Donnerstag, 30. Januar 2020

Fight toxic masculinity


[Triggerwarnung: Erwähnung von Gewalt, Tod/Mord, psychischen Erkrankungen]

 Neulich beim Fußball(!!!) gucken, kam das Gesprächsthema mal wieder auf toxische Männlichkeit. Ich wurde mal wieder davon geschüttelt, wie vielen Menschen (vornehmlich Männern) in meinem Umfeld dieser Begriff keiner ist. Erschreckend vor allem in gesellschaftlichen Gegenden, in denen Bildungsstatus immer gerne sehr hoch gehalten wird. Ich möchte solche Menschen ja immer gerne schütteln. Darum hier:


 Toxische Männlichkeit hat ja doch mehrere Ebenen. Die eine in der Männer gewalttätig gegenüber anderen sind. Vor allem Frauen*. Die Frauen* physischen und psychischen Schaden zufügen, obwohl sie eigentlich eher mal eine fette Umarmung bräuchten. Die nach Bedürfnissbefriedigung unterhalb der Gürtellinie krakelen, obwohl sie eigentlich nur kuscheln möchten. Die ihre HERR(!!!)schaft mit Gewalt durchprügeln. Die Frauen* und andere Menschen klein halten, durch verschiedene Mechanismen, die Machterhaltung so zu bieten hat. Verbale und körperliche Angriffe und Bedrohungen im sexistischen Spektrum. Kleinreden von weiblichen* Leistungen. Nicht anerkennen dieser. Toxische Männlichkeit, die vor allem nicht männliche Menschen vergiftet, krank macht, verletzt oder gar umbringt. Toxische Männlichkeit als Basis für Frauen*- und LGBTQ*feindlichkeit und aktive Diskriminierung. Gekränkte Männlichkeit ist höchsttoxisch, giftig. Bis zum Tod von Menschen anderen Geschlechts oder Genders. Egal in welchem sozialen, kulturellen, whatever gesellschaftlichen Feld. Sie ist überall.

 
 Die andere toxische Männlichkeit ist die, die sich gegen eben Männer* wendet. Die Männer* dazu zwingt, Gefühle mit negativen Konotationen zu negieren, wegzudrücken. Die immer weiter kämpfen und durchhalten, obwohl es eigentlich nicht mehr geht. Stressbedingte, psychische Krankheiten und damit einhergehender ungesunder Lebensstil, sorgen dafür, dass Männer* früher sterben als Frauen*. Männer, die nicht klar benennen können, was eigentlich gerade notwendig und nötig ist, bringen sich selbst schneller an den Tod. Dazu die Erwartung, dass Frauen* eben jene emotionale Carearbeit mitleisten, die sie eben selbst zu erledigen hätten, weil es ihre ist. 


  Und das alles natürlich: Gesellschaftliche Konstrukte, Zwänge, aus denen es sich dringend gilt zu befreien. Warum das wichtig ist? Einmal die Frage gestellt, wie mensch möchte, dass man lebt. Gesund, glücklich, zufrieden entspannt. Wie möchtet ihr, dass eure Kinder sich gegenseitig behandeln, heute, morgen übermorgen? Frauen* kloppen sich auch mit Problemen. Mit anderen, aber auch mit welche. Emotionale Carearbeit für Männer* sollte keines davon sein. Darf es nicht auch noch sein. Es ist diese gesellschaftlich aufgezwungene Scheiße, die uns alle klein hält, kaputt macht, unsere Beziehungen vergiftet und zerstört. Können wir nicht einfach mit diesem ganzen Mist aufhören, uns selbst ein bisschen mehr lieben, ehrlich zu uns selbst sein und dann andere ehrlich lieb haben? Das wäre so fein. Emanzipation ist da für alle da. Feminismus beschränkt sich nicht auf ein Geschlecht oder Gender. Also los!


  Weitere Links zum Thema:


 Ein paar Tipps, ganz niedlich zusammengefasst, wie mensch toxische Männlichkeit überwinden kann.

2 Kommentare:

  1. Dem ist nichts hinzuzufügen! Gut, dass du dazu mal geschrieben hast. Ich habe es öfter überlegt, aber mir kommen dann immer aktuelle politische Themen dazwischen.Die Devise: "Nichts hören, nichts sehen, nichts ändern"gilt für dieses Thema wirklich besonders.
    Ich umärmle dich auch ( ich mag diese Wortfindung von dir sehr )!
    Astrid

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    1. danke. dafür liegen bei mir die aktuellen themen immer eher brach. so schnell und flexibel kann ich einfach nicht bloggen. da ist es doch wieder gut, dass du diesen part übernimmst. danke dafür!
      liebst,
      jule*

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