Ich habe es getan: Ich habe versucht in die großen Fußstapfen meiner Oma zu treten und habe ein Hemd genäht. Dazu muss man wissen, dass meine Oma Hemdennäherin war. Aber sowas von professionell. Große Fußstapfen. Vorm Hemdennähen habe ich ähnlich viel Respekt wie vorm Hosennähen. Ich bin immer beeindruckt, wenn wieder eine Nähbloggerin (ja, es sind in meinem Falle immer Damen) ein selbstgenähtes Hemd mit grader Knopfleiste, Kragen und Manschetten präsentiert. Chapeau! Aber was nicht ist kann ja noch werden.
Ich habe ein Michelhemd genäht. In Größe 110 zum Rantasten. Zu nachtschlafender Stunde, denn ich wollte es unbedingt zu meinem letzten Besuch mitnehmen und selber sehen, ob es passen würde. Das ist auch der Grund, weshalb die Fotos unterbelichtet sind und nicht, weil ich meine Übungsmacken kaschieren wollte.
Mein erstes Hemd war für den Süßminister bestimmt. Man sieht den Nähten die Herzhüpfer an. Die Stoffauswahl ist mehr als gewagt, das Muster kaschiert allerdings so einiges an Stellen, die ich beim nächsten Versuch anders machen muss.
Bruder und Schwägerin waren hellauf begeistert und als Laien haben sie die Herzhüpfer zeichnenden Nähte nicht bemerkt. Die Manschetten oder Riegel habe ich mir bei dem Probestück auch erstmal geschenkt. Ich hatte mehr die Vision eines leichten Sommerhemdes als Sonnenschutz. Oma wäre sicher auch stolz gewesen. Mein Bruder würde am liebsten ein solches Hemd für sich von mir schneidern lassen. Das warf all meine Selbstkritik vollkommen über den Haufen. Hach!
Den Süßminister wollte ich auch nicht übermäßig als Model missbrauchen, von daher bleibt dieses hier das einzige Bild im angezogenen und gut ausgeleuchteten Zustand. Doch es wird wohl nicht das letzte Hemd bleiben. Schließlich braucht es ja noch das ein oder andere ordentliche für die diversen Staatsempfänge. Die Hofschneiderin macht das schon. Übung macht bekanntermaßen ja auch die Meisterin. Immer nur in Sweat und Jersey für die Kleinen nähen, wird ja auf Dauer auch ein wenig anspruchslos. Hust. Und damit darf dieses Übungsstück heute in die Dienstagssammlung. Auf dass meine Füße wachsen. Sie werden nie in die Fußstapfen einer Profinäherin passen, aber das muss ja auch nicht.
Herzhüpfer find ich ganz niedlich! Ich weiß gar nicht, ob ich das vorher schon mal bei dir gelesen habe, auf jeden Fall muss ich mir das merken. <3
AntwortenLöschenBei diesem Hemd hätte ich allerdings auch nur lobende Worte gefunden. Allein Knopflöcher flößen mir großen Respekt ein und die hast du doch super hinbekommen.
Und irgendwie schön, dass da ein Stückchen von deiner Oma drinsteckt. <3
und wenn ich jetzt verrate, dass meine nähmaschine eine knopflochautomatik hat, ist die begeisterung vermutlich hin... nunja ;)
Löschenliebst,
jule*
Sehr cool. Welchen Schnitt hast du benutzt?
AntwortenLöschenstefanie unten verrät es dir.
Löschenliebe grüße,
jule*
Ich vermute mal, dass ist das Michelschnittmuster von Herzekleid? Danach hab ich das erste Hemd für den kleinen großen Mann hier im Haus genäht, noch in der 86. Man hab ich geschwitzt und ich war anders als sonst sogar recht genau, sogar gebügelt habe ich ... ;-) Eine Größe größer empfand ich es dann auch viel einfacher, vielleicht, weil man es schon einmal genäht hat.
AntwortenLöschenIch hab auch ein altes Hemd verwendet. Da kann man die Knopfleiste so gut wiederverwenden (und spart sich Knopflöcher nähen...)
Mit gefällt dein Hemd gut! Ich liebe Michelhemden an kleinen Kindern. So ein schöner Schnitt.
Viele Grüße
Stefanie
das mit dem alten hemd finde ich eine super idee. allerdings muss ich sagen, dass ich den schnitt an sich schon gefährlich finde, spießig zu wirken. darum hatte ich auch diesen bunten stoff gewählt. mal sehen, was mir dazu noch einfällt.
Löschenliebe grüße,
jule*
Das ist ja so ein spitze Hemd! Das Muster ist super cool.
AntwortenLöschenDa musst du dich echt nicht dahinter verstecken.
Deine Oma wäre total stolz auf Dich.
Ich bin noch in der "Soll ich oder soll ich nicht?"-Phase.
LG Angela
danke! und du musst einfach mal machen ;)
Löschenliebe grüße,
jule*