Mila von Creatures & Creations hat zum Nadelkissentausch aufgerufen. Ich habe mich in letzter Sekunde noch in den Lostopf geschmissen. Eigentlich habe ich Nadelkissen, aber ich finde diese Aktion großartig und eines mehr kann da auch nicht schaden. Einer Fremden ein Nadelkissen herstellen und selber von einer zunächst Unbekannten eines bekommen, ist auch ein bisschen aufregend. Außerdem finde ich die Aufgabe total spannend, jemanden über einen Blog kennenzulernen und zu überlegen, was passen könnte. Damit die Unbekannte, die mir ein Nadelkissen oder -heft herstellen darf sich ein Bild von mir und meinen nadeligen Vorlieben machen kann, hat Mila einen kleinen Fragebogen erstellt, den ich hiermit nach bestem Wissen und Gewissen beantworten möchte. Ein paar Fragen habe ich weggelassen, weil mir dazu so gar nichts einfallen wollte.
Was
fertigst du mit der Nadel? Wozu verwendest du die Nadel am Häufigsten
und/ oder am Liebsten?
Ich
nähe meistens mit der Maschine und besitze zwei Nadelkissen und ein Nadelheft. Ein Nadelkissen liegt
immer auf meinem Arbeitstisch zum Stecken meiner Nähstücke. Auch
Sicherheitsnadeln bewahre ich hier greifbar auf. Öfter brauche ich
sie, um Gummibänder und sowas einzuziehen. In Sofanähe habe ich ein
weiteres Nadelkissen und ein Nadelheft. Hier sticke ich selten, nähe
Knöpfe an. Diese Nadelaufbewahrungen werden weniger oft genutzt. Grundsätzlich nähe ich auch mehr als dass ich sticke. Wobei ich das bei Gelegenheit mal ändern sollte.
Wo
verwendest du die Nadel meistens?
Ich
nadele eigentlich meistens zuhause. Unterwegs habe ich eher Strick-
oder Häkelnadeln dabei.
Was
sind deine Lieblingsfarben?
Bunt.
Immer. Ich mag braun nicht so sehr und schwarz ist für mich eher die
Abwesenheit von Licht und damit keine Farbe.
Welche
Materialien faszinieren dich und warum?
Stoff-
hehe. Beim Handarbeiten Baumwolle. Manchmal aber auch Leinengewebe
mit unregelmäßiger Struktur. Wenn ich
irgendwas herstellen möchte, kommt mir immer als allererstes Stoff in
den Sinn. Grundsätzlich gilt sowohl für Stoffe als auch für alle
anderen Materialien: Dinge, die eine anderes Leben hatten, bevor sie mir in die kreativen Patschepfoten fallen, sind mir die liebsten. Nach Stoff kommt übrigens direkt Holz. Vielleicht mag ich darum BAUMwolle so gerne... Hauptsache natürlich es ist vegan. Wolle vom
Tier kommt mir nicht in die Hände. Seide oder gar Leder ebensowenig. Darum würde ich
auch diejenige bitten, die mein Nadelkissen herstellt, vegane
Materialien zu verwenden.
Wenn
du an Kreativität denkst, was ist das allererste Bild, die
allererste Vorstellung, das/ die dir spontan in den Sinn kommt?
Chaos.
Wenn ich anfange zu werkeln, ist immer totales Chaos. Egal wann, wo
und womit. Ich sitze dann immer inmitten eines riesigen Berg von
Material und Werkzeug und um mich rum fliegen die Fetzen. Öfter muss ich mich auch durch dieses Chaos wühlen, weil ich irgendein Werkzeug oder Material suche.
Hast
du ein Lieblingsmärchen, einen Lieblingsmythos oder ein
Lieblings-Kinderbuch?
Mit
Sicherheit Ronja Räubertochter. Natur, wild, frei und querdenkend.
Aber auch sonst mag ich diese wildfreien Charaktere der Astrid
Lindgrengeschichten.
Gibt
es ein Zitat, einen Spruch oder ein Gedicht, von dem du inspiriert
wirst oder das dich besonders beschäftigt?
„Es
gibt Dinge die man tun muss, sonst ist man kein Mensch, sondern ein
Häuflein Dreck.“ Von Astrid Lindgren aus den Brüdern Löwenherz.
Hast
du eine Sehnsucht nach etwas Bestimmten in deinem Leben?
Voll
megaspießig hätte ich gerne irgendwann ein Häuschen mit Kamin im
Grünen. Am allerliebsten in einem schwedischen Wald. So eine alte
Hütte kaufen und selbst wieder schick machen. Das wäre so schön.
Hach....
Gibt
es ein kreatives Projekt, an das du dich (bald) heranwagen möchtest?
Ich
lasse mir gerade zeigen, wie man Socken strickt. Stricken ist für
mich irgendwie noch so ein Buch mit sieben Siegeln. Ich habe eine
sehr geduldige Lehrerin und bin mir sicher, dass ich diese Siegel
bald brechen kann. Naja, oder eben ein kleines schwedisches Holzhaus
renovieren....
Wenn
du an Natur denkst, was für ein Bild fällt dir da als Erstes ein?
Schweden,
Schweden und immer wieder Schweden. Mehr die nördliche Ecke mit
großen Felsen, Nadelwäldern und Seen. Egal zu welcher Jahreszeit.
Schlimmschlimmschlimm.
Beschreibe
uns den Traum-Ort, an dem du mit dem neuen Nadelkissen am Liebsten
arbeiten würdest!
