Das mit den Jahresrückblicken gehört sich wohl derzeit so. Auch ich habe hin und wieder Spaß daran, in meinem Blog ein bisschen zurückzuschauen. Es ist eben auch ein bisschen Tagebuch und es ist immer spannend, was man wann so gemacht hat. Also los:
Im Januar vollendete ich - wie fast schon jeden Winter- eine neue Kuscheldecke. Im Zuge dessen machte ich mir ein paar Gedanken zum Thema Anspruch an die Handarbeit. Obwohl das schon Anfang des Jahres war, muss ich gestehen, dass es mir immer noch und immer wieder schwer fällt, kleiner Macken meiner Werke zu akzeptieren. Es gibt noch was zu arbeiten.
Mein liebstes Februarprojekt war sicherlich mit Abstand little John. Wenn es nicht sogar mein liebstes Jahresprojekt war. Spannend auch die Begegnungen, die ich durch ihn hatte. Little John wird vom Süßminister übrigens sehr geliebt und darf jeden Abend mit ins Bett. Volltreffer, würde ich sagen. Außerdem habe ich im Februar einen Aufruf nach "lass uns mal zusammen werkeln" gestartet. Dieser Aufruf brachte die wundervolle Frau Postriot in mein Leben. Welch unfassbares Glück!
Dass ich im März diesen Jahres wahrhaftig eine Hose genäht habe, grenzt an ein Wunder. Hosen nähen ist ungefähr das Schlimmste, was ich mir zu nähen vorstellen kann. So viele Teile, soviel zu stecken, so viel, was schief gehen kann. Doch ich habe den Drachen bezwungen. Leider muss ich sagen, dass die Hose derzeit im Schrank ein wenig versauert. Das liegt vor allem daran, dass der Stoff trotz Vorwaschens, offensichtlich nochmal eingelaufen ist. Sie ist einen Tick zu kurz und ich bekomme es irgendwie nicht hin, mal den Saum auszulassen. Getragen wurde sie dennoch viel. Der Saum kommt nächstes Jahr dann.
Im April hat Herr Fussel von mir das etwas andere Nackenhörnchen geschenkt bekommen. Außerdem habe ich mal wieder ein bisschen gemalt. Für Antje zum Wiegenfest.
Das beste Konzert des Jahres habe ich im Mai im vollkommen ausverkauften Molotow gesehen. FRISKA VILJOR gaben sich zu zweit die Ehre. Zusammen mit Frau Postriot habe ich hier einfach mal gepflegt drauf gesch*****, dass der Wecker am nächsten Morgen furchtbar früh klingelte. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Es gab noch viele weitere Konzerte und natürlich war Ende Mai auch wieder das Immergut Festival dabei, auch wenn die Rückschau darauf erst im Juni erfolgte.
Ebenfalls im Mai war ich in Dänemark im Urlaub und habe mein definitiv sowas von neues Dreijahreszeitenkleidrockdingsbums gezaubert. Ich liebe diese Teil! Zu einem zweiten hat es leider noch nicht gereicht. Aber das wird auch noch.
Meinen ersten selbstgewebten Teppich zeigte ich im Juni. Weben, eine neue Sache gelernt. Sowas finde ich ja immer ganz toll. Ich erfreue mich täglich an diesem Stück.
Im Juli habe ich mich nach langer Zeit mal wieder an einen Rock aus einem Webstoff getraut und war hoch erfreut über das Ergebnis. Später sollten noch zwei im gleichen Schnitt als Wanderröcke folgen. Ich liebe auch diese Teile.
Nach Schweden ging es im August endlich wieder. Zusammen mit meinen beiden Lieblingsfrauen ging es zumindest die ersten knapp 1000 Kilometer in den Norden. Frau Postriot und ihr Mann boten die Mitfahrgelegenheit und danach machten Antje und ich uns zu Fuß weiter. Nach einer wundervollen Woche auf dem Vasaloppsleden kamen unsere Männer nach und wir verbrachten eine weitere wunderbare Urlaubswoche in einem echt schwedischroten Holzhaus. Ein großartiger Urlaub war das.
Über den Zusammenhang von DIY- or die! mit dem Inhalt meines Blogs habe ich mir im September Gedanken gemacht. Irgendwie komme ich manchmal nicht drumherum zu denken, dass diese Thema manchmal ein bisschen zu leise zur Sprache kommt. Aber es ist da, schwingt mit. Immer. Ein 10-jähriges Jubiläum gab es im vergangenen September auch zu benennen: Vor zehn Jahren warf ich mich das erste Mal in meinem Leben auf die Yogamatte. Kinners wie die Zeit vergeht.
Der mehr oder weniger politische Aktionismus ging nach den Sommerferien im September aber auch so richtig los. Auf allen Kanälen das gleiche Thema. Mengen an engagierten Ehrenamtlichen. Auf der anderen Seite eine Mengen an Knalltüten, die meinten, sie hätten das alleinige Recht auf dieses Land und seine Strukturen. Es musste auf die Straße gegangen werden und einiges andere getan werden. Gut, dass so viele es getan haben und immer noch tun.
Der Nadelkissentausch von Mila brachte mir im November viel Farbe und neu aufpollierte Fähigkeiten zum Vorschein. Auch ich bekam eine wunderbare Überraschung. Was für eine schöne Idee das war. Neue Fähigkeiten brachte mir auch die gute Frau Postriot bei: Ich konnte mein erstes Paar selbstgestrickte Socken in die Kamera halten. Und ich bin das erste Mal in meinem Leben Auto gefahren. Adrenalin pur! Hehe. Nähtechnisch war sicherlich das Feiereikleid das Highlight.
Der Dezember machte sich vor allem durch den merklichen Endspurt bemerkbar. Die Luft war raus. Trotzdem konnte ich ein bisschen Klamottenbasis in meinem Schrank erneuern. Das Jahr endete mit einem wunderbaren Familienbesuch in meiner Stadt und mit einer dicken Erkältung. 2015 war so ein lala-Jahr. Es gab keine persönlichen Katastrophen, es plätscherte so dahin, raste am Ende schnell vorbei und war aber Streckenweise wirklich anstrengend. Ich bin gespannt auf das kommende Jahr. Vor allem nähert sich mein Sabbathjahr in großen Schritten. Und ich bin froh, mit wunderbaren Menschen, die mich inspirieren, begleiten und manchmal auch tragen, weitergehen zu dürfen.
Wer bis hierher gekommen ist, verdient einen kleinen Jahresabschlussorden. Ich danke euch liebe Mitlesende für eure Kommentare, Anregungen und die Begleitung. Kommt gut ins neues Jahr, habt es bunt, fabelhaft und bleibt kritisch. Nehmt die Dinge nicht hin, passt auf euch auf, bleibt gesund. Wir sehen uns im neuen Jahr wieder! Und weil Frau Kännchen so schön sammelt, darf dieser Beitrag auch noch da hinüber, auch wenn ich keine einfache Collage gebastelt habe.
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