Mittwoch, 3. Juli 2019

Literatur # 2. 19


 Erst der zweite Literaturbeitrag für dieses Jahr. Ich schaffe es einfach nicht. Hörbücher gehen ganz gut. Da habe ich mich bei von so nem Abo fangen lassen. Die Rezensionen mag ich hier aber nicht darstellen. Echte Bücher sind immer noch etwas anderes. Wenn ich die Lesedamen nicht hätte, würde ich wohl gar nicht mehr lesen. Und selbst da lese ich die letzten Seiten meistens kurz vor unseren Treffen.... Dabei lese ich doch eigentlich so gerne... Mal sehen, was die Sommerferien so bringen.


 Ich fange mal mit einem der besten an. MODDI macht eigentlich Musik. Hier hatte ich ihn schon mal bis zum Anschlag hinten gegen gelobhudelt. Dieses Buch erschien zu Beginn des Jahres. Ich habe es sofort gekauft und war dazu auch auf so einer massiven Gänsehautlesung mit Musik. Es spielt noch in dem Themenkomplex der "Forbidden Songs". Ein Reisebericht zu den Menschen, die wegen ihrer Musik verfolgt, eingesperrt, umgebracht und verjagt wurden. Krass war es. Anregend, motivierend, zum schreien, zum weinen. Irre, was Menschen manchmal so machen..... 


 Ein kleines feines Heftchen. Illustriert und erzählt die Geschichte der Post. Wer durfte Briefe schreiben, wie lange hat es anno dazumal gedauert einen Brief von A nach B zu schicken undund. Für Kinder sicherlich auch toll zum drin rumblättern. Das bekommen meine Neffen demnächst weitergereicht. Damit sie mal sehen, dass es früher nicht so leicht war, wenn die Onkelin aus dem fernen Norden Pakete schickte.


 Okay, ich spiele kein Roller Derby. Ich besitze noch nicht einmal Rollschuhe. Aber Ich könnte Yoga mit Rollschuhen machen, wenn ich das wollte. Yoga kann ich. Das hier sind so nette kleine Übungen für all jene, die Rollsport betreiben. Dargestellt werden sowohl ganze Sequenzen für einen yogenden Menschen, als auch Übungen mit einem anderen Menschen gemeinsam. Auch eine Meditationsanleitung findet sich in diesem Büchlein. Sehr schön vor allem, weil die Übungen mal nicht so überbelichtet, voll erleuchtet abgebildet sind. Es gibt ausführlich Anleitungen, die auch für Menschen verständlich sind, die nicht schon seit 39874 Jahren Yoga üben. Ziemlich punkig, versteht sich von selbst. DIY- Yoga aus Kiel sozusagen. Ich bin Fanin!


 Lesekreisbuch. Wurde vorgeschlagen, weil angeblich ein Klassiker. Nunja.... Vielleicht habe ich mir über das Leben im Allgemeinen schon zu viele Gedanken gemacht, aber ich fand es zu platt, zu einfach. Der Autor trifft nach Jahren seinen alten Professor wieder, der bald sterben wird und der mit seinem ehemaligen Studenten Lebensweisheiten teilt. Für so ganz weltfremde, verirrte Menschen ist dieses Buch bestimmt klasse, aber nicht für Menschen, die sich schonmal so ein bis zwei Gedanken gemacht haben.


 St. Pauli Roman #1 für diesen Beitrag. Einen besseren Titel hätte es nicht geben können. Leider gibt es in dem Roman selbst keinen direkten Bezug zu Konfetti. Das ist vielleicht einfach so als St. Pauli Insider zu verstehen. Beschrieben wird jedenfalls die Geschichte rund um eine Gruppe Ultras. Inklusive Auswärtsfahrten, Lokalderby, antifaschistischer Aktion etc. pp. Für Menschen die diesem Verein nicht angehören und keinerlei Bezug zur linken Szene haben, vermutlich nicht so ganz spannend. Ich fand den Einstieg in die Geschichte auch einigermaßen schwierig. Viele Personen in diesem Buch, aus deren jeweiliger Sicht die einzelnen Kapitel geschrieben sind. Das gibt der Geschichte einigermaßen Rasanz, macht es aber auch anstrengend. Sicherlich nichts, was man mit Konfettibier im Kopf leicht lesen kann.


 St. Pauliroman #2 war da irgendwie spannender. Ich durfte mal wieder vorlesen, auch wenn wir dieses Mal länger gebraucht haben. Der Bolzplatz der Rabauken soll jedenfalls einem Bürogebäude weichen und das lassen die Rabauken sich natürlich nicht gefallen. Ein Buch, dass den Zecken von morgen schonmal zeigt, wo es wie lang geht. Großartig! So werden die jüngsten mit Fußball politisiert. Dazu taucht nun zusätzlich zum multikulturellen Team noch Linus im Rollstuhl auf. Und der mischt auch ordentlich mit. Inklusion in alle Richtungen. Megamegagut! Teil 1 hatten wir in der letzten Runde gelesen. Funktioniert auch für Menschen, die nicht unbedingt dem FC St. Pauli anhängen (wobei das natürlich im Grunde genommen keine Option ist). Dieses Buch endet mit einem so harten Cliffhanger, dass wir jetzt schon hibbelig auf den nächsten Band warten.


