Donnerstag, 31. Juli 2014

Juliliteratur

 Zum Monatsende wie immer die Literatur, die ich im vergangenen Monat so erlebt habe. Ferienzeit ist bei mir immer eher weniger Lesezeit, weil ich da lieber andere Dinge tue als rumsitzen oder -liegen und lesen. Doch ein paar Sachen sind zusammengekommen.


 Ich brauchte zwei Anläufe, um in diese Geschichte zu finden. Eine kurzweilige Erzählung eines motivationslosen Rumhängerjournalisten, dessen wahre Passion erst beim Umkrempeln einer altbackenen Hundezeitschrift zu Tage tritt. Spannend sind hier die Parallelen, die zwischen Hund und Herrchen/Frauchen genannt werden, frei nach dem Motto: Wie der Herr so´s Gescherr. Unterhaltsam mit spitzem Wortwitz.


 Graphic Novells sind durchaus auch als Literatur zu werten. Dieses Promoexpemplar flatterte mir Zwecks Besprechung bei allschools.de noch vor Abfahrt in den Briefkasten. Keine leichte Kost. Ziemlich brutal wird hier geschildert, was einen Menschen in die Punkszene und an seine Grenzen treibt, was im schlimmsten Falle kindliche Wohlstandsverwahrlosung aus einer Seele machen kann. Brachialste Bilder illustrieren diese Geschichte. Ein ausführliches Review findet sich aus meiner Feder hier. Grundsätzlich sei aber mal gesagt, dass dies keine a-typische Geschichte für die Zugehörigkeit zur Punkszene ist, auch wenn man solche Gestalten mit ähnlichen Geschichten dort häufiger antrifft. Eine wahrhaft nachwirkende Geschichte.


 Klischeeschweden? Wohl kaum. Diese Geschichte spielt zwar in einem kleinen schwedischen Dorf, könnte wohl aber so auch in der Mecklenburger Einöde passieren. Erfolgstyp erbt Hof in Mittelschweden und damit beginnt das Abenteuer. Kleine historische Anekdoten werden eingestreut und einigermaßen spannend bleibt es dazu, Ebenfalls kurzweilige, gute Urlaubsliteratur. Und eine abermals eingehende Warnung vor Surströmming ist auch enthalten, wobei man diese wohl erst dann in Gänze versteht, wenn man diesen selbst einmal gerochen hat. Habe ich schonmal: Üüüüüäääääähhhhh!


 Da wir im Urlaub viel im Auto unterwegs waren, habe ich für Herrn Fussel und mich zum Hören die gesammten Känguruhgeschichten besorgt. Perfekte Literatur für einen Philosophen und eine Sozialwissenschaftlerin. Diese Geschichten sind schwerstens zu empfehlen, wobei ich die Hörbücher den Lesebüchern unbedingt vorziehe, da Herr Kling sie so schön intoniert. Ein ein- Mann- Hörspiel quasi. Gesellschaftsanalyse und -kritik, ein bisschen etwas Abstruses und doch erschreckend Reales. Wir haben jedenfalls sehrsehr viel gelacht. Und immer wieder schlichen sich im Verlauf unserer Reise kleine Zitate aus den Geschichten ein. Prädikat: Unbedingt hörenswert!

 Und was gab es bei euch so an Geschichten?

Mittwoch, 30. Juli 2014

Skandinavienreise Teil 1: Dänemark


 Herr Fussel und ich waren auf Reisen. Wir haben uns sein Auto gemietet und sind in Richtung Norden gedüst. Als Bewohner der Hamburger Innenstadt besitzt man eher selten ein eigenes Auto, da man vermutlich jedes Mal länger einen Parkplatz sucht, als das man ein Auto braucht, darum mietet man besser eines, wenn man es denn mal braucht. Am 19. Juli - einem Samstag- ging es nach einem ausgiebigen Frühstück im HappenPappen los. Erste grobe "Station" war Dänemark. Wir hatten uns so ungefähr gar nicht vorbereitet, keine konkreten Ziele ausgewählt, wollten uns einfach treiben lassen und sehen was da so kommen könnte. Nur kein Stress, schließlich hatten wir ja Urlaub.


