Freitag, 22. Juli 2016

Gewürzblumenabschiedsstrauß


 Oh welch wunderbarer Blumenstrauß da auf meinem Couchtisch. Fast schon spätsommerlich mit den Sonnenblumen und Margeriten. Eigentlich ist der Strauß schon lange verwelkt, aber die Bilder sind ja noch da. Es war jedenfalls einmal mehr schade, dass es kein Duftinternet gibt. Zwischen den Blüten befand sich Dill. Eines meiner Lieblingskräuter und er ließ diesen Blumenstrauß so herrlich duften. Dazu Gräser, Wiesenknopf und Schafgarbe. Ein echter Naturstrauß. Genau mein Ding.


 Den Strauß habe ich geschenkt bekommen. Wohl der größte, der mir jemals in die Hand gedrückt wurde. Ich hatte gar kein wirklich passendes Gefäß für einen solch monströsen Strauß. Ich bekam ihn zum Abschied von meiner Klasse. Meiner Herzklasse. Meiner ersten eigenen Klasse. Von der Fünften bis zur Zehnten haben wir es zusammen geschafft. Durch Tiefen und Höhen. Die letzten Jahre definitiv nur Höhen. Und genau dann, wenn man sie sich cool gezogen hat, muss man sie gehen lassen. Irgendwie ist es so wie das alleits bekannte: Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören. Sie werden ihr Leben schon meistern. Dessen bin ich mir sicher. Ich denke, ich habe ihnen das ausreichend gutes Wissen mitgegeben. Und ich habe so wahnsinnig viel von ihnen gelernt. Wow!


 Grundsätzlich fiel mir der Abschied aber nicht schwer. In solchen Dingen bin ich furchtbar unemotional. Zumindest was den traurigen Teil angeht. Wir gehen nun unserer Wege, das war von Anfang an klar und es ist auch gut so. Ich wünsche ihnen alles erdenklich Gute und freue mich, dass ich Zeit mit diesen großartigen Menschen verbringen durfte. Ich starte jetzt in mein Sabbatjahr. Damit habe ich wohl auch so einiges richtig gemacht. Muss man ja auch mal sagen. Und damit darf das heute hier zum Blumen- und zum Freutag.

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