Mittwoch, 30. September 2015

Testlauf mit der neuen Nähmaschine


 Die ersten Stücke, die ich auf meiner neuen Nähmaschine gezaubert habe, müssen jetzt mal ans Tageslicht. Ich habe zur Probe lieber mit etwas Kleinem angefangen, was schnell zugeschnitten und fertig ist. Es wurde mal wieder was für den Süßminister. Zwei kleine Longsleeves.


  Einmal habe ich wieder "Little Lamb" aus der Ottobre 4/2012 genäht. Ein Raglanshirt aus zwei verschienden Jerseys. Aus dem blauen Jersey sollte eigentlich etwas für mich werden. Leider ging das Probestück vollkommen daneben. Stichwort: "Presswurst". Auseinandergenommen konnte ich den Stoff aber noch für solch ein kleines Projekt verwenden.


 Für die Applikation habe ich einen kleinen Jerseyrest genommen, den ich neulich als wundervolle Beigabe beim Stoffkauf bei ein paar ganz wundervollen Stoffdealerinnen bekam.


 Ein zweites Teil konnte ich aus dem Sternchenjersey auch noch zaubern. Den habe ich vor einiger Zeit sehr günstig bekommen und konnte nicht nur für den Süßminister etwas daraus nähen.


 Auf das zweite Teil wurde auch noch etwas appliziert. Einfach darum, weil es ging und ein kleines schönes Stoffstückchen da war.

  Hier kam wieder mein abgewandelter Schnitt von "Funny Fox" auch aus der o.g. Ottobre zum Einsatz. Ich habe gerade einen schlimmen Tick mit amerikanischen Ausschnitten. Die findet man nicht so oft, sind einfach genäht und irgendwie doch ein Hingucker. Okay, bei Kinderkleidung tauchen sie doch öfter auf. Das "Aber" kommt dann morgen. Diese kleinen Teilchen gehen dann demnächst auf die Reise zum Süßminister. Vorher kommt aber noch etwas ganz Spezielles dazu. Dafür brauche ich aber noch ein bisschen Zeit. Mit meiner neuen Maschine bin ich auf jeden Fall total zufrieden. Superklasse!

 Wer hier heute die literarische Rückschau auf den vergangenen Monat erwartet hat, den muss ich leider enttäuschen. Aus Gründen habe ich nur ein Buch geschafft. Meine Leselust liegt im Moment etwas bracht. Das eine Buch gibt es dann nächsten Monat.

Dienstag, 29. September 2015

Licht eingetütet


Ich bin keine Freundin von Tüten wenn ich einkaufen gehe. Plastiktüten kommen mir nicht ins Haus, es sei denn mir gehen unterwegs wirklich mal die Baumwollbeutel aus oder ich kaufe sehr taufrisches oder kleines Gemüse. Aber schöne Papiertüten nehme ich gerne mal mit. Meistens, um etwas Neues daraus zu machen.


 In diesem Falle war es eine Papiertüte aus dem Buchladen. Ich fand diese Blumen und das Grün so wunderschön. Eigentlich wollte ich sie als Geschenktüte weiterverwenden oder zerlegen und das Papier benutzen. Es kam anders.


 Seit meinem Studium begleitet mich diese Billigglasleuchte vom Schweden. Lange stand sie schon in einer anderen Papiertüte. Die war mit den Jahren aber etwas vergilbt und flog beim meinem letzten Umzug in den Papiercontainer. Die Lampe stand die ganze Zeit nackt auf dem Fensterbrett. Zeit das zu ändern.


 In den Boden der Tüte habe ich einen kleinen Schlitz für das Kabel geschnitten und dieses dann durchgefriemelt. Den (Werbe-)Aufdruck habe ich einfach nach hinten gedreht und man sieht ihn nur in einer Ecke von meinem Balkon aus.


 Neben meinen Blumen auf der Fensterbank macht sie sich ganz wunderbar und sorgt für lauschiges Licht.
 Damit darf diese Lichtüte heute zum Creadienstag. Zum letzten Upcyclingdienstag darf dieses kleine Projekt auch nochmal. Zum Abschiedwinken.

Sonntag, 27. September 2015

7 Sachen # 37. 15

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.



