Samstag, 10. November 2018

Samstagskaffee und Netzfunde # 29. 18


 Guten Tag, mein Name ist Frau Jule und ich lebe mit 3487 Sachen. Diese Woche Lesekreis, neues Tattoo, Demo gegen Faschos, Donnerstagabend mit Kumpel, Bier und Schnaps auf dem Kiez gestrandet und gedacht "Scheiß auf Freitag, da hab ich nur drei Stunden. Das wird schon gehen.", Freitag wegen hohem Krankenstand dann doch fünf Stunden gehabt. Bestes Ding diese Woche als der Helfersmensch zu spät in meinen Unterricht gehetzt kam und folgende Worte von sich ließ: "Entschuldigung, dass ich zu spät bin. Die A*f*D ist schuld!". Wurde zur geflügelten Entschuldigung in meiner Klasse. Vermutlich war das auch die Entschuldigung dafür, weshalb ich am Freitag total übernächtigt fünf statt drei Stunden unterrichten musste. Lehrendenleben: I love it! Gestern Abend bin ich dann allerdings doch etwas früh umgefallen. Egal. Dafür heute morgen so früh wach gewesen, dass ich schon Wochenendkuchen backen und lecker Kloßsuppe kochen konnte, die jetzt die Grundlage für den Stadionbesuch bilden, der gleich ansteht.



 Netzfunde:

 Pozileigewalt hat es nie gegeben, die Erde ist eine Scheibe, Jesus lebt. Aus der Fußballszene gibt es da gerade mal wieder ein paar erschreckende Beispiele. Bei der Auswärtsfahrt von Fans des FC St. Pauli und aus dem Stadion des BVB. Macker mit Machtproblemen... Vermutlich zu lange kein G20 mehr gehabt, aber im Osten die Faschos laufen lassen. Um das Kanguru zu zitieren: "Ein Idiot in Uniform ist immer noch ein Idiot." Mensch fragt sich....

 Sehr schön fand ich den Titel über dem Artikel zu den dieswöchigen Demos in Hamburg: "80 Rechtsextreme standen 2100 Demokraten gegenüber". Da muss nicht mehr von Demonstrierenden geschrieben werden, wenn man weiß, wo die Demokratie steht.

 Rechts rückt auch der Rest des Landes. Die Ergebnisse der Leipziger Studie "Flucht ins Autoritäre" lassen mir kalte Schauer den Rücken runter laufen. 

 Folgen mir hier eigentlich Menschen aus dem rechten Lager? Oder konservative Menschen? Könnt ihr mal kurz "Hallo" sagen, bitte? Bleibt doch bitte hier, lest weiter mit. Nicht, weil ich euch so super finde, sondern weil das vielleicht doch ein kleiner Hoffnungsschimmer ist, dass noch nicht alles verloren ist. Die Aktion #UnFollowMe ließ mich nämlich ähnlich verwirrt zurück

 Bekanntermaßen wurde mir hier auch schon vorgeworfen, ich würde mit der Verweigerung meiner Gebähraufgabe das System aushebeln. Wie gut, dass Jens Spahn das auch so sieht und jetzt möchte, dass Menschen wie ich bitte mal wieder ein bisschen mehr zahlen. "Lebe so, dass Jens Spahn etwas dagegen hätte." Auch so eine aktuelle Lebensmaxime. Bitte, gerne. Also ob so nen Singleleben nicht eh schon teuer genug wäre. Und nein, das tue ich nicht freiwillig.

 Und weil ein bisschen Musik nicht fehlen darf: "El pueblo unido" war diese Woche DER Ohrwurm, der mich fast in den Wahnsinn getrieben hat. Vor allem, weil ich den Text nicht komplett auswendig kann....



 Und jetzt auf! Ich will mit guten Leuten singen, tanzen, jubeln und betrunken sein. Habt es fein bei Andrea und ein schönes Wochenende.

6 Kommentare:

  1. Du Frühaufsteherin! Während ich dies tippe, habe ich gerade mal das Bett verlassen, um zu frühstücken! Aber dein Fleiß beeindruckt mich ja eh regelmäßig.

    Die Überschrift mit den Demokaten finde ich famos! So isses nämlich.

    Hab ein fantastisches Wochenende!
    Sabrina

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    1. dafür bin ich meistens früher im bett ;)
      liebst,
      jule*

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  2. Liebe Frau Jule, dann komme ich mal Deinem Aufruf nach und oute mich als wohl tendentiell eher konservativ. Schade, dass Du mich nun per se nicht mehr super finden kannst, ohne mich zu kennen *g* Ich lese super gerne bei Dir, lasse mich gerne inspirieren und mir Denkanstöße geben. Viele davon kann ich teilen und manche auch mal nicht. Immer, wenn ich gerade denke, dass ich nun vielleicht auch wirklich links orientiert bin (Sehnsucht nach was auch immer für einem Ideal, weil, was ist schon links??), dann merke ich, dass ich es vielleicht doch einfach nicht bin. So zum Beispiel bei einer Verlinkung, die Du bei Zeiten mal gepostet hattest in Sachen "Hambacher Forst". Da stand dann im verlinkten Artikel etwas von (vereinfacht wiedergegeben): "Kommt alle zur Demo und dafür dürft Ihr auch gerne den Job schwänzen, meldet Euch doch einfach krank!". Hm, da zum Beispiel war er wieder, der Moment, in dem ich dachte, wenn das links ist, dann will ich nicht links sein, weil, das ist einfach asozial, wenn meine Kollegen dann meine Arbeit mitmachen müssen. Dann bin ich konservativ. Aber, bin ich deshalb der schlechtere Mensch?? Ich empfinde mich zutiefst dem Humanismus verbunden, bin sozial engagiert und mein Herz schlägt immer für die Schwächeren in der Gesellschaft. Was ist so schlimm daran, dass ich dann eher konservativ bin?? Vielleicht ist es auch einfach mal ein Versuch wert, dieses Schubladendenken zu verlassen? In manchen Dingen denke ich vermeintlich links, in anderen Dingen vermeintlich konservativ und ich weiß nicht, warum mich das automatisch zu einer schlechteren Person machen soll. Verwirrtichbin. Ich hoffe sehr, dass ich auch weiterhin auf Deinem Blog willkommen bin, denn ich schätze ihn wirklich sehr und bin dankbar für Dein Engagement und Deine Zeit, die Du für uns investierst!! Liebste Grüße, Vonni
    PS: Dass ich anonym schreibe kommt nur daher, dass ich kein Google-Konto habe, sorry!

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    1. alles gut. ich fand das nur mal spannend. auch deine antwort. mach mal weiter und danke für deine komplimente.
      liebe grüße,
      jule*

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  3. Ich hoffe dein Wochenende war so, wie du es dir vorgestellt hast.
    Wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich nicht wirklich in welche Richtung ich tendiere. Rechts auf keinen Fall. Gibt es Links Konservativ?
    Liebe Grüße, ich grübel mal ein bisschen
    Andrea

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    1. ich hatte eine mittegute woche. viel hoch und runter. so ist das leben. konservativ ist vielleicht auch ein bisschen zu sehr individuelle definitionssache....
      liebe grüße,
      jule*

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