Samstag, 8. Juli 2017

Samstagskaffee und Netzfunde #19


 Ich bin gerade nicht in Hamburg. Ich hatte einen exklusiven Familiengipfel. Unter anderem mit dem Süßminister und seinem ersten Sekretär, die ja auf der anderen Seite der Welt leben. Sicherlich haben wir mehr konstruktives auf den Weg gebracht, als alles was aus Hamburg gerade die Medien regiert. Hier ist es ruhig. Doch die Nachrichten verfolge ich natürlich. Meine kleine Revolte hatte ich heute morgen, als ich einen SUV- Fahrenden ansprach, der ohne sichtbare Plakette auf einem Behindertenparkplatz parkte und sich anschickte mit seinem Teenager shoppen zu gehen. Dummerweise war ich schwarz angezogen, mit meinem St. Pauli Shirt. Sein trockener Kommentar dazu: "Geh´ nach Hamburg, da sind deine Leute." Mir entfleuchte daraufhin nur: "Da würde dein Auto jetzt nicht mehr stehen...." Grrrrrrrrrr.


 Was ich zum G20 Gipfel sagen möchte: Seid vorsichtig. Nicht nur meine Leute in Hamburg. Ich würde mir auch wünschen, dass die Menschen nicht überall meinen, dass die Feuer die dort brennen, etwas mit Politik zu tun hätten. Das sind keine Demonstrierende, die dort zündeln und plündern. Das sind auch keine linksradikalen und das sind auch keine autonomen Menschen. Nehmt nicht alles, was gerade von den Medien als "Demonstrierende" bezeichnet wird, als solche. Nehmt jetzt nicht linke und autonome Menschen in Sippenhaft. Die, die da zündeln und plündern, sind Arschlöcher. Nicht mehr und nicht weniger. Derzeit fallen wieder alle darauf herein und meinen, das sei der Protest. Blockaden und ziviler Ungehorsam sind okay. Bei brennenden Autos in dicht bewohnten Gebieten und Angriffen auf die Zivilbevölkerung hört es auf. Es gab und wird unglaublich viel bunten, fordernden, lauten Protest geben. Es tut mir leid um all die Menschen, die seit vergangenem Sonntag mit konkreten Forderungen auf die Straße gehen, die es so sehr verdient haben in den Medien gehör zu finden. Ein paar Beispiele habe ich hier gefunden. Der Politik eine lange Nase machen, Liebe, Tanzen für alle. Tatsächlich habe ich aber auch keinen Funken Mitleid für diesen komplett fertigen Olaf Scholz, der gestern in einer Videobotschaft erklärte, dass er das nicht erwartet hätte....
 Und wer heute noch in Hamburg zum Demonstrieren auf die Straße geht oder generell gerne mal auf die Straße gehen möchte, sollte sich an diesen Hilfekarten orientieren. Ich finde sie ganz zauberhaft illustriert. Demoschulungen gibt es zwar überall, doch immer wieder trifft man auf unerfahrene Demonstrierende, die von den Geschehnissen vollkommen überrumpelt werden. Die Hinweise sollten mit jeder Demoankündigung ausgegeben werden. Könnte Demonstrationstraumata verhindern. 


 Die Bilder der großen Politikmenschen auf der Flucht wurden in Hamburg ausgestellt, ich habe es nicht hingeschafft, aber einen Einblick kann ich dennoch gewähren. 

 Man ballere haufenweise nackige Frauen* auf Zeitschriftencover. Aber wehe, ein Mann* macht sich da mal nackt. Erstaunlich, wie viele Menschen damit ein Problem zu haben scheinen...

 "Die "FAZ" veröffentlichte ebenfalls am Freitag einen Artikel unter der Überschrift: "Wir verraten alles, was wir sind". An diesen Artikel wird man sich noch lange erinnern. Seine Kernthese: Schwule neigen dazu, alles zu vögeln, was ihnen vors Rohr kommt, und darum darf man ihnen keine Kinder anvertrauen." (Zitat ebd.). Der Kommentar von Jakob Augstein spricht Bände. Von wegen LGBTQ* ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen....

