Freitag, 4. November 2016

Kriegserklärung an den Alltag

 Unter dem Label "Kopfkirmes" gibt es auf diesem Blog hin und wieder lose Wortklaubereien, die sich im Laufe der Zeit in meinem Kopf zusammengebraut haben. Sie stehen in keinem Zusammenhang zu den sonstigen Themen hier. Ich weise jegeliche Bzüge zu aktuellen Geschehnissen und autobiografische Zusammenhänge von mir. Es sind Wort, die aus meinem Herz in den Kopf sprudeln, dort toben und nach Freiheit verlangen. Teilweise sind die Wortklaubereien älteren Datums, teilweise auch glänzend neu. Ich lasse sie hier einfach frei. 

 
 Aufgrund der gegebenen Umstände, sehen wir und gezwungen, dem Alltag den Krieg zu erklären. Er sieht es nicht ein, dass wir kleine, zerbrechliche Lebewesen sind. Wir brauchen Ruhe, Schlaf und Glückseligkeit. Da der Alltag nicht gewillt ist, uns diese kleinen, aber dennoch überlebensnotwendigen Forderungen zu erfüllen, sehen wir uns gezwungen nach mehreren Ermahnungen und Sanktionen, zu härteren Mitteln zu greifen. Wir gaben ihm unser Vertrauen, unsere Körper, unseren Geist und unser Leben. Wir versuchten das Beste daraus zu machen, mit aller Kraft, Leidenschaft und Hoffnung. Wir wurden tief enttäuscht. Er nahm uns unsere Kraft, unsere Leidenschaft, schlug unsere Hoffnung mit Kanonenschlägen der Realität in die Flucht. Unsere Körper erwachen jeden Morgen an ihren Grenzen, müde und ausgelaugt. Wir leben weiter, unser Geist versucht verzweifelt die schillernden Farben aufrecht zu erhalten. Unsere Sanktionen haben den Alltag nicht eingeschüchtert. Immer häufiger versuchten wir uns ihm zu entziehen, blieben im Bett, betranken uns oder feierten. Doch er beachtete dies nicht und griff zu härteren Maßnahmen. Er schickte Heere von Streß, Verzweiflung und Schlaflosigkeit. Wir können und wollen diesen Zustand nicht länger hinnehmen. Unsere eingesetzten Maßnahmen mit Koffeintabletten schlugen fehl, halfen nur vorübergehend. Der Alltag laugt uns aus und streckt uns nieder.
 Wir fordern Freiheit, mehr Lachen, mehr Entspannung. Auf dem einfachen Wege können wir dies nicht bekommen. Ab morgen werden wir liegen bleiben, zu zweit und mit Glückseligkeit und Zufriedenheit um uns schießen. Wir werden unser Leben vom Alltag wiedererlangen. Unsere Körper sind zu schade für dieses Monstrum. Wir werden diesen Konflikt mit all unseren Waffen niederzustrecken wissen.

4 Kommentare:

  1. Ein sehr guter Plan. Ich bin total dafür und werde mit großer Entschiedenheit teilnehmen. Allein zwar, weil der Lieblingsmensch weit weg ist, aber nichtsdestotrotz mit großer Begeisterung.

    Liebe Grüße,
    Sabrina

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  2. Wie wahr, wie wahr!
    Das unterschreib ich sofort.
    Ein hartnäckiges Monstrum, dieser Alltag. Aber wir sind härter!
    Schönes Wochenende dir ★ Angela

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    1. aber man muss an die ruhepausen denken, sonst schafft einen der alltag doch.
      in diesem sinne: hoffe ein entspanntes wochenende gehabt zu haben.
      liebe grüße,
      jule*

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