 Das Ende eine Beziehung. Puh! Ziemlich dramatisch, traurig, melancholisch. Dagegen diese fabelhaften Illustrationen. So wunderbar. So nah liegen das Schöne und das Gruselige beieinander....


 Eh, Ratgeberecke. Tz! Bin ich wohl mal reingestolpert. Weil ich dachte, ich könnte mal ein paar Denkanstöße gebrauchen. Brauchte ich aber eigentlich gar nicht. In diesem Buch stand einfach nur, was ich schon alles mache und laut den Aussagen des Autors ist das alles super. Pah! Dieser Autor ist diskutabel, aber so als erfahrende Petergogin fand ich die angebotenen Ideen schon ziemlich gut, weil kindorientiert ohne die Bedürfnisse der Erwachsenen zu missachten. Sowas wo alle mit zufrieden sein könnten. Sicherlich gut geeignet für alle, die keinen Schimmer von Pädagogik haben. Oder Kindern. Einzig der Satz "Trennung als Gewinn" auf dem Rückumschlag, fand ich ziemlich daneben. Klang so wie "Krankheit als Chance". Sollte man nicht machen sowas.


 Lesekreisbuch #2. Superspannend. Der Einstieg etwas schwierig, aber danach wollte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen. Primär geht es um Octopoden, aber auch andere Lebewesen des Meeres bekommen hier eine Bühne geboten. Von wegen alle dumm und dusselig. Sogar ein Seestern ohne Hirn agiert klug. Wissenschaftsroman. Berührend erzählt. Leider ist es mal wieder eine Beobachtung, die sich zu großen Teilen in Aquarien abspielt, d.h. Tiere in Gefangenschaft beschreibt. Das ginge vermutlich auch anders. Hat mich sehr an Peter Wohllebens "Das Seelenleben der Tiere" erinnert. Das kann ich zu diesem Themenkomplex sehr empfehlen. Und danach würde mich interessieren, wie das Schnitzel noch schmeckt. Oder das Sushi.


 Das letzte Lesekreisbuch für diese Runde. Ebenfalls ein Klassiker. Eine spannende, ulkige Geschichte. Zur damaligen Zeit sehr passend, aber auch mühelos auf die heutige Zeit übertragbar. Ich habe es sehr sehr gerne gelesen. Wir haben uns noch ein wenig mit der Autorin auseinandergesetzt. Beeindruckende Frau.


 Die nächsten Bücher liegen hier auch schon parat. Vielleicht schaffe ich im Sommer ja noch das ein oder andere. Gerüchteweise ist ein bisschen Urlaub drin.

5 Kommentare:

  1. Mit "Dienstags bei Morrie" ging es mir ähnlich. Ich fand es sehr "amerikanisch" geschrieben. Ich habe es trotzdem zu Ende gelesen und dann weiterverschenkt. Vielen Dank für die anderen Empfehlungen. "Rendezvous mit einem Oktopus" werde ich als Geschenk für meinen Sohn in Betracht ziehen.

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    1. ja, das octopusbuch ist wirklich super. ich habe es schlussendlich aufgrund der empfehlung eines 12-jährigen schülers gekauft. ist eigentlich kein kinder- und jugendbuch, aber er fand es spannend.
      liebe grüße,
      jule*

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  2. Was da 110% zu mir passt is klar! :D Das Cover kommt mir auch irgendwie bekannt vor... aber probiert hab ich sowas noch nicht. Muß unbedingt rausfinden wo ich das her krieg, danke für den Tipp!
    Liebe Grüße,
    Janina

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  3. Meine liebe Jule, danke für deine Buchtipps - wie immer ein Strauß an Inspiration :-) Ich möchte Dich lediglich arg dazu ermuntern, auch darüber zu schreiben, was Du gehört hast! Ich selbst schaffe es in meiner aktuellen Lebenssituaion quasi nur noch, Hörbücher zu lesen - was bin ich froh, dass es die gibt! Und auch ich habe ein Abo...das ist einerseits klasse, andererseits nicht immer leicht, in diesem kommerziellen Mainstream-Labyrinth, was Gutes zu finden. Deshalb: Deine Tipps sind sicher mega wertvoll, nicht nur für mich! Liebste Grüße!! Karin

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    1. na dann werde ich mal zusehen, dass ich das irgendwie hinbekomme. da waren auch ein paar echte perlen dabei.
      liebst,
      jule*

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