Der Samstagskaffee durfte für dieses Bild heute auf meinem erinnerungsschweren Wohnutensil stehen: Meinem Messingtablett aus Nepal. Und es ist nicht das einzige, was mich in meinem Alltag an dieses Land erinnert. Nepal hat mich dieses Woche gedanklich wieder voll in seine Fänge bekommen. Das Messingtablett ist nämlich ein greifbaresStück meiner Reise in dieses Land, welche ich vor 14 Jahren mit einer sehr motivierten Gruppe unternommen hatte. Wir waren dort nicht, um auf Berge zu steigen oder Kulturgüter zu bewundern, sondern mittendrin im Leben der Menschen dort. Wir haben Tür an Tür mit ihnen gelebt und gearbeitet, in einer Einrichtung für Leprakranke einen Kindergarten gebaut und andere Bauarbeitertätigkeiten ausgeführt. Mich hat diese Reise nachhaltig beeinflusst und ich denke, ich wäre heute nicht die die ich bin, wäre ich nicht dort gewesen und hätte ich dort nicht all diese grausamen bis wunderbaren Dinge erlebt und gesehen und gefühlt. Ein wenig habe ich schonmal im Rahmen des Musikdonnerstags darüber geschrieben, wenn es auch nicht alles umfasst, was damals war und passiert ist (vielleicht weil ich es bis heute nicht so ganz begreife).
Dass ich wieder dort hin muss, war schon in dem Moment klar, als wir vor knapp 14 Jahren wieder ins Flugzeug Richtung Deutschland stiegen. Ich habe es seit dem nicht geschafft. Doch schon bevor ich meine Unterlagen für mein Sabbathjahr fertig machte, war klar, dass ich dann einen Teil meiner Zeit dort verbringen möchte. Nicht zum Rumreisen, sondern zum etwas tun. Und nun liegt dieses Land in Schutt und Asche und am liebsten würde ich morgen schon hinfahren, um irgendetwas zu tun. Das ist natürlich total utopisch, zumal die Situation vor Ort offensichtlich unfassbar chaotisch sein soll, viele HelferInnen ohne Material dort festsitzen und niemand weiß, wo es was zu tun gibt. Bis zu meinem Sabbathjahr dauert es aber auch noch 15 Monate und auch dann wird es noch viel zu tun geben.
Bis dahin habe ich Zeit darüber nachzudenken, was ich gerne mitbringen möchte in dieses Land, dass mir einstmals so viel gegeben hat. Zu tun wird es dann bestimmt immer noch genug geben. Bis dahin bleibt mir hier erstmal nichts weiter übrig als Kaffee zu trinken, an Om Tryambakam zu denken, Pläne zu schmieden, Geld zu sammeln.
Diese Gedanken schicke ich heute in letztes Mal zu Ninja, die ihre Linksammlung leider einstellen will. Vielleicht werde ich aber diesen Samstagskaffee hier auf dem Blog aufrecht erhalten will, da es mir mittlerweile eine liebgewonnene Tradition geworden ist, Samstags meine Wochengedanken zu sortieren, zu teilen und manchmal auch reflektiert zu bekommen. Danke liebe Ninja für deine langen Mühen und alles Gute.
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