Sonntag, 31. Mai 2015

7 Sachen # 22. 15

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.


1. Gewunken: Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Jahr!


2. Gepausiert: Mit einer Traumfrau und einer Traumcola. Wie man das eben so macht an Autobahnraststätten.


3. Gewischt: Übers Fairphone. Danach: Schnappatmung, Kreischanfälle, Jubeltrubelheiterkeit. Während wir im Landstraßenstau steckten, ereilte mich eine Mail, die mich mal kurz ausrasten ließ. Hui! Wie gut, dass Antje für Highfive neben mir saß. Mehr dazu hoffentlich ganz bald, wenn es wirklich klappt und etwas spruchreif ist.


4. Geschnitten: Bändchen ab. In Hamburg war dann auch nichts mehr mit Sonnenschein...


5. Gepackt: Die Post aus. War glatt nochmal ein Punkt für Schnappatmung. Direkt in die Rotation geworfen und beim Auspacken weiter durch die Wohnung getanzt. Passte auch zur Mail aus dem Stau. Huiuiuiui!


6. Gestopft: Die obligatorische Sonntagswaschmaschinenladung. Das grüne ist ein Ohrstöpsel, den ich wohl in einer Tasche vergessen hatte. Reste vom Feste.


7. Geklebt: Ein Poster an die Wand. Totaler Stillbruch im Wohnzimmer, passt farblich aber ganz gut.

 Gerüchteweise soll der Sommer ja in der kommenden Woche anrücken. Ich bin mal vorsichtig gespannt. Bis dahin versuche ich meine Atmung zu normalisieren und auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Da lande ich vermutlich spätestens, wenn morgen um 4.30h der Wecker rappelt. Habt es sonnig!
 Meine 7 Sachen kommen wie immer drüben in den Pott.

Freitag, 29. Mai 2015

Mailiteratur


  Die Bahn ist morgens mein Lesesessel. So lese ich mich auf den Weg zur Arbeit und auch zurück. Darum am Ende des Monats (wenn ich es schaffe) eine kurze bibliothekarische Rückschau auf die Bücher in meinen Händen, vor meiner Nase, durch meine Augen, in meinen Kopf.


 Ich starte mal mit den Kinderbüchern. Mit fielen im vergangenen Monat mehrere aus einer Wühlkiste in die Hände. Dieses hier hatte es mir wegen der Illustrationen sofort angetan. Ein stille Geschichte von einem Haus, das mit den Bäumen wächst. Was die Natur sich zurückholt, wenn der Mensch fort ist. Ganz wunderbar.


 Klassiker. Muss ich dazu noch etwas sagen? Endlich in meiner Sammlung. Ich mag die Bilder, die Geschichten, die kleine Flucht in diese wunderbare, schöne, friedliche Astrid Lindgren Welt.


 Und noch einmal. "Weihnachten in Bullerbü" im Mai. Geht auch mal im Mai.


 Was meine Lernenden lesen müssen, das muss auch ich lesen. Ich finde immer es gibt Schlimmeres. Ich mag es, mich mit ihnen über Literatur zu unterhalten, zu sehen, wie sie einen Teil, der mir viel bedeutet, auch schätzen lernen. Und Andorra passt gerade so wunderbar in unsere derzeitigen Unterrichtsthemen auch jenseits des Deutschunterrichts. Fächerübergreifendes Lernen liebe ich. Es ist übrigens nicht so, dass die Lernenden dieses Thema über hätten. In den Theaterkursen wird dieses Thema immer wieder von den Lernenden gewählt und umgesetzt. Finde ich gut. Andorra ist leider ja doch immer noch viel zu sehr überall.... Ich weiß übrigens wirklich nicht mehr, ob ich es schonmal gelesen hatte in meinem Leben. Es stand jedenfalls im Bücherregal, aber viele Erinnerungen hatte ich an diese Geschichte (oder vielmehr Theaterstück) nicht.


 Dieser Roman war definitiv das Highlight des Monats. Herr Regener hat einen so wunderbaren Protagonisten entworfen. Ich habe mich zwischenzeitlich ein wenig in diesen Karl Schmidt verliebt. Er tapst nach seinem jahrelangen Aufenhalt in einer Wohngemeinschaft für ehemalige Junkies in die freie Welt. Dabei benötigen seine Mitmenschen viel mehr Hilfe im echten Leben als er selbst. Karl Schmidt gibt ihnen die Hilfestellungen, die sie benötigen und findet dabei sein neues Leben. Wer die Herr Lehmann Reihe brav verfolgt hat, der findet hier einen weiteren wunderbaren, wenn nicht gar den bisher besten Teil der Geschichte.


