Unter dem Label "Kopfkirmes"
gibt es auf diesem Blog hin und wieder lose Wortklaubereien, die sich
im Laufe der Zeit in meinem Kopf zusammengebraut haben. Sie stehen in
keinem Zusammenhang zu den sonstigen Themen hier. Ich weise jegliche
Bezüge zu aktuellen Geschehnissen und autobiografische Zusammenhänge von
mir. Es sind Worte, die aus meinem Herz in den Kopf sprudeln, dort toben
und nach Freiheit verlangen. Teilweise sind die Wortklaubereien älteren
Datums, teilweise auch glänzend neu. Ich lasse sie hier einfach frei. Heute auch in der Donnerstagssammlung.
Besuch in meiner Küche (04.2005)
Da ist er nun in meiner Küche. Im fahlen Licht
der Deckenlampe sieht er wunderschön aus. Zart und knackig mit einer
glatten Haut. Auf seinem Kopf sieht es aus wie Locken. Ich habe ihn
gerade mit nach Hause gebracht. Draußen dämmert es schon und das
Radio auf dem Kühlschrank dudelt die typische Radiomusik. Ansonsten ist
es relativ still. Ich frage ihn nach seiner Reise. Sie sei lang und
beschwerlich gewesen. Über Feldwege sei es gegangen, Autobahnen und
kleine verwinkelte Straßen aus den Dorf in die Stadt. Viele Tage ist
er unterwegs gewesen, trotzdem sieht man ihm die anstrengende Reise
nicht an. Er erzählt mir von der Sonne und der braunen Erde. Dort wo
er herkommt, sei es viel ruhiger als hier in der großen lauten
Stadt. Die Luft sei frischer und sauberer und die Lieder der Vögel
wären ganz andere. Vor allem würden die Vögel viel mehr Lieder
kennen.
Draußen klatschen die Regentropfen an die Fensterscheiben, während er erzählt, wie oft er vom Regen bei sich Zuhause nass geworden wäre. Der Regen sei ganz weich gewesen und sauber, die Regentropfen größer und schwerer. Nach dem Regen wäre die Luft noch lange Zeit sehr klar gewesen, im Sommer würde sie nicht so schnell wieder verdrecken, wie hier in der Stadt und so stinken würde es bei ihm zuhause auch nicht. Er erzählt mir von Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen über den Feldern und Wäldern, vom Morgengesang der Lerche und dem Abendgeträller der Drossel. Das Rauschen der Bäume, welches man Nachts in der Stille gut hören könne, kommt in seiner Erzählung vor. Vom Gekicher der Mädchen, die am Wegrand Blumen pflückten, während er ihnen schweigend hinterher sah. Manchmal hätte er verträumt den Bienen und Hummeln hinterhergeschaut oder die Wolken beobachtet, die am blauen Himmel immer wieder ihre Form veränderten.
Draußen klatschen die Regentropfen an die Fensterscheiben, während er erzählt, wie oft er vom Regen bei sich Zuhause nass geworden wäre. Der Regen sei ganz weich gewesen und sauber, die Regentropfen größer und schwerer. Nach dem Regen wäre die Luft noch lange Zeit sehr klar gewesen, im Sommer würde sie nicht so schnell wieder verdrecken, wie hier in der Stadt und so stinken würde es bei ihm zuhause auch nicht. Er erzählt mir von Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen über den Feldern und Wäldern, vom Morgengesang der Lerche und dem Abendgeträller der Drossel. Das Rauschen der Bäume, welches man Nachts in der Stille gut hören könne, kommt in seiner Erzählung vor. Vom Gekicher der Mädchen, die am Wegrand Blumen pflückten, während er ihnen schweigend hinterher sah. Manchmal hätte er verträumt den Bienen und Hummeln hinterhergeschaut oder die Wolken beobachtet, die am blauen Himmel immer wieder ihre Form veränderten.
Ich sitze da und höre seine Geschichte und fast
kommt es mir vor, als wäre ich auch dort gewesen, wo er herkommt.
Als ob ich auch einmal nichts gehört hätte, als die Stille, in der
Dunkelheit nichts gesehen hätte, ausser den Sternen am Himmel und nur
den leisen Ruf des Käuzchens nachts im Wald hin und wieder vernommen
hätte. Fast kann ich die saubere Luft riechen. Den Duft von Blumen
und Heu, von Holz aus dem nahen Wald, das Brummen der Insekten in den
Wiesen und das Rauschen der Bäume hören. Die laue Abendbrise von
der er erzählt, kann ich auch fast auf meiner Haut spüren. Wenn der
Wind günstig gestanden hätte, hätte man sogar die Äpfel, die reif
an den Bäumen der Nachbarwiese hingen, gerochen. Leise klopft der
Regen an das Fenster, bis das Quietschen der Räder der Tram die
Stille zerstören. Ich sehen die Scheinwerfer der Autos durch die
Fensterscheibe huschen. Ich atme tief ein. Mein Magen knurrt. Noch einmal
schaue ich ihn an, um mich dann ans Kochen zu machen. Er ist still
geworden. Die Töpfe klappern, das Radio dudelt immer noch. Ich
rieche an ihm und es duftet wunderbar, bevor ich ihn ins kalte Wasser
werfe und die Herdplatte auf 3 drehe. Langsam fängt das Wasser an zu
kochen und ich weiß, dass er weich werden wird, ohne seine
wunderschöne grüne Farbe zu verlieren.
Danke für deine Geschichte, du leckerer Broccoli. Ich wünschte, ich wäre öfter dort, wo du herkommst.
Danke für deine Geschichte, du leckerer Broccoli. Ich wünschte, ich wäre öfter dort, wo du herkommst.
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