Samstag, 9. September 2017

Samstagskaffee und Netzfunde # 23


 Heute ist eher so wie CAPTAIN PLANET- Sammeln und Stapeln. Eigentlich schon seit Tagen. Kalt und Regen. Die Heizung im Bad läuft tatsächlich schon. Die Grundstimmung etwas schwankend. Einiges läuft sehr gut, anderes eher.... naja. Diese Woche habe ich erschreckend viele von meinen Nazipropagandaüberklebeaufklebern verbraten. Und das in Hamburg in den "bürgerlichen" Vierteln.... Was stimmt eigentlich nicht mit den Menschen? Es wird übrigens immer überklebt, nix abgepuhlt. Ich hatte schonmal erwähnt, dass auch schon Naziaufkleber aufgetaucht sind, unter die Rasierklingen geklebt waren. Da popel ich bestimmt nichts runter. So mache ich mir meine Finger nicht schmutzig. Zudem wird diese Naziwerbung auch immer undurchsichtiger. Manchmal muss man echt zwei Mal hinschauen, was wirklich gruselig ist. Ich habe mich ein bisschen mit Wahlprogrammen beschäftigt, aber da kam mir doch so sehr alles hoch, dass es dazu hier erstmal keine weitere Auseinandersetzung geben wird. Da kann man einfach mal nur sagen: "Scheißescheißescheiße. Braun und stinkt." Kann man dann auch so stehen lassen. Als Brechmittel reichen auch die Wahlwerbefilmchen die auf den öffentlich rechtlichen Fernsehsendern gezeigt werden..... Unter anderem ist es daher spätestens heute Zeit für einen Aufschrei. Unter diesem Motto geht nachher eine Demo durch Hamburg, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen werde. Aufzeigen, dass links gut, wichtig und fantastisch ist, für die Flora, gegen rechts! In den Vorberichten habe ich gelesen, dass die Pozilei mit 500 Demonstrierenden rechnet. Das sollten gefälligst ein paar mehr werden. Die Cruise Days und das Stoneskonzert sind keine guten Ausreden.



  Die dieswöchigen Netzfunde, werden mit wütendem Grummeln im Bauch präsentiert. Ein Wunder, dass ich bei der Woche überhaupt Zeit hatte, irgendwas zu lesen, was nicht mit Arbeit zu tun hat...:

"Andererseits will Salzborn neben der Analyse zeigen, dass eine wehrhafte, pluralistische Demokratie völkische Ideologen nicht unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit am Diskurs teilhaben lassen muss: „Und zum Konzept des Pluralismus gehört, klar zu sagen, was nicht demokratisch, was antidemokratisch und was demokratiefeindlich ist“" (Zitat ebd.) Dieses Buch von Samuel Salzkorn sollte man evtl. mal lesen. So zum Aufpolieren von Argumentationsstrukturen. 

 Werbung für Parteien möchte ich hier eigentlich nicht machen. In den letzten Netzfunden ist mir aber diese fabelhafte Aktion DER PARTEI auf dem Gesichtsbuch total untergegangen. Was für eine fabelhafte, krasse und vermutlich organisationsaufwändige Aktion. Da ziehe ich doch meinen Hut.

 In dem Zusammenhang möchte ich nochmals auf meinen gestrigen Beitrag und das Scheisspapier hinweisen. Unterstützen!

 Und wie bitte? Ein Furz in der Nähe eines Pozileimenschen ist ein Angriff auf dessen Ehre? Ich musste lachen. Laut! Vielleicht gibt es gleich vor der Demo noch eine ordentliche Portion Baked Beans zum Frühstück. Hihi.

 Apropos Ernährung. Noch so ein Lacher in einer gruseligen Situation: Vegan Lebende in Houston dürfte es zum mindest Lebensmitteltechnisch ganz gut versorgt sein.

 Ich finde ja Menschen mit Bärten ganz wunderhübsch. Eigentlich fast egal, wie lang der Bart ist, einen haben muss Mann. Beeindruckend, was es da so bei den Bartweltmeisterschaften zu sehen gibt. Die brauchen sicherlich länger im Bad als ich. Für den Bart.