 Ich dachte, ich könnte mal wieder ein wenig in die Welt der Philosphie eintauchen. Dieses Buch war eine Leihgabe, die ich dem Kreise meiner Lernenden (!!!) entrissen habe. Sie haben es mittlerweile wieder. Sicherlich ein gutes Buch für Menschen, die sich noch nie mit Philosophie beschäftigt haben. Ich fand es etwas langweilig, da viele der dort angesprochenen Philosophen durchaus schon in anderen Zusammenhängen Zugang in meine Hirnwindungen geschafft haben. Ich habe es nicht ganz durchgelesen, da ich dachte, dass ich diese Zeit schon vor Jahren aufgewendet habe.


 Warum Bücher verbrennen gar nicht geht, ist eigentlich klar. Aber schön dies nochmal von Herrn Kästner, der selbst ein Opfer dieser hirnamputierten Propaghandaaktion wurde, erläutert zu bekommen. Nie wieder! Nie wieder! 


 Irgendwie hatte ich diesen Monat einen Lauf mit Büchern, mit deren grundlegendem Inhalt ich mich schon seit Jahren beschäftige. Auch dieses Exemplar vom Wühltisch. Es stand wenig Neues drin. Da ich selbst seit zwei Jahren keine Kleidung mehr kaufe- von den fünf "Ausrutschern" mal abgesehen- empfand ich dieses Buch vielmehr als eine neue Bestätigung meines Beschlusses. Außerdem unterstrich es nochmals die Dringlichkeit meinen Kleiderschrank auszumisten und stieß Gedanken in ganz andere Richtungen an. Evtl. dazu demnächst mehr hier. Auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch für alle, deren Kleiderschrank aus allen Nähten platzt. Ich wüsste da ein paar Menschen, denen ich dieses Buch gerne schenken würde, aber ich glaube, das wäre ein bisschen frech.


 Er ist in den vergangenen Monaten definitv einer meiner neuen Lieblingsautoren geworden. Und auch hier wieder ein sehr guter Coming Of Age Roman, so wie ich ihn mag. Mit Außenseiterprotagonist, der sich in seiner Roller mehr schlecht als recht wohlfühlt, sich selbst sucht und überall aneckt und am Ende eines Schultages feststellen muss, dass er gar nicht so alleine ist, wie er immer gedacht hat. Ha! Und diese pseudopubertären, fiesen Analysen des oberflächlichen Umfelds. Bin ich eigentlich immer noch nicht erwachsen oder suche ich auch noch? Ich habe keine Ahnung, warum mich solche Protagonisten immer so fesseln. Aber Suchen macht ja auch einfach mehr Spaß als Finden, oder?

 Und was gab es bei euch so?

Donnerstag, 28. Mai 2015

Musikdonnerstag: FRISKA VILJOR live


 Wie macht man sich einen perfekten Abend? Man nehme eine spitzenmäßige bärtige Band: FRISKA VILJOR, einen guten Hamburger Musikschuppen: Molotow und eine wunderbare Begleitung: Frau S.. Diese drei Umstände kommen selten an einem Tag zusammen, aber wenn die Feste fallen, dann muss man sie feiern.


 Das Konzert fand bereits am 17.05. statt, aber es soll und darf nicht unerwähnt bleiben, den es war bombastisch und ist somit definitiv ein ganz heißer Anwärter auf den Platz für das Konzert des Jahres. Meine Wangen taten danach wirklich weh von soviel freudigem Grinsen. Wunderbar! Die neue Platte kommt auch bald. Ich werde sie nicht objektiv bewerten können, dafür nimmt diese wunderbare Band einen viel zu großen Platz in meinen Ohrherzen ein.


 Mehr gibt es wie immer beim neuen allschools.de zu lesen. Die gesamte Fotogalerie gibt es hier.
 Und habt ihr schon Anwärter auf den Platz um das Konzert des Jahres?

