Hoppla! Schon wieder eine Sache, die ich vor 10 Jahren begonnen und seit dem erfolgreich durchgezogen habe: Ich ernähre mich seit 10 Jahren vegan. Heieiei, wie die Zeit vergeht. Erst vor einiger Zeit hatte ich etwas über 10 Jahre Yoga in meinem Leben geschrieben.
Begonnen hat das alles total unspektakulär. Beschäftigt hatte ich mich schon eine ganze Zeit mit dem Thema. Der entscheidende Schritt wollte mir aber nicht so recht glücken. Ich lebte schon lange vegetarisch. Am Schlimmsten an der veganen Ernährung erschien mir der Verzicht auf diese Schokoriegel, die angeblich für Kinder sind und die extra Portion Milch enthalten. Ich hatte damals eine ernstzunehmende Sucht nach diesen Riegeln. Allerdings entdeckte ich irgendwann eine vegane Schokocreme, deren Geschmack mich sehr an diese Schokoriegel erinnerte. Die vegan Lebenden in meiner Umgebung, die mir diese Creme das erste Mal kredenzten, hatten diese allerdings für teueres Geld in den Niederlanden erstanden. Von daher kam dieser Ersatz erstmal für mich nicht in Frage. Zu kompliziert. An diesem denkwürdigen 4. Januar vor 10 Jahren stand ich dann aber zum Monatsanfangsluxuseinkauf im Bioladen und entdeckte diese Schokocreme. Und genau vor diesem Schokocremeregal beschloss ich, dass ich das vielleicht doch mal versuchen sollte. Ich kaufte meine ersten veganen Lebensmittel, verschenkte die unveganen Lebensmittel, die ich noch zuhause hatte, an meine Mitbewohner*innen und startete dieses Experiment. Es war kein Jahresvorsatz. Ich setzte mir einen dreimonatigen Experimentierzeitraum, der schneller und leichter verstrich als ich das befürchtet hatte.
Ich blieb dabei. Mein Veganismus entwickelte sich weiter. Ich kaufte auch keine Woll- oder Ledersachen mehr. Von Seide war ich noch nie begeistert. Ich musste mir in den letzten zehn Jahren viele doofe Sprüche anhören, hatte manchmal doch Hunger, weil ich nicht vorgesorgt hatte. Doch das bisschen Hunger kann man hierzulande ja auch mal aushalten.
Mittlerweile hat sich mein Umfeld an meine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten gewöhnt. Diskussionen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es nicht mehr. Ganz im Gegenteil. Einige konnte ich mitnehmen und es bricht niemandem mehr der Schweiß auf der Stirn aus, wenn ich zum Essen vorbeikomme.
Und auch sonst konnte ich in den letzten zehn Jahren einige spannende Entwicklungen miterleben: Veganismus wird nicht mehr nur belächelt. Diese Ernährungsform hat sich zu einem Trend aufgeschwungen. Streckenweise etwas zweifelhaft, aber lieber so als gar nicht. Jedes vegane Menu trägt mehr zur Eindämmung von Tierleid bei. Verringert den CO2 Ausstoß und all den anderen Mist, der mit fleischlicher und vegetarischer Ernährung einhergeht. In jedem Supermarkt gibt es Sojamilch, vegane Ersatzprodukte und vieles mehr. Dass vegane Ernährung ungesund sei, ist mit diesem Trend weitestgehend auch vom Tisch. Meine eigenen Blutwerte bestätigen dies immer wieder. Ich muss dazu sagen, dass ich in einer Großstadt lebe, an der es an jeder Ecke etwas Veganes zu Schnabulieren gibt und es wirklich ein Leichtes ist, diese Lebensform zu betreiben. Doch auch in anderen Gegenden findet man immer öfter die ein oder andere vegane Köstlichkeit.
Veganismus ist für mich mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden. Ich muss beim Einkaufen nicht mehr groß nachdenken. Es läuft einfach. Spannend oder anstrengend wird es immer da, wo Menschen meinen, ich würde ihre Lebensweise alleine mit meiner Lebensweise angreifen wollen. Darüber habe ich mich schon mehrfach ausgelassen. Auf jeden Fall sollte ich mal wieder meine Rubrik "Was kannst du denn dann noch essen?!?" aufleben lassen. Für alle die noch zweifeln, für alle, die immer noch keine Idee haben. Und für alle, die immer noch meinen, dass vegane Wurst nicht "Wurst" heißen dürfe, die dürfen sich gerne noch Gedanken darüber machen, ob vegane Torte dann auch nicht "Torte" heißen dürfe. Lasst es euch schmecken! Auf die nächsten zehn Jahre!
Hallo Frau Jule! Was für ein schönes Jubiläum. Und was für ein einladender Tisch auf dem ersten Foto! Ich ernähre mich selbst seit mittlerweile 15 Jahren vegetarisch und immer häufiger vegan. Und du hast recht, was konnten wir da köstlich schnabulieren auf unserem Hamburgbesuch! Ich Landei war echt fasziniert, wie häufig man "vegan" in Speisekarten, beim Bäcker... so findet. Im Übrigen fände ich die "Was kannst du denn dann noch essen"-Reihe prima, gute Rezepte kann man ja nie genug haben :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anja
mach den letzten schritt! los ;)
Löschenliebe grüße,
jule*
Witzigerweise kennen ich einen Veganer, der Schokobon-süchtig ist. Er lebt total strikt- bis auf diese kleinen Ausnahmen.
AntwortenLöschenDann feier dein Jubiläum ausgiebig mit veganen Leckereien. LG mila
danke sehr!
LöschenWow - Glückwunsch! Wenn ich jetzt so die ganzen veganen Kochmagazine an den Kioske betrachte, dann ist das längst bei uns angekommen, oder? Auf alle weiteren Entscheidungen, die so lange tragen! LG. Susanne
AntwortenLöschenauf jeden fall. als ich das letzte mal in der bahnhofsbuchhandlung vor den gefühlten fünf metern veganmagazinen stand, habe ich auch nicht schlecht gestaunt. allerdings nichts nach meinem geschmack dabei.... aber für einsteiger sicher super und ein gutes signal.
Löschenliebe grüße,
jule*
Verrätst du uns wie die leckere vegane Schokocreme heißt und von welcher Marke? Ich bin auch süchtig nach diesem Geschmack des bösen Herstellers mit F und O am Schluss...
AntwortenLöschenDanke und viele Grüße aus Würzburg!
damals war es die gestreifte von chocoreale. die kann ich wegen einer haselnussallergie leider nicht mehr essen. seitdem stehe ich total auf schokomacadamia. die gibt es aber nur in den ferien, weil sie doch recht teuer ist. aber: nommnomm!
Löschenlass sie dir schmecken!
jule*