Montag, 31. August 2015

Augustliteratur 2015 und Mitleserinnen gesucht


 Viele Bücher habe ich in den Ferien nicht gelesen. Da gibt es ja auch immer viel Schöneres zu tun. Gelesen wird ab jetzt wieder in der S- Bahn auf dem Weg zur Arbeit.


 Diesen Autor hatte ich bereits im letzten Monat vor der Nase. Leichte Literatur, verwunderliche, unglaubliche Geschichten und so viel Skandinavien, vor allem Finnland. So auch diese Geschichte davon, wie ein Hase das Leben eines Journalisten auf den Kopf stellt. Die wunderbare Wortwahl lässt einem die Gerüche, Landschaften und Menschen vor dem inneren Auge erscheinen. Ich hatte es auf unserer Wanderung dabei und habe es an unserem ersten Ruhetag in einem Zug durchgelesen, während ich nach Mücken schlug und der Bach nebendran rauschte. Es passte einfach.


 An unserem zweiten Ruhetag auf Wanderung haben Antje und ich Bücher getauscht. Man trägt nicht gerne viel Papier durch die Wälder und so brauchten wir beide etwas neues. Ich fand das spannend, denn dieser Steampunkroman wäre mir unter anderen Umständen wohl nie unter die Nase gekommen. Ebenfalls leichte Literatur. Moderne Einflüsse in einer Welt vor über 100 Jahren. Freunde, die in Bedrängnis geraten, zusammenhalten, eine Aufgabe zu bewältigen haben. Eine Abenteuergeschichte, ein bisschen Fantasy. Dabei konnte man wunderbar die juckenden Mückenstiche behandeln und vergessen.


 In einem Buchladen in Mora sprang mir dieses Buch in die Hände. Es war nicht ganz billig, doch es beinhaltete so wundervolle Bilder, hatte eine tolle Haptik und jede Menge Inspirationen. Fein fand ich auch den Untertitel "...meningsfullt nonsens". Ich stellte es erstmal ins Regal zurück, schlich eine Runde durch den Buchladen, weil ich mir nicht sicher war und habe es dann doch eingesteckt. Für die paar Texte reichten meine paar Brocken Schwedisch dicke und ich möchte so gerne die ein oder andere Inspiration daraus umsetzen. Mal sehen, ob das auch außerhalb eines schwedischen Holzhäuschens funktioniert. Für eine kleine optische Reise in meine Lieblingsgegend wird es sicherlich öfter herhalten müssen.


 Dieses Buch von der wunderbaren Nähmarie erreichte mich kurz bevor es nach Schweden ging. Zu knapp, um noch ernsthaft etwas daraus umzusetzten. Ein paar Klebezettel sind aber schon drin. Ein ausführliches Review mit Erfahrungsbericht über die Umsetzung der Projekte wird folgen. Ich freue mich schon. 


 Vollkommen unpassend war eigentlich dieses Buch für den Urlaub in Schweden. Ich habe es im Hausurlaub angefangen zu lesen. Passend ist es allerdings zur derzeitigen Situation, die einen mittlerweile in erschreckendem Ausmaß umgibt. Rafik Schami hatte ich im vergangenen Monat ja schon als Hörbuch und diese Geschichte stand schon so lange in meinem Regal. Seine Worte sind so wunderbar, seine Geschichten laden ein in eine Zeit in der in Syrien und in diesem Buch explizit Damaskus noch andere Dinge vorherrschten als Krieg und Gewalt. Rafik Schami beschreibt das Leben dort. Zwischen Fladenbrot, Oliven, duftenden Rosen. Von Hamams, Innenhöfen mit kleinen Springbrunnen, Sommerhitze und Traditionen. Von Christen und Moslems die mehr oder weniger friedlich miteinander dort Leben, wo nun Krieg und Zerstörung herrschen. Er schreibt vom Leben, verschiedenster Menschen und wie sich sich begegnen, miteindander zusammenhängen und zu einer gemeinsamen Geschichte verweben. Das Geheimnis des Kaligraphen ist eines, das die heutigen Geschehnisse in der Gegend ankündigen. Eine wundervolle Reise an einen Ort, der vermutlich so schnell nicht mehr das werden wird, was er einmal war.


 Achja, Bücher mit solchen Titeln ziehen mich irgendwie an. Kurzgeschichten. Keine leichten, aber so passende. Von der Einsamkeit, Sonntagen, gebrochenen Herzen, Leben in der Stadt, den kleinen Hoffnungsschimmern. Ein wenig Sturm und Drang, Comming of Age, doch so mag ich das gerne.