 So strandeten wir am ersten Abend in Assens auf Fünen. Direkt am Meer fanden wir einen Campingplatz. Da es schon spät und sehr heiß war, wollten wir uns nicht lange mit Lagerplatzsuche aufhalten und brauchten dringend anständige Duschen.


 Nach einem kurzen sehr gemächlichen Spaziergang durch die wunderschöne alte Stadt mit niedrigen kleinen Fischerhäuschen gab es den Abendkaffee auf dem Zeltplatz.


 Erster Sonnenuntergang am Meer, während die leichte Brise uns die Frisuren zurechtföhnte und die letzten Dänen noch im Wasser Abkühlung suchten. Alles richtig gemacht.


 Am nächsten Tag trieben wir in Odense vorbei.


 Die Geburtstadt von Hans Christian Andersen. Da Sonntag war und wohl auch in Dänemark Ferien, war die Stadt entsprechend leergefegt.


 So fanden wir unterwegs lediglich ein wenig Kunst.


 Nach einem gemütlichen Kaffee und zogen wir weiter.


 Nachmittags ging es über die Storebæltsbroen rüber nach Seeland, da wir uns am Montag gerne Kopenhagen anschauen wollten.


 Direkt rein nach Kopenhagen wollten wir aber noch nicht. So suchten wir uns quasi vor den Toren der Stadt den nächsten Campingplatz in Ishøj, der erstaunlich leer war. Abends brachte ich Herrn Fussel Backgammon bei. Nach ein paar Runden hatte er aber offensichtlich die Schnauze voll und wir haben es auf der Tour nicht mehr gespielt. Komisch... aber ich kriege ihn noch und irgendwann wird auch er mal gewinnen- hehe.


 Wir ließen es am nächsten Morgen ruhig angehen, denn obwohl die Sonne noch nicht hoch am Himmel stand, war es schon sehr, sehr warm.


 Nach dem klassischen Frühstück mit Müsli und Yofu ging es dann los.


 Kopenhagen war irre voll und laut und vor allem heiß. Insgesamt sehr unentspannt, nachdem wir die letzten Tage so ruhig in Meernähe verbracht hatten. Wir ließen uns kurz durch die vollkommen überfüllte Innenstadt treiben, machten einen Kaffeestopp und fanden dann dieses Bauwerk mit dem klangvollen Namen Rundetårn. Herr Fussel wollte unbedingt rein und so stiegen wir die Schneckenhausgänge hinauf. Kinder hatten Spaß kleine Bälle den schneckenförmigen Gang runterrollen zu lassen und trotz Hitze war es sehr angenehm kein Treppen steigen zu müssen. Das Ganze ist übrigens Europas ältestes, funktionsfähiges Observatorium mit angeschlossener Kirche, Bibliothek und Ausstellungsraum.


 Kopenhagen von oben und am Horizont ist schon die Öresundbrücke zu sehen, über die es aber erst am nächsten Tag gehen sollte.


 Einfach nur hübsch anzuschauen.


 Auf dem Weg nach unten konnten wir noch die angeschlossene Ausstellung begutachten, die zu diesem Zeitpunkt Werke von Menschen mit Lernbehinderung zeigte. Besonders angetan hatte es mir dieses Häkelstück aus Stoffresten und alten Plastiktüten, das frei im Raum schwebte.


 Die Dänen hängen offensichtlich sehr an ihrer Milch. Einen Kaffee mit Sojamilch für mich zu finden, geschweige denn etwas zu Essen, war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Schade.


 Für die Nacht hatten wir uns ein Hotel gebucht. Nach dem Check in und einer erfrischenden Dusche, zog es uns weiter nach Christianshavn.


 Pflasterstraßen und alte Häuser direkt an den Kanälen, die voll mit kleinen Schiffen aus aller Herren Länder waren.


  Und die "Moderne" fügte sich wunderbar zwischen die alten Häuser.


 Das eigentliche Ziel aber war Christiania. Wir wollten wissen, wie so ein kleines autonomes "Land" mitten in der Stadt funktioniert. Zudem hatten wir die Hoffnung in der alternativen Szene etwas Veganes zu Essen zu finden.


 Drinnen gab es viel zu bestaunen. Fotografieren war allerdings an vielen Orten nicht erlaubt, bzw. wurde darum gebeten es nicht zu tun. Cannabiskonsum ist hier bekannterweise legal und in den Gassen haben viele Händler ihre Stände aufgebaut. HändlerInnen und KonsumentInnen sollten ihre Anonymität waren dürfen. Leider fanden wir aber auch keine veganen Speisen. Wunderbar bunt war das Treiben allerdings und dass Autonomie auch schön und kreativ sein kann erfuhren wir auch.