 Die Aufkleber habe ich immer im Geldbeutel dabei. Der Vorrat ist nun wieder aufgestockt. Und natürlich sind die leisen Nazistimmen in Hamburg Heiopei. Da geht es in anderen Landstrichen viel heftiger zu und ich ziehe jeden Tag meinen Hut vor den Menschen, die dort mutig und laut und aktiv sind. Aber überall sollte man seine Augen und Ohren immer offen und die Faust nicht nur in der Tasche geballt halten. Jetzt Kaffee austrinken, bei Andrea vorbeiluschern, demofein machen, Fähnchen einpacken und dann los. Geh nach draußen Hamburg! Scheiß auf Regen! Wir sind aus Hamburg, nicht aus Zucker! 14:30h Hachmannplatz und danach unter anderem mit der ANTILOPEN GANG auf dem Schulterblatt.

Freitag, 8. September 2017

Im Wald sch*iß*n


 Ich wollte ja mal ein paar Outdoorthemen hier aufs Tablett bringen. Heute fange ich mal damit an: Als ich noch bei dieser naturerlebnispädagogischen Jugendgruppe war, hatte man als Gruppenleitender hin und wieder mal Einladungen mit folgendem Text im Postfach "Lass mal wieder im Wald sch*iß*n." Meist hieß das, dass wir am Wochenende unsere Rucksäcke gepackt haben und im Westerwald oder in der Eifel wandern und schwarzzelten gegangen sind. Mal nur wir Gruppenleitenden, manchmal auch mit einer Horde Kids. Das gab es auch in Großversion. Ich habe damals mehrere wochenlange Wandertouren durch Meck-Pomm und Schweden geleitet. Und wo k*ckt man da? Im Wald natürlich. 


 Im Wald sch*iß*n ist eigentlich recht einfach. Klappspaten? Püüüühhhh, nix da. Es gibt zwar ein ganzes Buch mit dem klangvollen Titel "How to sh*t in the woods", aber das brauche ich wirklich nicht. Man geht einfach in den Wald, schubst ein bisschen Erdreich mit dem Fuß beiseite und hockt sich über diese freie Stelle. Optimalerweise steht daneben ein Baum, der als Klopapierhalterung fungieren kann. Nach dem Geschäft, das Geschäft samt benutztem Klopapier einfach wieder mit dem weggeschubsten Erdreich bedecken, im nahe gelegenen Bach Hände waschen, fertig. In so nem handelsüblichen Wald hat man auch meistens ausreichend Ruhe für´s Geschäftliche. Zu beachten ist natürlich, dass man nicht zu nah an der Trinkwasserentnahmestelle sein Geschäft verrichtet und weit genug vom Zelt entfernt. Niemand möchte nachts im Dunkeln in sowas reintreten oder es am Lagerfeuer riechen. Wichtig ist aber eben auch, dass es eine Lösung ist, wenn wirklich kein Klo vorhanden ist. Es ist auch hilfreich, das Klopapier sicherheitshalber im Rucksack wasserdicht zu verstauen. Feuchtes oder gar nasses Klopapier nach oder während des Regens ist hier eher ungeil. Eigentlich gar nicht so schwer, oder? Ich freue mich darüber, dass ich von Zeit zu Zeit in den Wald scheißen darf, denn das heißt, dass ich draußen sein darf und alles in Ordnung ist.


 Natürlich ist der ganze "im Wald sch*iß*n" Kram in meinem Fall schon fast Luxus und über eine Einladung zum im Wald scheißen kann ich lachen. Immerhin habe ich auf Reisen und auch im Wald IMMER Klopapier. Auf dem Vasaloppsleden gab es sogar Plumpsklos mit Klopapier. Wasser zum Hände waschen gab es auch und Seife hatte ich dabei. In anderen Teilen der Welt sieht das ganz anders aus. Mal abgesehen davon, dass da das Trinkwasser knapp ist, gibt es auch keine sanitären Anlagen oder die Möglichkeit für oder das Wissen über Hygiene nach dem Geschäft. Das führt zu Krankheiten und Tod, weil K*cke eben auch tödlich sein kann. 


