Spätestens seit ich die Astrid Lindgren Biografie gelesen hatte, bin ich total hin und weg von dieser Frau. Letztes Jahr waren wir in Vimmerby und dieses wollte ich unbedingt nach Junibaken in Stockholm. Junibacken ist irgendwie eine etwas andere Astrid Lindgren/skandinavische Kinderbucherlebniswelt. Also hin da.
Schon vor Betreten dieser Wunderwelt wird man verwundert. Bananen im Baum. Eigentlich ist diese etwas andere Ausstellung eine Kinderattraktion, aber was solls.
Dass es in Junibacken nicht nur um Astrid Lindgren geht, merkt man im Eingangsbereich. Zeichnungen von John Bauer schmücken nicht nur zweidimensional die Wände, sondern werden auch in die Dreidimensionalität geholt. Und genau da sind wir in Junibacken. Die Geschichten von den Seiten in den Büchern bekommen eine weitere Dimension.
Das Großartigste an dieser Erlebniswelt war für uns sicherlich die Gondelfahrt durch die riesigen Dioramen aus den Geschichten von Astrid Lindgren. Vorbei an Michel, den Brüdern Löwenherz, Ronja Räubertocher, Nils Karlsson Däumling und vielen mehr. Die Fahrt war für meinen Geschmack etwas zu schnell. Die Dioramen waren so detailreich gestaltet und mir fehlte bisweilen etwas die Zeit, alles zu erfassen und zu sehen. Dazu wird in der Gondel kurz erzählt worum es in den Geschichten geht. Herr Fussel, der lediglich die großen Klassiker kennt, war schon ganz angefixt von den Geschichten, die teilweise ja auch in das Genre "Fantasy" fallen könnten. Ich denke ich weiß schon, wer sich demnächst an meiner Lindgren- Sammlung bedienen wird. In der Gondelbahn durfte man keine Fotos machen. Irgendwie auch gut, denn sie ging ja so schnell und dann hätte ich sicherlich vieles verpasst. Nach der Gondelfahrt steht man dan vor der Villa Kunderbunt.
Und nein, sie steht da nicht nur zum Anschauen. Sie steht da zum Spielen. Es war zum Glück relativ leer und so musste ich nicht zu viele kleine Kinder vom Spielen vergraulen, weil auch ich mir alles anschauen wollte.
An der Decke durften natürlich nicht Pippis Spuren mit Konrads Spezialkleber fehlen. Man muss eben auch mal die Perspektive wechseln.
Ein bisschen was nur zum Gucken gab es aber auch. Hier der Schrank aus dem Pippi immer die Überraschungen für Tommy und Annika zog.
Hier schläft normalerweise Pippi Langstrumpf unter dem Dach. Auch hier ist das meiste zum Spielen für die Kinder.
Nichts ist zu schade zum Spielen. Astrid Lindgren hat diese museale Landschaft mitgeplant. Alles ist so gestaltet, dass sie zufrieden damit war. Es sollte kein Museum für Erwachsens, sondern eine Erlebniswelt für Kinder sein. So konnte man herrlich in ihre Geschichten abtauchen und es war kein bisschen dröge.
Vom Dach der Villa Kunterbunt kommt man über eine Rutsche nach unten. Ich hatte Angst dass ich sie verstopfe und habe mich nicht getraut. So sehr hätte ich mir gewünscht, ein Kind dabei gehabt zu haben, das mir erzählt, was es in dieser "Ausstellung" alles sieht. Ich konnte lediglich beobachten, aber trotz meines starken inneren Kindes blieb mir bestimmt einiges verborgen.
Auf dem Weg von der Villa Kunterbunt kam man an diversen (Entwurfs-)Zeichnungen für Junibacken vorbei. Dass sie eingerahmt sind, war eher die Ausnahme.
Das meiste war hinter Plexiglas einfach an die Wand geklatscht. Auf Kinderaugenhöhe.
So macht Museum doch mal so richtig Spaß. Nicht immer dieses Aufgeräumte, das den Blick in Bahnen zwingt. So "chaotisch" ist es doch gleich viel spannender.
Nach einer Pause im ebenso bunten aber nicht besonders skandinavisch gestalteten Café ging es gut gestärkt weiter.
Da gab es nämlich noch viel mehr zu entdecken. Die Muminwelt zum Beispiel.
Hinein ins Muminhaus. Ich musste schon ordentlich auf meine Birne aufpassen. Nur gucken, die Kinder haben gespielt.
So sieht es also in dreidimensional bei Mumins zuhause aus. Fast wie beim mir. Haha!
An den Hatifnatten vorbei ging es hinaus. Obwohl auch dort keine Gefahr drohte, waren sie überall am Ausgang.
Nachdem wir Schwedens beste Bücherhandlung leergekauft hatten, zog es mir noch in einen weiteren "Ausstellungsraum". Hier konnte man andere berühmte Charaktere aus skandinavischer Kinderbuchliteratur treffen. Zum Beispiel Maja.
Bei Petterson konnte man in die Küche luschern. Und natürlich wieder alles bespielen.
Über allem schwebte Willi Wiberg, der im Original natürlich Alfons Åberg heißt. Hinter ihm und hier nicht zu sehen, schwebte auch Karlsson unter der Decke.
Dass ich eine große Verehrerin von Astrid Lindgren bin, ist kein Geheimnis. Wenn Junibacken nach ihren Wünschen gestaltet wurde, dann bekommt man doch mal wieder einen großen Schwung davon zu erleben, wie großartig sie war. Wahnsinn! Es war wunderbar! Und ich denke ich würde beim nächsten Stockholmbesuch wieder hingehen und schauen, was ich übersehen habe. Und damit hinüber in die Mittwochs mag ich Sammlung.
Wow. Einfach wow. Ich muss da hin. Am liebsten jetzt sofort, mit dem nächsten Flugzeug. Das ist fantastisch. <3
AntwortenLöschenEinmal mehr: danke, auch für den Tipp mit der Biographie, das könnte mich bis zum nächsten Stockholmbesuch vertrösten. :)
Viele liebe Grüße,
Sabrina
die biografie ist sehr großartig. ich habe danach ja noch die tagebücher aus der zeit des zweiten weltkriegs gelesen. ziemlich großartig, erschütternd und krass aktuell. kann ich dir auch ans herz legen.
Löschenliebe grüße,
jule*
Ich halte die Augen danach offen, die klingen auch sehr spannend.
LöschenLiebe Grüße,
Sabrina
Das Junibacken scheint ja wirklich großartig zu sein!
AntwortenLöschenMeine Freundin hat mir davon erzählt, da war es schon super, aber jetzt da du mir auch noch Bilder gezeigt hast!!
Ich wollte immer in der Villa Kunterbunt leben. Ein bisschen sieht es bei uns auch danach aus :) Gut so.
Astrid Lindgren ist eine fantastische Frau gewesen. Ich habe sie als Kind schon so gerne gelesen, genau wie heute immer noch.
"Ich bin eine betriebsame Natur"(sagte Pippi) hab ich neulich wieder gelelesen und so gegrinst. Das bin ich nämlich auch.
ein sehr schönes zitat. pack die kinder ein und hin da!
Löschenliebe grüße,
jule*