Den Schwedenteil der diesjährigen Reise teile ich in zwei, weil es doch etwas viel ist, was ich gerne zeigen möchte. Das mag daran liegen, dass ich in Schweden immer sehr tiefenentspannt bin. Keine Ahnung woran das liegt. Im Gegensatz zu Dänemark gibt es dort einfach mehr beruhigenden Wald. Zumindest geht es mir immer so. Heiß war es dort ebenfalls. Auf der gesamten Tour hatten wir fast immer um die 30°C und Sonne pur. Von wegen kühles Skandinavien.
Nun aber weiter mit dem Reisebericht:
Von Kopenhagen aus ging es am vergangenen Dienstag ziemlich fix über die Öresundbrücke rüber nach Schweden. Einen flotten Einkaufsstopp in Malmö und ein wenig Fahrt später machten wir eine Kaffeepause in Helsingborg. Es war schon wieder brütend heiß und sicherlich hätte diese Stadt eine Menge zu bieten gehabt, doch wir hatten einfach keine Lust, sondern Urlaub. Schnell stiegen wir auf die dortige Burg hinauf. Die Energiereserven reichten aber nicht für die Turmbesteigung.
So genossen wir lediglich die Aussicht nach Dänemark hinüber. Ferien verlangen nach weiten Aussichten und keinen quälenden Turmaufstiegen. Helsingborg verfügt übrigens über eine beachtliche Anzahl an Frisörsalons. Die Haare haben wir uns aber nicht schneiden lassen.
Stattdessen düsten wir schnell noch ein bisschen weiter in Richtung Norden. Zwischendurch hatten wir sogar mal einen kleinen aber heftigen Regenschauer. Abgekühlt hat es sich aber leider nicht. Unser Ziel war der Stora Kåsjön. Dort hatte ich vor Jahren auf einer Tour mit der Pfadfindertruppe einen wunderschönen Lagerplatz entdeckt und dort wollten wir eigentlich die Nacht verbringen. Leider dachten sich das auch einige Schweden. Darum packten wir den notwendgsten Krempel zusammen und wanderten ein Stück um den See herum und fanden einen wunderschönen Platz nur für uns. Von Regen war da schon keine Rede mehr.
Nachdem wir das Zelt aufgeschlagen, Feuerholz gesammelt und Feuer gemacht hatten, hüpften wir erstmal in den See. Nacheinander versteht sich, ein Feuer lässt man besser nicht unbeaufsichtig. Herrlich erfrischt kochte ich ein fantastisches Pfadfindermahl.
Eigentlich "nur" Nudeln mit Tomatensoße mit nur einem Topf. Der Clou steckt allerdings in der Würze. Kleine Feuerkochschule? Bitte, gerne: Da wir leider die Margarine im Auto vergessen hatten, mussten in diesem Falle die feingehackten Zwiebeln und der Knobi in Bier angedünstet werden. Anschließend die Zwiebeln aus dem Topf holen, Wasser rein, zum Kochen bringen, Nudeln garen. Wasser abgießen, Tomatenstückchen aus dem Tetrapack und Zwiebeln zu den Nudeln, mit Salz, Pfeffer und Rosmarin abschmecken, über dem Feuer nochmal ein bisschen nachwärmen und dann Mahlzeit! Die besten Gewürze dazu liefert aber die Natur und sind schwer zu dosieren. Irgendwas an Flugasche oder Baumgebrösel krümelt immer in den Topf, dazu der Rauch vom Feuer und man hat ein ganz eigenes Geschmackserlebnis. So etwas kann man nicht in der Küche kochen. Darum koche ich so gerne überm Feuer. Grillen ist übrigens NICHT das Gleiche! Ich grille nicht gerne. Eigentlich bedauere ich grillbegeisterte Menschen immer ein bisschen... Nunja.
An diesem Abend gab es so einige Feuer am Ufer, so dass nicht nur unsere Rauchschwaden übers Wasser zogen. Lang lebe Allemannsrätten!
Nach dem Essen haben wir schnell gespült und den Topf abermals mit Teewasser über das Feuer gehängt.
Es empfiehlt sich übrigens Topflappen mitzunehmen, denn so überm Feuer wird alles sehr heiß. Diese Exemplare hatte mir meine Bonusmutter noch zum Geburtstag geschenkt. Selbstgemacht und sie sind nicht angekohlt.
Hach, Lagerfeuer! Ich liebe das! Wir saßen noch sehr lange am Feuer, das uns in Coproduktion mit dem Rauch die Mücken vom Leibe hielt und so richtig Dunkel wurde es eh nicht.
Am nächsten Morgen fielen wir so richtig klischeemäßig direkt aus dem Zelt in den See, der dann gar nicht mehr so ruhig da lag wie auf diesem Foto. Schwimmen zwischen Seerosen. Ach wie wundervoll doch kitschig sein kann.