 Wie gut, dass es Menschen gibt, die sich da engagieren. Dass ich große Fanin von Viva Con Agua bin, dürfte der treuen Lesenschaft bekannt sein. Dass es auf meinem Klo nur Goldeimerklopapier gibt, ist spätestens seit meinem letzten Scheißgeschenk bekannt. Das ist ja irgendwie auch ein und der selbe Laden. Klickt auf jeden Fall mal die Homepage von Goldeimer an. Fäkalhumor geht auch auf hohem Niveau. So großartig! Meine liebsten Klos auf Festivals sind auch immer deren Komposttoiletten. Um einiges angehemer als diese ekligen Chemieklos, vor allem wenn es warm ist und die Sonne scheint. Zudem haben die da immer unfassbar freundliches, gut gelauntes "Personal" am Start. Das Ganze natürlich immer gerne für Aufklärungsarbeit und zum Spenden sammeln. Für Wasser, Klos und Hygieneaufklärung. Spitze! Ja, das ist quasi Werbung, aber from the heart, da gibt es keine Kohle oder Gratisklopapier für. Außerdem haben die Menschen von Goldeimer gerade eine neue Kampagne an die Startlinie gebracht: Scheisspapier! Unter dem Motto "Hass ist für´n Arsch!" wird es nach der Bundestagswahl Klopapier aus recycleter Wahlwerbung (nicht nur) brauner (ich lieg am Boden) Parteien. Megagut! Vorbestellen! JETZT! Ich brauch jetzt erstmal Goldeimerpapier, um mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln zu wischen und dann bestelle ich auch. Zu Viva Con Agua habe ich auch noch einen Beitrag im Vorratsschrank. Der kommt auch bald. Bis dahin lache ich noch ein bisschen über Fäkalwitze und nächsten Sommer gehe ich wieder im Wald scheißen. 

 Wer meint, dass Scheisspapier sei voll antidemokratisch und würde Wahlrecht und Meinungsfreiheit mit Füßen treten, gehe bitte demnächst auch in den Keller zum Lachen. Die Bilder sind übrigens im Smålandurlaub entstanden und gestellt. Wir hatten natürlich ein WC in unserem Häuschen, aber wahrhaftig eine Packung Goldeimerpapier mitgenommen. Uns geht es gut.

Donnerstag, 7. September 2017

Musikdonnerstag: MÜSSEN ALLE MIT 2017


 Mein letztes Festival für dieses Jahr war am vergangenen Samstag. Ein recht kleines Eintagesfestival. Das MÜSSEN ALLE MIT in Stade. Vor zwei Jahren war ich schonmal da. Organisiert von Tapete Records. Während ich in Schweden im Wald hockte, bekam ich quasi eine Einladung. Das machen sonst wenige Labels. Also dass sie explizit einladen. Das fand ich so nett. Zwar war mir bewusst, dass das am Ende meiner ersten Arbeitswoche nach einem Jahr frei sein würde und dass ich vermutlich nicht besonders leistungsfähig sein würde, aber bitte! Wer arbeitet, kann auch feiern. Also hin da.


 
 Das schöne an diesem Festival ist wirklich die Entspannung. Menschen brachten Decken mit. Die Festivalwiese glich einer riesigen Patchworkpicknickdecke. Es gab exzellentes Essen, kühles Bier, Kaffee und Sonnenschein. Was will mensch mehr? Die ersten Bands luden dann auch eher so zum in der Sonne liegen ein. Seifenblasen und Schmetterlinge schwebten durch die Luft. Es war ganz wunderbar. LAKE machten den Anfang. Leider haben die bei mir nicht so recht gezündet. LOCAS IS IN LOVE waren hingegen ganz zauberhaft. Sehr fantastischer Frickelindie, wie ich ihn mag. Vor allem zwei Bässe und Schlagzeug zu Beginn? Großartig! 



