Dienstag, 6. November 2018

Licht für die antifaschistische Aktion


 Es ist finster geworden draußen. Nicht nur jahreszeitenbedingt. Halloween ist gerade um und dennoch bleibt es gruselig. Die Faschos ziehen immer noch über die Straßen, die Menschen spalten sich. Echte Solidarität ist schwer zu erkennen. So oder so. Es wird Zeit für Licht.


 Da erscheint es notwendig, selbst ein Licht sein. Im eigenen Leben, im Leben derer, die es verdient haben, ein Licht dort hinbringen, wo es Not tut. St. Martin feiert man in diesen Tagen, dort wo ich groß geworden bin. In Hamburg ist das eher keine große Sache. Ich habe es nicht so mit Christentum. Aber in Hamburg lohnt es sich immer gegen das Unrecht auf die Straße zu gehen. Auch mit einer Laterne. Ich brauchte mal ein bisschen Bastelruhe. Zum Gedanken sortieren, atmen, Pause machen. Für die Selbstwirksamkeitserwartung. Die Antifa-Laterne war da eine mehr als gute Idee. Antifa bleibt Handarbeit wird damit ein bisschen ad absurdum geführt, aber seis drum. Man muss ja die Funktionsfähigkeit aufrecht erhalten. Gegen das Vergessen, gegen die Faschisten, gegen die Arschkrampen. Solidarität zeigen, signalisieren.


 Der Kampf auf der Straße geht weiter. Vergangenen Mittwoch hieß es "Dem rechten Spuk entgegentreten". Morgen heißt es wieder "Mal kurz nach den Rechten sehen". Da hilft es auch nicht, dass die Kanzlerin ihnen den Hauptgrund ihres Aufzugs selbst entzogen hat. Es gibt ja noch andere Dinge, die dort von rechter Seite gefordert werden, die ich nicht bereit bin zu tolerieren. Fahnen und Lichterketten machen mich nur bedingt froh, aber mehr kann ich gerade nicht leisten. Diskurs vielleicht noch. Wortschlachten. Aber das ist nicht deren Niveau. Haltung zeigen. Auf jeden Fall. Wenigstens das. Und die Menschen zusammenhalten, die das mit mir gemeinsam tun wollen.


 Heute in der Dienstagssammlung und morgen gehe ich mit meiner Laterne wieder auf die Straße. Denn ich will das nicht. Nicht in der Woche, die dem Gedenken und Erinnern gehört. Nie wieder Reichskristallnacht, nie wieder Faschismus! Kein Vergeben, kein Vergessen! Niemals! 

3 Kommentare:

  1. Sehr coole Idee und Umsetzung! Habe vor Jahren mal mit ein paar Freunden überlegt am Martinstag mit so ähnlichen Laternen duch die Stadt zu ziehen (und ob das dann als Demo gilt oder nicht). Ist leider nie zu Stande gekommen...

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    1. dankedanke! und man sollte vielleicht immer so eine laterne im schrank haben. wer weiß, wann man sie das nächste mal braucht.
      liebe grüße,
      jule*

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