1. Gerupft: Totes Gestrüpp aus den Blumenkästen und -kübeln. Zum Wegwerfen hat es nicht gereicht. Da kommt in den nächsten Tagen vermutlich eh noch was dazu.


2. Geblättert: Ich habe so schlimmes Fernweh nach Schweden. Schon seit ich von unserem Urlaub wieder da bin. Dieses Buch, das ich aus dem Urlaub mitgebracht habe, macht das nicht gerade besser. Mein Schleimkopf hatte vergangene Wochen schon total tolle, neue, vielleicht abstruse Ideen für mein Sabbeljahr. Ich erzähle lieber erstmal nichts, bevor ich mich da total blamiere, aber... Hach...


3. Geschlappt: Über den Trödel. Frau S. hat mich zuhause abgeholt und wir sind bei feinstem Herbstsonnenschein über meinen Lieblingströdel geschlendert.


4. Getragen: Die Stoffe (Gardine, Tischdecke, Stoffstück) habe ich auf dem Trödel erstanden. Die Tassen und Untertassen habe ich schon auf dem Hinweg von einem Verschenketisch hier um die Ecke gefischt. Das wird ein kleines Upcyclingprojekt.


5. Gedrückt: Frau S. diese zwei Knäule "Wolle" in die Hand. Ich habe ihr diese Woche ein Strickprojekt vor die Füße geworfen, dass sie voller Begeisterung angenommen und sogar schon losgelegt hat. Da dieses Projekt meine Strickfähigkeiten leider komplett übersteigt, habe ich ein bisschen gebettelt und nun strickt sie es mir, im Tausch gegen etwas, das ich ihr zaubern kann. Ich freue mich jetzt schon wie ein Schnitzelkind (Schnitzelkind= von allen Seiten bekloppt, geht also auch für vegan Lebende klar).
 

6. Gestrickt: Unter sachkundiger Anleitung und der Möglichkeit immer laut um Hilfe zu flehen, wenn ich mich verstrickt habe. Frau S. ist eine sehr geduldige Lehrerin. Dabei wurde natürlich Kuchen und Tee konsumiert und wunderbare Gespräche geführt.


7. Gefertigt: Meine erste Ferse. Schubidu! Wäre ich früher auf die Waldorfschule gekommen, dann könnte ich das schon. So muss ich es nun lernen. Es ist echt kniffelig, aber irgendwann werde ich es schon begreifen. Danke Frau S., fürs zeigen!

 Ein bisschen schleime ich noch rum, aber morgen geht es wohl wieder zur Arbeit. Morgen früh muss ich mir ja eh die Mondfinsternis anschauen. Wer noch? Habt es schleimfrei!
 Die Sieben sammelt wie immer Anita.

Samstag, 26. September 2015

Samstagskaffee mit Hustenbonbons


 Die erste Erkältungswelle für diese Saison ist in der vergangenen Woche über mich hinweggerollt. Husten, Schnupfen, Kopf, Matsch. Erschreckend früh im Schuljahr... Dafür gab es eine Woche auf dem Sofa mit Serienfernsehen bis die Augen quadratisch waren, viel Tee, mehr als ausreichend Schlaf und gutem Essen. Wenn ich krank bin, mutiere ich immer zur Superköchin. Das sollte ich auch mal sein, wenn ich nicht krank bin... Die Blumen hatte ich übrigens eigentlich für eine Kollegin gekauft, die wir vergangene Woche verabschieden wollten. An ihrem Verabschiedungstag, streckte es uns dann aber beide nieder. So konnte sich mein Schleimkopf an einem schönen Blumenstrauß erfreuen. Für den nächsten Anlauf ihrer Verabschiedung muss ich dann einfach noch einen kaufen.


 Nach einer Woche auf dem Sofa, muss ich heute dann doch mal wieder raus. Die Sonne scheint und das soll ja auch hilfreich für den Heilprozess sein. Ansteckend dürfte ich auch nicht mehr sein. Ein dicker Husten sitzt mir zwar noch in der Brust, aber ich fürchte ich gehe sonst ein vor Langeweile. Irgendwann ist es nämlich auch mal vorbei mit Glotzen und Tee trinken. Ich hoffe ihr habt auch was gutes vor. Zieht euch warm an!