 ODD COUPLE waren so eigentlich nicht eingeplant, sprangen aber für die entfallenen POLLYESTER ein. Ein guter Ersatz. Sehr guter Indierock. Es fiel mir schwer, weiter in der Sonne rumzuliegen. Das funktionierte nur aus Ressourcenschonungsgründen.


 Ironischerweise beendeten ODD COUPLE ihr Set mit ein paar Klängen von "Here Comes The Sun" und der Himmel meinte, Regen schicken zu müssen. Aber die Sonne schien trotzdem noch. Als hätte irgendwer da oben was geahnt, wurde die Umbaupause vor dem Auftritt von SOOKEE (!!!) mit einem Regenbogen untermalt. Der war aber leider zu schwach für´s Bild. Die roten Hüte kamen übrigens von einer PR-Aktion auf dem Gelände. Viele Menschen liefen damit rum. Und nein, die Werbung nicht für so eine große pseudorote Partei, sondern für´s Kapital. Ansonsten gab es aber keinen Werbescheiß auf dem Gelände, was ich ja auch immer sehr angenehm finde.



 Und was soll ich nun zu SOOKEE sagen? Vielleicht: WARUM HABE ICH VORHER NICHT GESCHAFFT SOOKEE LIVE ZU SEHEN!?!?! Das war so fabelhaft, großartig, umwerfend. Der Hammer! Es war schwierig nicht gleich am Anfang im Fotograben die Beherrschung zu verlieren. Nach dem Fotojob wusste ich nicht, ob breit grinsen oder weinen, weil es so schön war. Was so coole, linke, liebevolle, denkende, nachdrückliche Musik angeht, bin ich im Moment irgendwie echt nah am Wasser gebaut. Das führte dazu, dass ich breitest grinsend mit Tränen in den Augen im Publikum stand und vollkommen beseelt und glücklich war. Kann die Welt bitte immer so sein, wie solche lauten Menschen sie beschreiben und sich wünschen? BITTE!!!!


 SCHNIPO SCHRANKE waren danach subjektiv betrachtet sowas von fehl am Platz. Musikalisch ja irgendwie groß, aber textlich echt nicht mein Fall. Dafür bin ich vielleicht nicht verranzt genug. Konnte mir aber nicht den SOOKEEzauber nehmen.


 DIE STERNE haben das Niveau dann tatsächlich wieder gehoben. Für mich war es somit aber das dritte Mal, dass ich sie in dieser Festivalsaison zu sehen und hören bekam. Die Luft war sowas von raus. Natürlich war der Auftritt wieder super und alles gut und wunderbar, aber eben auch das dritte Mal. Ich konnte nicht mehr knipsen, nicht mehr denken, nicht mehr stehen, dazu war mir kalt. Ich habe einfach schlapp gemacht und wollte nur noch ins Bett. Sofort!


 Kurz vor Ende des Auftritts der STERNE habe ich mich in die Bahn geworfen und hatte die längste Stunde Heimfahrt des letzten Jahres. Trotz meiner frühen Schlappheit war es ein feines Festival. Nächstes Jahr vielleicht wieder. Und dann hoffentlich fitter. So habe ich MADSEN verpasst. Zu denen habe ich ein zwiegespaltenes Verhältnis, obwohl der Auftritt sicherlich fulminant gewesen ist. Doch irgendwann ist auch mal Feierabend. Mehr Bilder des Spaßes und der andere Bericht stehen drüben bei allschools.de. Ich danke Tapete Records ganz herzlich für die Einladung und gelobe Besserung, was die Auseinandersetzung mit den bei ihnen beheimateten Bands angeht.

