"Mit dem ist nicht gut Kirschen essen." Eine Redewendung mit schön antiklassisitischem Hintergrund. Im Mittelalter waren Kirschen teuer, so dass sich meist nur reiche Menschen einen Kirschbaum leisten konnten. Wer mitessen wollte, musste dich quasi einschleimen, ranzecken, schnorren, mopsen, whatever. Wenn das rauskam wurden die Mitessenden mit Kirschkernen bespuckt und den Stielen beworfen, weil Teilen war und ist ja kacke. Besser die nicht so gut gestellten Menschen mit Abfall bewerfen, um sie zu vertreiben und vom Reichtum fernzuhalten. Wieder was gelernt. Klassismus ist Diskriminierung aufgrund unterschiedlicher Herkunft im sozialen Raum. Ist auch scheiße. (Notiz an mich: Dringend mal was zu Pierre Bourdieu hier schreiben.)Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen miteinander gut Kirschen essen. Sowohl so als auch so.
Diese Kirschen gab es gratis. Selbst gepflückt. Ich weiß, wo der Kirschbaum steht, an dem sonst keiner Interesse hat, bzw. den sonst niemand beachtet. Achtsamkeit! Ha! MEINS!!! Und da mit mir niemand weder gut noch schlecht Kirschen isst, obwohl mit mir sehr gut Kirschen essen wäre: Mehr Marmelade für mich und der Rest wird auf dem Balkon verspeist und die Kirschkerne in hohem Bogen über die Balkonbrüstung in den Hinterhof gespuckt. Da hält sich selten jemand auf. Was für ein Spaß!
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