 Uta von "Wer ist eigentlich dran mit Katzenklo" hatte in den verganenen Wochen ein Mädchen aus Afghanistan zu Gast, das sich in Hamburg einer Herz OP unterziehen durfte. So muss man das wohl schreiben. Ich habe ihre unregelmäßigen Berichte verfolgt. Vergangene Woche hat sie ihre Erlebnisse mit Kawsar zu diesem sehr ergreifenden Bericht zusammengefasst.  

 Mal weg von Hamburg, ab nach Köln: In Köln- Kalk gibt es das fabelhafte Cafékollektiv Fatsch. Eigentlich bin ich da jedes Mal, wenn ich in der Ecke bin und freue mich über die unfassbar fabelhafte Menschen, leckeren Kuchen und den guten Kaffee. Meistens rolle ich dort weg. Zudem findet man dort auch immer eine großartige Infoecke mit Flyern und Readern und Infos zu Themen, die wirklich wichtig sind. Das Fatsch ist im Moment etwas in Geldnot geraten. Sie wurden beklaut und das Sommerloch droht. Wer also noch ein paar Kronen über hat, oder sich den Bauch mal so richtig mit bestem Kuchen in Köln vollschlagen möchte, darf, kann, sollte, muss spenden. Infos hier.

 Noch in eigener Sache: DANKEDANKE für eure super lieben Kommentare zu meinem Geburtstagspost! Und die Mails. Ich war ganz durchgerührt.


 Gestern hatte ich dieses fabelhafte Frühstück in Bonn. Das heutige wird ähnlich ausfallen. Damit noch rüber zu Andrea. Habt ein schönes Wochenende. Geht auf die Straße! Demonstrieren! Bleibt kritisch und wach!


Donnerstag, 6. Juli 2017

Zum Geburtstag + Verlosung


 Ich sag jetzt einfach mal: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, lieber Blog! Es ist nicht ganz das Datum meines ersten Blogposts vor fünf Jahren, aber seis drum. Irgendwie fing das mit diesem Blog ziemlich ungeplant und aus einer Ferienlangeweilelaune heraus an. Mein erster Blogpost ein Test. Der nächste ohne weitere Vorkommnisse. Aber mir ist trotzdem nach einer kleinen Feierei, denn so viele coole Dinge habe ich dank dieses kleinen Internetfensters erlebt. Ich durfte Antje und Frau Postriot kennenlernen und einen Haufen anderer spannender Menschen treffen, neue Sachen ausprobieren und erleben. Ich habe es bisher geschafft, keine großartigen Werbebeiträge hier zu veröffentlichen und im Laufe der Jahre wurde aus der reinen Selbermacherei immer mehr auch ein subkulturell, politischer Blog. Und das ist gut so.
 

 Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob das alles so cool ist, was ich hier teilweise so von mir lasse, aber es gibt Dinge, die müssen manchmal auch einfach raus. Fünf Jahre, 1305 Beiträge, 5313 Kommentare (meine Antworten mit eingerechnet). WOW!!!! Und natürlich habe ich die besten Mitlesenden! So viele liebe Kommentare, Mails und hin und wieder mal echte Post im Briefkasten oder sogar vom Paketdienst (!!!). Ihr seid die Besten!


 DANKEDANKEDANKE!!! Umd darum habe ich zwei Beutelchen mit kleinen Feinheiten bestückt. Ich würde ja gerne behaupten, dass die fantastischen yogischen Notizheftchen aus Schweden in die Beutel passen, tun sie aber nicht. Ist aber auch nicht weiter schlimm.


 In den Beutelchen ist ein bisschen was aus Schweden, ein bisschen was zum Naschen, etwas zum Selbermachen. Ein bisschen Märchen und ein bisschen etwas retroiges (oder so).Ich habe keine Firmen hinter mir, die diese Dinger mit dicken Goodies befüllen. Da ist nur ein bisschen Herz mit drin.


   Diese beiden Beutel verlose ich. Wer einen der beiden Beutel gewinnen möchte, hinterlässt unter diesem Post einen Kommentar. Verratet mir auch gerne, warum ihr hier mitlest und worüber ich auch mal schreiben könnte. Gerne könnt ihr mich auch Kram fragen, den ihr immer schon über mich oder den Blog wissen wolltet, vielleicht bmache ich demnächt mal einen Antwortpost. Die Kommentare schließe ich am 11.07.2017 um 23.59h und die Gewinnenden werden ausgelost. Mitmachen dürfen alle, die mindestens 18 Jahre alt sind, ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Hinterlasst mir bitte auch eine Mailadresse, solltet ihr keinen eigenen Blog haben, auf dem ich euch finden kann. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen und der Gewinn kann nicht in bar ausgezahlt werden (weil er ist unbezahlbar). Viel Glück! Und nochmal: DANKEDANKEDANKE!!!

