Donnerstag, 22. Dezember 2016

Ein Kalender für mich und der Rückblick 2016


 Es kommt das neue Jahr. Es klopft bei mir schon an. Ich habe mir einen Fotokalender gegönnt. Normalerweise so ein Verlegenheitsgeschenk. Aber ich hatte Lust dazu, ein paar meiner Bilder vom vergangenen Jahr auch im neuen Jahr an der Wand zu haben. 


 Ich habe mir so einen vorgedruckten Kalender in A3 besorgt. Mit großen Feldern zum Eintragen von Geburtstagen und Terminen. Das hatte vor allem finanzielle Gründe. Material zum Selbermachen hätte um einiges mehr gekostet und ausnahmsweise war die kalendarische Aufteilung ganz nach meinem Geschmack. Bei den Fotos habe ich zuerst total ins Klo gegriffen. Ich hatte meine Daten erst bei so einem Drogeriefotodienst drucken lassen. Die Qualität war die totale Vollkatastrophe. Ich war superfrustriert. Und so sauer, dass ich zum Profifotoladen um die Ecke gegangen bin. Keine Kette, ein kleiner Laden, der sogar noch richtige Filme entwickelt. Es war etwas teuerer, qualitativ hat sich das aber absolut ausgezahlt. Bei den Bildern habe ich aus jedem Monat 2016 eines ausgewählt. Total stupide, aber irgendwie ja auch schön. Weil sich das dabei so anbietet, werde ich heute einen kleinen Jahresrückblick mit einbauen.


 Dieses Bild entstand bei einem Sonntagsspaziergang. Anscheinend war es zu Beginn des Jahres doch noch richtig kalt. Meine liebsten Beiträge aus dem Januar waren meine selbstgedrehten Tongefäße. So von wegen neue Dinge lernen. Außerdem haben meine Gedanken am Tisch das gedankenvolle und irgendwie auch persönliche Bloggerjahr angefangen. 


 Zwischen Januar und Februar ging es für ein stürmisches Wochenende nach Dänemark. Der Fussel meinte zwar vor einiger Zeit, dass eigentlich alles in die Hose gegangen sei, was er sich dabei gedacht hatte, ich fand es trotzdem ganz wunderbar. Leider muss unser kleiner Winterausflug im kommenden Jahr aus Gründen ausfallen. Das finde ich sehr schade. Im Februar habe ich die erste T-Shirtdecke für dieses Jahr genäht. Es sollten noch viele folgen. Spannenderweise meinten gerade vor Kurzem alle Herren, denen ich ihre Shirts umgebaut habe, dass sie Freudentränen in den Augen hatten, als die neuen alten Schätzchen bei ihnen ankamen. Hachz! Außerdem habe ich mir Gedanken zum Bloggen und über Blogs gemacht, was ja auch irgendwie hin und wieder mal sein sollte. Der Beitrag ist zwar schon vom März allerdings fand im Februar das bisher wohl "größte" Nadelkränzchen in meinen vier Wänden statt. Dabei frage ich mich gerade, warum wir es in der Konstellation seit dem nicht mehr zusammen geschafft haben. Vermutlich haben wir alle einfach viel zu viel zu tun....


 Im März ging es richtig rund. Endlich habe ich mich bei der DKMS registriert. Solltet ihr auch machen, wenn ihr es noch nicht seid. Es tat unglaublich gut, dass ich mir mal den ganzen Quatsch von der Seele schreiben konnte, den mir andere Frauen um die Ohren geballert haben. Wenig später erschein das Buch zum 25jährigen Geburtstag des Molotow in Hamburg mit einem Bild von mir darin. Für mich ja schon eine großartige Sache. Außerdem habe ich endlich meine Siebdruckergebnisse gezeigt und die nächste T-Shirtdecke genäht. Es war das Jahr der T- Shirtdecken.