Mittwoch, 27. Mai 2015

Das ist kein Schlafanzug


 Mein neuer Pullover lag schon sehr lange in Materialform im Schrank und kam nie so richtig unter die Nähmaschine. Dabei spreche ich von diesem Nickistoff mit den Sternen drauf. Das war einer meiner letzten Stoffkäufe, die ich um des Stoffes Willen getätigt hatte. So etwas habe ich mir mittlerweile weitestgehend abgewöhnt.


 Als ich den Stoff jedoch gewaschen hatte und er da so auf der Leine hing, hatte ich mehr und mehr die Befürchtung, dass ein Pullover komplett aus dem Sternchenstoff mir doch etwas zu lieblich werden würde. Also kaufte ich noch ein bisschen tintenblauen Nicki dazu und klöppelte das Ganze in den vergangenen Ferien zusammen. Der Schnitt ist abermals in Kanga ohne Kapuze und dieses Mal in S. Sitzt wie angegossen.


 Passendes Bündchen gab es bei der Stoffdealerin meines Vertrauens auch noch. Von dem blauen Stoff blieb in der Breite noch genug übrig, um einen passenden Rock dazu zu zaubern. Der Rockschnitt war wiederrum von mir. Ich mag die Haptik von Nicki so sehr, dass ich am liebsten immer alles davon tragen würde.
 Abeglichtet wurde das Ganze an der Ostsee in Dänemark mal wieder freundicherweise von Herrn Fussel. Dankesehr. Damit wandern diese beiden Teile in den großen MeMadePool.

Dienstag, 26. Mai 2015

Vom Hemd zum Rock


Wenn Vaddern neue Hemden kauft und alte ausmustert, dann bekomme ich ofmals die alten rübergeschoben. Bisher habe ich sie immer nur zerlegt, kleinere Sachen daraus genäht oder Aufnäher daraus gemacht. Auch zum Lavendeldruck eignet sich die feine Stoffstruktur hervoragend. Grundsätzlich ist die Stoffqualität ganz umwerfend, viel zu schade zum Wegwerfen.


 Doch irgendwie wollte ich auch mal die Funktion der Klamotte aufrecht erhalten. Ein Rock sollte es werden. Ich habe so das Hemd einfach unterhalb der Ärmel abgeschnitten und das Körperunterteil wieder verwendet. Die Knopfleiste habe ich gelassen wie sie ist. Erst wollte ich einen Jerseybund dranmachen, das fiel aber nicht so ganz optimal.  den Jerseybund habe ich wieder abgetrennt. Die Lösung war dann ein weiteres anderes Hemd. Aus diesem habe ich einen anständigen Bund mit Einlage oben dran geklöppelt, ein Knopfloch nähen lassen (von der Maschine) und einen Knopf angenäht.


 Etwas zu weit war das Hemd an der Taille, saß aber um den breiteren Hintern ganz gut. Leider musste ich feststellen, dass ich nicht (mehr) die Queen of Abnäher bin. Die Tütentechnik machte mir nur Spitzen auf den Hintern, also hieß es wieder auftrennen. Dann habe ich den Rock am Bund in einfache Falten gelegt. sieht auch gut aus.


 Das gleiche habe ich auch auf der Vorderseite gemacht.


 Eigentlich ist das ganze Projekt am Ende totaler Pipifax gewesen, trotzdem habe ich ewig mit dem Nähen, Auftrennen und Neudenken, gebraucht. Jetzt bin ich aber hochzufrieden. Während ich das ganze Projekt beackerte, kam mir noch eine weitere gute Hemdenrecyclingidee. Seitdem versuche ich den Vater zu überzeugen, dass er dringnd neue Hemden bräuchte- haha! Danke, "alter" Vater für deine Hemden.
 Das ganze wandert heute natürlich superpassend zum Upcycling- und zum Creadienstag.

Montag, 25. Mai 2015

Der inklusive Montag: Warum ich gerne inklusiv unterrichte


 Der inklusive Montag findet hier alle zwei Wochen statt. Alle zwei Wochen gebe ich hier einen kleinen Einblick in die vielseitigen Chancen und Möglichkeiten, die die Inklusion mit sich bringt. Wer nochmal nachlesen möchte, was Inklusion überhaupt bedeutet, kann das hier nochmal tun. Grundsätzlich soll es um die guten Seiten gehen, um das was schon funktioniert und um das wo sich noch etwas ändern muss. Hier soll nicht gemeckert, sondern angepackt und sich gefreut werden. Anzumerken ist zum Schluss, dass ich "nur" eine Seite der Inklusion beleuchten kann, da ich "nur" Sonderpädagogin bin. Aber vielleicht finden sich ein paar Menschen, die gastbloggen möchten. In diesem Falle bitte gerne bei mir melden.
 
