Samstag, 23. Dezember 2017

Samstagskaffee und Netzfunde # 37



 In meiner Welt heißt es ja seit letzter Woche nur noch "Barista! Barista! Antifacista!" Warum? Darum! Diese armen armen Menschen, die bei der Bullizei arbeiten... Als ich das gelesen habe, stand ich wartend auf irgendeinem Bahnsteig und bin vor Lachen fast ins Gleisbett gefallen. Und natürlich treibt das schon fabelhafteste Blüten. Irgendwie war so auch meine Woche. Zwischen kaputt und Wahnsinn. Ich bin so froh, dass Ferien sind. Und wie gut, dass ich meinen Jahresrückblick schon im September geschrieben hatte. Haha!


 Nach dem Kaffee kommt also die Moral:

"Schon allein das von rechtsextremen und neurechten Organisationen vertretene Welt- und Frauenbild sollte Grund genug sein, sich als Feminist*innen klar gegen rechte Gruppierungen zu stellen." (Zitat ebd.) Ein fein recherchierter Artikel zum Thema "Warum Feminismus immer antifaschistisch sein muss". Einzig der Bezug auf behinderte Menschen hat mir in der Gesamtwahrnehmung etwas gefehlt. Das gehört meiner Meinung nach, ebenso zu einer solchen Argumentation. Aber mensch kann ja nicht immer alles haben. 

 Gestern beim Nähen konnte ich noch die aktuelle Folge des lila Podacst hören. Die großartige Julia Korbik erzählt Geschichten von Simone de Beauvoir. Das erinnerte mich an den Bücherstapel, der zu ihr noch gelesen werden möchte. Vielleicht fange ich dann einfach mit dem Buch von Julia Korbik an.

 "Eigentlich wird diese Thematik zur Weihnachtszeit nur noch präsenter als sie in unserem Alltag eh schon ist: Unsensible Kommentare zum Aussehen eines Menschen fallen viel zu oft. Und das ist nicht okay." (Zitat ebd.) Und wieder einmal: Einfach mal schmecken lassen, sich und anderen und Körper sind ja nun mal nicht zum Entertainment da. Und das gilt verdammt nochmal nicht nur an Weihnachten. Richtig? Richtig! 

 Irgendwie fiel mir dazu "das Gegenteil von gut ist gut gemeint" ein. Das geht in meinem Kopf aber nicht ohne die entsprechende Melodie. Darum heute noch dazu: KETTCAR "Im Taxi weinen". Es sollte ja immer Musik da sein.

 
 Mal sehen, ob Andrea später noch zur Plauschrunde lädt. Ich werde aber nun mal wieder eine Blogpause einläuten. Ich hätte da ja mal wieder nen fetten Skandinavienjeeper, aber da wird es nicht hingehen. Ich werde einfach mal ein bisschen Leben reinlassen. Das wird wunderbar! Habt eine gute Zeit und kommt heile ins neue Jahr! Wir sehen uns da wieder.

Freitag, 22. Dezember 2017

Freitag zuhause


 Eigentlich sollte hier ein Beitrag stehen mit der spärlichen Literatur der letzten Monate. Ich könnte die Zeit jetzt beim Kaffee noch nutzen, um ihn zu schreiben. Aber ich habe keine Lust. Erster Ferientag! Yeah! Die Nadelmaschinen schreien laut meinen Namen. Ich werde mir diesen Tag heute schenken. Für mich, meine Hände, mein Herz und einfach mal runterfahren. Ich lasse die ätere Bleistiftskizze mal so stehen. Tür zu! Habt einen schönen Freitag!

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Die Welt ist zu bunt für Normativität


 Ach, ich wollte was schreiben. Über diesen Rock, über Feminismus, über Regenbögen, über Politisches, Über Normativität und Normalität, überüberüber.... Und dann habe ich so oft angefangen und jedesmal fand ich es doof. Das hier ist mein letzter Anlauf.


 Da habe ich jedenfalls wieder so einen zweilagigen Sweatrock gezaubert. Einen ähnlichen hatte ich hier schonmal gezeigt. Dieses Mal musste er aber dicker sein. Er sollte meinen Hintern in Lappland warm halten. Diese Bilder sind dort entstanden. Ich und Röcke, wir sind ja ein eingespieltes Team in allen Lebenslagen. Mein Arsch und ich auch. Doppellagiger dicker Sweat hat im Oktober im Norden auf jeden Fall gut geholfen. Dafür dass ich immer und überall in Röcken rumlaufe, werde ich ja auch schonmal schräg angeschaut. Womit wir beim Thema "Normalität" wären. In Röcken klettert man nicht auf Bäume, rennt nicht durch den Wald. Wenn es im Winter kalt ist, zieht mensch gefälligst eine Hose an. Nicht mit mir. Lautes Normalitätsgeschrei fand ich schon immer scheiße.