 Eine andere Sache hätte ich noch: Der Hamburger Frauenliteraturclub sucht neue Mitleserinnen. Diese Lesekreis richtet sich explizit an Frauen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Bildung aus Hamburg. Sie treffen sich alle 4-6 Wochen und sprechen über gemeinsam ausgewählte Bücher. Die Damen sind ganz offen. Frau S. bat mich darum, diesen Kreis einmal hier zu bewerben. Bei der Septemberrunde würde ich sogar sofort mitmachen. Hätte ich die Zeit. Der Titel steht schon einige Zeit auf meiner Leseliste. Mehr Informationen zum Literaturclub findet ihr hier: 


 Meldet euch doch einfach bei Interesse. 

 Meine Bücher für den nächsten Monat liegen schon parat. Was habt ihr so gelesen?

Sonntag, 30. August 2015

7 Sachen # 33. 15

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.


1. Gestapelt: Taschen mit Inhalten. Ich bin letzte Woche so viel an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zwecken unterwegs gewesen. Und jedes Mal wurde anderes Equipment benötigt. Keine Tasche ausgeräumt, sondern einfach die nächste gefüllt... Heute kam die nächste dazu. Zum unerfolgreichen Trödelbummel. Verräumt habe ich noch keine. Vielleicht später.


2. Gestrichen: Ein Spitzendeckchen glatt. Das Herzchenmuster am Rand ist mir erst spät aufgefallen. Wie hübsch. 


3. Gekopiert: Einen Schnitt aus einer Ottobre. Etwas Kleineres habe ich noch nie genäht.


4. Geknuspert: Kekse. Das Hirn brauchte ein bisschen Zucker irgendwann. Die Nerven auch. Viel los im Kopf, viel Wut, Enttäuschung, Ratlosigkeit und Verbitterung...


5. Geschnitten: Aus diesem Stöffchen etwas für mich zu. Dabei Gedanken weiter sortiert.


6. Geschrieben: Eine sehr kleine Größe auf Wäscheband. Muss ja alles seine Ordnung haben.


7. Gezogen: Zwei sehr kleine Windelarschhosen unter der Nähmaschine weg. Zwei liebe Mitlehrende sind Eltern geworden. Nicht zusammen, aber zeitgleich. Diese Höschen werden gleich noch verpackt und brauchen aufgrund ihrer Einfachheit keinen eigenen Beitrag.

 Diese Sieben gehen in die Sammlung zu ihr. Habt eine gute Woche, vergesst nicht zu atmen!

Samstag, 29. August 2015

Hilfloser Samstagskaffee


 Ich habe diese Woche endlich so eine Garderobe mit Hutablage gefunden. Die Geschichte wie ich dazu kam und ein paar andere Geschehnisse diese Woche, haben mich denken lassen. Die Garderobe habe ich von einer Haushaltsauflösung hier bei mir um die Ecke. Zwei junge Männer waren gerade dabei eine alte Waschmaschine in einen Sprinter mit dem Aufdruck einer Haushaltsauflösungsfirma zu wuchten. Neben dem Auto ein Riesenberg anderes altes Zeug. Darin diese Garderobe. Ich fragte, ob ich die haben könne. Sie meinten, ich müsse den Chef fragen. Der sei oben im ersten Stock in der Wohnung, ich könne einfach hochgehen. Jedoch solle ich mich aber nicht wundern, die Wohnung würde etwas streng riechen, darin hätte jemand sechs Monate lang tot gelegen.... Im Hausflur sah ich noch einen Rollator stehen. Das ist hier direkt bei mir um die Ecke passiert, in einem Eimsbütteler Altbau. Da wo alle wohnen wollen und die Mieten entsprechend hoch sind. In welcher Welt leben wir eigentlich? Die Garderobe habe ich trotzdem mitgenommen. Meine ertrödelten Schätze kommen öfter von Haushaltsauflösungen...



 In meinem alten Haus lebte auch ein sehr alter Mann. Mit Hilfe des Rollatros schaffte er es gerade noch so bis zum 300m entfernten Supermarkt. Ich habe regelmäßig mit ihm ein Schwätzchen gehalten. Hilfe hat er immer vehement abgelehnt, auch wenn das für ihn hieß, seine Einkäufe in den dritten Stock tragen zu müssen. An ihn musste ich denken. Ich weiß nicht, wie es ihm geht, ob er noch lebt. Ich bin vor zwei Jahren aus diesem Haus ausgezogen. Er war darüber damals sehr betrübt. Ich habe es verbasselt, ihn zu fragen, ob wir uns trotzdem hin und wieder treffen wollten... Ich habe nicht weiter geholfen.