Dienstag, 5. September 2017

Birkenliebe


 Bäume sind ja eigentlich auch nur große Blumen. Ich mag Bäume, ich mag Holz, Laub und Nadeln. Ich liebe Wälder, den den Duft dort, den Duft von frisch gefälltem Holz undundund. Aber Birken. Birken sind halt irgendwie auch so skandinavisch. Genau wie Kiefer. Ich habe viele Kiefernmöbel, aber Birkenmöbel sind vermutlich ganz schön teuer. Zeit einmal ein bisschen anderweitig der Birke zu huldigen. Vor allem ihre weiße Rinde sticht ja immer aus dem Wald hervor. Auf dem Vasaloppsleden habe ich abends immer mein Feuer mit Birkenrinde angezündet. Ich hatte immer welche im Rucksack und ein Stück ist mit nach Hause gekommen.


 Es verdiente einen würdigen Rahmen im Wahrsten Sinne des Wortes. Der Rahmen stammt vom Trödel. Vermutlich kein Birkenholz. Eher so Buche oder so. Aber passte.


 Auch das Stück Birkenastgabel fand ich auf dem Vasaloppsleden bei einer abendlichen Feuerholzmachaktion und sah mehr darin. Es musste mit. Aus ersichtlichen Gründen? Da kann man dann mal der Fantasie freien Lauf lassen. Wenn so viele Menschen meinen, die Wände mit Pimmelbildern verzieren zu müssen und damit so männliche Macht zu demonstrieren, dann darf, muss und sollte man auch mal das andere abfeiern. Weniger als Krieg der Geschlechter, als vielmehr wegen der Sichtbarkeit.


 Bei den Birken wachsen auch die Blau- und Heidelbeeren. Den Druck hatte ich im Winter in Stockholm erstanden. Perfekte Nachbarschaft.


 Eine kleine skandinavische Ecke in meinem Wohnzimmer. Zusammen mit dem blauen Haus. Besser geht gar nicht. Ich gehöre zum Glück nicht zu den Menschen, die von Birken im Frühjahr dicke Augen und eine laufende Nase bekommen. So kann ich auch das frische Grün genießen. Im Rheinland stellen die Kerls ihren Herzdamen in der Nacht auf den 1. Mai übrigens einen Maibaum ans Haus. Traditionell ist das eine junge Birke mit bunten Kreppbandbändern geschmückt. Das ließ die Straßen im Rheinland im Frühjahr immer herrlich bunt aussehen.


 In der Natur ist sie mir natürlich am Liebsten. Da ich aber ein Stadtkind bin, habe ich so immer ein bisschen Natur in meiner Wohnung. Einfach mal einen Baum einrahmen und, oder überhaupt zur Kunst erklären. Damit heute in die Dienstagssammlung.

Montag, 4. September 2017

Politisiert euch: Ergebnisse im August und neue Sammlung

 Es ist der erste Montag im Monat, Zeit für eure Beiträge! Unter dem Motto: "Zeigt das Politische im und beim Handarbeiten auf", veröffentliche ich jeden Monat eine Sammlung von Blogbeiträgen aus der Handarbeitssektion. 
 Vermutlich liegt es an der Sommerpause oder am Sommerloch, dass es diesen Monat nicht so viele Beiträge gibt. Spannend finde ich allerdings, dass es schon das zweite Mal ist, dass die Themengebiete sich überschneiden. Wunderbar!

 

Karin von Grüner Nähen hat sich ein Oberteil aus einem ganz wundervollen Stöffchen gezaubert. Dazu hat sie noch ein paar mehr und treffende Worte über Konfektionsgrößen und deren diskriminierende Funktion Gedanken gemacht. Sehr wahre Gedanken. Vielleicht sollten wir einfach alle mal ein bisschen gelassener mit Klamotten- und Schnittgrößen werden. Ergänzend möchte ich erwähnen, dass diese Größenpolitik kein Ding von unterschiedlichen Modelabels ist. Als ich noch Kaufschnitte verwendet habe, fielen die Größen auch immer sehr unterschiedlich aus. Von S bis 46 habe ich auch schon alles für mich zugeschnitten. Lasst euch von Klamotten- und Schnittgrößen doch nicht sagen, wer oder was ihr seid! Karin scheint auch so eine lange Person wie ich zu sein. Evtl. sollte man das auch mal öfter thematisieren, ähnlich wie die ganze Curvysache.... Das Bild stammt aus ihrem Beitrag und bleibt hier so klein, da es sonst zu pixelig geworden wäre.



