Samstag, 24. Februar 2018

Samstagskaffee und Netzfunde # 6. 18


 So sieht es aus. Über die vergangene Woche mag ich nicht viele Worte verlieren. Vergangenen Montag meinten mal wieder 200 Faschoarschkrampen in der City, was zu Lage der Welt von sich geben zu müssen. Faszinierend die ganze Veranstaltung. Auf Faschoseite wurde darum gebeten, keine Symboliken von explizit politischer Bedeutung mitzubringen. Meint keine Hakenkreuzflaggen oder Parteiembleme. [Sarkasmus an] Dass in der vorrangegangenen Woche ein Herr H*cke dort auflief hat damit dann also auch gar nichts zu tun. So eine Schlandflagge hat auch keine Symbolik. Ist schon klar. Die Faschos jedenfalls eingezäunt auf dem Gänsemarkt. Die Bullizei hinterm Zaun mit Wasserwerfern und Räumfahrzeugen blickte entschlossen in Richtung Gegendemonstration, den Faschos den Rücken zugewandt. Dieses Bild kann man mal so sacken lassen. Ich fühlte mich keinen Meter vorverurteilt. Es flogen keine Steine, Flaschen oder sonst etwas. Es soll ja so Leute geben, die meinen, die Flora gehört geräumt, weil sich da ja nur gewaltbereites, linkes Gesindel rumtreibt. Konnte man am Montag fabelhaft beobachten, wie gewaltbereit die alle sind. [Sarkasmus aus] Jedenfalls ist für kommenden Montag das gleiche Spektakel schon wieder angekündigt. Für die Gegenveranstaltung wird auch mobilisiert. Mal kurz nach den Rechten schauen Vol. 3. Hinkommen, Menschen mitbringen. Wer nicht da sein wird, supportet Faschismus. Schweigen ist auch eine Form der Zustimmung. Es gibt kein Recht auf Naz*propaganda!
 Passenderweise hatte ich passend zum Thema diese Woche fabelhafteste Schneckenpost im Briefkasten. Mit Spuckis drin! Für alle, die nicht wissen, was das ist: Das sind meistens so kleine Abreisheftchen, mit Aufklebern zum selber Anlecken und überall hinkleben. So wie früher Briefmarken. Hatte ich schon seit Jahren nicht mehr. Und ja ich weiß: In der veganen Szene gab es um diese Dinger lange eine Diskussion, weil der Kleber wohl nicht vegan ist. So ist das eben mit den Widersprüchen. Aber auf die Dauer hilft nur Power. Mittlerweile gibt es auch explizit vegan deklarierte Spuckis. Die mir zugeschickten sind allerdings schon fast antik. Was solls. Ich geh sabbern.


 Ein paar Netzfunde der vergangenen Woche:

 Eine kleine, feine Erinnerung an den Todestag von Sophie Scholl, Hans Scholl und Christoph Probst vor 75 Jahren hat Astrid auf ihrem Blog hinterlassen. Es braucht Mut. S.o.

 "Der Erfolg von #MeToo zeigt, wie viel Aufmerksamkeit die Debatte um die Selbstbestimmung der weiblichen Sexualität erzeugen kann. Das entging auch der Identitären Bewegung nicht. Dass sich rechte Gruppen polarisierende Taktiken aus anderen Szenen aneignen, ist kein neues Phänomen." (Zitat ebd.) Rechter Feminismus ist sowas von bis hinten gegen ein Oxymoron. 

 §219a gehört abgeschaft. Warum? Darum! Diskutiert wurde das im Bundestag gestern. Weiter geht es kommende Woche. Ich verlinke auch gerne nochmals die Geschichte, einer Abtreibung, die ich schonmal verlinkt hatte und die mich so sehr geschockt hat. Auch beim Thema Verhütung von Schwangerschaften, dürfen Frauen nicht über ihren Bauch entscheiden, was ich am eigenen Leib erfahren darf.

 Bauch? Bauch!: "Während Freunde und Familie erwarteten, dass sie nach der Operation sofort glücklich werde, war der Umgang mit ihrem neuen Körper für Samantha schwierig: "Zuerst erkannte ich mein eigenes Spiegelbild nicht"." (Zitat ebd.) Die andere Seite des Gewichtsverlusts illustriert Samantha anhand von Selbstporttraits. Sehr eindrucksvoll. Von wegen, "schlank" ist automatisch zufrieden oder gar glücklich.

 Ich konnte so mit dieser Autorin mitfühlen. Die Partypupserdiskussion hatte ich auch schon häufiger. Aber alles, für das ich nach 21 Uhr wach sein muss, versaut mir auch immer nachhaltig den kommenden Tag. Mal abgesehen davon, dass ich die meisten Sachen dann nur im Halbschlaf mitbekomme. Egal, ob ich ausschlafen könnte oder nicht. Zwischen 5 und 7 Uhr bin ich spätestens wieder war. Lerche eben. 


 Neben den Spuckis gab es auch noch einen fantastischen Aufkleber dazu. Der stammt wohl von trouble x, die ja maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass ich auf diesem Blog genderneutral schreibe. Das war nach diesem Beitrag. Tiefste Verehrung auf lange. Noch bei Andrea vorbei. Habt eine aktive Woche! 

4 Kommentare:

  1. Du mit Spuckis, ich mit Stickern - schön. Und auch sonst erkenne ich die eine oder andere Parallele heute morgen. ;)

    Liebe Grüße
    Sabrina

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    1. so muss es sein. zu so einigen themen können ja gar nicht genug gute menschen ihren Senf ablassen ;)
      liebst,
      jule*

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  2. Ach, dieser schöne alte Aufkleber...Danke fürs Erwähnen, aber zu viel der Ehre. Was da gerade passiert, dass sich diese Rückwärtsgewandten all unserer Themen, Literatur, Musik , ja werte unter den Nagel reißen ( ja, auch Sophie Scholl ) macht mich manchmal richtig fassungslos, aber auch schnell wieder ganz wütend. Aber auch, dass dieser alte Faschoparagraf immer noch wirksam ist. Manchmal ist das Gefühl, von wegen gleichberechtigt, wieder ganz weg...
    Und was die Erwartungen anderer zum eigenen Glücklichsein anbelangt, da kann ich ein Lied von singen. Empathie ist wirklich Mangelware.
    Lass dich nicht verhärten. Bleib an der Sache!
    Bon week-end!
    Astrid

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    1. wütend! du sagst es. aber wut setzt ja zum glück energie frei, die wir nutzen sollten.
      liebe grüße,
      jule*

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