 Seit gestern bin ich jetzt auch alleinige Leiterin eines Jugendtreffs für Jugendliche mit Behinderung. Es wird schwer einen Nachfolger für meinen Kollegen zu finden, der nach seinem langen Studium nun seinen ersten Job antreten wird und den Jugendtreff deshalb aufgeben musste. Ich finde es doof, dass er geht, kann ihn aber verstehen. An die Leitung des Jugendtreffs bin ich gekommen, weil ich dort regelmäßig mit einem Betreuungskind zu Besuch war, das ich neben meiner Arbeit betreut habe. Irgendwann lief diese Betreuung aus und ich habe einfach dort weitergemacht, denn schon vor mir suchte man lange nach einer zweiten Leitung. An allen Enden fehlte es den Menschen lange an Zeit oder was auch immer, um etwas zu tun.
 Und nun schwappt an vielen Orten die Hilfsbereitschaft hoch. Ich fragte mich nur kurz warum, aber eigentlich ist es klar und es ist auch gut. In Hamburg ist die Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge mittlerweile so groß, dass man für einige Angebote wochenlang auf Antworten und Termine warten muss. Das ist super und ich möchte hier auf keinem Fall irgendwem an den Karren pissen. Ich wollte auch dort etwas tun, habe aber neben der Arbeit und dem Jugendtreff einfach keine Zeit mehr. Meiner Klasse habe ich dann vorgeschlagen, ein Kinderfest in einer Flüchtlingsunterkunft zu organisieren. Arbeit mit Helfen verbinden, erschien mir die einzige Möglichkeit. Meine Klasse war sofort begeistert von dieser Idee. Bereits in den Ferien hatte ich einige Unterkünfte angeschrieben und warte noch auf Antwort. Auf vielen Homepages ist bereits angekündigt, dass aufgrund der großen Hilfsbereitschaft mit langen Wartezeiten im Hinblick auf Antwort zu rechnen ist. Derweil sitze ich hier und würde mir so sehr wünschen, dass einige Menschen auch vorher mal nach rechts und links geschaut hätten. Dann hätte kein Mensch sechs Monate tot in einer Wohnung liegen müssen, würden Menschen mit Behinderung und/oder Migrationshindergrund vielleicht nicht mehr vor den Hindernissen (in den Köpfen und Gebäuden) stehen, vor denen sie noch stehen und vielleicht wären ein paar mehr Münzen in den Behältnissen der Obdachlosen... Ich fühle mich dabei immer noch hilflos. Achtet auf eure Schritte. Es ist schön dass jetzt geholfen wird, macht bitte weiter. Und falls es mit den Antworten länger dauert: Sicherlich ist auch direkt um die Ecke jemand, der Hilfe braucht. Einfach mal fragen. Irgendwo muss man schließlich anfangen.

 Und falls irgendjemand Lust hat, mit mir in Hamburg einen Jugendtreff für Jugendliche mit Behinderung zu leiten: Bitte gerne bei mir melden. Eine heil-, sozial- oder sonderpädagogische Ausbildung braucht es dafür nicht, nur ein bisschen Herz.

Freitag, 28. August 2015

Mit guten Menschen Urlaub machen


 Nachdem Antjes und meine Wanderzeit abgelaufen war, trafen wir uns in Evertsberg mit ihrem Mann und Herrn Fussel. Die beiden Herren hatten nicht so lange Urlaub wie wir beiden, für eine gemeinsame Woche Urlaub in einem gemieteten Haus hat es aber gereicht.


 Unser Haus war so ein richtiges Astrid- Lindgren- Schwedenholzhaus.


Mit wunderschönen Doppelfenstern im typischen Anstrich.


 Das Werkstattnebengebäude war natürlich auch rot.


 Und sogar die Werkstattfenster hatten Gardinen. Das muss Gebäudeliebe sein.


 Drumherum blühte es ganz ordentlich. Weitere Holzhäuser fanden sich in direkter Nachbarschaft. 


 Und fast reife Johannisbeeren konnte man im Garten auch naschen.


 Auch im Haus war einiges sehr holzig.