Mittwoch, 5. Juli 2017

Millerntor Gallery 2017



Sabine Scheller

 Es war Millerntor Gallery vergangenes Wochenende. Wunderbar! Ich nehme sie ja immer gerne mit, wenn ich es schaffe. Tatsächlich muss ich aber sagen, dass ich es immer sehr davon abhängig mache, wie lang die Schlange am Eingang ist. Es ist total super, wenn es brechend voll ist, weil ist ja für den guten Zweck. Allerdings bekommt man dann so wenig von der Kunst mit. Aber am Sonntag hatte ich Glück. 
 Für alle die nicht wissen was das ist: Die Millerntor Gallery findet einmal im Jahr im Millerntorstadion in Hamburg statt. Das ist das Stadion des FC St. Pauli. In den Katakomben und Aufgängen zur Süd- und Haupttribühne gestalten Streetartkunstmenschen aus der ganzen Welt die Wände. Das alles nicht einfach so aus Jux und Dallerei. Neben der Streetart an den Wänden gibt es auch viel "mobile" Kunst, die verkauft wird. Ein großer Teil der Erlöse aus den Kunstverkäufen und Eintrittsgeldern geht an Viva Con Agua, die damit wiederrum mit der Welthungerhilfe für Trinkwasser, sanitäre Anlagen und Aufklärungsarbeit in verschiedenen Ländern sorgen, die es nötig haben. Die Wandkunst bleibt für eine Saison an den Stadionwänden und verbuntert die eh schon bunten Spiele des FC. Während der Galerie gibt es auch verschiedene Workshops, Diskussions- und Musikveranstaltungen. Meine letzte Klasse habe ich da auch schon zu einem fabelhaften Workshop hingeschleift und werde es ab nächstem Jahr wieder tun. Ich bin Fanin. Also von Viva Con Agua und dem FC natürlich. Nun aber ein bisschen Kunstkunstkunst! Nicht alles und teilweise nur teilweise, weil so ein Wandkunstwerk ja doch schonmal recht groß ausfallen kann.



  marambolage


 el bocho


 Jess Antieno


 Bahar Spring & Razan al Sabbagh


 Ich habe vergessen, wer dieses geschaffen hat....


 Jens Richter


 Anne Regier


 Kaspar


 ???


 ???


 Macha

 Ich hoffe, ich habe nicht vergessen, ausreichend auf die Großartigkeit dieser Galerie und Viva Con Agua hinzuweisen. Falls doch: Ich habe noch zwei weitere Beiträge in Planung. Ganz bald. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Millerntorgallery!


 Und man nimmt definitiv immer mehr als "nur" Kunst mit. Das Publikum ist übrigens wahrhaftig auch bunt gemischt. Ältere, bilderbuchhanseatische treffen auf mittelalte, junge, punkige und hipsterige Menschen und Kinder. Wunderbar! So mutt dat!

Und von den letzten Jahren:

Dienstag, 4. Juli 2017

Neue Nadeln, neue Socken und viel Farbe


 "Da sitzt sie in der Sonne und strickt dicke Socken, weil sie weiß, dass auch wieder kältere Zeiten kommen." So der Fussel. Richtig! Da saß ich mit Kaffee und Bulle, eingeschmiert im Halbschatten in Schweden und habe dicke Socken gestrickt.


