Samstag, 1. Februar 2020

Samstagskaffee und Netzfunde # 4. 20


   So. Samstagsmorgen und ich habe etwas Zeit. Mal wieder sehr früh aus dem Bett gefallen. Zwei Wochen ohne sind schon eine Zeit. Zwei Wochen mit einer Menge (!!!) Arbeit und einigen Begegnungen. Mit Begegnungen, die mich mit einem flauen Bauchgefühl zurückließen. Aber auch Begegnungen, die mir ein warmes Gefühl ins Herz zauberten. Ein bisschen Alkohol, ein bisschen tanzen, lachen, viel Kaffee, viele deepe Gespräche, Bilder im Kopf. Zwei Wochen mit zu vielen Tränen und Stunden auf dem Küchenfußboden. Zwei Wochen mit Zurückweisungen und Umarmungen. Zwei Wochen in denen ich zwischen den Welten mäanderte. Zwischenzeitlich dachte ich: Es ist kein Wunder, dass ich mich so wahnsinnig im wahrsten Sinne des Wortes fühle aber auch extrem lebendig. Da veranschaulichte ich morgens Prozentrechnung anhand von Drogenhandel in der Hamburger Gangsterrapperszene (was die Kids halt so an vermeintlicher Lebensweltorientierung spannend finden), las und diskutierte abends Rainer Maria Rilke und Hannah Arendt, diskutierte und recherchierte am nächsten Tag zum Thema "Neutralitätsgebot" und wie weit Antifaschismus im Zusammenhang mit Beamtentum gehen "darf", fand mich auf einer Feier zwischen ausschließlich Pärchen und Familien wieder und bildete Teile des Kollegiums in Absolutismus und französischer Revolution weiter, meine Hände durften künstlerisch und handwerklich aktiv sein. Sport gab es auch noch. Zwischen Straßenbandenkampf und Bioladen. Irgendwie so. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass meine Kompetenz in der einen Welt hängen geblieben war und den Zug in die nächste verpasst hatte. Dann fiel mir wieder auf, dass es doch auch irgendwie irre ist, in wie vielen Bereichen ich mich auskenne und gut zurecht komme. Für mich ein extrem gutes Gefühl. Wenn hier jemand über den Tellerrand schauen muss, dann sicherlich nicht ich. Für ein bisschen Grundentspannung habe ich aber auch ein paar unangenehme Sachen wegorganisieren können, dafür und dabei viel Zuspruch und Unterstützung erfahren. Auch gut. Supergut. DANKE!


  Netzfunde, weil ich am Samstagmorgen mal wieder ein bisschen Zeit habe, online in die Welt zu schauen:
 
 Dopamin- Fasten ist jetzt also der neueste Shit. Ich weiß ja gar nicht, ob ich das lustig oder traurig finden soll. Trotz meines wilden Lebens denke ich manchmal, dass ich zu oft zu dieser Art des Fastens gezwungen werde. Da bin ich auch sicherlich nicht die einzige.

 Über die Mechanismen, warum rechte in sozialen Medien und Netzwerken so viel Macht erlangen können gibt es hier ein spannendes Interview. Sollte man sich davon vielleicht etwas für die positiven Sichtweisen in der Kuchelnbloggendenszene abschneiden? Definitiv darf man sich davon keine Angst machen lassen. Also nicht soweit, dass man handlungsunfähig wird.

Eine weitere Seite des anfaschistischen Kampfes hier aufgezeigt: "Antifas sind in linken Kreisen oft als Macker verschrien, die sich gerne prügeln", ergänzt Richard, "dabei wird oft vergessen, dass Antifa-Arbeit eben mehr ist als Straßenkampf." (Zitat ebd.)

  Von unbewusstem versauen von Lernfreude bei Kindern durch Erwachsene, zur allgemeinen gesellschaftlichen Ent-wicklung. Ich weiß gar nicht, auf wievielen Ebenen ich dieses Interview sonst noch spannend finden soll.

 Ein unfassbar umfangreich recherchierter und geschriebener Beitrag zum Thema Gewalt gegen Frauen im Sport. Grausiges Thema, zu oft weggeschoben, verschwiegen, klein geredet. In einem Fanblog des FC St. Pauli. Wegen diesen Perspektiven, die in diesem Zusammenhang erwähnt und sichtbar gemacht werden, mag ich diesen Verein so sehr.  

 Na gut, der FC St. Pauli -bzw. seine Symbolik- gehört nun auch in Großbritannien offiziell zum linksextremen Spektrum. Ich lasse das heute mal ganz Wertungsfrei stehen.  

 Conni bekommt 21% weniger Gehalt. Ein alter Klassiker neu interpretiert. Schöne Idee. Auf der Arbeit hatten wir schon Jokes wie "Conni zieht einen durch" und so. 

 Neue Serie auf meiner Liste. Scheint etwas überdreht, aber sehenswert. Und passend. Eventuell.


 Zum Glück ist heute wieder Fußball. Zeit für ein bisschen Fokus für 90 Minuten. Das wird famos. Ich hab Bock. Das wird vermutlich auch vergleichsweise unaufregend. Gleich noch bei Andrea vorbei und dann geht das Wochenende einfach mal treibend weiter. Bloß nicht in Hektik verfallen. Hoffe ich. Habt es fein!


3 Kommentare:

  1. Genau, lass dich ein bisschen treiben!
    Deine Links sind wieder nteressant.
    Viel Spaß beim Fußball, der Kerl war gestern Abend schon gucken.
    Lieben Gruß
    Andrea

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  2. Dann viel Entspannung & Freude beim Fußball!
    Bon week-end!
    Astrid

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