 Zu viert verbrachten wir eine wunderbare Woche gemeinsam, haben sehr viel gelacht, in der Sonne rumgelegen, gelesen, gut gegessen (Extrabeitrag kommt), Ausflüge gemacht (Extrabeiträge folgen), Filme im Original mit schwedischen Untertiteln geschaut, gehäkelt, geyogt und gejoggt und uns ganz fabelhaft verstanden. 


  Die Wanderschuhe waren da ganz schnell vergessen.


 Es wurden Dalapferdchen geschnitzt. Ganz ohne Blut. Dieses Bild hat Antje geschossen, ihr Mann hatte geschnitzt.


 Ich habe ein bisschen "musiziert". Antjes Mann hatte mir freundlicherweise eine Ukulele mitgebracht. Ich war einfach neugierig, ob das wohl etwas für mich ist. Ich fand das immer ein lustiges Instrument. Ein Handtascheninstrument, das keine Blockflöte ist. Ein bisschen bin ich den anderen damit auf den Senkel gegangen, von Können kann (noch) keine Rede sein, aber ich denke ich werde mir demnächst mal eine zulegen. Für mehr Spaß mit den Saiten.


 Es ist ja immer einen ziemlichen Glücksgriff, wenn man Menschen trifft, mit denen man auch unbeschadet einen Urlaub verbringen kann. In unserem Fall war das sogar ein sehrsehr schöner Urlaub, der natürlich viel zu schnell vorbei war. Darum an dieser Stelle auch ein ganz herzliches Dankeschön diese drei wundervollen Menschen! Mit euch mache ich sehr gerne wieder Urlaub!
 Die restlichen schwedischen Impressionen hebe ich mir jetzt mal für kalte, graue Herbst- und Wintertage auf. Nächste Woche habe ich ein anderes Thema. Habt ein schönes Wochenende!

Donnerstag, 27. August 2015

Ohne Message keine Competition #3


 Ein neues Longsleeve. Kann man ja nie genug haben, vor allem mit Streifen. Der Herbst kommt und der Zwiebelschalenwinter. Brrrr. Also habe ich mich mal wieder drangemacht. Der Stoff von einem finnischen Stoffversand. Der Schnitt ist selbst gebastelt. Dabei ist mir nicht nur der Ausschnitt im U-Boot zunächst etwas zu weit im geraten. Dachte ich. Anders betrachtet soll das genau so. Der Plan war ein anderer, das Endergebnis ist super!


 Wichtig: Laaaaaange Ärmel. Ich brauche das. Vermutlich eine Trotzreaktion darauf, dass mir Ärmel vom Kaufklamotten IMMER zu kurz sind. Wer mir keine Klamotten in anständigen Größen produzieren kann, wird boykottiert. Basta!


 Dazu gab es mal wieder ein bisschen aufgepatchte Meinung. So! Zwei Jahre lang gut abgelagert, war dieser Aufnäher nun wahrhaftig reif.


 Position beziehen ist ja gerade schwer angesagt. Darum mache ich im Verlauf der kommenden Woche mal mit. Aus gegebenen Anlass wird es eine kleine meinungsbildende und -äußernde Reihe geben. Das wird nichts für schwache Nerven.


 Ich finde Aufnäher ja immer ganz fantastisch. Ein bisschen Hirn auf der Brust. Oft halten die auch länger als das Kleidungsstück, welches sie zieren. Auf den Inhalt kommt es eben an, oder so. Dann werden sie wieder abgetrennt und wandern auf das nächste Stück.
 Diese Bekenntnis auf der Brust wandert nun rüber. Lasst eure Herzen frei!

Mittwoch, 26. August 2015

Essen auf Wandertour


 Antje und ich waren vor kurzem eine Woche auf dem Vasaloppsleden unterwegs. Bereits im Vorfeld hatten wir erfahren, dass es unterwegs keine Einkaufsmöglichkeiten gibt und wir unser gesamtes Essen mitnehmen müssen. Natürlich hätten wir jetzt auf diese Outdoornahrung zurückgreifen können. Das sind diese vollkommen überteuerten Ziplockbeutel, in die man heißes Wasser schüttet, kurz ziehen lässt und dann mindestens 600kcal direkt aus dem Beutel, fertig gewürzt in sich reinfahren kann. Wenig verlockend. Zudem hatten wir erhöhtes Schwierigkeitsniveau. Vegan und glutenfrei wäre bei diesen Mahlzeiten zwar kein Problem gewesen, aber Antje ist ja derzeit noch mit anderen Lebensmittelunverträglichkeiten geschlagen. Das Essen musste zusätzlich leicht und ungekühlt haltbar sein. Dankenswerterweise hatte sie im Vorfeld die besten Ideen, was zur Mitnahme geeignet sei und hat den Großteil besorgt. Darum heute mal einen Einblick, wir wir diese Aufgabe gelöst haben. Ein Fresstagebuch. Denn schlecht gelebt haben wir nicht.