 Tatsächlich habe ich es in Schweden endlich geschafft, diese neuen Stricknadeln von Prym auszutesten. Sie wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt, nachdem ich auf der h+h cologne an deren Stand gespült wurde und neugierig wurde. Danke dafür! Bevor ich zur Lobhudelei komme, möchte ich aber zwei Haken an der Sache nennen. Es sind Plastiknadeln. Grundsätzlich jetzt nichts, was ich gekauft hätte. Weil halt Plastik und Plastik ist böse. Zudem hatte ich zu Beginn das Problem, dass zumindest meine Nadeln noch Reste des Spritzgussverfahrens hatte und das Rutschen der Maschen etwas behinderte. Aber nichts, was man nicht mit einer Nagelpolierfeile beseitigen konnte. Tasächlich sind haben diese Nadeln aber auch ein paar ziemlich gute Seiten. Spezielle Spitzen verhindern ein Spleißen des Fadens, in der Mitte sind die Nadeln fast dreieckig, wohingegen sie zur Spitze hin rund werden. Die Maschen rutschen so nicht einfach so von den Nadeln, aber immer noch gut genug zum Stricken. Ich würde ja ganz vorsichtig behaupten, dass das Stricken mit diesen Nadeln fast wie von selbst geht.


 Tatsächlich waren die ersten Tage in Schweden echt kühl und regnerisch. Ich brauchte dringend ein paar Haussocken zum schnell drüberziehen. Die bekam ich dann auch recht flott. Knapp an schwarz-rot-gold vorbeigestrickt. Puh!


 Und passend zur Schlafzimmertapete im Schlafzimmer. Wie gut, wenn man stricken kann, wenn man schon nicht anständig packen kann.


 Danach folgten ein paar Ringelsocken aus Sojawolle. Ich liebe dieses Garn ja sehr. Leider wird es nicht mehr produziert, aber meine Vorräte sind riiiiiiiieeesig!


 Diese wiederrum passend zur Tapete im Esszimmer. Was machen die da auch so geilen Scheiß an die Wände im Haus.


 Da die Sojawolle zum Ausleiern neigt, habe ich in der Runde vier Maschen weniger angeschlagen als ich es mit "normaler" Wolle getan hätte. Das hilft sehr gut.


 Meiner Meinung nach ist die Welt ja dunkel genug, da braucht es nicht noch mehr schwarze Socken. Diese hier habe ich allerdings tatsächlich auf unausgesprochenen Wunsch des Holzwurms gestrickt.


 Als mein Vegancoach hat der auch warme Füße im Winter verdient. Die kann man dann auch im Sommer stricken.


 Nach drei Paar Socken haben sich die Ergonomics an meine Strickhaltung angepasst und waren entsprechend verbogen. Vermutlich ist das nur hilfreich. Mit Metallnadeln hätte ich vermutlich ordentlich Krampf in den Händen bekommen. Ich danke Prym, dass sie mir diese Nadeln zur Verfügung gestellt haben. Eine Rundstricknadel liegt hier auch noch zum Testen, allerdings habe ich mich an das Großprojekt noch nicht rangetraut. Da ich von Prym keine weitere Bezahlung als Gratisnadeln bekommen habe, fällt das hier auch nicht unter Werbung.


 Ach, wie das alles farblich passte. Irgendwas ist da in Schweden, was mich immer in Farbtaumel verfallen lässt. Gut, dass ich dicke Socken zum Tanzen hatte. Damit heute noch in die Dienstagssammlung. Der Winter kann kommen! Später.

Montag, 3. Juli 2017

Politisiert euch: Ergebnisse im Juni 2017 und neue Sammlung

 Unter dem Motto: "Zeigt das Politische im und beim Handarbeiten auf", veröffentliche ich jeden Monat eine Sammlung von Blogbeiträgen aus der Handarbeitssektion. 
 Vergangenen Monat haben gar nicht so viele Menschen mitgemacht. Trotzdem möchte ich die Ergebnisse zeigen. In Anbetracht der Tatsache, dass es drüben bei Katrin von Grüner Nähen eine fabelhafte CSD-Linksammlung und Blogparade gibt, finde ich das in diesem Monat auch nicht so schlimm. 
 

  Astrid hat sich zum Thema Homosexualität geäußert und regenbogiges Outfit für ihre Enkelin gezaubert. Dazu gibt es -wie immer bei ihr- ein paar sehr lesenswerte historische Einblicke in die Entwicklung der politischen und gesellschaftlichen Wahrnehmung von Homosexualität in Deutschland. Grundsätzlich war sie ja auch eine, die zu Beginn dieser politischen Handarbeitssammlung hier mal ganz trocken meinte, sie wüsste gar nicht, was sie da schreiben soll. Tatsächlich gibt es bei ihr immer jede Menge Politisches und Handgearbeitetes auf dem Blog zu finden. Schaut mal vorbei. Lohnt sich!


