Fundstücke vom Straßenrand. Alte Teller, mal hier, mal da eingesammelt. Mit Blümchendekor. Doch zum Kuchenessen brauche ich keine Teller mehr. Eher für was anderes.
Porzellanmalfarbe ist noch im Haus gewesen. Nur rot und schwarz, aber das reicht ja auch. Braucht es noch mehr Erklärungen? Eine Pesiflage auf diese Schundgeschichte "Eat, Pray, Love". Es braucht mehr Inhalte, als Selbstfindungstrips, die bei einem selbst bleiben. Finde dich selbst. Auf jeden Fall, aber dann geh auch raus und teile deine Erkenntnisse und bleib nicht da stehen.
Iss gutes Essen, überlege gut, was du isst. Denke und revoltiere gegen das, was man dir eingepflanzt hat. Trage deine Erkenntnisse hinaus in die Welt, mit ausreichend Energie, denn du hast ja gut gegessen. Und dann liebe. Liebe das Gute. Liebe ist ein Tuwort! Ein anderer Kalenderspruch ist ja auch dieses "Do what you love, love what you do". Aber behalte doch bitte den Sinn des Tuns im Blick. Den Sinn, der über den Selbstzweck hinausgeht.
Ich würde diese Teller ja gerne an Hauswänden aussetzen. Bisher fehlt mir noch ein Kleber, der das schnell erledigt. Eine Idee dazu habe ich noch nicht. Vielleicht darf auch einer meine eigenen Innenwände zieren.
Vermutlich wurden diese Teller irgendwann schonmal handbemalt. Nun trifft das liebliche Blümchendekor eben eine handfestere Aussage. Ein bisschen musste ich auch an "Revolution starts in the kitchen" denken. Früher wohl der einzige warme, wenn nicht gar der einzige Raum in der Wohnstätte der Revoltierenden. Immer ein guter Treffpunkt um so einiges anzuschubsen. Und wie oft sind die Tische der Ausgangspunkt für Diskussionen und Veränderung. Vielleicht auch Streit und Zerwürfnisse, wenn eben das auf dem Plan steht.
Selbstfindung, dann hinaus in die Welt. Ich finde ja essen, revoltieren und lieben sind fabelhafte Lebensinhalte. Ziemlich ausgeglichen das Ganze. Heute in der Dienstagssammlung.