Samstagmittag in der Innenstadt. Da stehen so Menschen mit Masken, Laptops und Tablets rum. Im Viereck. Was soll das?
Es handelt sich hierbei um The Cube Of Truth von Anonymous for the Voiceless. Genauer gesagt: Es geht um Aufklärung rund im das Thema Veganismus. Auf den Laptops und Tablets werden Videos gezeigt, die darstellen, was Menschen mit Tieren veranstalten, um an Milch, Eier und natürlich Fleisch zu kommen. Die Menschen, die die Abspielgeräte halten, stehen still, schweigen. Die Bilder und Videos zeigen natürlich kein Demeterbiobauernhofidyll, sondern klare Realität. Setzt man sich mit dem Thema Veganismus eingehender auseinander, kennt mensch die Szenen. Doch vielen Menschen ist dies (immer noch) nicht bekannt.
Um den Cube laufen noch Menschen in Funktion der "Outreacher" herum, die passierende Menschen in Gespräche über Tierhaltung und Co verwickeln, mit ihnen über die gezeigten Bilder und Videos sprechen und Aufklärungsarbeit leisten. Und es war spannend zu beobachten. Kaum hatte sich der Cube formiert, liefen die Monitore, hatten sich schon Trauben gebildet. Und ich war überrascht: Während ich die Menschen beobachtet, rannte niemand schreiend weg. Vielmehr war entsetztes Erkennen in den Gesichtern bemerkbar. Interesse.
Ich beobachtete, wie die Outreacher, sich wirklich lange mit Interessierten unterhielten. Warum mich das alles so verwunderte? Nach über 12 Jahren Veganismus bin ich vielleicht etwas betriebsblind und diskussionsmüde geworden. Für mich ist die Sache klar, doch für viele andere Menschen eben nicht. Sie haben keine Ahnung, woher das Essen kommt, ihre Lederschuhe... Natürlich hilft Veganismus vorleben auch, aber ins Gespräch kommen finde ich immer wieder anstrengend. Vor allem, wenn Menschen früher oder später anfangen, meine Lebensweise anzugreifen. Diese Aktion von Anonymous For The Voiceless anzuschauen hat mich sehr beeindruckt. Die Geduld und Freundlichkeit der Outreacher, das stille "Rumstehen" der Menschen im Cube. Eine Aktion zwischen Kunst, Politik und Aufklärung. Keine großen Schockplakate, neutrales Auftreten. Für die weitere Informationsbeschaffung bekommen interessierte Menschen eine kleine Visitenkarte mit weiterführenden Internatadressen. Keine dicken Flyer, Broschüren oder Wälzer. Denkanstöße eben. Definitiv eine Sache, die es zu unterstützen gilt.
In Hamburg stehen diese Menschen jeden Samstag mehrere Stunden vor der Europapassage. Aber dieses Aktionsnetzwerk agiert weltweit.
Mehr Informationen gibt es hier: anonymousforthevoiceless.org
Zeigt einmal mehr: Engagiert euch! Egal wie, wo, wofür. Missstände müssen immer aufgezeigt werden. Niemals betriebsbling werden (das gilt da auch für mich). Vegan werden, reden.Ich danke diesen engagierten Menschen und freue mich, dass ich das beobachten durfte, was sie dort tun. Sicherlich stehen sie auch in deiner Stadt.
Und heute abend geht es dann wieder gegen die Faschos auf die Straße. In Hamburg ab 18:30h auf dem Gänsemarkt. So hat jeder seine Aktionsnische.
Und heute abend geht es dann wieder gegen die Faschos auf die Straße. In Hamburg ab 18:30h auf dem Gänsemarkt. So hat jeder seine Aktionsnische.
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