In
meinem kleinen roten Holzhaus im schwedischen Wald am Kamin- haha!
Gibt
es Künstler_innen, Kreative, Vorbilder, die dich inspirieren und
beeinflussen?
Ich
stehe total auf diese ganzen Stoffmuster aus den 70´ern. Aber auch skandinavische Designer*innen inspirieren mich sehr. Das reicht auch
hier von folkloristischen Mustern und Gegenständen hin zu modernerem
Design. Das kann ich schwerlich an einzelnen Menschen festmachen, da es eine ganze Generation durchzieht. Der Mix macht es auch irgendwie.
Wenn
du magst, zeige uns doch dein Nähkästchen bzw. den Ort, an dem du
deine Nadeln bisher aufhebst. Oder das Nadelkissen, das du benutzt.
Und erzähle uns was davon...
Mein erstes Nadelmäppchen ist schon recht alt. Ich habe es relativ früh noch zu Schulzeiten für den Handarbeitsunterricht selbst gemacht. Waldorfschule und so. Darum auch der Antroposophengalgen darauf. Ich glaube da war ich zwölf oder so. Meine Mitschüler*innen hatten alle viel schönere, die sie im Handarbeitsunterricht gefertigt hatten, bevor ich in ihre Klasse kam. Meines war nur eine Sparversion, begleitet mich aber nun schon sehr lange.
Die andere Nadelaufbewahrung ist diese Dose. Noch von einer meiner Großmütter. Echt alt und so. Darin wurden wohl mal Nadeln verkauft. Hier bewahre ich meinen Stecknadelvorrat auf. Diese Dose kommt spätestens dann zum Einsatz, wenn ich wieder eine Kuscheldecke anfertige und alle Nadeln aus dem Nadelkissen und schon weggesteckt sind.
Mein erstes Nadelkissen habe ich auch selbst genäht. Das geschah relativ früh, als ich anfing mehr zu nähen. Eigentlich habe ich genäht, seit ich es gelernt hatte, also ungefähr seit der fünften Klasse. Im Studium baute ich das dann richtig aus. Diese Kissen leistete mir lange gute Dienste.
Mein meistgebrauchtes Nadelkissen ist noch gar nicht so alt. Irgendwann musste ich feststellen, dass mein erstes Nadelkissen leider zu lusch gestopft und leicht war. Es musste ein schweres her. Also habe ich mir dieses genäht und gewickelt. Es ist quasi im Dauereinsatz und fliegt mal hier mal da im Arbeitszimmer rum. Dadurch ist es leider auch schon ein bisschen schmuddelig, oder eher verstaubt vom Arbeitschaos und Stoff.
So, ich bin gespannt, wie diese Aktion sich entwickelt. Der Zeitplan ist recht straff, darum werde ich mich jetzt mal daran machen, ein Nadelkissenwasauchimmer für meine Tauschpartnerin zu zaubern. Was es wird, kann ich hier erst zeigen, wenn alle Tauschpartnerinnen bekannt gegeben wurden. Das passiert erst ganz am Ende der Aktion. Danke liebe Mila fürs Organisieren! Was für eine großartige Idee!
Danke dir für diesen schönen Einblick in deine Nadel-Gewohnheiten. Was für erinnerungsträchtige Stücke du da für deine Nadeln hast! Und das Brüder-Löwenherz-Gedicht ist wirklich sehr berührend. Ich war gerade in Junibacken, dem Astrid-Lindgren-Museum, und dachte beim Fahren über das Kirschblütental, dass ich dringend das Buch mal wieder lesen muss. Weil es so traurig ist, habe ich es als Kind nämlich nur ein einziges Mal gelesen - ganz anders als die anderen Lindgren-Bücher. Ich bin schon auf das vegane Nadelkissen gespannt, das du gefertigt bekommen wirst. LG mila
AntwortenLöschenich war im vergangenen sommer auf dem friedhof auf dem das grab der brüder ist, das astrid lindgren zu dieser geschichte inspiriert hat. der blogeintrag dazu verstaubt gerade im "sollte ich bald freischalten kämmerlein" ;) und lesen sollte ich es auch mal wieder...
Löschenund auf das kissen oder was auch immer bin ich auch sehr gespannt.
liebe grüße,
jule*
Interessante Aktion und interessante Nadelaufbewahrungsobjekte hast du da :)
AntwortenLöschenIch benutze sehr selten Nadelkissen - ich hab diese typische Stecknadeltomate, die so geformt ist wie dein neuestes Nadelkissen, aber es ist mir zu umständlich, die Stecknadeln nach Gebrauch alle wieder reinzupieken. Meine Stecknadeln sind alle in einem länglichen Plastikdöschen, da geht das Entnehmen und Verstauen der Nadeln viel schneller.
Neben der Nähmaschine hab ich allerdings ein Nadelkissen (eigentlich ein kleines Dekokissen, hat eine liebe Freundin für mich zu Weihnachten bestickt und genäht), weil ich beim Nadelwechsel meist zu faul bin, die Maschinennadel wieder in die Verpackung zu sortieren. Länger gebrauchte Nadeln fliegen natürlich in den Müll.
ich habe bei der dose immer keine lust, mir ständig die finger zu pieken und dann meine nähstücke vollzubluten. so sähe das bei mir nämlich ohne kissen aus. da ist mir rausziehen und am ende wieder reinpieken am liebsten. das schaffe ich sogar bei laufender maschine mittlerweile ganz gut. jeder jeck is anners, nech? ;)
Löschenliebe grüße,
jule*