Samstag, 26. Januar 2019

Samstagskaffee und Netzfunde # 2. 19


 Eine Woche arbeitsunfähig geschrieben zuhause auf dem Sofa rumhängen ist ganz schön anstrengend. So komplett ausgebremst ist auf der anderen Seite irgendwie ganz schick, aber mit dem Rotz auch ziemlich nervig. So langsam popele ich die nicht vorhandene Tapete von den Wänden. So richtig flott bin ich noch nicht. Allerdings weiß ich gerade auch nicht, ob das vom ewigen Rumhängen kommt, oder ob mir da noch mehr in den Knochen steckt. Das wird sich wohl noch zeigen müssen. Ich hatte aber irgendwann so totale Schnapsideen für kreativen Krams. Umgesetzt habe ich davon noch nichts, weil die Energien es nicht hergaben. Heute ist bundesweiter Aktionstag gegen den §291a. Auch in Hamburg wird eine Demo stattfinden, die sicher groß und großartig wird. Sie wird ohne mich stattfinden müssen. Das schaffe ich heute nicht. Da kann ich nur im Geiste mitdemonstrieren. Mehr ist dann auch nicht passiert.


 Wenn mensch aber so krank ist und den ganzen Tag auf dem Sofa rumhängt, hat mensch jede Menge Zeit sich mal wieder genüsslich durchs Netz zu wühlen. Dabei ist einiges kleben geblieben. Vielleicht ist das der Ausgleich für die fehlenden Netzfunde der letzten Wochen. Los geht´s:

 "Die Abtreibungsgegner benutzen den §219a regelmäßig, um Ärzte anzuzeigen, zu belästigen, einzuschüchtern. Sie führen auf ihren Websites Listen von Ärzten und Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen und listen dort auch die unzähligen Strafanzeigen auf, die bisher gestellt wurden." (Zitat aus der Petition gegen §219a, die es dringend zu unterzeichnen gilt) Das ist mir schon vor ein paar Jahren aufgefallen, dass Abtreibungsgegner ja eigentlich auch Werbung für Praxen machen, die Abtreibungen durchführen... Ist ja schon schwer genug, überhaupt eine zu finden. Also, wenn frau mal eine braucht: Einfach bei denen Gegner schnüffeln. Evtl. könnte man die ja dann auch mal wegen Verstoßes gegen §219a anzeigen. Hat das schon mal wer gemacht?


 Kurze Erinnerung, warum wir alle (!!!) Feminismus brauchen. innenAnsicht sei dank!

 Sehr schöner Kommentar zu der Tatsache, dass in München ein Jurastudent gegen Frauenparkplätze klagt, weil er sich diskriminiert fühlt. Ganz meine Meinung. Sind Parkplätze für behinderte Menschen dann auch diskriminierend für Menschen ohne Behinderung? Das könnte man ja mal so weiterspinnen. Tischkante meets Stirn und so. 

 "Letztendlich sind Direktheit und Ehrlichkeit ziemlich positive Voraussetzungen für gute Freundschaften. Es gibt keine hinterhältigen Spielchen und mein Gegenüber weiß, woran er oder sie bei mir ist. Ich bin offen, ehrlich und loyal." (Zitat ebd.) Autismus als Chance für gute Freundschaften. Eine schöne Quintessenz dieses Artikels. Unglaublich spannend fand ich auch die Anmerkung am Ende des Artikels. "Auf Wunsch der Autorin haben wir den Artikel nicht gegendert, da der Text sonst für Autisten schwieriger zu lesen wäre." (Zitat ebd.) "Oh, wusste ich vorher auch nicht. Tja und nun?" dachte ich... Stolperstein auf dem Weg zu allumfassender Inklusion....


 "Die globale Fehlernährung führe derzeit zu mehr Krankheits- und Todesfällen als der Konsum von Drogen, Alkohol, Tabak und ungeschütztem Sex zusammengenommen, betonen die Autoren." (Zitat ebd.) Und wieder ein neues Totschlagargument in meiner Sammlung gegen dämliche Diskussionen, in denen versucht wird, Veganismus schlecht zu reden. I love it!

 So simpel wie einfach: Alte Marmeladengläser als Mitnehmbecher für Heißgetränke. Warum ist da niemand vorher drauf gekommen. Ich vergesse auch so oft meinen Becher zuhause oder bin einfach zu faul eine Tasche nur dafür mitzunehmen. Aber bitte. Geht doch. 

 Dabei aber bitte nicht vergessen, dass es nicht zum guten Ton gehört, Menschen zu verurteilen, die billig und unökologisch einkaufen. Viele bleibt nichts anderes übrig. Ich mag Selbstkritik in linken Kreisen. Oh, und direkt noch so einer über Sprache der linken Szene. Irgendwo habe ich mich dazu auch schonmal ausgelassen. Aber Wiederholung an anderer Stelle schadet ja nicht.

 Warum "nett" eben nicht der kleine Bruder von Scheiße ist, wird hier ganz fabelhaft erklärt. Nett ist toll! Ich sage auch Scheiße, wenn ich es meine und nicht "nett". Hat vielleicht auch was mit Ehrlichkeit zu tun. 

 Ein wenig Hamburginterna: Die Ephi arbeitet also wirtschaftlich. ""Die Elbphilharmonie macht Gewinn" – aber es ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn den Konzertbetrieb lässt sich die Stadt jährlich 6 Millionen Euro kosten [...]" (Zitat ebd.) Dafür schimmelt sie immer noch und immer wieder verlassen Konzertbesuchende in Massen den Saal... Und im Museum für Kunst und Gewerbe regnet es rein. Von anderen Problemzonen jenseits des Kulturbetriebs in dieser Stadt will ich gar nicht erst anfangen....

 Ein paar schönere Hamburgensien gefällig? 11 Zitate, die nur Menschen aus Hamburg verstehen. Und bei den 11 Liebeserklärungen ist mein Herz nur so dahingeflossen.


 Ich werde das Wochenende noch mit Selbstpflege verbringen und dann mal zusehen, dass ich am Montagmorgen wieder flott für die Arbeit bin. Es steht auch nur eine kurze Woche bevor. Noch zu Andrea. Bleibt gesund!

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