 In einem Kindergartengarten um die Ecke fanden wir diese blau angemalten Bäume, mit haufenweise Gebammel drin. Wer weiß, was da an Drogendunst rübergeweht ist....


 Der Weg zurück zum Hotel führte an den Kanälen lang, wo die Schiffe fest vertäut waren und die Schiffsreisenden überall kleine Grillfeste auf den Straßen abhielten.


 Die Möwen begutachteten das Treiben und hofften wohl auf ihren Teil.


 Durch das Schloss Christiansborg ging es die letzten Meter in der untergehenden Sonne zum Hotel.


 Zur guten Nacht in Dänemark und dem dringenden Wunsch am nächsten Tag an einen schwedischen See zu gelangen und vor allem auch in diesen hinein. Aber das ist dann der nächste Teil des Berichtes.

Dienstag, 29. Juli 2014

Frau Jule meldet sich zurück


 Ich war kurz ausgeflogen, falls es jemandem aufgefallen ist. Aber nun bin ich wieder da mit jeder Menge Eindrücken, wunderbaren Erfahrungen und dem ein oder anderen Abenteuer.


 Das Restgeld ist aus dem Geldbeutel geräumt. Dänemark, Schweden, Norwegen. Immer Kronen, doch jeder Mal anders. Da blieb das Hirn im Urlaub ganz schön auf Trab. Wer braucht schon den Euro? So blieb es viel spannender. Das mochte ich früher schon so sehr. Außerdem sind die schwedischen 20 Kronenscheine so schön. Und Dänen und Norweger machen gerne Löcher in ihre Münzen.


 Reisebloggerin werde ich wohl nicht werden. Zu oft stand ich einfach nur mit offenem Mund rum, absolut lustlos die Kamera zu bedienen. Außerdem war es viel zu heiß. Mit ein paar Eindrücken werde ich hier aber um mich werfen. Kurz nur schonmal: Es war wunderbar! Herzlichen Dank an Herrn Fussel für´s Fahren und nun werde ich mal weiter auspacken, waschen und versuchen anzukommen.

Samstag, 19. Juli 2014

Tiefenentspannt und ein Eisteerezept


 Was für eine entspannte Woche. Ich bin vollkommen im Ferienmodus angekommen. Mit jedem Tag wurde es wärmer, ich immer ausgeschlafener und nun steht ein Bombenwochenende vor der Tür mit viel heiß. Da werde ich die Gelegenheit nutzen und ans Wasser ziehen. Mal sehen wie viele Menschen, diese Idee noch haben werden. Für alle daheim Schwitzenden lasse ich mein liebstes Eisteerezept da.


 Zutaten für ca. 1l Eistee:

4 TL Grüner Tee (mit Vanille)
Eine halbe Zitrone
Eiswürfel
Agavendicksaft nach Geschmack
Kaltes Wasser ;)


 Den Tee am Besten lose in die Kanne schmeißen. Einen halben Liter Wasser zum Kochen bringen und etwa 15 Minuten abkühlen lassen. Wichtig ist, dass ihr wirklich so viel Tee nehmt, wie auf ein Liter Wasser normalerweise kommt. Man kocht quasi Teekonzentrat. Den Tee drei Minuten ziehen lassen.


 In der Zwischenzeit Eiswürfel in ein anderes Gefäß schmeißen. Es hat sich als erprobt erwiesen, hierfür kein Glas- oder Plastikgefäß zu nutzen. In meinem Haushalt haben da schon zwei Kannen auf Nimmerwiedersehn gesagt.


 In die Eiswürfel wird der Tee abgegossen. Ein Teesieb zwischenschalten empfiehlt sich hier. Und nicht erschrecken: Die Eiswürfel knacken ordentlich. Hier nochmal an das Metallgefäß denken, denn sonst könnte das Glas- oder Plastikgefäß das Knacken verursachen, was weniger schön ist. Die Schockkühlung sorgt dafür, dass der Tee schnell kalt, somit sofort trinkbar ist und seine klare Farbe behält.