 Ich selbst habe mich auch mit dem LGBTQ*-Thema und vor allem zu staatlich geschützter Diskriminierung von Homosexualität geäußert. Dazu gab es einen passenden Rock. Das Thema "Ehe für alle" ist ja auch noch nicht so ganz durch. Die ersten Klagen im Bezug auf das deutsche Grundgesetz sind ja schon angekündigt. Das bleibt noch spannend.


 Ein wenig politisch, weil gesellschaftlich eventuell Relevant habe ich mal wieder Geschirrtücher bestickt und mir zum Thema "Veganismus als Statussymbol" Gedanken gemacht. Da könnte ich auch noch ein paar mehr Beiträge hinterherschieben. Mal sehen, wann es sich das nächste mal anbietet.


 Ihr wollt mit- und weitermachen? Gerne! Weil ich keinen weiteren Post eröffnen möchte, würde ich die Sammlung für Juli gerne einfach hier unter dem Post einrichten. Gleiches Spiel wie die letzten Male:

 1. Sucht das Politische im und beim Handarbeiten. (Es muss ja auch nicht zwangsläufig was mit Nadeln zu tun haben)
 2. Stellt dabei ein Projekt vor, in dem ihr das Politische gefunden habt, oder bei dem ihr politische Gedanken gewälzt habt. Blogt darüber.
 3. Postet unter diesem Beitrag einen Link zu eurem Beitrag. Schön wäre hierbei ein Hinweis mit Link auf diese Aktion zu meinem Blog. Vermerkt sehrsehr gerne, ob ich ein Bild aus dem Beitrag für die Sammlung verwenden darf. Ende der Sammlung ist der letzte Tag des Monats.
 4.  Menschen ohne Blog, die dennoch einen Beitrag liefern möchten, dürfen mich gerne anschreiben und ich stelle unter bestimmten Umständen einen Gastbeitrag auf meinem Blog online.
5. Habt keine Angst vor Sprache, Formulierungen, Kontroversen, Lücken in der Argumentation. Supportet euch gegenseitig! Irgendwann und -wie muss man einfach anfangen. 
 Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass mit den Händen arbeiten nicht zum Selbstzweck verkommt. Lasst uns Hirn und Flagge zeigen und dass in jeder von uns ein bisschen Supergirl steckt, die die Welt zu einem besseren Ort machen möchte. Veränderungen passieren zuerst im Kopf. Zeigt auf, dass da auch beim Handarbeiten was passiert. Ich hoffe, das alles ist in eurem Sinne. Auf einen aktiven Juli! Vielleicht fällt ja noch jemandem was zum Thema G20 ein....

Sonntag, 2. Juli 2017

7 Sachen # 23. 17

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Geschleift: Mich aus dem Bett. Ernsthaft: Im Sommer bin ich schlimm wetterfühlig und das derzeitige norddeutsche Reizklima macht mich echt fertig. Ich habe gestern schon nichts hinbekommen. Dabei war heute so ein richtig a-typischer Hamburger Sommertag. Es gab stapelweise Entertainmentangebote, aber das Wetter war mehr so PFÜÜÜÄÄÄÄ. Na immerhin habe ich es bis in die Millerntorgallery geschafft, Eintritt bezahlt und bin zufällig am Eingang direkt in eine gerade startende Führung gerannt, die mich gleich mitgenommen hat. In loving Erinnerung an das erste Treffen von Antje und mir vor vier Jahren.... Mehr Bilder von der Kunst gibt es nächste Woche.


2. Getrunken: Das nicht. Nachdem ich mir schon auf dem Weg zur Millerntorgallery nasse Füße geholt hatte, bin ich den Rest des Tages trocken geblieben. Aber beim Methfesselfest bin ich auf dem Rückweg noch vorbeigeschlappt. Ein bisschen Trödel, ein bisschen linksalternative Bürgerinitativen aus dem Viertel anschauen und zu Bigbandlivemusik wippen.


3. Gegabelt: Tortenreste von gestern. Immerhin habe ich es gestern hinbekommen Torte zu kaufen. Man muss Prioritäten setzen. Meine liegen IMMER beim Kuchen.