 Den April finde ich immer einen der anstrengendsten Monate im Jahr. Der Frühling ist noch nicht so richtig in Fahrt, man hat keinen Bock mehr auf die dicken Winterklamotten. Wie gut, wenn man weiß, wie man die Seele krault. Dafür kann man noch drinnen an der Nähmaschine sitzen und zum Beispiel lernen, Körbe zu nähen. Der April war auch ein bisschen aufgrendend, da ich zum zweiten Mal Onkelin geworden bin. Im Zuge dessen habe ich dann auch mal angefangen, Stillshirts für die Schwägerin zu nähen. Davon wurden im Laufe des Jahres auch noch eine Menge nachproduziert. Zudem habe ich angefangen, meine genähten Ergüsse nicht alleine mit Beschreibung des Projektes, sondern auch mit anderen Beobachtungen und Gedanken zu verknüpfen. Begonnen anhand der superheldigen Chillhose. Das habe ich seit dem ein paar Mal so gemacht und finde es nach wie vor eine sehr gute Sache.


 Im Mai habe ich sehr kleine Socken gestrickt und meine biologische Uhr einmal mehr als mindestens digital entlarvt. Nachdem ich Trockenfilzen in vegan gelernt habe, ging es natürlich auch in diesem Jahr aufs IMMERGUT FESTIVAL. Das erste Mal seit Jahren wieder im Zelt und es war wunderbar! Wie immer.


 Der Juni war extrem gehetzt. Es war auch die Luft draußen. Ich hatte zeitweise nichtmal mehr Lust und Kraft zum Bloggen. Auf der Arbeit war die Hölle los. Der Anfang ging noch so. Ein paar Gedanken zu Dreck und Klamottenkaufen habe ich mir gemacht. Irgendwie habe ich es doch geschafft, mit dem Hexen anzufangen. Die Decke ist noch nicht fertig, aber ich habe auch keine Eile. Das nahende Sabbatyeah war damals ein kleiner Strohhalm, an den ich mich geklammert habe. Jetzt bin ich mitten drin und mit der "Abarbeitung" des Liste doch recht zufrieden. Es sind sogar noch Dinge dazugekommen. Z.B. werde ich nächstes Jahr mal wieder so richtig hart Karneval im Rheinland feiern. Man, was freue ich mich darauf!


 Was fand ich die leeren Straßen im Juli super! Außerdem gab es endlich ein Roller Derby Bout zu dem ich es geschafft habe. Die sind so selten und es ist jedes Mal sehr ärgerlich, wenn man dem nicht beiwohnen kann. Im Juli habe ich auch eine Menge Abschiede gefeiert. Am erwähnenswertesten war sicherlich der von meiner Klasse. Der ersten Klasse, deren Klassenlehrerin ich war. Es war so mit einem lachenenden und einem weinenenden Auge. Und Bummsfalera: Sommerferien, Sabbatyeah!


 Der August bringt immer ein paar feine Geburtstage mit sich. Der Süßminister hat von mir in diesem Jahr ein ganz besonderes Geschenk bekommen. Zudem war ich seit meiner Grundschulzeit das erste Mal wieder auf dem Drachenfels. Zum Thema Nationalismus habe ich mir auch Gedanken gemacht. Ich war an dieser Stelle sehr positiv von den Kommentaren überrascht. Da ich hier auf dem Blog im Bezug auf dieses Thema schon böse angemacht wurde, haben mir eure Reaktionen da ganz besonders gut getan. Vor allem, weil ich lange mit der Veröffentlichung gezögert hatte.


 Einen der besten Urlaube habe ich in diesem Jahr mit dem Fussel in Skandinavien verbacht. Wir waren beide das erste Mal in Helsinki und nach Jahren mal wieder in Stockholm. Absolutes Highlight war aber mit Sicherheit die Zeit im Waldhäuschen im Värmland. Das war unbezahlbar gut. Zwischen allen Reiseberichten habe ich ein paar Gedanken zum Thema "Unsinn eigener Onlineshop" gemacht.