 Zitrone auspressen und zum Eistee geben. Evtl. mit Agavendicksaft süßen und mit kaltem Wasser auffüllen, wenn die Eiswürfel nicht gereicht haben.


 Prost Abkühlung! Viel trinken ist ja wichtig bei den Temperaturen.
 Behaltet einen kühlen Kopf!
Mehr Samstagsgetränke sammelt Ninja trotz Urlaub auch heute wieder.

Freitag, 18. Juli 2014

"Was kannst du denn dann noch essen?!?" #4

 Mein letzter Fressbeiitrag ist schon wieder viel zu lange her. Darum heute eine Neuauflage:


 Zum Frühstück immer gerne Hirsebrei mit Apfelmark. Es wird Zeit, dass es bald neue Äpfel gibt. Im Moment kommt das Mark bei mir immer aus dem gekaufen Glas.

 Hauptgerichte:


 Lecker Salat mit marinierten Seitanstreifen auswärts.


 Bratkartoffeln mit Brat"würstchen", Apfelmark und saurer Gurke an Senf.


 Salat, lecker mit Tomaten, Sonnenblumenkernen und gebratenen Champignons.

 Nachtischvarianten:


 Vanillekirscheis mit Schokosoße.


 Schokoeis mit Blaubeeren und "Sahne".


 Erd- und Blaubeeren mit Yofu.

 Und immer wieder gerne davor, danach und mittendrin:


 "Käse"brot! Denn wie Helge Schneider schon wusste: Käsebrot ist ein gutes Brot, supersexy Käsebrot. Ich brauche ja Fleischimitate nicht so dringend, aber diese Käsenachahmungen finde ich sehr sehr lecker.
 Mahlzeit!!!

Donnerstag, 17. Juli 2014

Das sowas- von- Sommer- Kleid

 Als es am Pfingstwochenende so furchtbar heiß war, habe ich mir geschworen, dass ich mir vor der nächsten Hitzewelle ein Kleid nähen muss, dass sich so anfühlt als hätte ich nichts an. Kein Nackichkleid, sondern ein richtig luftiges. Also ran da.


 Die Idee stammte aus diesem Buch. Allerdings habe ich die Schnittanleitung ein wenig abgewandelt.


 So sieht das aus, wenn Frau Jule einen Schnitt baut. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ziemlich bald mal ein anständiges Schneiderlineal brauche. Dieses Improvisieren nervt mich ein bisschen.


 Die Wahl fiel auf diesen Stoff. Alte Bettwäsche, schön leicht. Genau das Richtige für ein Probestück.


 Bevor es ans Nähen ging, musste aber noch ein bisschen Spaß mit Notfallwackelaugen sein.


 Meine Nähmaschine kann jetzt endlich auch mal was sehen- haha!


 Mein neuer Kniff beim Schrägbandbügeln mit zu leichten Stoffen: Vorher einmal Sprühstärke einbügeln. Dann wellert sich der Stoff im Schrägbandformer nicht mehr so, außerdem bekommt man ihn so leichter in den Former gefummelt.


 Und fertig! Sieht ziemlich hippieesk aus, entspricht aber genau dem Ziel, welches ich verfolgt habe: Ein luftig leichtes Kleidchen für die nächste Hitzewelle.


 Da ich mich entgegen der Anleitung für eine A- Linie im Schnitt entschieden habe, kräuselt es sich am Ausschnitt nicht so sehr wie bei den Exemplaren der Vorlage.


 Für diese Kräuselung sorgen die Träger, die durch den Ausschnitt gezogen und an den Schultern zu Schleifchen gebunden werden.


 Für ein wenig Figurbetonung sorgt ein Gürtel. Ich binde diese Gürtel immer lieber im Rücken als einmal um den Bauch. Kann man bei diesem Modell aber halten wie man will.


 Für ein Probestück ist dieses sowas- von- Sommer- Kleid eigentlich ziemlich gut geworden. Sogar die französischen Nähte an den Seiten sind tragbar geworden.
 Ich bin zwar nach wie vor keine Freundin von Temperaturen über der 25°C Marke, aber wenn sie nun kommen, bin ich gewappnet.


 Und natürlich wanderte ein neues Quadrat in meine Sammlung, denn von diesem Stöffchen ist nun nur noch ein dünner, löchriger Rest übrig.