4. Gezeichnet: Einen Comic. Eher zwei. Ich hatte neulich eine schlaflose Nacht mit so einer Idee. Mal sehen, wann ich ein zufriedenstellendes Ergebnis erhalte. Das zeige ich dann auch.


5. Gepflanzt: Das Bauchnabelpflänzchen ein, das Koni mir vergangene Woche per Post geschickt hat. Ich freue mich schon darauf, sie wachsen zu sehen.


6. Geschnitten: Die toten Pflanzen auf dem Balkon ab. Ich habe durchaus einen grünen Daumen, was Zimmerpflanzen angeht, die Balkonpflanzen haben meinen Schwedenurlaub aber leider nicht überlebt... Schade. Mit Ausnahme übrigens der Saatmischung die Werbung für feministische Aktion war. "Feminismus hat Erfahrung mit Durststrecken.", meinte der Fussel dazu.


7. Genäht: So Kleinkram. Womit mal wieder bewiesen wäre: Egal wie kaputt man sich fühlt, wenn man einmal in Schwung gekommen ist, dann läuft das. Habt einen schönen Restsonntag!

Samstag, 1. Juli 2017

Samstagskaffee, Netzfunde #18 und Geschichten aus Hamburg


 Ach, dieser dummedumme G20- Gipfel in Hamburg, macht alle wuschig. Es gruselt mich vor den nächsten Tagen. Ich mache mir Sorgen um die lieben Menschen in dieser Stadt, um die Demonstrierenden und überhaupt. Es bleibt einem nicht viel zu tun. Ich bin nicht gewillt auf die Straße zu gehen, bin nicht mal gewillt hier zu bleiben. In Schweden haben wir die neusten Nachrichten natürlich verfolgt. Wir haben vorher schon ordentlich sämtliche Solikassen gefüllt, die uns über den Weg liefen, damit mutigere Menschen nicht auf depperten Repressionskosten sitzen bleiben müssen. In Schweden konnten wir leckeren Solikaffee trinken. Natürlich werde ich die Geschehnisse der nächsten Woche verfolgen, wenn auch aus der Ferne.


 Den Kaffee in Schweden gab es Stilecht vom 70´er Jahre Husquarna Herd. Auf dem konnte man auch ganz fabelhaft die Frühstückspfannkuchen backen.


 Angestoßen auf die Entscheidung von gestern wird heute natürlich auch. Ein paar -meist regenbogenbunte- Netzfunde und Geschichten der letzten Wochen gibt es jetzt:
 
 Transgender... Noch Fragen? Ich mag diesen Webcomic. Und fand doch einige neue Aspekte, über die ich mir in dem Zusammenhang noch gar keine Gedanken gemacht habe.

  "In Form von "Homonationalismus" würden besser gestellte Lesben und Schwule im Neoliberalismus inzwischen nur allzu gerne mit Staatsinteressen kooperieren, wenn es zum Beispiel um das Schüren von Islamophobie zur Durchsetzung einer restriktiven Migrationspolitik ging. Aus dem lustvollen, subversiven Helden der sexuellen Revolution ist plötzlich der AfD-Schwule geworden." (Zitat ebd.) Diesen Artikel haben der Fussel und ich im Urlaub heiß diskutiert, bzw. teilweise ein wenig um Verständnis auf gerungen. Er ist nicht gerade leicht lesbar, inhaltlich sprach er uns das Thema aber sehr an. Linksintellektuelle Menschen... Es ist nicht alles Gold, was glitzert... *seufz*

 Apropos LGBTQ*: Warum man dringend die Möglichkeit nutzen sollte, an einem CSD teilzunehmen, wird hier erklärt. Ich hoffe, dass ich es am 9. Juli nach Köln schaffe. Wenn in Hamburg CSD ist, bin ich "leider" auf einem Festival. 

 Am CSD-Donnerstag standen der Fussel und ich so auf der Rückseite einer Regenbogenkneipe und wunderten uns über deren Klimaanlage, die einen unfassbaren Radau machte. 
  Fussel: "Muss ganz schön heiß sein in dem Laden."
 Ich: "Naja, viele warme Brüder. Ist der Begriff "warmer Bruder" eigentlich ein diskriminierender? Und woher kommt das eigentlich?"
 Passend war es am CSD-Donnerstag in Hamburg sehr schwül und wiktionary klärte uns auf. Spannend, dass "schwul" früher schon ein beleidigender Begriff war, die schwulen Menschen ihn aber ganz fabelhaft für ihre Belange umgedeutet haben. Und das "lesbisch" eine noch recht junge Bezeichnung ist. Was mensch nicht alles so nicht weiß.

