Dienstag, 5. April 2016

Socken für den Süßminister


 Ich hole heute nochmal ein bisschen tiefer aus: Gestern hatte ich einen kritischen Eintrag online gestellt. Ich hatte in diesem Eintrag ein paar Bands zitiert, denen ich den Link zu meinem Eintrag auch sofort schickte. Eine Band hat darauf reagiert. Die Reaktion fiel ziemlich schockierend aus. So schockierend, dass ich vergangene Nacht kaum schlafen konnte. In solchen Fällen greife ich gerne erstmal zu irgendwas Beruhigendem. Stricken ist für mich so eine beruhigende Sache geworden. Es hilft, wenn man nicht gleich mit Steinen werfen will. Die Hände sind beschäftigt. Doch manchmal kann ich gar nicht so viel Stricken, wie ich mich beruhigen müsste. Vor allem habe ich genug selbstgestrickte Socken. Darum bin ich immer froh, wenn ich auch mal was für andere stricken darf. Zum Thema politisches Engagement vs. Handarbeit hatte ich mich auch schonmal ausgelassen. Atmen und klappern und so. Mittlerweile stricke ich auch kleine Sachen. Und das kam so: 
 Kürzlich zu Besuch bei der Familie. Morgens war es wirklich noch frisch. Der Süßminister wurde wie jeden Morgen vom Papa mit dem Rad in die Kita kutschiert. Papa suchte seine Wollsocken. Der Süßminister hatte leider keine und bekam darum einfach ein zweites Paar Socken übergezogen. Geht auch, ganz klar. Zwiebelschalenprinzip verfolge ich selber in der kalten Jahreszeit lieber, als eine dicke Schicht.


 Da der Süßminister aber eine Onkelin mit neuen Sockestrickskills hat, die dazu noch nicht- Wollreste ihrer Socken vernichten möchte, wird er demnächst eigene dicke Socken sein eigen nennen. Nein, keine Wolle. Nach ausgiebigen Tests meiner Socken aus diesem Garn an meinen Eisfüßen, konnte ein gutes Wärmevermögen attestiert werden. Schnell zu stricken waren sie allemal.


 Die Größe 26 entstand nach einer Sockenstricktabelle, die ich im Netz gefunden habe. Der Fuß erschien mir ein wenig lang und schmal. Die Socken wurden daher erstmal vorsichtig zur Anprobe verschickt. Sie waren wirklich etwas lang, passten aber sonst. Demnächst kann ich also noch mehr Beruhigungsstricken. Hurra! Schade, dass man sowas braucht... Heute jedenfalls noch schnell rüber in die Dienstags- und in die Jungssammlung. Und was die Reaktion auf meinen gestrigen Eintrag betrifft, ist da das letzte Wort noch nicht gesprochen. In meinem Kopf sind schon mindestens drei weitere Einträge zum Thema geschrieben, bedürfen aber noch ein wenig Recherche und Kontaktaufnahmen zu anderen Institutionen der Szene. Mal sehen, wie sich das so entwickelt. Und wie viele kleine (und rote) Socken nebenbei gestrickt werden.

5 Kommentare:

  1. liebe jule,
    tut mir leid, dass dein post auf widerstand stieß, dabei ist er doch so leicht zu verstehen! vielleicht scheiterts einfach an der kritikfähigkeit mancher leute...
    lass dich nicht ärgern, selbst wenns zu so süßen socken verhilft ;-)
    liebe grüße
    koni

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    1. widerstand würde ich das nicht nennen. eher... ach was weiß ich.
      ich stricke weiter.
      liebe grüße,
      jule*

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  2. Schöne Socken. Und sich zwischen der Wut beruhigen, das ist immer gut. Es darf einen halt nur nicht so einlullen, dass man/frau sich gar nicht mehr aufregt... Jetzt lese ich mal deinen gestrigen Beitrag, wobei mich die Handarbeit vs. pol. Engagement auch interessiert... LG mila

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    1. ich glaube wenn der tag kommt, an dem ich mich nicht mehr aufrege, buddele ich mich selber ein.
      liebe grüße,
      jule*

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  3. Süße Socken sind das. Socken stricken stelle ich mir als Nichtstrickerin ja unglaublich schwierig vor, mit 4 Nadeln und das mit der Ferse, also ich könnte da eh an nichts anderes mehr denken als ans Maschenzählen, von daher eine super Methode, den Kopf wutfrei zu bekommen. Schließe mich Mila an und lese jetzt den gestrigen Beitrag:-) Meinst du zufällig die Töpferwerkstatt in der lappenbergsallee? Die kenn ich nämlich, falls nicht, bitte her mit dem Tipp! Liebe Grüße, Dagmar

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