 Und Zack, war schon Herbst. Dafür gab es direkt zu Beginn des Oktobers das Konzert des Jahres. MODDI hat dieses Jahr eine unfassbar großartige Platte gemacht, die so viel mehr ist als "nur" großartige Musik. Zudem habe ich endlich die kleinen Nettigkeiten verschickt. Sicherlich eine Sache, die es im neuen Jahr wieder geben muss. Und es gab den großartigen Roller Derby Kick Ass Cup in der Stadt. Das war auch ganz großes Tennis!


 Noch relativ unbeschwert begann der November. Für den Süßminister hatte ich neues Spielzeug genäht. Dann brach das Unheil an einem traurigen Tag herein. Aber man darf sich nicht leise zurückziehen. Eine kleine Erinnerung an den Kampf habe ich jeden Morgen in meinem Blickfeld. Zu den kleinen gehässigen Gedanken im Alltag habe ich bei der Gelegenheit auch gleich mal was geschrieben. Mein sicherlich liebstes Projekt aus dem Monat war die Kreuzstichtischdecke für den Holzwurm.


 Ich bin mir noch nicht so sicher, ob das hier wirklich das Bild für den Dezember im Kalender wird. Der fixe Trip nach Göteborg war jedenfalls das Monatshighlight. Wäre ja auch blöde, wenn nicht. Mir selbst habe ich endlich auch eine Decke aus meinen alten Bandshirts gegönnt. Zudem mal wieder ein bisschen die Gedankenmühle zum Thema Feminismus angeworfen und auch angefangen, das ein bisschen mehr in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Echte Wellen scheine mich mit der ehrlichen Begründung geschlagen zu haben, weshalb ich wirklichwirklichwirklich keine Kinder will. Und ich habe endlich mal mit der Nähmaschine gestickt.


 So hängt er nun in meiner Küche und ich danke allen Menschen, die hier mitlesen und kommentieren für dieses fabelhafte Jahr! Was wäre ich ohne euch? Eure Worte haben mich so oft berührt, lächeln lassen und mir manchmal eine gerührte Träne ins Auge gezaubert. Die komischen Kommentare konnte ich in diesem Jahr an einer Hand abzählen, was ja nun auch keine Selbstverständlichkeit ist. Für mich persönlich war es ein okayes Jahr. Global gesehen ein weiteres Katastrophenjahr. Ich bin gespannt, was nächstes Jahr bringt. Vermutlich wird es gruselig, aber mal abwarten. Nur nicht still bleiben. Das darf man nicht. Niemals! Heute darf das hier noch wegen meines neuen Kalenders rüber in die Donnerstagssammlung.

15 Kommentare:

  1. Liebe Jule,
    vielen Dank für deine Beiträge. Sie haben mich erheitert, informiert, unterhalten und auchnachdenklich gemacht. Komm gut in das 2017.
    Alles Liebe für dich und Herrn Fussel.

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    1. danke, werde ich ausrichten und auch dir alles gute für das neue jahr und vorher eine wundrbare weihnachtszeit.
      liebst,
      jule*

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  2. Danke für diesen schönen Rückblick und fürs Teilhaben lassen aller Gedanken und Ideen! Eine schöne Auszeit und frohes Feiern zu Weihnacht und Silvester wünscht
    Susanne

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    1. danke, das wünsche ich dir auch. danke auch dir für deine lieben kommentare!
      liebe grüße,
      jule*

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  3. Was für eine schöne Idee, mit dem Kalender! :)
    Und ein toller Jahresrückblick. Verrückt, wieviel in 365 Tagen so passieren kann. :)

    Danke, für deine Worte und Bilder und so. :)

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    1. ja, verrückt. teilweise habe ich mich auch gewundert, dass viele dinge schon im vorletzten jahr passiert sind. wie die zeit rast.
      liebe grüße,
      jule*