 Das gilt nicht nur für die Klamottenwahl. Dieser Rock hier muss schräg und bunt sein, weil er gut so ist. Kritik der Normalität ist hier auf dem Blog ja öfter mal Thema. Sei es das leidige Kinder kriegen, Lebensplanung und -führung, Behinderung, Psyche, Arbeit, Homosexualität, Körperformen... blabla. Ist ja auch eines meiner Lebensthemen. Wie oft durfte ich mir anhören, ich sei nicht normal? Ich kann und mag es nicht mehr zählen. Darum bin ich so froh, dass so viele unnormale Menschen in meinem Umfeld sind. Und sie und ich, wir können alle das gleiche Lied singen. Davon, wie anstrengend es ist. Immer wieder erklären, rechtfertigen, diskutieren, verteidigen. Im vergangenen Jahr hatte ich ein bisschen den Eindruck, dass das bei so einigen nachhaltig Spuren hinterlässt und hinterlassen hat. Zu viele werden krank oder mindestens kaputt gemacht von normativ denkenden, handelnden, unkritischen Menschen und deren Auftreten. Da mag ich mich nicht ausnehmen. Auch mir geht mal die Puste aus.


 Dabei ist Normativität oder vermeintliche Normalität natürlich immer eine ziemlich sichere Bank. Ausgetretene Pfade gehen ist einfacher, als neue finden. Neues zu entdecken muss nicht immer schön sein. Aber es gibt da viel Schönheit. Manchmal ist der Weg beschwerlich, aber es gibt so viel zu entdecken. Spannende Menschen, wundervolle Landschaften, Klänge und Musik, bunte Farben. Die Welt ist bunt in vielen Farben. Eben verschiedene sexuelle Orientierungen, Geschlecht, Behinderungen, Hautfarben, Hintergründe, Geschichten, Erlebnisse, ***.... Es lohnt sich da mal hinzuschauen, neugierig zu sein ohne anzugreifen oder zu kritisieren, weil man etwas bisher nicht gesehen hat und darum auch nicht kennen konnte. Vielleicht kostet das Anstrengung, aber... ach.... Und das gilt sowohl für die kleinen zwischenmenschlichen Begegnungen, als auch fürs große politische Parkett. Denn aus dem Konstrukt der Normativität oder Normalität entspringt bekanntermaßen die Diskriminierung. Ist schon scheiße, was?


 Das ist mein diesmonatiger Beitrag für die Politisierungssammlung. Auch wenn er schwimmt. Ich möchte mir für das neue Jahr etwas wünschen: Chillt doch einfach alle mal eine Runde und denkt nach, bevor ihr einen Satz bildet, der mit "höhöhö" endet. Ich könnte jetzt noch mehr Stokowski oder Kafka (!!!) zitieren, aber ich lasse es. Für alle anderen: Bleibt bunt und stark und wunderbar (so frei nach Astrid Lindgren).


 Die Sonne scheint eh für alle. So. Und in die Donnerstagssammlung darf das hier auch noch. Scheiß doch drauf, ob der Text jetzt schlüssig ist. 

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Auf Astrid Lindgrens Spuren am Vasapark


 Ein bisschen Stockholm wollte ich auf meiner letzten Reise doch auch noch haben. Mit 1,5 Stunden Verspätung, wegen eines Elchchrashs kam der Nachtzug aus dem Norden in der Hauptstadt an. Ich warf mein Gepäck ins Schließfach und schlappte los.





 Mein Ziel war der Vasapark. Das ist jener Park vor dem Wohnhaus, in dem Astrid Lindgren ihre Wohnung hatte. Jener Park, in dem sie sich den Knöchel verknackste, was sie zu Ruhe zwang und damit ein Zeitfenster öffnete, in dem sie Pippi Langstrumpf schrieb. Ja, genau da wollte ich hin und mal sehen, wie es da so ist. Auf Astrids Spuren wandeln. Große Fußstapfen.



 Am Haus selbst, zeugt nur eine kleine Messingtafel von der ehemaligen Bewohnerin. Recht simpel, vermutlich gewollt. Also eine Runde durch den Park drehen.






 Und dann eben noch ein bisschen durch die umliegenden Straßen. Ähnliches muss sie eben gesehen haben. Ich finde sowas ja spannend.



 Einen kleinen Einblick konnte ich bekommen. Ich sollte dringend mal wieder ein Buch von ihr lesen... 

