Mittwoch, 24. Juni 2015

Spielplatz der Fotografie


 In Hamburg findet in dieser Woche die Triennale der Photographie statt. Natürlich gibt es in der ganzen Stadt Ausstellungen in großen Hallen und kleinen Galerien, doch mich hat es wohin verschlagen, wo man selber mitmachen durfte: Zum Olympus Photography Playground, der in einer alten Güterlagerumschlaghalle untergebracht war.


  Der Eintritt war frei und man konnte sich am Eingang direkt eine Kamera ausleihen. Natürlich eine aus der Serie des Sponsors. Ich hatte meine eigene auch mitgebracht und wollte gerne einen Direktvergleich erleben. Nicht, weil ich gerne eine neue Kamera kaufen möchte, sondern um mal zu sehen was andere so können. Und ganz so dumm, war das nicht.


 Dieses Bild hier habe ich zum Beispiel mit meiner Leihkamera geschossen. Grundsätzlich war mir die Leihkamera ein wenig zu empfindlich für meine Grobmotorikerhände, es war auch keine Spiegelreflexkamera. Auf dem "Playground" gab es zwei Installationen, die viel mit Licht und Sound spielten. Auf diesem Haus im geschlossenen Raum gab es verschiedene Licht- und Geräuscheffekte, die immer wechselten. Hier bemerkte ich den Unterschied zu meiner Kamera, bzw. zu meinem Allroundobjektiv recht schnell. Die Leihkamera war um einiges lichtempfindlicher.


  Meine Kamera wollte bei den sich bewegenden Lichtern nicht mehr so ganz mit. Auf diesem Bild sieht man es nicht, aber die Lichtspielereien sind hier schon recht verflossen, da sie sich ständig bewegten. Das kannte ich ja schon von derg Konzertfotorafie. Nichts Neues also. Mich hat an dieser Stelle aber auch der Industriecharme um die eigentlich Installation ein wenig gereizt.


 Um einiges schöner, weil nicht so reizüberflutet, fand ich dieses Installation mit den bunten Bändern zwischen den Baumstämmen. Dieses Bild hier ist mit meiner Kamera und ohne Nachbearbeitung entstanden. Auch bei dieser Installation spielte Licht eine wichtige Rolle, denn die Intensität der Ausleuchtung war einem stetigen Wandel unterworfen.


 So schön bunt. Am liebsten hätte ich die anderen Besucher zwischenzeitlich rausgeworfen, weil die einem ständig ins Bild liefen. Aber man kann sich ja arrangieren. Die meisten haben übrigens sowohl hier, als auch im Lichthaus Portraits und Selfies geschossen...


 Ich habe mich lieber auf die Kunst und diese unfassbaren Farben konzentriert und versucht keine anderen Knippsenden zu erwischen. Das hier ist wieder ein Bild mit der Leihkamera. Ich kann da kaum einen Unterschied zum vorangegangenen Bild mit meiner Kamera feststellen. Aber was weiß ich schon.


 Mit den Schatten konnte man dort auch ein wenig spielen. Hier gibt es sogar ein doppeltes Selbstportrait. Soviel zum Thema Selfies- haha!


 Habe ich hoffentlich getan. Angefasst habe ich jedenfalls nichts. Wie sich das eben gehört in einer Ausstellung. Fotografieren war ja ausdrücklich erlaubt.


 Ein wenig unkreativ war ich allerdings in der Wahl der Perspektiven. Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich zum Ort des Geschehens durch den strömenden Regen musste und meine Hose trotz Regenmantel etwas nass und ich somit nicht besonders bewegungsfreudig war. Dazu kam ein eingeklemmter Nerv, der mich ein wenig behinderte (Dem ging es nach der abendlichen Badewanne aber schnell wieder besser). Das war schade, aber ich mag die Bilder auch aus dieser Standperspektive.


 Die Speicherkarte aus der Leihkamera bekam man übrigens im Anschluss direkt aus der Kamera gepuhlt und ausgehändigt. Das fand ich eine sehr schöne Sache. Mein Fall war die Leihkamera nicht. Lag komisch in der Hand, mit Ausnahme der Lichtempfindlichkeit hatte sie meiner gegenüber auch keine weiteren Vorteile (und da müsste ich "einfach nur" mal in ein neues Objektiv investieren). Allerdings mochte ich die Installationen und die Möglichkeit völlig frank und frei zu fotografieren großartig. Solche Kunst mag ich. Zum Mitmachen, zum Weiterdenken, zum Erleben. Der Spaß ist noch bis Sonntag offen. Empfohlen wird ein Besuch unter der Woche, da es sonst wohl recht voll ist. Ich fand die kurze Flucht vor dem Regen jedenfalls ganz wundervoll. Und wer sonst nur eine Handykamera zur Hand hat, der kann hier sicherlich was erleben.

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