Thema heute: Warum ich gerne inklusiv unterrichte
 
 Oder auch: Warum ich gerne an einer Schule mit Ansätzen von Inklusivität arbeite. Denn eigentlich mache ich als Sonderpädagogin ja mehr als Unterricht.
 
 
 So ganz ohne ein bisschen Hintergrundwissen möchte ich diesen Beitrag nicht starten. Anmerken möchte ich zunächst, dass ich mein Refrendariat an einer ganz "normalen" Förderschule mit dem Förderbedarf Lernen verbracht habe. Es war eine sehr gute Schule mit sehr engagierten Lehrerinnen (ja, mit Ausnahme der Schulleitung bestand das Kollegium ausschließlich aus Frauen). Dort gab es Lernende mit den Förderbedarfen Lernen und emotional und soziale Entwicklung.
 Beides im Grunde genommen keine Förderbedarfe, die etwas mit körperlicher Funktion zu tun haben. Vielmehr sind diese Förderbedarfe eine Folge sozialer und sozialisatorischer Umstände, in denen die Betroffenen aufwachsen. Das Aufwachsen in sogenannten bildungsferne Familien, "anderen" kulturellen Zusammenhängen, Armut, Drogen und Gewalt, psychischen Problemen von Familienmitgliedern können dazu führen, dass die Betroffenen in klassischen schulischen Sturkturen massive Probleme im Hinblick auf Lernen und Verhalten bekommen. Eigentlich sind diese Formen von sonderpädagogischen Förderbedarf hausgemacht. Ein Mensch mit dem Förderbedarf Lernen bekommt diesen meist erst, wenn er in die Schule kommt. Schräg, oder? Schule behindert, könnte man salopp sagen. In der Schule fallen diese Kinder und Lernende häufig durch massive Probleme beim Lernen und der Arbeitsorganisation auf. Sie zeigen auffällige Verhaltensweisen in Form von extrem stillen oder lautem Auftreten. Das Wort "verhaltensoriginell" kann ich in diesem Zusammenhang übrigens nur noch schwer ertragen, da das gezeigte Verhalten für den betroffenen Menschen in der Situation meist einen fast überlebenswichtigen Sinn und Zweck erfüllt und der Begriff "verhaltensoriginell" die dahinterstehenden Probleme zu sehr verniedlicht.


 An alten klassischen Förderschulen saßen alle diese Lernenden in einem Raum, kochten im eigenen Saft, hatten kaum eine Möglichkeit andere Verhaltensweisen oder Lernstrategien zu erfahren. Kinder lernen durch Nachahmung, das wird nur schwer, wenn es nichts von dem, was man können sollte, nachahmen kann, weil es eben nicht vorhanden ist. In inklusiven Strukturen bekommen Lernende die Möglichkeit voneinander abzuschauen. Eine Sache, die ich mit immer größerer Begeisterung in meinen Lerngruppen beobachte. Die Lernenden erziehen sich gegenseitig. Das ist wundervoll zu sehen. An einer Gesamtschule hilft die potentielle Gymnasiastin der Mitschülerin mit dem Förderbedarf Lernen bei der Organsiation ihrer Schulsachen und vielesvieles mehr. Beim gemeinsamen Fußballspiel wird Regelbewusstsein jenseits der Prügelei geschärft. Man maßregelt sich gegenseitig, stachelt sich im Hinblick auf Neugier und Pflichtbewusstsein an.


 Dabei ist es übrigens nicht so, dass nur die ehemaligen Förderlernenden von den "schlaueren" Lernenden etwas abschauen würden. In vielerlei Hinsicht bringen nämlich auch die Lernenden mit Förderbedarf etwas mit. Wem die Eltern morgens nicht das Pausenbrot schmieren, der weiß sich anders zu helfen. Oftmals konnte ich beobachten, dass die Förderlernenden im Hinblick auf Selbständigkeit in Alltagsdingen ihren Mitlernenden einiges vorraus hatten. Sie konnten besser kochen, gezielter einkaufen, die Waschmaschine bedienen, Kleidung pflegen, sind innerhalb der Stadt selbständiger im ÖPNV unterwegs usw. An einer Schule in der Fächer wie Hauswirtschaft noch auf dem Stundenplan steht, können die, von denen viele meinen sie seien total rückständig, ihr Können zeigen. Auch auf Klassenreisen mit Selbstversorgung wird dies zum nicht unterschätzbarem Vorteil.


