Dienstag, 7. Mai 2019

Für die Zukunft der Kinder


 Kinderkleidung genäht habe ich in letzter Zeit auch mal wieder. Kam schon lange nicht mehr vor. Jetzt ist so einiges unter der Nadel hervorgesprungen. Dieser Pullover darf da heute mal Stellvertreter sein. (Das primär, weil die Bilder von den anderen Sachen irgendwie nicht so prall geworden sind)


 Ich hatte vor kurzem ein paar von diesen Aufnähern erstanden. Und die mussten jetzt halt mal wo drauf. Gut, wenn man da Kinder kennt, die man mit so etwas glücklich machen kann. Dabei dachte ich mal wieder über dieses Kinderthema nach. Nicht nur alleine. Da draußen gehen gerade eine Menge junger Menschen für ihre Zukunft auf die Straße. Viele von ihnen sind dem Alter, in dem man sie als Kind bezeichnet, gerade erst entwachsen.


 Dabei geht es ihnen am Lautesten um die Welt auf der wir leben. Die Fridays For Future Sache ist ein ernstes Thema für sie. Selbst für mich vermutlich weniger. Und was tue ich dazu? Umweltpolitik im ernsteren Sinne war nie meines. Ich komme damit immer nur in Berührung, wenn ich mir mal wieder einen blöden Witz oder Spruch aus der Vegansektion anhören muss. Da die Ruhe zu behalten fällt mir ebenso schwer, wie den Jugendlichen, die gerade die Schule schwänzen. Vielleicht kann ich sie darum so verdammt gut verstehen. Und ich schäme mich da zu oft für meine und die naheligenderen Generationen, die nichts tun, außer Veganwitze zu reißen. Die sich lustig machen über politisches Engagement und denn Sinn dahinter negieren. Die meinen, eine zweite Welt wäre vorhanden, die die Kinder zu mehr Leistung und Disziplin antreiben. Für eine Zukunft, die sie im Grunde nicht haben werden, weil wir sie ihnen kaputt gemacht haben.


 Frau Jule hat ein großes Herz für Kinder. Dafür braucht sie keinen eigenen. Es gibt genügend Kinder auf der Welt. Ich kann da nur hoffen, dass ich ihnen ein gutes Beispiel sein kann. Dass ich sie stark machen kann, dass ich alles was in meiner Macht liegt, tue damit sie eine gute Zukunft haben. Ich tue das nicht für mich und auch nicht für den Fame. ich tue das nicht für meine Kinder, denn ich habe keine. Ich tue das "einfach" "nur".


 Die Zukunft der benähten Kinder werde ich wohl nur teilweise mitbekommen. Ich kann nur unken, orakeln und hoffen. Für diesen Pulli musste jedenfalls kein Kind schuften. Aber ein Kind wird ihn tragen und sich darin hoffentlich wohl fühlen. Das ist nur eine kleine Tat. Aber es sind eben diese. Menschen(s)kindersammlung.

2 Kommentare:

  1. Liebe Jule, danke für deine wertvollen Gedanken und das Zeigen des schönen Pullöverchens! Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie klar der Blick der Kinder und jungen Menschen auf die großen Probleme ist - und wie laut sie sind. Da komm ich mir teilweise echt feige vor. Wie Du immer wieder schreibst: Man muss laut sein! Magst Du denn den Pulli vielleicht auch zu den "Menschen(s)kindern" schicken? Und solltest Du gerade noch mehr Lust haben, schöne Kinderkleidung entstehen zu lassen: heute geht auch der Menschen(s)kinder-Sew-Along los :-) Wie auch immer: Danke fürs Zeigen und liebe Grüße! Karin

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    1. hiermit erledigt. mit dem se a along habe ich auch geliebäugelt. allerdings fürchte ich, dass meine zeitlichen kapazitäten etwas begrenzt sind... mal sehen, was sich machen lässt.
      liebst,
      jule*

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