Samstag, 6. April 2019

Samstagskaffee und Netzfunde # 8. 19


 Woche um. Erschütterndes erfahren, erlebt und gesehen. Das alltägliche Elend, das politische Elend. Die Aufkleber der untersten Nazischubladenkategorie direkt gegenüber vom kleinen Bauwagenplatz. Der blanke Hass, die pure Provokation und Bedrohung. Erschreckender hätten sie im Müsli- und Smoothieviertel nicht auftauchen können. Ich musste glatt zwei Mal hinschauen und mir kam echt alles hoch. Niemals an diesem Ort erwartet. Es gibt kein ruhiges Hinterland. Meine Aufkleber mussten drüber. Damit auch die Nächsten sehen, was hier los ist. Sie kommen näher. Irgendwann werden die Sticker nicht mehr helfen, vor denen die "großen" Politikmenschen so eine Furcht haben...


  Aber auch es gab auch extremst Schönes. Beste Lernende, die sich nicht zu fein waren, mir nach einem guten Tag einfach mal zu sagen, dass sie es cool fanden, was ich mir da so ausgedacht hatte. Lerngruppen, die ich beim erfolgreichen (!!) miteinander (!!!) Lernen, Arbeiten, Politisieren und Spielen begleiten und beobachten durfte und mein Herz vor Liebe fast übersprudelte. Da durfte ich sehen, wie geil so eine heterogene Gruppe Menschen sein kann. Wie hilfreich genau das ist. Dazu diese viel zu kurzen, kleinen aber umso schöneren Momente im Privaten. Kribbeln im Bauch, im Kopf und im Herzen. So viel. Vielleicht ist das der Frühling. Ich möchte nicht, dass sich das nur durch den Kontrast so anfühlt. Bitte mehr Schönheiten des Alltags.


 Netzfunde heute wieder diverser:

 "Das Kind wird später entsetzlich leiden müssen und früh sterben, aber wenn es aufmuckt, drohen Onkel und Tanten mit Dresche. Das ist die Situation, in der sich die Jugend der Welt gerade wiederfindet." (Zitat ebd.) Steht bei mir gerade auch mehr als bunt und fett und aktiv auf dem Lehrplan für aktuelle politische Bildung. So gut wie täglich.

 Apropos Klimawandel: Veganismus kann da auch helfen. Ein sehr feiner Artikel, der endlich mal mit so ein paar Vorurteilen gegenüber Fleischersatzprodukten aufräumt. Ich habe dazu auch schon vor ein paar Jahren mal was abgelassen. Zu lesen hier.

"Polizeipräsidentin Barbara Slowik versprach, den Vorfall intern aufzuklären." (Zitat ebd.) Bei solchen Aussagen muss ich immer hysterisch auflachen. Bulizisten ermitteln gegen Bulizisten. Am Ende heißt es dann immer: Polizeigewalt hat es nicht gegeben, die Erde ist eine Scheibe und Jesus lebt. Wird Zeit, dass sich da mal was ändert. Die Erlebnisberichte lesen sich einmal mehr mehr als erschreckend.


 Auch wenn es heute mal ohne Antifaschismus in den Netzfunden abgelaufen ist, heißt das nicht, dass hinter den Kulissen nicht fleißig weiter daran gewerkelt wird. Jetzt: Prost Kaffee, Prost Wochenende! Bei Andrea geht es heute aus Gründen erst später vorbei. Habt es fein. 

3 Kommentare:

  1. Klasse Idee mit den Aufkleber... man müsste sie so manchen selbstherrlichen Mitmenschen allerdings fast auch aufs Hirn kleben.

    Schönes Wochenende und liebe Grüße von Heidrun

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    1. auf jeden fall aufs hirn kleben. das müsste man wirklich tun. oder ins hirn oder wie auch immer.
      liebe grüße,
      jule*

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  2. Die Aufkleber sind klasse! Du hörst dich heute sehr zornig an. Neben all dem zu bekämpfenden Übeln darf man die Schönheit und die guten Dinge die passieren nie aus den Augen verlieren.
    Mein Mann ist so ein Nachrichten-Gucker. Mehrmals am Tag sieht er auf verschiedenen Kanälen die Nachrichten. Ich gucke oder höre oder lese nur einmal am Tag... sonst hat man ja den ganzen Tag das Gefühl nur vom Übel bedroht zu sein. So möchte ich meine Welt grundsäötzlich nicht wahrnehmen aber ich verschließe auch nicht die Augen vor den Bedrohungen.
    Nun wünsche ich dir eine Woche mit vielen schönen Momenten und erbaulichen Erlebnissen.
    Herzliche Grüße
    Ivonne

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