Donnerstag, 9. Januar 2014

Musikdonnerstag: SYSTEM OF A DOWN- "Toxicity"


 Immer (oder meistens) Donnerstags stelle ich ein Album vor, welches in meinem Leben eine prägende Rolle meiner musikalischen Sozialisation gespielt hat. Wer mitmachen mag, ist natürlich herzlich eingeladen und darf einen Kommentar hinerlassen, weil ich so furchtbar neugierig bin, was andere so hören. In den folgenden Wochen soll es um diese Alben gehen:

Meine Top 20 Alben aller Zeiten
The Beatles- A Hard Days Night (1964)
Cat Stevens- Mona Bone Jakon (1970)
Die Ärzte- Die Ärzte Früher! Der Ausverkauf Geht Weiter (1989)
Red Hot Chili Peppers- Blood Sugar Sex Magic (1991)
System Of A Down- Toxicity (2001)
Sick Of It All- Scratch The Surface (1994)
Jimmy Eat World- Clarity (1999)
Juliana Theory- Emotion Is Dead (2000)
Pale- How To Survive Chance (2002)
Boysetsfire- After The Eulogy (2000)
Kristofer Åström- Northern Blues (2001)
The Appleseed Cast- Lost Songs (2002)
Kettcar- Du und Wieviel Von Deinen Freunden (2002)
Tomte- Hinter All Diesen Fenstern (2003)
Dredg- Catch Without Arms (2005)
Deftones- White Pony (2000)
Thrice- The Artist In The Ambulance (2003)
Friska Viljor- Bravo (2006)
Captain Planet- Wasser kommt Wasser Geht (2007)
Casper- XOXO (2011)

SYSTEM OF A DOWN- Toxicity (2001)


  Noch zu Schulzeiten machte ich mich auf in die Welt des Metal. In diese Schublade würde ich für diesen Eintrag auch gerne SYSTEM OF A DOWN stecken. Alternativ New Metal oder so. Mitte der 90´er erfand sich der Metal in Form des New Metal neu. Bands wie KORN, MACHINE HEAD, SLIPKNOT, DEFTONES und Konsorten erblickten das Restlicht der vermeintlich dunklen Welt. Um ein paar Ecken rutschte ich damals in eine Gruppe von Menschen, die alten und neuen Metal mit allem Schnickschnack stilecht zelebrierten (und es heute noch tun). Wir hatten eine wundervolle Zeit mit viel Bier, Rollenspielen, spannenden Diskussionen und viel Musik. Vor allem zeigten sie mir Hamburg und welche Liebe sie damit entfachten, muss ich hier wohl nicht erwähnen. Metal war immer dabei. Für viele Menschen gelten Metal und ihre Anhängerschaft nach wie vor als böse und brutal. Ich halte nicht viel von Stereotypen, doch wenn man mich fragen würde, würde ich lieber mit einer Horde Metaler als mit einer Horde Punks auf einer Insel stranden. Metal ist echt und wahr. Metal tut nicht so, Metal ist so. Metal spielt keine Rolle und muss sich nichts beweisen. Wenn Metal sagt, sie sei "TRUE!", dann hat sie verdammt nochmal recht. Soviel zum hier durch SYSTEM OF A DOWN repräsentierten Musikstil.
  SYSTEM OF A DOWN jedenfalls lernte ich damals kurz vor "Toxicity" kennen und sie spielten sich zügig in meine Gehörgänge. Nach wie vor mag ich das Abrupte und Wechselhafte bei SYSTEM OF A DOWN sehr gerne. Irgendwie ist ihre Musik wie das Leben. Das wird auf "Toxicitiy" direkt und ungeschönt mit dem Einstieg in Form von "Prison Song" klar gemacht. Sie brettern los, durch die Wände, schlagen kaputt was kaputt gehört, bleiben dann aber wieder leise und ruhig stehen, Atem holend und stürmen dann wieder von vorne los. Einzelne milde Gitarrenklänge verheißen die Schönheit zwischen geordnetem Krachen und akkustischer Gewalt. Serj Tankian und Daron Malakian schreien sich die Seele aus dem Leib, nur um kurz danach eine kleine Ode auf das Wahre, Schöne, Gute zu singen. Schmettern Songs mit kräftigem Gesang. Das hält wach, macht aufmerksam und wird nicht langweilig. SYSTEM OF A DOWN verbinden das Sanfte und das Butale in einem Song. Die meisten Bands schaffen das höchstens nur hart oder nur sanft oder wenn im Mix, dann in Form einer Ballade auf dem Album. Wenn SYSTEM OF A DOWN das aber in einen Song packen, dann gibt es keine vorbereitenden Übergänge. SYSTEM OF A DOWN kreieren Brüche, sie reißen Wunden hart auf, so dass die Milde umso besser ihre Wirkung entfalten kann. "Toxicity" repräsentiert das Ganze wundervoll. "Chop Suey!" ist natülich der Hit. Der titelgebende Song "Toxicity" wärmt das Herz. Metal braucht auch mal einen Weichspüler und wenn es der spezielle für schwarze Wäsche ist.
  Leider habe ich SYSTEM OF A DOWN noch nie live gesehen. Das steht aber auf jeden Fall noch auf meiner Liste (immerhin habe ich SLAYER schon geschafft- oder sie mich).
  Ich habe noch keine vergleichbare Band gefunden, die mich in diesem Stil so sehr in ihren Bann zieht. SYSTEM OF A DOWN halten mich gefangen und erinnern mich hin und wieder daran, auch mal die anderen Platten von ihren Vorgängern abzustauben. Und an das Wunderbare im Metal.

 Wer auch gerne Schätze aus seiner Plattensammlung vorstellen möchte, darf gerne einen Link hinterlassen. Ich hoffe auch, dass ich im neuen Jahr jede Woche eine Platte vorstellen kann.

1 Kommentar:

  1. Ich liebe dieses Album! Immer noch! Erinnert mich an sooo viel... und vor allem habe ich sie damals (9 Jahre ist es her) live gesehn... wow..
    Danke für die Erinnerung an die schönen Erinnerungen!

    Janina

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