 Für mich als Sonderschullehrerin ist eindeutig klar, dass wir mit Inklusion in der Schule nur gewinnen können. Dass die Frage der Ausstattung mit pädagogischen, räumlichen, technischen Ressourcen noch nicht geklärt ist, ist eindeutig, doch das gehört in einen anderen Beitrag. Meinen Unterricht musste ich mit dem Wechsel in den Inklusiven Unterricht nur minimal neu steuern. Ich muss als Sonderschullehrerin in meinem Fachunterricht, den ich alleine bestreite, darauf achten, dass meine schnelleren Lernenden genug Hirnfutter bekommen, die langsameren dabei aber nicht verlieren. Dabei genieße ich aber auch die Gespräche und fachlichen Diskussionen mit den potentiellen Gymnasiasten, die teilweise Fragen aufwerfen, die meinen Unterricht beflügeln und in die sich auch oftmals die Lernenden einschalten können, die sonst an einer dumpfen Förderschule versauern würden. Einige meiner Förderlernenden haben in der Zeit in der ich sie begleite, eine so tolle Entwicklung hingelegt, dass ich sie bald in der Oberstufe auf dem Weg zum (Fach)Abi sehe. Das wäre mit der Beschulung an einer Förderschule so gut wie undenkbar gewesen.
 Ich mag die Mischung einer inklusiven Schulstruktur. Reibung gibt es dort wo unterschiedliche Lebensentwürfe aufeinandertreffen immer, aber das hält einen ja auch lebendig und das Hirn wach. Bevor dieser Beitrag hier aber ausufert, möchte ich mir konkrete Beispiele, Situationen und Erlebnisse für einen weiteren Beitrag aufsparen. Bis dahin gibt es noch viel zu erleben.

Sonntag, 24. Mai 2015

7 Sachen # 21. 15

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.


1. Gelegt: Stimmung zum Kaffee am Morgen auf. Ich liebe diesen Typen. Leider habe ich ihn noch nie live gesehen. Muss ich bei der nächsten Gelegenheit dringend ändern.


2. Gebacken: PfannEkuchen zum Frühstück.


3. Genäht: Ein kleines Teilchen. Dabei viel Dreck gemacht.


4. Getrennt: Eine fehlgesetzte Naht wieder auf. Dabei noch mehr Dreck gemacht.


5. Gemalt: Die Füße an und diese dann in Sandalen gesteckt. Kaum kommt die Sonne mal raus, drehen die Hamburger Menschen total durch.


6. Gebangt: Um den Klassenerhalt des FC St. Pauli mit vielen vielen anderen.


7. Gehoben: Die Tassen. Zufällig und vollkommen unverabredet war Frau S. an der gleichen Leinwand wie ich zugegen. Nach dem Abpfiff war alles zu spät. Klassenerhalt geschafft, viele viele strahlende Menschen, weiergezogen, Menschen geschaut... Hach, herrlich!

 Morgen frei, das wird schön. Ich muss jetzt schlafen. Die 7 Sachen schicke ich noch schnell zu ihr.

Samstag, 23. Mai 2015

Samstagskaffee mit Fundschatz


 Das war eine gute Woche nach den Ferien. Ich musste mich nur minimal mit den KollegInnen kloppen, dafür hatte ich eine Menge wunderbare, entspannte, lustige Stunden mit meinen Lernenden. 


 Zu meinem dieswöchigen Fundschatz kam ich, weil ich mir in der Textilabteilung unserer Schule einen Webrahmen ausleihen wollte. Die Dinger stapeln sich dort seit Jahren ungenutzt und ich habe da so eine Idee.


 Als ich den Webrahmen aus dem dunklen, muffigen Textillager unserer Schule holte, lag da dieses Stöffchen im Regal. Ich bekam einen recht heftigen Schnappatmungsanfall. Als ich wieder durchgeatmet hatte, quengelte ich die Chefin des Textillagers ein bisschen an und durfte diesen Stoff mit nach Hause nehmen. Natürlich nicht ohne verwunderte Blicke und ein belustigtes Kopfschütteln zu ernten. Und es war nicht wenig Stoff. Irgendwelche Lernenden hatten zwar vor Jahren mal mittenraus am Bruch zwei Stücke rausgeschnitten, aber das tut dem Herzwert ja keinen Abbruch. Ich habe noch keine Idee, was ich damit mache, aber er liegt in meinem Arbeitszimmer ganz oben und ich freue mich einfach nur wie bescheuert.