Donnerstag, 24. September 2015

Nicht Äpfel mit Kirschen vergleichen

  
 So, es ist Herbst. Das Licht für Bilder lässt zu wünschen übrig, draußen Bilder machen ging auch gar nicht. Dazu noch ein rotes Kleid. Die schlimmste Farbe, die es zu fotografieren gibt- finde ich. Die Wolken- Sonne- Wolken- Sonne- Lichtverhältnisse waren dazu auch nicht sehr hilfreich. Aber ich mag das Kleid trotzdem zeigen.


 Es ist wohl das letzte Stück, dass aus dehnbarem Stoff auf meiner "alten" Maschine entstanden ist, ich habe ja jetzt auch eine Overlock. Hier traf Bambusjaquardjersey von finnischen Onlinestoffladen auf rotes Bündchen. Der Schnitt ist selbstgemacht. Eigentlich ist das hier fast ein Probestück. Mit dem Schnitt bin ich ganz zufrieden. Das nächste Exemplar in abgewandelter Version liegt auch schon unter der Maschine.


 Leider beginnt der Stoff nach zwei Wäschen schon Knötchen zu bilden. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.


 Eine Tasche musste natürlich auch dran und an der bin ich fast gescheitert. Ich habe sie dreimal wieder runtergepuhlt und neu plaziert. Jetzt passt es mir so einigermaßen.


 Einige Leute beginnen ja jetzt sämtliche Sommerklamotten aus dem Schrank zu nehmen, oder dort nach hinten zu schieben. Ich muss sagen, dass es bei mir keine jahreszeitliche Unterscheidung gibt. Ich trage alles immer. Im Herbst und Winter eben mit mehreren Schichten. Da gehen dann auch kurzärmlige Shirts und Kleider mit Longsleeve und Leggins drunter. Somit wird mich dieses Kleid auch durch die kühleren Jahreszeiten tragen.


  Und die Apfelsaison hat auch wieder angefangen. Yeah! Damit geht dieses Kleidchen rüber in die Donnerstagssammlung.

Mittwoch, 23. September 2015

Urlaubsessen


 Im Urlaub schlage ich ernährungsmäßig immer ein bisschen über die Stränge. Finde ich aber auch nicht so schlimm in Anbetracht der Tatsache, dass ich während der Schulzeit wenig in Ruhe essen kann. Mal abgesehen davon finde ich die Lebensmittel in Schweden ganz unfassbar großartig. Vor allem für vegan Lebende gibt es da ein paar ganz wundervolle Dinge, die es noch nichtmal im veganen Supermarkt gibt. Warum auch immer. Alle fanatisch gesund Essenden schauen jetzt mal bitte weg. Ein bisschen nonsens Fresscontent kann diesem Blog ja auch mal ganz gut tun. Hier kommt jedenfalls das, was wir uns in der Woche in Evertsberg so reingefahren haben.


 Im Falle dieser "Käse"sorten kann man auch mal gepflegt vom Opfer von Produktdesign sprechen.


 Wichtigste Mahlzeit des Tages in Schweden natürlich: Fika. Kanelbullar bis zum Abwinken.


 Wahlweise kann man aber auch mal eben in den Wald hüpfen und ein paar Blaubeeren in Vanillesoße ertränken. Nomm.


 Die Herren haben sich übrigens mit großer Freude diese Kuchen reingegabelt. Nicht vegan, aber ich war von dieser Optik einfach nur total fasziniert. Mit einer kleinen Kuchengabel wäre man da vermutlich auch gescheitert.


 Zur Fika kamen auch Pfannkuchen mit frischen Blaubeeren total gut.


 Natürlich durfte auch da die Vanillesoße nicht fehlen.


 Köttbullar braucht übrigens auch kein Mensch, wenn es Falafeln mit Dip aus der unfassbar guten veganen Crème fraîche dazu gibt. Auch die gibt es leider in Deutschland nicht zu kaufen...


 Johannisbeeren gab es im Garten unseres Ferienhauses auch direkt vom Strauch. Man kann ja nicht immer nur Blaubeeren essen.


 Zu den Beeren passte neben Vanillesoße natürlich auch ganz fantastisch mein Lieblingseis. Früher gab es das auch mal im Supermarkt meines Vertrauens in Hamburg. Nun muss ich dafür nach Schweden fahren. Ich habe es sehr genossen.