 Zu einem artverwandten Thema habe auch ich mich dann nochmal ausgelassen. Dabei ging es um das Wohlfühlen im eigenen Körper auch wenn die Gesellschaft meint, er würde nicht in Ordnung sein. Ich hätte mich da auch nochmal auf Karins Beitrag beziehen können. Vor allem, weil ich mich auch da über Schnittgrößen echauffiert habe. Shame on me. 

 Heute also "nur" zwei Beiträge in der Sammlung, aber vielleicht nächsten Monat mehr? Es liegt an euch! Weil ich keinen weiteren Post eröffnen möchte, würde ich die Sammlung für August gerne einfach hier unter dem Post einrichten. Gleiches Spiel wie die letzten Male:

 1. Sucht das Politische im und beim Handarbeiten. (Es muss ja auch nicht zwangsläufig was mit Nadeln zu tun haben)
 2. Stellt dabei ein Projekt vor, in dem ihr das Politische gefunden habt, oder bei dem ihr politische Gedanken gewälzt habt. Blogt darüber.
 3. Postet unter diesem Beitrag einen Link zu eurem Beitrag. Schön wäre hierbei ein Hinweis mit Link auf diese Aktion zu meinem Blog. Vermerkt sehrsehr gerne, ob ich ein Bild aus dem Beitrag für die Sammlung verwenden darf. Ende der Sammlung ist der letzte Tag des Monats.
 4.  Menschen ohne Blog, die dennoch einen Beitrag liefern möchten, dürfen mich gerne anschreiben und ich stelle unter bestimmten Umständen einen Gastbeitrag auf meinem Blog online.
5. Habt keine Angst vor Sprache, Formulierungen, Kontroversen, Lücken in der Argumentation. Supportet euch gegenseitig! Irgendwann und -wie muss man einfach anfangen. 
 Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass mit den Händen arbeiten nicht zum Selbstzweck verkommt. Lasst uns Hirn und Flagge zeigen und dass in jeder von uns ein bisschen Supergirl steckt, die die Welt zu einem besseren Ort machen möchte. Veränderungen passieren zuerst im Kopf. Zeigt auf, dass da auch beim Handarbeiten was passiert. Ich hoffe, das alles ist in eurem Sinne. Auf einen aktiven September! Politisch wird er auf jeden Fall.

Sonntag, 3. September 2017

7 Sachen # 26. 17

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Geschnitten: Bändchen von gestern ab. Es glitzert(e)!!!! Allerdings habe ich mich durchhaltetechnisch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Mehr dazu (hoffentlich) am Donnerstag hier.


2. Genäht: Kleine Geschenke aus Gründen für die Arbeit.


3. Geyogt: In der Supergirlhose.


4. Gesaugt: Das Schöne am Yoga ist ja der veränderte Blickwinkel. Das Doofe am Yoga ist der veränderte Blickwinkel. Wenn einem bei ner entspannten Narkara Asana die Staubmäuse von unter der Komode zuwinken, dann ist das ja... hm...


5. Gestopft: Das neue Klassenmaskotchen. Muss ja morgen seinen Dienst antreten.


6. Geschnitten: Laminiertes aus und Magnetstreifen hinten drauf geklebt. Und das hier ist nur ein Teil des ganzen Spaßes. Es ging fast eine ganze Rolle Magnetklebeband dabei drauf. Ach du süßes Lehrendenleben.


7. Gerahmt: Ich musste noch ein bisschen mehr Papierkram für die Arbeit erledigen. Unter anderem auch noch mehr basteln. Und weil ich gerade die ganzen Pappen und Schneidwerkzeuge draußen hatte, habe ich gleich mal was für meine vier Wände eingerahmt. Jetzt noch ein bisschen Bilder und Bericht von gestern fürs Netz präparieren und ein bisschen Arbeit muss wohl auch noch sein. Wozu Sonntage eben so da sind. Habt einen guten Start in die Woche!

