Gestern war ich mit der fantastischen Antje im Wendland unterwegs. Es war die kulturelle Landpartie angesagt. Kannte ich bis vor Kurzem gar nicht, aber dann schwärmten mir kurz hintereinander zwei Menschen so sehr davon vor, dass ich Antjes Einladung mit ihr zusammen übers Land zu fahren, gerne annahm.
Nach einem wundervollen Samstagabend in ihrem Garten, starteten wir so am Sonntag früh los.
Los ging es in einem Waldlabyrinth, welches mich eher an eine kleine Ralley erinnerte. Über Stock und Stein, hoch und runter, immer den Bändern, Fragen und richtigen Antworten nach. Eine sehr gelungene Aktion.
Vor der Sonne geschützt unterm Blätterdach. Es war aber da schon sehrsehr warm.
Zum Castorwerfen war es da schon zu heiß.
Weiter ging es zur Mützingenta, einer von der KLP (so nennt man das unter Insidern) abgespaltenen Veranstaltung.
Doch der Themenschwerpunkt war der gleiche
Genau! Der Protest, die Denkanstöße, der Widerstand, die Ablehnung waren allgegenwärtig. Wendland ohne Protest gegen Atomkraft kann man sich von außerhalb fast nicht vorstellen.
Am Infostand bereitete man unter Anderem schon auf das nächste drohende Problem (nicht nur) dieser Region vor: Fraking. Was der Mensch sich aber auch immer für einen Scheiß einfallen lässt.
Die gesamte Castorgeschichte ist aufgrund meiner jahrelangen geografischen Entfernung lange nur passiv von mir verfolgt worden. In meiner Umgebung ging es immer eher gegen Nazis, Abschiebung, Bildungspolitik und Studiengebühren. Ich konnte nicht auf allen Hochzeiten Demonstrationen tanzen. Es war aber durchaus spannend die Geschichten der Menschen zu hören, die sich immer wieder aktiv am Protest beteiligen. Und grundsätzlich denke ich ja immer, dass es egal ist wo man aufsteht, hauptsache man tut es gegen das Falsche und für das Richtige. Und jetzt komme mir bitte keiner mit Adorno, ich denke es ist klar, was ich meine.
Jenseites der Protestes gab es viel Buntes zu entdecken. Die Umgebung war feinstens. Das Publikum sehr spannend gemischt. Die Sonne brannte.
Für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Wir bekamen sowohl etwas Glutenfreies, als auch etwas Veganes. So viel zum Thema wilde Mischung.
Man konnte eine Menge Handgemachtes käuflich erstehen, wenn man denn wollte. Zum Beispiel die Ausrüstung für die nächsten Protestgänge.
Selbst die Kleinsten bekamen ihren Spaß.
Und für besagten Spaß brauchte man noch nichtmal Ökostrom, von Atomstrom mal ganz zu schweigen. Das Schweinekarrussell drehte sich mit purer Muskelkraft.
Wir zogen weiter durch kleinste Ortschaften mit wundervollen alten Häusern.
Kuriositäten fanden wir am Wegesrand wie zum Beispiel Axtkalibur.
Und den allgegenwärtigen Zeichen des Protestes.
Ebenfalls durften wir todesmutigen Artisten, Clowns, Pantomimen und Jongleuren (in Personalunion von drei Menschen) dabei zusehen, wie sie sich in der Hitze selbst grillten. Ein großer Spaß, hatten Antje und ich doch erst zu Beginn des Jahres gemeinsam einen Clownerieworkshop besucht und überlegen seit dem fieberhaft, was man damit noch anstellen könnte. Inspiration bekamen wir eine Menge.
Vermutlich werden wir aber wohl eher keine Bänke auf unserem Kinn balancieren können. Das können andere aber auch schon ganz wundervoll.
Zwar tankten wir während unserer Tour Unmengen an Wasser, rasteten öfter im Schatten und hielten unsere Köpfe in den Fahrtwind, doch nachdem wir noch zufällig (!!!) Klaus den Geiger erwischt und live gesehen hatten, dachten wir, es sei Zeit das Weite bzw. eine Dusche zu suchen und nach hause zu fahren.
Wer genauer wissen möchte, wo wir langgefahren sind, der kann sich das auf Antjes Blog durchlesen. Ich war vollkommen planlos, habe mich ihrer fantastischen Führung vollkommen vertrauensvoll hingegeben und war von dieser Einführung in die kulturelle Landpartie vollauf begeistert. Liebe Antje: Herzlichen Dank für´s an die Hand nehmen, fahren, zeigen, erklären und erzählen. Nächstes Jahr bin ich gerne wieder dabei. Das gilt auch für dich, KLP.
Und falls sich irgendwer fragt, wann mal wieder was Selbstgemachtes von mir kommt, dem kann ich sagen: Im Moment, brate ich mich draußen lieber selbst, tanze oder esse gaaaaaaanz viel Eiscreme. Draußen ist so schlecht mit Nähmaschine und Co. Kommt aber bald wieder.
Uiuiui, sehr gerne geschehen!
AntwortenLöschenUnd bei Gelegenheit schaue ich mir gerne nochmal die Bilder an, die Du so geschossen hast, mit deiner very dangerous Profikamera. :D
Bis zum nächsten Mal
und ganz liebe Grüße!
Antje
oooh, klaus den geiger habe ich früher oft in köln gesehen... lange her. dass es den noch gibt... ein schönes wiedersehen :-)
AntwortenLöschensentimentale grüße
koni