 Der Couchtisch im Urlaub muss übrigens ganz unbedingt genau so aussehen. Dillchips, Schokolade, Kekse, Lakritze, Schokokaramelbonbons. Zu Beginn hatten wir noch eine total hübsche Naschischüssel, in der alles lag. Spätestens nach dem zweiten Einkauf ist die aber ein wenig übergequollen. Wir hatten schließlich Urlaub und die Arbeit hat zumindest mir den Appetit und die Ernährungsgewohnheiten wieder gerade gerückt. Antje und ich hatten in der Woche vorher auch ordentlich Kalorien verbrannt und die Herren sind öfter laufen gewesen, von daher hat sich das nicht ganz so schlimm auf den Hüften abgesetzt. Urlaub!

Dienstag, 22. September 2015

Wacht auf, Verdammte dieser Erde!


 Ich habe eine schlimme Liebe zu Arbeiterliedern. Gute Erinnerungen an mein früheres politische Engagement. Zudem sind sie so urrebellisch, hoffnungsvoll und kampfeslustig und das kann man im Alltag ja auch öfter mal gebrauchen. Natürlich darf da auch "Die Internationale" nicht fehlen.


 Wenn an Arbeitstagen morgens um 5h mein Fairphone zum finalen Weckton ansetzt, dann ist es "Die Internationale". Spätestens dann muss ich mich aus dem Bett kratzen, wenn der Morgen nicht im totalen Stress versinken soll. "Die Internationale" entpuppte sich als sehr motivierend. Zumal ich eine Version mit vollem Orchester und großem Chor gewählt habe.


 Ich hatte schon länger die Vision von einer Kaffeetasse, auf der die arschtretende Anfangszeile dieses Liedes prangt. Gibt es etwas besseres als "Wacht auf, Verdammte dieser Erde!" zum Aufwachen mit Hilfe dieses Wachmachergetränks? Höchstens den leicht abgewandelten Anfang von "Auferstanden als Ruine". Mit dieser "Hymne" wurde allerdings meiner Meinung nach zuviel Schindluder getrieben. Witzig in dem Zusammenhang finde ich die Tatsache, dass die DDR und andere "sozialistische" Staaten eine Zeitlang noch Tantiemen an einen Westdeutschen Musikverlag zahlen musste, wenn "Die Internationale" gespielt und gesungen wurde... Mittlerweile sind sowohl Text und Musik lizenzfrei spiel- und singbar.


 Meinen Morgenkaffee gibt es nun also hin und wieder mal aus dieser Tasse. Die Anfangszeile der Internationalen wird flankiert von zwei linken Fäusten. "Auf zum letzten Gefecht" eben. Das Ganze habe ich mit Porzellanstiften gemalt, die so filzstifmäßig waren. Ich mag diesen Stil, der sich durch dieses Stifte ergibt. Sieht aus, wie mit dickem Filzstift auf die Wand gemalt.


 Irgendwie ist das Ganze in meinem Fall natürlich auch ein bisschen Quatsch. Arbeiterklasse bin ich bekanntermaße keinesfalls, ganz zur Bourgeoisie hat es aber auch nicht gereicht. Allerdings gibt es- wie bereits erwähnt- genug Dinge im Alltag, die es zu ändern und zu bekämpfen gilt. Von daher kann ein bisschen Motivation in alter, erprobter Form nicht Schaden. Leider ist der gute Sozialismus immer noch eine Utopie. Ich möchte mich hiermit auch von bestehenden und/oder vergangenen "sozialistischen" Systemen distanzieren. Da wurde zu viel Mist unter dem Deckmantel des vermeintlich besseren Systems getrieben. Trotzdem sollte man nie aufhören zu kämpfen.
  Damit geht dieser Wachmacher hinüber in die Dienstagssammlung. Immer wach und kampfeslustig bleiben!

Sonntag, 20. September 2015

7 Sachen # 36. 15

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.


1. Gemalt: Auf Porzellan. Das Ergebniss zeige ich im Laufe der kommenden Woche.


2. Geduscht: Die Erde, die beim Umtopfen der Duftgeranien an Blättern und Töpfen hängen geblieben ist, von den Töpfen ab. Danach haben beide ihren alten und neuen Platz auf dem Schlafzimmerfensterbrett eingenommen. Helfen gerüchteweise gegen fiese Stechviecher.