Samstag, 2. September 2017

Samstagskaffee und Netzfunde # 22


 Einen wunderschönen guten Morgen Welt. Mir dröhnt der Schädel. Meine erste (Teil-) Arbeitswoche seit einem Jahr liegt hinter mir. Sie war schön, aber anstrengend. Mehr will ich dazu an dieser Stelle erstmal gar nicht sagen. Gestern Abend hat es mich ja tatsächlich noch auf die St. Pauli Kreativnacht verschlagen. Ich hatte sogar die dicke Kamera eingepackt und hatte mir vorgenommen, wie vor zwei Jahren mal wieder zu berichten. Aber irgendwie war es zu voll und so richtig verzaubert hat mich nur sehr Weniges. Aber das Kunstwerk, zu dem die obige Postkarte gehört hat mich gepackt.


 Erich Kloth aus der Serie "Gedanken aus der obersten Schublade II". Gestern Abend gesehen im Lebendraum. Passt ja irgendwie zu so einigem, was ich hier auf dem Blog sonst so von mir gebe. Aufrüttelnde Kunst sozusagen mit einem Hauch Politik. So mag ich das. Hätte ich die Kohle über gehabt, würde das jetzt bei mir an der Wand hängen. So nagele ich mir jetzt halt die Karte an die Wand.


 Einige Netzfunde über düt und dat gibt es diese Woche natürlich auch:


 Noch ein Nachschlag zum Verbot von linksunten.indymedia.org, über das ich mich vergangene Woche schon so sehr aufgeregt habe: "Die AfD und weitaus schlimmere Gesellen lachen sich gerade ins Fäustchen. Nicht nur, weil eine Plattform verschwunden ist, die wie sie wissen vor allem gegen Rechts – also gegen sie – mobilisiert, sondern weil extrem rechte Hetzplattformen weiterhin zugänglich bleiben. Es ist ein hanebüchenes und gefährliches Signal: Entschiedenes Engagement gegen Rechts im Internet wird gerügt, aber rechtsextreme Propaganda darf weiterhin öffentlich stattfinden." (Zitat ebd.) und ein WICHTIGES (!!!) Argument, dass ich vergangene Woche peinlicherweise gar nicht auf dem Schirm hatte. Vielleicht als "kleine", bittere Illustration, was dann eben so passieren kann, der Bericht über Anschläge auf Menschen, die sich im Nürnberger Raum gegen Nazis stellen.... Da wird einem doch ganz anders.

 Wo ist eigentlich dieser Wahlkampf? Sonst wurde man immer mit Infos der Parteien zugeschmissen, aber irgendwie ist es dieses Jahr erstaunlich ruhig im Gehölz. Man muss ja echt suchen gehen. Wer zu faul dazu ist: Das kotzende Einhorn hat vergangene Woche ein paar Alternativen zum Wahl-o-Mat zusammengetragen. Bisher habe ich sie noch nicht durchexerziert, das das werde ich sicher tun. Ich finde sowas ja sehr spannend. Der Wahl-o-Mat hat meine leise eigene Entscheidung jedenfalls schon bestätigt. Und natürlich auch brav wählen gehen in drei Wochen, nech? Denn wie Hagen Rether weiß: "Mit wählen gehen, ist es wie mit Zähne putzen: Macht man´s nicht, wird´s braun."

 Wo wir gerade bei Politik sind: Frau Gehlhaar hat (mal wieder) eine haarsträubende Geschichte darüber verbloggt, wie schwer es ist, an einen passenden Rollstuhl zu kommen. "Seit Dezember 2016 kämpfe ich um einen neuen Rollstuhl mit meiner Krankenkasse. Das ist sehr beschämend, weil ich in die Situation gepresst werde, mich für meine Behinderung und all die Bedürfnisse die dahinter stecken, rechtfertigen zu müssen." (Zitat ebd.) Und besonders hübsch geht die Geschichte bei Laura auch nicht aus. Das ist doch grausam. Erlebe ich ja auch öfter, dass die Jugendlichen nicht zu meinem Jugendclub kommen können, weil ihr maroder Rollstuhl schon wieder kaputt ist oder sonstwas und nichtmal ein Notfallersatz vorhanden ist.... Inklusion, wo bist du in diesem wohlstandverwahrlosten Staat? Wer meint, dass Krankenkassen und Politik nichts miteinander zu tun haben, der gehe bitte nochmals kurz nachdenken.

