistens Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Gehängt: Meine neue Kette, die Frau Postriot mir schenkte übers frische T-Shirt. Natürlich erstmal voll verdreht... Aber man kann es wohl erkennen.


2. Gestrickt: Im Zug auf dem Heimweg nach einer ganz fabelhaften Nacht, noch mit Punkrock in den Ohren. Ohrwurm so und so (Wobei es letzteren nur in der Coverversion gab. Aber dieser Chorus. Ohhhoooohhhh!). Hoffentlich bekommen wir das öfter hin.


3. Gestopft: Wäsche in die Maschine. 


4. Geputzt: Auch den Verzerrspiegel.


5. Gestapelt: Scheißpapier. Das gute. Nach dem Putzen. Für mehr Realität auf Blogs und so. 


6. Gesucht: Material für schulischen Krams zusammen. Korb und Garn werden morgen dringend gebraucht. Was man nicht immer so alles mit zur Arbeit schleift....


7. Gepuhlt: Orangen. Nervig diese weiße Haut. Mag ich nicht. Diese hier war besonders hartnäckig. Aber ein bisschen Vitamine mussten heute noch rein.

  Die wichtigen Worte zum Sonntag: Bleibt auf jeden Fall gesund! Helft einander, seid dankbar, passt auf euch, arbeitet an eurer Selbstfürsorge und andere auf, seid freundlich, wertschätzend, ehrlich und zuverlässig. Habt eine gute Woche.