Freitag, 7. April 2017

Die Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen


 Bei meinem letzten Besuch im Rheinland war ich nicht nur auf der h+h cologne. An einem der folgenden Tage fuhren der Holzwurm und ich nach Solingen. Im Café Laleli schnabulierten wir lecker veganes Frühstück, zogen anschließend über Markt und Hallentrödel und beschlossen unseren Ausflug in der Gesenkschmiede Hendrichs, die heute ein Museum ist.


 Bis 1986 wurden hier Scherenrohlinge hergestellt, die in Heimarbeit von anderen Arbeitenden fertiggestellt wurden. Nach der Einstellung des Betriebes erhielt man ungefähr alles der alten Fabrik.


 Die alten Kohleöfen stehen noch da. Ebenso die Antriebswellen. Es gruselt einen, wenn man an Arbeitsschutz vor 100 Jahren denkt und das Kinder dort gearbeitet haben. Viele der Arbeitenden wurden nicht älter als 50 Jahre. Gestern hier, heute woanders...





 In einigen Räumen installierte man die alten Werkstätten der Heimarbeitenden. Ebenfalls gibt es noch eine Schleiferei, die während der Besuchszeit betrieben wird, bzw. an der die Besuchenden ihre Messer und Scheren zum Schleifen abgeben können. Davon habe ich allerdings keine Bilder gemacht. Auch nicht schlimm.







  Scheren, Scheren, Scheren. Und ein paar Schlüssel. Aber mit Scheren habe ich ja so eine Macke. Von daher war das voll meines.


 Über den Köpfen die Antriebswelle. Wenn da mal ein Riemen gerissen ist. Ich will es gar nicht wissen...




 Ich kann mich ja an sowas gar nicht satt sehen. Spannend auch die Geschichten und Geschichte rund um Betriebsfußball, den Einzug der Gewerkschaften und die Zwangsarbeitenden. Ansonsten: Rollstuhlgerecht ist es wohl, für sehbehinderte Menschen eher nicht so, da man zwar viel anfassen darf, aber die Erklärungen leider nicht in Blindenschrift oder verbal wiedergegeben werden. Kinder dürften diese Museum großartig finden. Ich habe diesen Ort vergangenes Jahr zum Messer- Gabel- Schere- Markt kennengelernt. Leider war es da sehr voll und vorweihnachtlich düster. Aber ich musste da einfach nochmal hin. Während meines Refs habe ich in Solingen unfassbar viel Lebenszeit verschwendet. Dieser Tag war aber so einer, an dem diese Stadt es wohl wieder gut machen wollte. Cool, dass der Holzwurm für sowas zu begeistern ist. Wir hatten auf jeden Fall Spaß.

7 Kommentare:

  1. Sieht wirklich interessant aus.
    Du hast wunderbare Aufnahmen gemacht, die einem viel zeigen und gleichzeitig Lust wecken, das alles selber auch zu entdecken.
    Liebe Grüsse,
    Regula

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. dankedanke! ich glaube ich muss noch mehr von diesen industriemuseen besuchen.
      liebe grüße,
      jule*

      Löschen
    2. Ja, mehr Industriemuseen besuchen! Ich würde mich über mehr Bilder freuen, diese hier haben mir nämlich schon sehr gut gefallen.

      Liebe Grüße,
      Sabrina

      Löschen
    3. *lach* na, es gibt ja auf jedenfall noch einige tuchfabriken in der ecke, die eine nähnerdin unbedingt mal besichtigen muss :D
      liebe grüße,
      jule*

      Löschen
    4. Famos!
      Ich verspreche im Gegenzug, auch weiterhin von meinen Museumsbesuchen zu berichten. :D

      Liebe Grüße,
      Sabrina

      Löschen
  2. Tolle Aufnahmen, Jule.
    Ich sehe auch so gern wie früher was geschaffen wurde.
    Das Kopfkino läuft...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. dankedanke! und ich glaube besser, als mit solchen museen, kann man ein kopfkino gar nicht zu laufen bringen.
      liebe grüße,
      jule*

      Löschen