 Einen neuen Blickwinkel auf das Aussterben von Hobbys im eigentlichen Sinne, eröffnete mir dieser Artikel: "„Aber es gibt doch noch Hobbys!“, mögen nun einige einwenden. Schließlich treiben heute immer noch alle Sport, hören Musik und lesen Bücher. Aber sind das noch Hobbys? Nein, dafür ist Freizeit im digitalen Zeitalter zu wichtig für unser Selbstbild. Sie richtet sich fast immer nach außen." (Zitat ebd.). Im Zusammenhang mit meiner eigenen Bloggerei schüttelte es mich mal kurz durch. Irgendwie wahr... Was macht Sinn? Was ist Selbstzweck?.... Dazu natürlich noch Kapitalismus, Kritik der modernen Arbeitswelt.... Achachach.

 Der Artikel über das Split Attraction Model ist zwar schon etwas älter, aber ich meine mich erinnern zu können, dass ich in meiner Sommerpause laut "Ja! Genau!" aufschrie, als ich ihn las. Ich hätte ihn gerne noch etwas aggressiver gehabt. So von wegen, dass all diese sexuellen Orientierungsworte irgendwie hinfällig sind/sein sollten. Braucht man sowas überhaupt? Über Gedankeninput wäre ich sehr dankbar. Ich komme demnächst nochmal darauf zurück.

 Hm.... Homosexuelle Männer verdienen weniger als heterosexuelle Männer. Homosexuelle Frauen hingegen verdienen mehr als ihre heterosexuellen Geschlechtsgenossinen. Wobei homosexuelle Frauen genauso viel verdienen wie homosexuelle Männer... Ach Statistik, du bist so wunderbar und wunderbar verwirrend und denkanstoßend. Und vielleicht ein bisschen zu vorurteilsbestätigend...

 Eine der schönsten Liebeserklärungen an Hamburg in elf Teilen habe ich hier gefunden. So wahr, so wahr.

 Einfach mal ein wunderschöner Handarbeitslink: Diese Garnbilder sind zu zauberhaft

 Zum Schluss noch in eigener Sache: Ich war ja komplett baff, was mein Beitrag vom Donnerstag offensichtlich bewegt und berührt hat. Ich danke für all die persönlichen und lieben Kommentare und hoffe sehr, dass sich alle spätestens bald in ihrer eigenen Haut wohlfühlen können. Danke auch dafür, dass es dieses Mal keine doofen Kommentare gab. Hier lesen doch die besten Menschen mit. Hachz!


 Ich trinke jetzt noch meinen Kaffee aus, schütte eine Kanne Tee hinterher und dann geht es schon weiter. Heute nach Stade zum Müssen Alle Mit Festival, das letzte Festival für mich diese Saison. Grundsätzlich kickt mich das Line Up nur so bedingt. Tapete Records haben mich aber kurzfristig so lieb eingeladen und alleine auf SOOKEE bin ich gespannt, wie ein stramm gespannter Flitzebogen, dass doch ein wenig Vorfreude aufkeimt. Auf die kleineren Acts die schon "früh" spielen bin ich auch ein bisschen neugierig. Das Wetter ist herbstlich wunderbar. Da kann ich mir auch gerne zum dritten Mal in diesem Jahr DIE STERNE anschauen und noch ein paar Sonnenstrahlen mitnehmen. Klickt noch schnell bei Andrea und den anderen Samstagsplauschenden vorbei. Habt ein fabelhaftes Wochenende!