  Zum Frühstück hatte sich jede von uns ihr eigenes Müsli mitgenommen. 


 Für mich gab es das jeden Morgen mit ordentlich schnell und frisch gepflückten Blaubeeren. Einmal sogar mit ein paar Walderdbeeren dazu.


 Leider hatte ich es im Vorfeld verpennt, mich rechtzeitig um Sojamilchpulver zu kümmern und die Hamburger Veganläden haben mich da ein bisschen hängen lassen. Antje hatte für ihr Müsli Milchpulver dabei. Zu Beginn der Tour hatte ich noch eine kleine Flasche Haferdrink im Rucksack. Als der aber hinüber war, habe ich mein Müsli einfach mit Wasser gegessen. Die Unmengen an Blaubeeren haben die fehlenden Aromen bestens ausgeglichen.


   Am ersten Abend hatten wir noch frische Kartoffeln, da wir diese ja nicht weit tragen mussten. Hier haben wir einfach die Kartoffeln in unserem mitgebrachten Topf gekocht, Salz und Kräuter drübergestreut und mit einem Klecks Margarine ordentlich im Topf geschwenkt. Leider erwies sich die Margarine beim weiteren Lauf als äußerst unpraktisch, da sie auch lief. Zwar in den Ziplockbeutel, trotzdem nicht lecker und eine echte Gefahr für den restlichen Rucksackinhalt. Wir mussten sie zurücklassen. Kein Fett mehr im Essen. Eine kleine Flasche mit Öl wäre evtl. die Lösung gewesen, es ging aber auch so.


 Reis ist für eine solche Wanderung natürlich auch ein gutes Lebensmittel. Zum einfacheren Kochen empfiehlt sich hier Reis im Kochbeutel. Wir haben uns für Vollkornreis entschieden. Diesen haben wir in ein wenig Gemüsebrühe gekocht. Dazu gab es hier noch frische Paprika und ein paar Gewürze. Die Reste davon haben wir am nächsten Tag noch in eine Tütentomatensuppe geworfen. Superlecker!


 Ein wenig später haben wir die Sache mit der Tütensuppe nochmal gemacht, diesmal aber mit mehr Reis und weniger Suppe.


 Nudeln sind auch eine feine Angelegenheit. Das hier sind glutenfreie. Die Farbe ist einfach nur der Hammer. Und lecker war es obendrein. Einfach eine Dose Tomaten und Gewürze dazu, fertig.


 Ebenfalls sehr leicht ist Instantkartoffelpüree. Wir haben das einfach mit Wasser angerührt. Schmeckte auch ohne Milch. Ein paar Erbsen aus der Dose kamen auch noch dazu.


 Für den kleinen Hunger zwischendurch und als Mittagessensersatz hatten wir natürlich auch etwas dabei. Hauptsächlich Nüsse. Meine Mischung bestand aus Cashews, Walnüssen, Paranüssen und getrockneten Mangos. Dazu gab es den ein oder anderen Riegel. Ebenfalls hatten wir noch Schokolade und Kekse dabei.


 Auf meinen Kaffee musste ich nicht verzichten. Das war aber wirklich mehr eine Spaßinvestition: Eine Tasse Kaffee im Filter. Geschmeckt hat er wohl, auch wenn ich das Ganze eher witzig als sinnvoll finde.


 Eine Brewrista werde ich nicht werden, auch wenn mir der Beipackzettel dies suggerieren wollte. Das Beste an diesem Kaffee war jedenfalls die Aussicht. Ansonsten haben wir Wasser oder Tee getrunken. Das Wasser kam öfter direkt aus den Bächen, Flüssen und Seen an unserer Wanderstrecke. Trinkwasserqualität in freier Wildbahn. Wie wundervoll!


  Die wahrhaft landestypische Delikatesse wuchs auch am Wegesrand in sumpfigeren Gegenden. Neben unmengen Blaubeeren habe ich in diesem Jahr meine ersten Moltebeeren schnabuliert. Man sieht sie hier im Bild. Sieht aus wie eine gelborangene Brombeere. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben. Sie ist auf jeden Fall sehr saftig. Viele gab es davon auch nicht, die Pflanzen machten sich rar.