 Ach, Klitoris, was wird über dich alles gemunkelt. Ein echt feines Erklärvideo gibt es hier zu sehen. Die kitzelige Klitoris fand ich ganz besonders niedlich. Es ist auf französisch mit englischen Untertiteln, von daher etwas schwer zu verstehen im ersten Anlauf. Aber mensch kann es ja mehrfach schauen, um Bilder und Inhalt zusammenzubekommen.

 Achja, hier, ne: Neuer Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, Armutsgefahr für Mütter und so. Und Frau Stokowski hat das zum Anlass genommen und wieder was geschrieben: "das milde Bewusstsein davon, dass es Dinge gibt, über die es sich länger lohnt nachzudenken oder Fakten zu sammeln, bevor man einen Satz mit "höhö" draus macht - in den allermeisten Fällen würde das schon genügen." (Zitat ebd.). Mal wieder ein Zitat zum an die Wand und in den Kopf nageln. Ein paar weitere lohnenswerte mehr findet man dort auch. Und den dort zitierten Schreiberling von der FAZ nagele ich im Geiste direkt an die Wand daneben.....

 Handarbeit, Politik, Selbstheilung. Mal wieder ein großartiges Beispiel für das Politische in der Handarbeit. Wobei hier die Grenzen zur Kunst wahrhaftig fließend sind.

 Vergangene Woche bin ichin meinem Fernweh zu einem großen Outdoorreiseausstatter gefahren. Nach Ein-Mensch-Zelten und einem neuen Schlafsack forschen. Außerdem wollte ich mal nach Wanderkarten für Schweden schauen. Ich stand da also so vor der Skandinavienabteilung und blätterte mich durch die Karten, als sich neben mir zwei Herren im Seniorenalter über die Norwegenkarten hermachten:
 "Die Dreckskarten sind alle auf norwegisch oder englisch. Das ist doch ein Drecksfuck! Scheißladen hier! Ich bin Deutscher! Ich will eine deutsche Karte! Fuck!"
 Ich konnte nur ins Regalbrett beißen. Für deutsche Karten von Norwegen kamen die Herren wohl 60 Jahre zu spät.... Aber immerhin beherrschten sie ein englisches Wort sehr gut. Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nahe?

 Außerdem mitgehört in der Bahn: Zwei zwanzigirgendwas Menschen unterhalten sich darüber, dass das Onlinegesichtsbuch die Marke der zwei Milliarden aktiv Nutzenden gebrochen hat:
 A: "Wieviele Menschen gibt es auf der Erde? Sieben Milliarden? Stell dir vor, du erfindest was, was von fast einem Drittel der Menschheit genutzt wird. Krass!"
 B: "So wie Brot?"

 In eigener Sache: Ich finde es ja immer spannend, wegen welcher Suchbegriffe, Menschen meinen Blog anklicken. In der vergangenen Woche war es unter anderem "wenn du immer an sie denken musst", der Menschen auf meinen Blog trieb. Immer an mich denken? Awwwwwww! <3<3<3 



 Espresso hatten der Fussel und ich für die ersten Tage im Urlaub neben dem Solikaffee auch dabei. Natürlich den von uns favorisierten von el rojito. Übrigens habe ich auch dort den Solikaffee erstanden. Kann man alles in der Mokkakanne kochen. Ich sollte mal einen Beitrag über el rojito schreiben. Seit Neuestem verkaufen die ihre Kaffees ohne Aluverpackung. Wegen der refill it Sache hatte ich sie hier schonmal gelobt. Vielleicht lassen die mich auch mal in ihre Rösterei. Aber das nach dem Gipfel. Und nein, ich bekomme keinen Gratiskaffee von denen, wäre ja noch schöner! Genießt ein ruhiges Wochenende! Noch schnell bei Andrea vorbei und dann werde ich ein paar Straßenfeste abklappern und ein paar weitere Solikassen füllen.