Andere Berichte der Reise:

Dienstag, 19. Dezember 2017

Gut behütet


 Gut behütet. Mit Mützen. Ja, da könnte ich jetzt mit einer Menge Gedankenwortspielereien loslegen. Aber jedes Mal wenn ich anfange, endet es in einer gedanklichen Sackgasse. Wenn es doch manchmal so einfach wäre, wie eine warme Mütze aufzusetzen. Als passionierte Mützenträgerin habe ich jedenfalls ein paar gezaubert.


 Resteverwertung. Der schwarz-weiße Totenkopfstoff ist jetzt alle. Ein kleines Stückchen schwarzer Jersey als Gegenstück war noch da.


 Ein Mensch hatte sich eine neue Mütze von mir gewünscht, die Stoffe selbst ausgesucht. Auch hier Reste. Ich habe erstmal ein Probestück genäht, wegen des Musterverlaufs. Diese hier wird meinen Kopf gegen den kalten Wind schützen und die warmen Gedanken drin behalten. Oder so. Dicker Sweat trifft Musterjersey.


 Das Verschenkstück wurde dann so herumgenäht. Wale so positioniert, dass sie "richtig" herum schwimmen, wenn man die Mütze ein bisschen aufkrempelt. Es ist schon eine Krux mit der Druckrichtung. Fragen hilft. Antworten auch.


 Für mich gab es dann noch neue Armstulpen. Hilft auch, wenn ich mal wieder meine Hände einziehen mag, wa(h)lweise wenn die Ärmel mal wieder zu kurz sind. Ebenfalls Reste mit Resten.


 Ich würde mal vorsichtig behaupten, dass die kalten Winde uns jetzt mal an der Nase kitzeln können. Heute in der Dienstagssammlung. Und im Hinterkopf die Notiz, dass man aus Resten nicht nur Kinderkleidung machen kann, sondern auch Großenkleidung. Ein paar weitere stehen noch auf der Liste.

Montag, 18. Dezember 2017

BimBämBout


 Was macht man an einem sonnigen, dritten Adventssonntag um sich so richtig in Nichtweihnachtsstimmung zu bringen? Einen kleinen Sonnenspaziergang nach St. Pauli, in eine Schulsporthalle, Soliglühwein für die Knock´n´Rose und Ostblocker trinken, mitgebrachte Kekse knuspern und zusehen, wie das B- Team der Harbor Girls den hannoveraner Demolition Derby Dolls nix schenkt außer blauen Flecken. Rempeln, pöbeln, schreien. Bouttime!!! Beste ausgelebte, echte Weihnachtsstimmung. Wunderbar.





 Die erste Halbzeit ging sehrsehr klar an die Harbor Girls. Das B-Team hat ordentlich an Tempo zugelegt und ging deutlich in Führung. Es war ein großer Spaß sich das anzuschauen.



 Natürlich wurde für angemessene Dekoration am Rande des Tracks gesorgt. Pyrotechnik in der Sporthalle. Oh, wie schön! 






 Gegen Ende der zweiten Halbzeit wurde es nochmal minimal spannend, aber die Harbor Girls haben sich die selbstgemachten Geschenke nicht nehmen lassen. Amtlich und ordentlich gewonnen mit 166:140. So muss das sein.

  Da freut sich nicht nur der Cheffan des Hauses. Was für ein feiner Jahresabschluss auf Rollen. Ich freue mich schon auf das kommende Jahr. Mal sehen, ob ich das mit den anständigen Bildern dann nochmal hinbekomme.

Sonntag, 17. Dezember 2017

7 Sachen # 39. 17

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Gefrühstückt: Nudeln mit Pesto. Frei nach dem Motto "Wer hat, die kann". Dazu Schädelinhalt sortieren und eben jenen mit neuen Sachen füllen.


2. Gerahmt: Ein neues Bild.


3. Gezeichnet: Eine grobe Skizze auf Restpapier, die später übertragen wurde mit dem ungefähr schäbigsten, stumpfesten Bleistift, der sich in meinem Haushalt finden ließ. Ist klar, was gemeint ist, oder?


4. Gepackt: Ein Geschenk.


5. Gepackt #2: Den weihnachtlichsten Boitel, den ich habe. Goldglitzer und so. Kuchen, Kekse, Schreibzeug, Geschenk, Kuchen, Kamera. Dann raus in die Sonne. Ein bisschen Schwarzkäppchen gespielt. Quasi.


6. Geknuspert: Passende Kekse beim Roller Derby. Beste Weihnachtsveranstaltung, die man sich vorstellen kann. Vermutlich kann man Ähnliches derzeit in den Einkaufsstraßen der Nation am Samstagnachmittag bewundern. Bei den Harbor Girls ist die Musik allerdings besser.


7. Geschlappt: Nach Hause. Später dann, da hatte ich dann auch kein ruhiges Händchen mehr für lange Belichtungszeiten. Mehr so ein Symbolbild. 
Und jetzt: Endspurt!