 Zwar hatten wir so auch einiges an Fertigessen dabei, haben da aber eher auf natürliches Zeug ohne Geschmacksverstärker oder übermäßig Salz und Zucker zurückgegriffen. Das Ganze war keine Gourmetreise, auf jeden Fall aber immer lecker. Ich denke übrigens, dass die beste Würze eh die Natur, die Aussicht und das Gefühl drumherum waren. Wald und Feuer in der Nase gibt es am Esstisch zuhause leider nicht.

Hier findet ihr noch die anderen Teile unserer Tour:

Dienstag, 25. August 2015

TäschchenTäschchenTäschchen


 Frau kann ja niemals ausreichend Täschchen haben. Auch ich habe mir für unsere Sommertour noch ein paar neue Täschchen für den ganzen Kleinkram zugelegt. Taschenlampe, Karabiner, Reepschnur, Werkzeugtaschenmesser wollten eben auch verstaut werden. Da die Zugbandbeutel für solcherlei Kleinkram etwas undicht wirkten, gab es eben noch ein paar Taschen mit Reißverschluss.


 Für die Böden aller meiner Täschchen hatte ich alten Schwarzzeltstoff verwendet. Ein bisschen Anker und alte Bettwäsche konnten da auch nicht schaden.


 Auch ein neuer Kulturbeutel musste her. Von der Schwarzzeltbahn hatte ich noch ein Stückchen mit einer alten Öse abgeschnitten. Zusammen mit dem Karabiner eine astreine Aufhängungsmöglichkeit.


 Innen habe ich ein Reststück Wachstuch verwendet, das fast wie normaler Stoff aussieht. Der Reißverschluss hier ist ebenfalls aus meinem Recyclingfundus und war vorher mal irgendwo anders dran.


 Mit Hilfe von einem Schrägbandrest und einem Druckknopf gab es noch ein kleines Täschchen für Q-Tipps und Zahnstocher. So fliegt nichts rum. Was den restlichen Kulturbeutelinhalt angeht, ist es vor allem beim Aufenthalt in der Natur oberwichtig, biologisch abbaubare Seifen und Zahnpasta zu verwenden. Da ich das zuhause auch tue, hatte ich damit gar kein Problem. Wegen des Gewichtsproblematik hatte ich mich auch für ein 2 in 1 Shampooduschzeug entschieden. Meine Q- Tipps haben auch zuhause ein Stäbchen aus Papier und sind damit komplett schnell abbaubar.


 Ein Buch musste auch mit auf Wanderung und natürlich Schreib-/Zeichengerät. Dazu noch die Wanderkarte. Auch dafür gab es eine Tasche. Der Schwarzzeltstoff ist leicht wasserabweisend, darum wurde die Tasche für diese Dinge hier außen komplett aus diesem Stoff gefertigt.


 Dafür durfte das Futter farbenfroher ausfallen. Und ich habe keinen Stift verloren.


 Ganz besonders gut finde ich aber diese Tasche. Ein schmales, längliches Format mit Klappe. Ganz speziell für die Dinge, an die man schnell ranmuss.


 Von diesem Stoff hatte ich nur ein kleines Stückchen. Ich meine, ich hatte es mal vom Friesenmädchen bei einer Stofftauscherei bekommen. Diese Tasche bekam zusätzlich zum Reißverschluss auch eine Klappe, die mit Druckknöpfen zu schließen ist.


 Dazu bekam sie hinten einen Tunnel angenäht und besteht wie die Buchtasche zur Wasserabweisungszwecken außen komplett aus Schwarzzeltstoff.


 Dieses Täschchen habe ich zur schnellen Erreichbarkeit außen an meinen Rucksack geschnallt. Perfekt! Und ein bisschen Regen hat dem guten Stück auch nicht geschadet.


 Ein weiteres Täschchen war auch schon lange fällig. Für meine Strick- und Häkelutensilien unterwegs. Die waren nicht mit Wandern, sondern kamen später im gemieteten Haus. Den Äpfelchenstoff habe ich mal bei Alex gewonnen. Die Stricktasche kommt heute direkt auch wieder mti zur Arbeit. Da darf ich nach fünf Wochen Heiopei nämlich jetzt wieder hin. Es ist Konferenzzeit, d.h. wieder Zeit zum Stricken...
 Und so bleibt alles, wo es hingehörte und diese Dinge wandern nun zum Creadienstag.