Dienstag, 7. August 2018

Grün tauschen gegen Kapitalismus


 Selber machen, Second Hand kaufen, leihen, upcyclen, tauschen. Alles tolle Sachen, die man machen kann, um dem Kapitalismus ein kleines Schnippchen zu schlagen. Teilweise ist das natürlich diskutabel, den zu oft fliegen Sachen zum Second Hand oder ins Tauschhaus, weil etwas neues gekauft wurde. Aber es gibt ja dann auch so Menschen, die so gut wie ausschließlich Tausch- und Gebrauchtoptionen nutzen. So richtig neu gekauft habe ich in letzter Zeit nur sehr wenig. An Klamotten nur Unterwäsche, Socken und ein paar Band-/Politshirts. In einer großen Stadt ist das leicht. Irgendwo findet sich immer ein Trödel oder Umsonstfest.


 Das letzte Umsonstfest fand vor einigen Wochen statt. Ich hatte so einigen Spökes zuhause zusammengesucht. Vor allem fertig gelesene Bücher und die Nähergebnisse, die mir nicht passten. Aber auch Pflanzen konnten bei dem Umsonstfest getauscht werden. Und Pflanzen habe ich massig. Leider landen Ableger bei mir mittlerweile traurigerweise oft im Müll. Alle Freundesmenschen sind versorgt, mein Daumen für Zimmerpflanzen ist einfach viel zu grün... Aber beim Umsonstfest konnte ich mal wieder einige an die Menschen bringen.


 Ich hatte erst überlegt, sie in Einwegplastikbecher zu pflanzen, die sich (warum auch immer) in meinem Küchenschrank befanden. Doch dann machte ich einen kleinen Ausflug auf meinen Dachboden und fand noch ein paar Pflanzgefäße in der Flohmarktkiste, aus der ich gleich noch einiges mehr aufs Umsonstfest tragen konnte.


 Becher, Gläser und Tassen. Für so Pflänzchen, die eh nicht so viel Wasser brauchen perfekt. Auch in meiner Wohnung wachsen die in solchen Gefäßen und vertragen das sehr gut.


 So konnte ich gehen und tauschen. An Klamotten habe ich selber dort nichts gefunden, aber eine Sanseverie durfte mit. Dazu gab es gratis sehr nette Gespräche mit den Menschen am Pflanzentauschstand, die von meiner Idee total aus dem Häuschen waren.


 Auf dem Umsonstfest ging es natürlich um mehr als um Krempel tauschen. Die Kinderbespaßung durfte nicht fehlen, Musik und natürlich eine anständige Küfa. Ein Fest eben. Hoch die Tassen! Kapitalismuskritik in klein, niedlich und gar nicht mal so pieksig. Ich hoffe, sie haben alle ein herzliches zuhause gefunden. Heute dürfen sie noch in die Dienstagssammlung. Sicherlich gibt es in eurer Gegend auch solche fabelhaften Tauscheinrichtungen, die über den Kreis der altbekannten Menschen hinausgeht, oder?

6 Kommentare:

  1. Oh, das ist eine schöne Idee. Was ist denn ein Umsonstfest? Davon habe ich noch nie gehört... :-( Hört sich aber nach einer richtig guten Sache an!
    LG
    Natalie

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    1. ein umsonstfest ist ein fest, auf dem eben alles umsonst ist. eigentlich eher gratis aber nicht umsonst. viele tauschstände, vieles aus spenden undundund. eine feine sache. verschiedene einrichtungen in hamburg in der art findet man so einige. tauschhäuser, umsonstläden einfach mal im netz suchen. tendentiell eher ein linke szene ding. aber nur keine berührungsängste haben ;)
      liebe grüße,
      jule*

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  2. Ich liege hier gerade mit einem fiesen Hexenschuss und gucke sehnsüchtig nach draußen. Besonders gerne würde ich jetzt durch Secondhand- und Tauschläden stromern.

    Deine Pflänzchen finde ich entzückend.

    Liebe Grüße
    Sabrina

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  3. Tolle Idee! Beider nächsten Umtopf-Aktion werde ich auch einige Ableger haben und alte Tassen finden sich bestimmt noch :)

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    1. mit sicherheit. bekommt man ja im zweifel auch günstiger hinterhergeworfen als blumentöpfe.
      liebst,
      jule*

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