Anschließend räucherten wir den Wald nochmal ordentlich ein, um Frühstückstee zu kochen.
Nun gab es auch auf unserem Lagerplatz Sonnenschein, lag er doch am Abend vorher im Schatten.
Feuer in der Morgensonne sieht schon nicht mehr so spektakulär aus, wie in der Dämmerung. Es geht um das Gefühl und den Geruch.
Nachdem wir unseren ganze Krempel eingepackt hatten und wieder zum Auto spaziert waren, fuhren wir nach Borås. Ein klitzekleines Örtchen in der Nähe von Göteborg. Ursprünglich wollten wir auch nach Göteborg, doch in Anbetracht der Erfahrungen mit Kopenhagen bei 30°C im Schatten, zogen wir mal wieder etwas Entspannteres vor. Leider habe ich vergessen, wen oder was diese Figur darstellen sollte. Falls es jemand weiß, bitte einmal verraten.
Mittagspause machten wir an diesem wundervollen Rastplatz an der großen Straße. Im Folgenden möchte ich einmal aufzeigen, dass schwedische Autobahnraststätten niemals mit deutschen mithalten können.
Das war auf unserer Tour Standart. Ich war noch nie mit dem Auto in Skandinavien unterwegs und von daher wirklich verzaubert- von Autobahnrastplätzen!
Mit Holzhäuschen am anderen Ufer. So kann man sich das Pausenbrot doch schmecken lassen.
Am frühen Abend trafen wir dann in Örebro ein. Pünktlich zu wunderbarster Abendsonne, die aber noch lange nicht daran dachte unterzugehen.
Wegen dieses wunderhünschen Schlösschens sind wir eigentlich dorthin gefahren. Leider waren wir für eine Besichtigung in kühlem Gemäuer zu spät dran. So blieb uns nur der beeindruckte Blick von außen.
Und wir haben versucht die verschiedenen Pflasterarten auf den Straßen um das Schlösschen zu zählen. Wir kamen auf sieben oder so. Ohne Asphalt.
Eigentlich wollten wir in dieser Nacht nochmal wild zelten. Da wir aber auch hier mal wieder von absoluter Lagerplatzsuchfaulnis geplagt wurden, zogen wir einen anderen Plan vor und fuhren noch weiter in den Norden. Auf dem Foto oben habe ich übrigens eigentlich versucht die goldenen Straßen festzuhalten, die die Sonne uns zauberte. Trotz verschiedener Einstellungen wollte es nicht gelingen. Schade. Stellt euch einfach vor, wie Herr Fussel und Frau Jule auf goldenen Straßen in Richtung Norden rollen. Kitsch lass nach, aber es war so wunderschön!
Herr Fussel brachte uns an diesem Abend noch sicher ans Ziel, welches so wundervoll war, dass ich es gerne in meinem nächsten Eintrag beschreiben möchte.
Hey Jule ... das mit der goldenen Straße ...
AntwortenLöschenDas Foto hier ist auch nicht so aus der Kamera gekommen:
https://www.flickr.com/photos/immergutrocken/14465688777/in/set-72157645270039528
Der automatische Weissabgleich uns sonstige Automatiken in der Kamera mögen Sonnenauf- und untergänge nicht so gern. Es sei denn die haben explizit einen solchen Bild-Modus. Wobei die Ergebnisse damit auch nicht dem entsprechen was man sieht. Gerade in solchen Situationen ist es toll sich nicht auf die Interpretation des Lichtes durch die Kamera verlassen zu müssen und am RAW später in Ruhe rum zu schrauben.
Lieben Gruß
Mike
P.S.: Wieso zum Henker behauptest Du, dass Du keine Reisebloggerin werden solltest? Ich mag Deine Berichte/Fotos! Und nun schnell Teil 2b bitte! DANKE!
ach, danke. ich meine nur im vergleich mit diesen profireisebloggern, die immer so voll geplant losziehen. da gibt es schon ganz andere berichte. aber wenn es euch gefällt, dann ist mir ja ein glücksgriff gelungen ;)
LöschenOhhhh, wie toll. Nun hab ich Fernweh... :(
AntwortenLöschenJag älskar Sverige...
Hach wie schön!
AntwortenLöschenÄi - wild zelten - wie vollromantisch!
Bei uns hier hast du gleich die Polizei am Hals wenn du in Waldnähe ein Feuerchen machst.
Freue mich schon auf die nächste Etappe!
LG vonKarin
arum bin ich auch immer wieder so gerne da oben. vollkommn stressbefreit. herrlich!
Löschenliebe grüße,
jule*
Ach mensch, da wäre ich doch gerne dabei gewesen!
AntwortenLöschenKochen über´m Feuer ist unvergleichlich, Zelten ist nicht campen (schon gar nicht in Schweden) und überhaupt kann ich alles nur bestätigen. :)
Schön, dass ihr so tolle Tage hattet!
Liebe Grüße
Antje