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  4. Liebe Jule,
    beim Lesen deines Jahresrückblicks habe ich festgestellt: Hui, bin ich wirklich schon seit (fast) einem Jahr beinahe täglich bei dir virtuell zu Gast? Echt jetzt? Echt jetzt. Danke für all die Beiträge, die mich zum Nachdenken, zum Freuen und zum Staunen gebracht haben.
    Wenn du wüsstest, wie häufig ich von dir rede ("Und dann hat Jule, du weißt schon, die Frau mit dem Blog von dem ich dauernd rede, geschrieben..."), würden dir vermutlich ständig die Ohren klingeln.
    Am liebsten würde ich jetzt gepflegt durch all die verlinkten Posts klicken und sie Revue passieren lassen, aber der Zeitpunkt ist gerade schlecht.^^
    Jedenfalls: schön, dass es dich gibt, für mich noch schöner, dass es deinen Blog gibt, sonst hätte ich dich nie gefunden. :D Ich freue mich auf noch ganz, ganz viele Posts aus deiner Tastatur und deinem Kopf und bewundere deinen Wandschmuck derweil einmal mehr, weil da ganz viele Motive hängen, die ich bei Pinterest auf irgendeiner Pinnwand habe. Hehe.
    Viele liebe Grüße und alles Liebe,
    Sabrina

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    1. du sprichst von mir?!?! o_O haha, geil! und irgendwie auch schön zu wissen. schade, dass wir (geografisch) so weit auseinander leben. mit dir würde ich ja wirklich gerne mal einen kaffee trinken gehen. das könnte spannend werden. ich freue mich auf ein weiteres jahr mit dir. auch wenn ich jetzt ein bisschen bammel habe, ob ich deinen ansprüchen weiterhin gerecht werden kann ;)
      liebe grüße,
      jule*

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    2. Pah, daran hab ich so GAR KEINE Zweifel, liebe Jule. :D
      Und ja, ich spreche von dir, der Lieblingsmensch sagt schon immer "Jaja, ich weiß doch" und nickt ergeben.
      Falls es mich mal wieder nach Hamburg verschlägt, werde ich das vorher kundtun, vielleicht schaffen wir es dann auf ein Stündchen mit Kaffee/Tee und Hexagonen oder so. Ich fänd's jedenfalls ganz groß.
      Liebe Grüße von geographisch zu weit weg! :D

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  5. so schön dein jahresrückblick. und erst die bilder. ich liiiiebe deinen kunterbunten sonnensonnenschirm!
    du hast leider recht, das politische jahr war mehr als düster. in diesem sinne: auf ein freundlicheres und friedliches neues! alles liebe koni.
    ps. meine t-shirt-decke ist fertig! fein geworden :-) ich habe einfach auf das quilten der felder ganz verzichtet, nur den rand abgesteppt. manchmal ist weniger mehr ;-o

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    1. der schirm stammt sogar noch von meiner großmutter. ich mag ihn auch sehr gerne.
      und das mit deiner t-shirtdecke freut mich ausgesprochen. da hat sich die mailerei ja doch gelohnt ;)
      liebst,
      jule*

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  6. Liebe Jule,
    ohen viele Worte: Schön, dass es dich und deinen Blog gibt!
    Bei dir lese ich wirklich gerne mit. Jede menge Inspiration und wichtige Denkanstösse für mich. Mach einfach weiter so :)
    Liebe Grüße,
    Ronja

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    1. ich danke dir und werde mir größte mühe geben.
      liebe grüße,
      jule*

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  7. Danke, dass du uns an deinem Jahresrückblick hast teilhaben lassen! Ich wünsche dir wundervolle, ruhige Weihnachtstage und einen guten Rutsch in ein tolles, spannendes Jahr 2017!
    LG
    Yvonne

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    1. ich danke dir für deine wünsche und wünsche auch dir eine entspannende weihnachtszeit und einen guten rutsch!
      liebst,
      jule*

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