 Der Webrahmen trug übrigens auch zu einer sehr lustigen Stunde mit meiner Klasse bei: Ich lagerte ihn in meinem Klassenraum zwischen, um ihn nach dem Unterricht mit nach hause zu nehmen. Als meine Lernden das sahen meinten sie nur: "Frau Jule, jetzt drehen sie aber total durch. Was wollen sie denn damit?" Woraufhin sich ein sehr spannendes Gespräch rund um das Gefühl beim Dinge selbermachen entspann und wie das ist, etwas Selbstgemachtes in Händen zu halten. Da waren wir uns alle ziemlich einig. Beziehungslernen ist immer noch meine liebste didaktische Methode. Erwähnte ich, dass ich meine Lernenden liebe? Und bei euch so?

Freitag, 22. Mai 2015

Akelei trifft Flieder


 Akelei empfinde ich wahrhaftig als kleines Naturwunder. Eine Gattung, so viele verschiedene Blütenfarben und -formen.


 Ich habe für mich eine Ecke gefunden, wo sehr viele verschiedene Formen relativ unbeachtet wachsen. Von dort stammen diese Exemplare.


 Eigentlich mag ich nicht so gerne in der Stadt Blumen pflücken, da ich immer denke, wenn sie weiter für alle rumstehen, dann erfreuen sich auch mehr Menschen daran, als wenn sie nur bei mir auf dem Couchtisch stehen.


 Aber hier ging das wirklich klar. Direkt neben meiner Akeleiquelle steht ein kleiner Fliederbusch. Von dem durften auch noch ein paar Dolden mit und sorgen für die Duftdosis, die so ein Strauß haben sollte.


 Definitv zwei meiner 3487 Lieblingsblüher, die Akelei und der Flieder. In der Vase lebt die Akelei sogar auch recht lange, ist übrigens eine Staude, d.h. sie überlebt den Winter in Wurzelform, ist Schneckenresistent und wuchs sogar in meinem alten schattige Garten. Soviel harte, zarte Schönheit...
 Damit wandern meine dieswöchigen Blümelein hier hinüber.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Von neuen Skills zum Häkeltuch


 Vor einiger Zeit lernte ich eine wunderbare Frau kennen. Voll blinddatemäßig haben wir uns im März das erste Mal getroffen. Es war Frau S. (an dieser Stelle sollten wir uns demnächst vielleicht mal über ein anständiges Pseudonym unterhalten). Frau S. jedenfalls hatte sich auf diesen Eintrag hin bei mir gemeldet. Seit dem haben wir uns einige Male zum Nähen, Häkeln, Trödelbummeln und anderem getroffen und ich bin verflucht froh darum, sie kennengelernt zu haben. Sie näht und bastelt und werkelt auch ganz viel herum und macht noch einen Haufen anderes spannendes Zeug, betreibt aber keinen Blog (sowas soll es ja auch noch geben). Frau S. hat mir freundlicherweise ein paar neue Häkelskills beigebracht. Darauf ist dieses Tuch entstanden. Die Anleitung für KönnerInnen gibt es hier.


 Eigentlich wollte ich nur meine "Woll"reste loswerden, die bei meinem ersten Monsterstrickprojekt übriggeblieben waren. Die Reste haben leider nicht ganz gereicht, aber auf Umwegen, konnte ich noch Materialnachschub besorgen, von dem auch fast nichts mehr übrig ist .


 Das Tuch war relativ schnell fertiggehäkelt. Ein paar Fehler lege ich unter dem Motto "Individualität" ab. Ein wenig hat es mich an der stürmischen Ostsee im Dänemarkurlaub gewärmt, grundsätzlich war es aber auf jeden Fall eine tolle Fingerübung um die neuen Häkelskills ordentlich zu festigen. Danke Frau S. fürs einführen in Stäbchen.
 Die Bilder hat freundlicherweise mein persönlicher Fotograf Herr Fussel geschossen. Danke dafür.
 Und weils passt, geht es heute in diese Linksammlung.