Samstag, 11. Mai 2019

Samstagskaffee und Netzfunde # 11. 19

 
 Hamburg hat mal wieder Ferien eingeläutet. Für mich heißt das gerade mal, dass ich die Kids eine Woche lang nicht sehen werde. Dafür liegt hier ein Arsch voll Arbeit. Die Zeugnisse nahen und es gibt noch viel zu korrigieren. Keine Noten geben zu müssen ist fein. Zeugnistexte zu schreiben dagegen nicht so sehr. Es hat immer alles einen Haken. Echte Wertschätzung ist eben auch Arbeit. Über die vergangene Woche viele Worte zu verlieren, wäre müßig. Immerhin habe ich es gestern mal wieder nach Monaten geschafft, meine Ferien mit einem anständigen Saunagang zu beginnen und konnte Abends den Barkeeper in einem der letzten ernstzunehmenden Hamburger Jazzclubs bezirzen, mir einen veganen Pisco Sour zu mixen. Sauer macht lustig und so war´s dann auch. Die Musik ganz fabelhaft. Allerdings hätte ich zwischenzeitlich gerne die Stühle und Tische beiseite geräumt und ein wenig getanzt. Später dieses Wochenende wird auch das noch folgen.



 "[...]Nichtwähler*innen gilt es klarzumachen, um welche existenziellen Themen es bei der Europawahl geht. Das lässt sich nicht erreichen, in dem man Europa als heile Welt zeigt. Warum soll ich auch wählen gehen, wenn eh alles in Butter und Konfetti ist? Eine Satirepartei hat vorgemacht, wie das ginge.[...]" (Zitat ebd.)

 Die Diskussion um den Hijab finde ich persönlich schwierig. Schwierig vor allem deshalb, weil sie zu oft von Menschen geführt wird, die von der Entscheidung ob mit oder ohne Kopftuch, gar nicht betroffen sind. Ich erlaube mir zum grundsätzlichen Thema keine Meinung, weil es nicht meines ist, weil ich nicht betroffen bin, weil das Thema für mich als Außenstehende viel zu vielschichtig ist. Mal wieder so ein Paradebeispiel, wie man sich über andere stellen kann, liefert leider Alice Schwarzer. Das ist so, wie wenn Männer über Geburtenkontrolle entscheiden. Oder so. Wenn intersektional diskutiert wird, dann bitte doch mit (!!!) betroffenen Menschen und nicht über sie.

 " "Wenn die Kids Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sehen, die in Nahaufnahme 'Say no to racism' sagen, dann hat das eine ganz andere Wirkung, als wenn das ein Trainer oder Sozialarbeiter tun würde", sagt Felix. Diese Kampagnen seien der richtige Weg und trügen einen großen Teil zur friedlichen Atmosphäre auf den Fußballplätzen bei. Man müsse als Trainer Toleranz und Freundlichkeit an "seine Jungs" weitergeben, findet er. "Und wenn man dabei noch von den Weltstars im Fernsehen unterstützt wird, ist das natürlich super."" (Zitat ebd.). Ein wichtiger Punkt auch in den Freizeitvereinen der Kids. Nichts ist unpolitisch. 

 Am Donnerstag schrieb ich noch etwas über Gangsterrapper. Meine Kritik war wohl doch etwas zu harmlos... Das sind eben auch die Vorbilder der Kids... Da muss mensch ja wirklich zusehen, dass da noch ein paar brauchbare Vorbilder daneben stehen, die nicht so eingestaubt sind wie Sacco und Vanzetti.

 Einsamkeit ist echt ein Dreckstück. Ein schöner Kommentar dazu, weshalb man aber vorsichtig sein sollte, lediglich die Emotionen anzugehen und die Gründe aus dem Blick zu verlieren, findet sich hier. Hilfreich dazu wohl dann auch der großartige Song von OLLI SCHULZ- So lange einsam. Aber zum Alleine sein braucht es eben auch manchmal Hilfe.

 Scheidung als Resilienzfaktor? Da muss mensch vermutlich oft lange buddeln. Ich kenne nur (!!!) stapelweise Negativbeispiele, sowohl in privaten als auch in beruflichen Kreisen. Unfassbar traurig. Wie gut, dass es offensichtlich auch in der Öffentlichkeit positive Beispiele gibt: " [...]welchem Kind geschiedener Eltern ist geholfen, wenn immer nur darüber geredet wird, dass sein Immunsystem schwächer als das anderer Kinder ist und es womöglich selbst mal eine verkorkste Beziehung führen wird?" (Zitat ebd.) Auch das stimmt eben. 

 DIe Schönheit des Bloggens, hat in dern vergangenen Wochen Karin mal wieder bewiesen. Ich war ganz schlimm begeistert über ihren Blogbeitrag zum Thema Bauhaus, in Verbindung mit feministischer Historie und Handarbeit. Solcherlei Beiträge sollte ich vielleicht mal wieder öfter suchen und vor allem finden. Danke Karin, dafür! 



 Bei Andrea vorbei und dann ein bisschen Energie tanken, bevor die Arbeitswoche ohne Kinder startet. 



5 Kommentare:

  1. Jedesmal denke ich: Die Frau Jule hat das perfekte Milchschäumchen. Und ja, ich stimme dir zu, man/frau kann nicht nicht politisch. Liebe Grüsse zu dir. Regula

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    1. der perfekte milchschaum und politik. passt auch ganz gut, mensch muss halt wissen, wo es sich lohnt, schaum zu schlagen ;)
      liebe grüße,
      jule*

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  2. Liebe Jule, vielen vielen Dank für Dein Lob für meinen "Bauhaus-Küchen-Beitrag". Da werd ich ja ganz rot :-) Danke Dir von Herzen - auch insgesamt für die Links, die Du hier immer wieder zusammenträgst und die mich schon so oft bereichert haben!! Liebste Grüße! Karin

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  3. Welcher Jazzclub ist das denn? Oder darf das nicht laut gesagt werden, damit er weiter so ernstzunehmen bleibt?

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    1. da das üblicherweise nicht der ort ist, an dem ich mich aufhalte: birdland in eimsbush. hab viel spaß dort.
      liebe grüße,
      jule*

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