Der letzte Zwischenstopp auf dem Weg zu einem unserer schönsten Ziele auf der Reise. Der Blick über den Övre Fryken auf dem Weg nach Torsby. Abenddämmerung. Unser Ziel erreichten wir sehr spät. Doch unsere Gastgeber empfingen uns sehr herzlich und wir verbrachten den Rest des Abends am Feuer.
Herr Fussel kennt sehr fantastische Menschen, die ein kleines Häuschen samt Gäststuga, Waschhaus und Schuppen am Waldrand in der Nähe eines Sees unterhalb des Hovfjället besitzen und dort den größten Teil des Sommers verbringen.
Wir waren dort eingeladen oder Herr Fussel hat uns eingeladen, ich kann das so nicht genau sagen. Eines ist jedenfalls sicher: Ich wurde schon lange nicht mehr so sehr betüddelt wie von diesem Paar. Hach...
Das hier war quasi unsere Tür. Das Fenster blieb die gesamte Zeit über offen. Waldluft rein, Mücken mussten draußen bleiben. Ich wollte immer schonmal in so einem Schwedenhäuschen wohnen. Nun habe ich es diesen Sommer geschafft.
So verbrachten wir den ersten Vormittag mit extrem ungefährlichen Kampfchillen. Natürlich nachdem wir in den See, der ein paar Meter durch den Wald lag, gehüpft waren.
Allerdings kam am frühem Mittag der Regen und zwar mit voller Wucht. War aber gar nicht schlimm. Wir verkrümelten uns alle in die Betten und taten, was man im Urlaub bei miesem Wetter am besten macht: Mittagsschlaf. Nachdem der Regen verzogen war, kamen aber auch die Mücken. Oben sieht man mein erprobtes Antimückemittel. Daran scheiden sich die Geister. Die einen meinen dies hilft am besten, die anderen meinen das. Ich schwöre auf dieses. Riecht auch am Besten und brennt auch auf trockener Haut nicht. Gegen das Geschwirre hilft es nicht, wohl aber gegen die Landung mit anschließendem Anzapfen.
Abends zauberten unsere fantastischen Gastgeber eine ebenso fantastische Pilzpfanne mit selbst gesammelten Pfifferlingen, dazu gab es Nudeln und spannende Gespräche. Wunderbar!
Nach dem Abendessen kam ich einer Einladung unserer Gastgeber nach, einen kleinen Verdauungsspaziergang zu machen, während der Herr Fahrer sich um seine Dreckwäsche kümmerte. Zu Beginn des wunderbaren Weges strahlte uns dieses kleine grinsende Wesen an. Wegmarkierung.
Am Wegesrand meine Lieblingsblumen, schon verblüht und trotzdem schön. Lupinen. Blühen schön, schmecken lecker und sind großartig für den Boden. Wunderblume! Mich erinnern sie IMMER an meine Touren nach Schweden, denn sonst war ich schon früher und zur Lumpinenblüte da.
Nein, die Schweden wissen, wie man "vegan" richtig schreibt. Hierbei handelte es sich um den Namen des Flusses an welchem wir entlangspazierten. Ich fands witzig.
Unser Weg führte durch einen wundervollen Wald. Vorbei an Überresten menschlicher Zivilisation. Doch von den alten Mühlen und Häusern waren nur noch ein paar Steinbrocken übrig, die von Moss überwuchert waren. Der Natur hatte sich hier ihr Revier schon lange zurückgeholt. Nur ein paar kleine Tafeln erinnerten an das, was dort mal stand.
Ich bekam von unserer Gastgeberin eine kleine Pilzführung. Lernte etwas über Steinpilze, begutachtete das Pfifferlingkinderstadium und erfuhr, dass solche Baumpilzformationen Elfentreppen genannt werden. Leider war das Licht im Wald etwas suboptimal für gute Bilder und ich hatte leider das falsche Objektiv auf der Kamera.
Vermutlich wären die vielen verschiedenen Grüntöne von Moos, Minikiefer und Sauerklee dann auch besser zur Geltung gekommen.
Das Wasser sah schon tiefschwarz aus. Man beachte die Lichtverhältnisse. Immerhin war es schon weit nach 21Uhr. Ich liebe diese ewig nur dämmrigen skandinavischen Nächte.
Alte Bäume säumten unseren Weg.
Ebenfalls stand der Nachtisch am Wegesrand. haufenweise Walderdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren gab es zum Naschen. Direkt von der Pflanze in den Mund.
Und doch gab es noch ein rotes Holzhaus zwischen den Bäumen.
Auf dem Rückweg bot sich dieses wundervolle Bild. Der Abend endet erneut gemütlich am Lagerfeuer.
Zum Frühstück am nächsten Morgen gab es für Herrn Fussel Rührei mit neuen selbstgesammelten Pfifferlingen.
Für mich gab es die letzten selbstgesammelten Blaubeeren zum Müsli mit Yofu.
Nach dem Frühstück sprangen wir noch einmal in den wunderbar erfrischenden Övre Brocken, der dank der andauernde Hitze immerhin 25°C hatte. Zumindest in den oberen Wasserschichten.
Rückweg vom See, vorbei an Holzhäuschen.
Nochmehr Häuschen.
Auch an ganz kleinen Holzhäuschen für minikleine Bewohner Schwedens.
Noch einmal Blaubeeren naschen.
Danach hieß es Abschied nehmen. Wir sagten dem Häuschen und unseren wundervollen Gastgebern auf Wiedersehen und ein riesengroßes Danke (da begann es wirklich zu tröpfeln).
Unsere über hundert (Miet-)Pferde trugen uns zwar nicht schnell aber sicher weiter durch die Lande. Erlaubte Maximalgeschwindigkeit 110km/h, bzw. nach Norwegen bei maximal 80 km/h. Armer Herr Fussel, soviel PS und keine Rennstrecke...
Morgen dann der letzte Teil der Reise.
Morgen dann der letzte Teil der Reise.
Oh wie idyllisch! Und das Ferienhäusschen ist sooo schön. Seufz.
AntwortenLöschenBei manchen Bildern meine ich fast, dass sie hier bei uns in der Gegend (Westmittelfranken - am A**** der Welt) aufgenommen sein könnten. Bis auf die Schwedenhäuschen natürlich. Aber die Vegetation und Landschaft stimmen. Es gibt hier auch Blaubeeren, Lupinen, große Weiher und viel Wald. Allerdings ist hier die Bevölkerungsdichte wohl ein ganzes Stück größer ...
Wie auch immer, ich genieße diese "Mitfahrmöglichkeit" sehr und freue mich auf den letzten Teil (wie schade!) eurer Reise.
Herzlichst
vonKarin