Der inklusive Montag findet hier alle zwei Wochen statt. Alle zwei
Wochen gebe ich hier einen kleinen Einblick in die vielseitigen Chancen
und Möglichkeiten, die die Inklusion mit sich bringt. Wer nochmal
nachlesen möchte, was Inklusion überhaupt bedeutet, kann das hier
nochmal tun. Grundsätzlich soll es um die guten Seiten gehen, um das
was schon funktioniert und um das wo sich noch etwas ändern muss. Hier
soll nicht gemeckert, sondern angepackt und sich gefreut werden.
Anzumerken ist zum Schluss, dass ich "nur" eine Seite der Inklusion
beleuchten kann, da ich "nur" Sonderpädagogin bin. Aber vielleicht
finden sich ein paar Menschen, die gastbloggen möchten. In diesem Falle
bitte gerne bei mir melden.
Thema heute: Inklusion im Unterricht
Ich möchte zum heutigen inklusiven Montag gerne ein bisschen aus der Lehrerinnenperspektive plaudern. Dabei soll es nicht darum gehen, wie man inklusiven Unterricht plant, sondern vielmehr darum, wie man sich mit Kindern und Jugendlichen dem Thema Inklusion annähern kann. Der Umgang mit der Inklusion ist nämlich noch nicht bei allen Lernenden angekommen. Oft muss man mit ihnen darüber sprechen, warum es manchmal andere Bewertungen oder Regeln für unterschiedliche Mitglieder einer Lerngruppe gibt. Dazu ist es hilfreich, wenn alle wissen, warum das so ist. Ich habe dazu eine komplette Unterrichtsreihe ausgearbeitet. Da das aber nicht unbedingt Blogtauglich ist, möchte ich mal zeigen, wozu ich gerne meine Vertretungsstunden nutze, in denen ich manchmal eingesetzt werde. Häufig ist es dabei so, dass ich dort in Klassen vertrete, die ich kaum kenne. Das ist immer wieder spannend. Ich gehe dabei davon aus, dass ich in der entsprechenden Klasse einen Beamer zur Verfügung habe, denn meine kleine Inklusionsstunde ist videobasiert, da ich so vorher nichts kopieren muss und die Lernenden vielseitigere Einlicke in die Inklusion gewinnen können. Dafür mag ich die allgemeinbekannte Videoplattform und werde ausnahmsweise die Videos, die ich gerne verwende hier einfügen. Also: Auf in eine exklusive inklusive Vertretungsstunde mit Frau Jule.
Ich starte gerne mit diesem schönen kleinen Video. Kurz und knackig erzählt und bebildert, so dass die Lernenden schnell eine Basis haben, auf der man diskutieren kann. Um das noch zu vertiefen geht es mit einem anderen Video weiter.
Ich bin ein großer Fan der Barner 16 in Hamburg und finde es schön, dass ich mit diesem Video auch die Möglichkeit habe, den Lernenden die Sicht der Menschen mit Spezialisierung zu verdeutlichen. Vor allem, weil viele Lernende überhaupt keinen Kontakt zu solchen Menschen haben, da Inklusion in unserer Gesellschaft ja irgendwie doch noch so einen utopischen Touch zu haben scheint.
Wie Inklusion dann aussehen kann, zeigt diese Musikvideo ganz gut. STATION 17 waren hier auf dem Blog ja auch schonmal zu Besuch. Die Lernenden glauben meistens gar nicht, dass diese Musik von Menschen mit und ohne Spezialisierung gemacht ist.
Als kurzen Beweis, dass da nicht gemogelt wird, gibt es dann dieses Video, in dem auch nochmal gut erzählt wird, dass es bei Inklusion eben nicht nur um passive, sondern um aktive Teilhabe und Gestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders geht. Meistens hat man spätestens da die Lernenden und kann mit ihnen auch thematisieren, wie man Spezialmenschen begegnen kann und sollte. Wertschätzung und Respekt sind wichtige Themen an dieser Stelle und dass behindert, ja eigentlich gar nicht behindert ist. Oft kommen dann auch die Schimpfwörter aufs Tablett, die unsere Lernenden so gerne verwenden (Stichwort "behindert", "Mongo", "Spast").
Damit die Lernenden nach einer so anstrengenden Stunde, die dem ein oder anderen sicherlich an den Grundfesten seiner Umweltwahrnehmung gerüttelt haben mag, trotzdem entspannt rausgehen, gibt es zum Schluss nochmal ein bisschen Musik.
Wer sich nun fragt, mit was für Spezialmenschen ich auf der Arbeit als Sonderpädagogin denn überhaupt zu tun habe, den muss ich noch ein bisschen vertrösten. Das kommt ein anderes Mal dran. Ich schätze an meinem Job aber eben auch sehr, dass ich verschiedene Menschen zusammenbringen kann. Im Rahmen meiner großen Unterrichtsreihe habe ich mit meinen Lernenden auch schon Werkstätten für Spezialmenschen besucht. Außerdem steht grundsätzlich für alle Klassen ein Besuch im Dialog im Dunkeln auf dem Plan, den ich ganz fantastisch finde und jedem, der in Hamburg ist, ans Herz legen möchte. Ich hoffe meine kleine Vertretungsstunde kam gut an und ihr habt auch noch etwas lernen können.
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