3. Geschnitten: Zu. Einen Stoff und ein missglücktes Nähprojekt zu drei neuen Teilen. Wenn man schonmal dabei ist.


4. Geschüttet: Schwedische Vanillesoße über Zwetschgenkuchen. Wow no cow!


5. Geschriftet: Endlich auf den Marmeladengläsern. Zwetschgenmarmelade mit Zimt, Nelken und Kardamon.


6. Gezogen: Das erste Teil unter dem neuen Spielzeug weg. Das war ein Spaß. Ich bin begeistert. Es ist erstmal was kleines in Größe 98 für den Süßminister geworden. Dank der klugen Frau S. weiß ich nun auch, dass meine neue Maschine vermutlich in Tschechien zusammengeschraubt wurde, die Elektronik kommt wohl aus China. Mein Gewissen ist somit ein wenig beruhigt.


7. Gewählt: Die dicke Schmusedecke aus dem Schmusedeckenkorb. Ich hatte gestern schon so Frostanfälle und ein wenig Halsweh. Hoffentlich wird das nicht jetzt schon meine jährliche dicke Erkältung.

 Ich trinke jetzt noch ein bisschen Kamillentee für den Hals, bereite ein paar Blogeinträge vor und vielleicht nähe ich nachher noch ein bisschen auf meinem neuen Spielzeug. Meine Sieben schicke ich vorher noch schnell zu ihr rüber. Habt es gesund!

Samstag, 19. September 2015

Samstagskaffee mit neuem Spielzeug


 Yeah! Yeah! Yeah! Am Freitag ist sie endlich eingezogen: Meine Overlock. Schubidu! Ich freue mich so! Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich sie günstig beim Kaffeeröster geschossen habe. Made in China... Als ich sie vorhin ganz verliebt streichelte, überlegte ich mir, unter welchen Bedingungen sie wohl zusammengebaut wurde. Da war die Freude dahin. Hat mal irgendwer über Produktionsbedingungen von Nähmaschinen recherchiert? Ich konnte nichts herausfinden. Es geht ja doch meistens um Kleidung. Andere Elektronika wie Computer, Handys, Tabletts rücken zwar auch zunehmend in den Fokus, aber was ist mit diesen Haushaltsgeräten? Ich habe keine Ahnung.


 Doch sie bleibt. Vielleicht darf man manchmal einfach nicht nachdenken. In Anbetracht der Tatsache, dass ich seit fast drei Jahren keine Klamotten kaufe, die ich selbst nähen kann (sieben Teile ausgenommen), könnte es sein, dass ich die evtl. vorhandene Ausbeutung auf ein Minimum reduziert habe. Auch Quatsch irgendwie. Aber was tun? Entweder kaufen oder selbermachen. Ja, ich verschleiße hin und wieder wirklich Kleidung, die dann weg muss. Ich trage das meiste aber auch, bis es mir vom Leib fällt. Ein paar Löcher und Risse kann ich tolerieren und sie unterstreichen meinen "Style" der Unperfektion. Irgendwie wollte ich es ja noch hinkriegen, nichtmal mehr meine Leggins und Unnabuxen zu kaufen. Das habe ich bisher noch gemacht, weil ich den Tragekomfort der Jerseynähte direkt auf der Haut meiner bisherigen Maschine nur so bedingt angenehm fand.


 Ich bin gespannt, wie lange dieses Billiggerät hält. Ein höherer Preis wäre vermutlich auch nicht den Arbeiter*innen in einer chinesischen Fabrik zugute gekommen. Leider gab es im Netz keine Erfahrungsberichte. Nachdem ich ein bisschen mit der Einfädelung gekämpft habe, kann es nun losgehen. Ein paar Teile im Kleiderschrank werden mir nämlich demnächst vom Leib fallen und ich brauche dringend Ersatz. Aber erstmal üben. Falls mir irgendwer im Hinblick auf die Produktionsbedingungen in Nähmaschinenfabriken weiterhelfen kann: Her damit! Habt trotzdem ein schönes Wochenende!